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Beiträge zur Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen / Para uma História das relações luso-alemãs

Transkontinentale Kontakte und kultureller Austausch (15.–19. Jahrhundert) / Contactos transcontinentais e intercâmbio cultural (séculos XV–XIX)

von Yvonne Hendrich (Band-Herausgeber:in) Thomas Horst (Band-Herausgeber:in) Jürgen Pohle (Band-Herausgeber:in)
©2021 Sammelband 340 Seiten
Reihe: passagem, Band 18

Zusammenfassung

In der Absicht, ein höheres Interesse an der Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen zu wecken, haben die drei Herausgeber die Deutschen Lusitanistentage in den Jahren 2017 und 2019 zum Anlass genommen, um Themen der deutsch-portugiesischen Geschichte und die transkontinentalen Verbindungen vom 15.–19. Jahrhundert mit internationalen Forschenden aus verschiedenen Fachbereichen zu diskutieren. In dem vorliegenden Band werden einige ausgewählte Beiträge der in Mainz und Augsburg organisierten Sektionen zusammengefasst. Dort wurde auch das akademische, internationale Netzwerk PORT-AL-HIST gegründet.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis/Índice
  • Zur Einführung
  • Nota introdutória
  • Construindo o Outro: diplomacia, peregrinação e representações identitárias da Península Ibérica em Nicolau Lanckman de Valckenstein (1451) (Paulo Catarino Lopes)
  • Ethnische und religiöse Gruppen in Lissabon um 1450. Eindrücke eines deutschen Reisenden (Achim Thomas Hack)
  • Seefahrer? Entdecker? Kosmograph? – Wer war eigentlich Martin Behaim? (Jürgen Pohle)
  • Identidade e alteridade em viagem. O caso dos muçulmanos ibéricos no Itinerarium de Hieronymus Münzer (1494–1495) (Paulo Catarino Lopes)
  • Grenzen überwindend: Augsburger Handelshäuser in Portugal und Übersee im Zeitalter Vasco da Gamas (Jürgen Pohle)
  • Tradução como mediação. O intercâmbio cultural entre Portugal e a Alemanha na época da primeira globalização (Marília dos Santos Lopes)
  • Jesuítas da Europa Central nas missões da Índia, de Pequim e do Maranhão (sécs. XVII–XVIII): língua, astronomia e território (Cristina Osswald)
  • Fronteira e Limiaridade na «Crônica da Missão do Maranhão» de João Felippe Betendorf SJ (1625–1698) (Antonio José Alves de Oliveira)
  • O «global player» Anselm Eckart SJ (1721–1809) e sua contribuição à História Natural e Etnografia da Amazônia no século XVIII (Thomas Horst & Wellington Bernardelli Silva Filho)
  • 200 Jahre Bayern am Amazonas: Die Brasilienreise der Naturforscher Spix & Martius (1817–1820) und ihr kartographischer Niederschlag (Thomas Horst)
  • Mapas antigos portugueses nas Bibliotecas alemãs: sua descoberta, estudo e divulgação (1778–1892) (Thomas Horst & João Carlos Garcia)
  • Friedrich Kunstmann (1811–1867) und die Rezeption der portugiesischen Entdeckungsreisen im deutschsprachigen Bereich (Thomas Horst)
  • Die Bibliographie Deutschsprachige Brasilienliteratur/Publicações sobre o Brasil em Língua Alemã (1500–1900), 2011. Zur Konzeption einer Neuauflage (Franz Obermeier)
  • Biographische Angaben – Notas biográficas
  • Reihenübersicht

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Zur Einführung

Die Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen reicht bis in die Zeit der Reconquista auf der Iberischen Halbinsel Mitte des 12. Jahrhunderts zurück und blickt damit auf eine fast 900-jährige Tradition. Bereits wenige Jahre nach der Entstehung des Königreichs Portugal waren deutsche Kreuzritter im Sommer 1147 an der Eroberung der von den Mauren besetzten Stadt Lissabon beteiligt. In den folgenden Jahrhunderten waren – abgesehen von den spätmittelalterlichen Kontakten, welche die Kaufleute der Hanse seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert nach Portugal pflegten – die Berührungen zwischen Deutschland und Portugal jedoch eher sporadischer Art. Erst an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert kam es, insbesondere im Zusammenhang mit den Auswirkungen der portugiesischen Entdeckungsfahrten, zu einer ersten Verdichtung der deutsch-portugiesischen Beziehungen. In jenem «Zeitalter der ersten Globalisierung», das die neuzeitliche Ära der europäischen Expansion einleitete, stieg im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation das Interesse an Portugal und dem entstehenden portugiesischen Überseereich sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf politischer und kultureller Ebene. Seither haben sich die Kontakte zwischen Deutschland und der lusophonen Welt endgültig etabliert, konsolidiert und bilden bis heute eine Konstante in der Geschichte Europas und dem portugiesischsprachigen Raum.

Trotz ihrer jahrhundertelangen Tradition hat die Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen in der historischen Forschung nur punktuell Beachtung gefunden. Eine Ausnahme bildet hier lediglich die Epoche der überseeischen Expansion Portugals, die sowohl in der deutsch- als auch in der portugiesischsprachigen Historiographie wesentlich intensiver behandelt wurde. In der Hoffnung, ein höheres Interesse an der Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen wecken zu können, haben sich die drei Herausgeber dieses Bandes vor einigen Jahren dazu entschlossen, die Deutschen Lusitanistentage 2017 und 2019 zum Anlass zu nehmen, um in einer historischen Sektion Themen der deutsch-portugiesischen Geschichte und die transkontinentalen Beziehungen vom 15. bis zum 19. Jahrhundert mit internationalen Forschenden aus verschiedenen Fachbereichen zu diskutieren. In dem hier vorliegenden Tagungsband werden einige ausgewählte Beiträge der in Mainz und Augsburg organisierten Sektionen zusammengefasst.

Im Rahmen der in Augsburg abgehaltenen Sektion wurde von den Herausgebern dieses Bandes am 13. September 2019 außerdem ein akademisches ←7 | 8→Netzwerk gegründet, welches das Ziel verfolgt, die Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen von ihren Anfängen bis ins 19. Jahrhundert auf internationaler Ebene weiter zu erforschen. Unter dem Titel «Internationales akademisches Netzwerk zur Erforschung der deutsch-portugiesischen Geschichte» («Rede Academica Internacional de Investigação sobre a História Luso-Alemã»), welches über eine zweisprachige (dt./port.) Homepage verfügt (https://port-al-hist.jimdofree.com/), vereint das Netzwerk PORT-AL-HIST derzeit neben den Initiatoren auch assoziierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Portugal, Brasilien, China, Indien, Ungarn und der Schweiz. Das akademische Netzwerk PORT-AL-HIST soll zu einer breiteren Beschäftigung mit dieser Thematik beitragen.

Der vorliegende Band hätte wohl in keiner passenderen wissenschaftlichen Buchreihe publiziert werden können als in der Reihe Passagem (Estudos em Ciências Culturais/Studies in Cultural Sciences/Kulturwissenschaftliche Studien) des Peter Lang Verlags, in welcher seit 2006 einschlägige deutsch-portugiesische Kulturstudien veröffentlicht werden. Daher gilt unser aufrichtiger Dank den Editoren der Reihe, Prof. Dr. Peter Hanenberg und Prof. Dr. Marília dos Santos Lopes von der Universidade Católica Portuguesa. Letztgenannte ist selbst eine renommierte Historikerin und Spezialistin auf dem Gebiet der deutsch-portugiesischen Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.

Ein ganz herzliches Dankeschön geht an die Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon und ihren Präsidenten Constantin Ostermann von Roth, denn die äußerst großzügige finanzielle Unterstützung dieser Institution hat die Realisierung dieses Bandes überhaupt erst ermöglicht. Vor dem Hintergrund, dass eben jene Brüderschaft seit sieben Jahrhunderten eine tragende Rolle in der Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen einnimmt, ist es uns eine besondere Ehre, die Bartholomäus-Brüderschaft für dieses Buchprojekt gewonnen zu haben.

Zudem ist den Autorinnen und Autoren zu danken, deren breit gefächerte Beiträge sicherlich die Grundlage für weiterführende Forschungen bilden werden. Die dreizehn chronologisch und thematisch geordneten Abhandlungen setzen sich etwa mit der «Diplomatie, Pilgerfahrt und Identitätsdarstellungen auf der Iberischen Halbinsel bei Nicolaus Lanckmann von Valckenstein» (Paulo Lopes) auseinander und beleuchten die Eindrücke desselben Reisenden über die «ethnischen und religiösen Gruppen in Lissabon um 1450» (Achim Thomas Hack). An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert gerieten mehrere oberdeutsche Kaufleute in direkten Kontakt mit dem portugiesischen Überseereich. Dazu gehört der berühmte Nürnberger Kaufmann Martin Behaim, der lange Zeit als Seefahrer, Entdecker oder gar als Kosmograph gefeiert wurde. ←8 | 9→Die Geschichte seines Wirkens erfährt hier eine Neubewertung (Jürgen Pohle). Ein weiterer Protagonist im Rahmen der deutsch-portugiesischen Beziehungen war Hieronymus Münzer, dessen Reise von 1494/1495 auf die Iberische Halbinsel unter besonderer Berücksichtigung der iberischen Muslime in seinem Itinerarium nachvollzogen wird (Paulo Lopes).

Darüber hinaus wird die besondere Rolle der «Augsburger Handelshäuser in Portugal und Übersee im Zeitalter Vasco da Gamas» (Jürgen Pohle) betont und der «Kulturaustausch zwischen Portugal und Deutschland zur Zeit der ersten Globalisierung» anhand von Reiseberichten des 16. Jahrhunderts (Marília dos Santos Lopes) dargestellt.

Mehrere Beiträge beschäftigen sich mit dem Wirken der Jesuiten in den portugiesischen Kolonien: Während zunächst die grundlegende Bedeutung der Jesuiten deutscher Sprache in Brasilien, Indien und China (Cristina Osswald) analysiert wird, zeigt der Blick auf die Schriften des ursprünglich aus Luxemburg stammenden João Felippe Betendorf SJ (1625–1698) die immense Bedeutung auf, welche dieser Orden für die Missionierung Brasiliens spielte (Antonio José Alves de Oliveira). Hierbei kam dem im Amazonasgebiet wirkenden «global player» Anselm Eckart SJ und seinen deutschsprachigen Mitbrüdern, von denen sich interessante Manuskripte erhalten haben (Thomas Horst & Wellington Bernardelli Silva Filho), eine besondere Rolle zu; ihr weiteres Schicksal in den Kerkern von São Julião da Barra (unweit von Oeiras) führt den geneigten Leser wieder zurück nach Portugal.

Anläßlich des 200. Jubiläums der Brasilienreise der Naturforscher Spix und Martius wird zudem der kartographische Niederschlag dieser bayerischen Expedition anhand eines Neufundes von etwa 250 Manuskriptkarten erläutert (Thomas Horst). Die Analyse von frühneuzeitlichen Karten, die zwischen 1778 und der 400-Jahrfeier der Entdeckung Amerikas (1892) in Deutschland als Reprint bzw. Faksimile herausgegeben wurden, verweist zudem auf das wachsende Interesse an portugiesischen Karten des 16. Jahrhunderts, die im Zeitalter des Imperialismus vermehrt reproduziert wurden (Thomas Horst & João Carlos Garcia).

Von besonderer Bedeutung für die deutsch-portugiesischen Beziehungen des 19. Jahrhundert ist auch der Kanonist und Kartographiehistoriker Friedrich Kunstmann (1811–1867), der zu Beginn der 1840er-Jahre in Lissabon als Erzieher der Infantin Maria Amelia lebte, was durch seinen in München erhaltenen Nachlass eindrucksvoll dokumentiert wird (Thomas Horst). Schließlich bringt das «Konzept einer Neuauflage» der «Bibliographie deutschsprachiger Brasilienliteratur» aus der Zeit vor 1900 (Franz Obermeier) auch viele weiterführende ←9 | 10→Literaturangaben, die für die Rezeption der «Novos Mundos» eine wichtige Basis darstellen.

Die Herausgeber hoffen, mit diesen vielfältigen Ansätzen einen neuen Beitrag zur Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen leisten zu können.

Im Juli 2021,

Yvonne Hendrich (Mainz), Thomas Horst (Lissabon/München)
und Jürgen Pohle (Lissabon)

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Nota introdutória

A História das relações luso-alemãs iniciou-se na era da Reconquista da Península Ibérica, mais precisamente em meados do século XII, remontando, assim, a uma tradição de quase nove séculos. Decorridos poucos anos após a fundação do reino de Portugal, cruzados alemães participaram, no verão de 1147, na conquista da cidade de Lisboa, ocupada pelos mouros. Nos séculos seguintes, os contactos entre a Alemanha e Portugal apresentaram-se relativamente esporádicos, com exceção do intercâmbio comercial estabelecido pelos mercadores da Hansa em terras lusas na Idade Média Tardia. Apenas na viragem do século XV para o século XVI as relações luso-alemãs começaram a intensificar-se, sobretudo devido ao impacto das viagens dos Descobrimentos Portugueses. Nesta «era da primeira globalização», que marcou o início da Modernidade e da época da Expansão Europeia, aumentou, no território do Sacro Império Romano-Germânico, o interesse por Portugal e pelo império ultramarino português, tanto a nível económico como a nível político e cultural. A partir daí, os contactos entre a Alemanha e o mundo lusófono têm-se vindo, definitivamente, a estabelecer e consolidar e continuam a ser uma constante de relevo na História da Europa bem como na do espaço da língua portuguesa.

Apesar da sua longa tradição, a investigação histórica não deu particular atenção à História das relações luso-alemãs até ao século XX. Constitui uma exceção a época da expansão marítima portuguesa que foi tratada com maior intensidade, tanto na abordagem historiográfica alemã como na portuguesa. Na esperança de poder despertar um maior interesse pela História luso-alemã, os três coordenadores deste volume decidiram, há alguns anos, aproveitar os Congressos Alemães de Lusitanistas de 2017 e de 2019 como uma oportunidade para discutir esta temática a nível internacional. Desta forma reuniram-se, em duas secções históricas, investigadores de várias disciplinas para refletir sobre temas referentes às relações entre a Alemanha e Portugal e os seus contactos transcontinentais entre os séculos XV e XIX. No presente volume congregam-se alguns contributos selecionados dentre as referidas secções realizadas nos congressos de Mainz e Augsburgo.

No âmbito da secção que ocorreu em Augsburgo, os coordenadores deste volume fundaram ainda, no dia 13 de setembro de 2019, uma rede académica, a qual persegue o objetivo de investigar, continuamente e a nível internacional, a História das relações luso-alemãs desde os seus primórdios até ao século XIX. Esta network (PORT-AL-HIST), que se intitula «Internationales akademisches ←11 | 12→Netzwerk zur Erforschung der deutsch-portugiesischen Geschichte» («Rede Académica Internacional de Investigação sobre a História Luso-Alemã»), dispõe de um site bilingue em alemão e português (https://port-al-hist.jimdofree.com/) e conta, atualmente, para além dos três fundadores, com cientistas associados da Alemanha, de Portugal, do Brasil, da China, da Índia, da Hungria e da Suíça. O PORT-AL-HIST pretende contribuir para um estudo mais amplo da referida temática histórica.

Afigurou-se muito adequado o lançamento deste livro na série Passagem (Estudos em Ciências Culturais/Studies in Cultural Sciences/Kulturwissenschaftliche Studien) da editora Peter Lang, dado ser nesta série que se publicam, desde 2006, relevantes estudos culturais luso-alemães. Por isso, muito agradecemos aos editores da série, Prof. Dr. Peter Hanenberg e Prof.ª Dr.ª Marília dos Santos Lopes, da Universidade Católica Portuguesa, sendo esta última uma reconhecida historiadora e especialista no campo da História cultural luso-alemã da época moderna.

Prestamos os nossos mais sinceros agradecimentos à Associação de São Bartolomeu dos Alemães em Lisboa (Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon) e ao seu Presidente Constantin Ostermann von Roth, aos quais devemos o apoio financeiro extremamente generoso que tornou possível a concretização deste livro. Tendo em conta que a Irmandade de São Bartolomeu dos Alemães desempenha, já há sete séculos, um papel fundamental na História das relações luso-alemãs, o apoio desta notável instituição constitui uma honra especial para os editores do presente volume.

Gostaríamos também de dirigir uma mensagem de gratidão às autoras e aos autores dos multifacetados contributos constantes neste livro que certamente servirão de base para novas pesquisas. Inicia-se a apresentação dos treze ensaios, organizados por ordem cronológica e em blocos temáticos, com dois artigos que tratam de «diplomacia, peregrinação e representações identitárias da Península Ibérica em Nicolau Lanckman de Valckenstein» (Paulo Lopes) e iluminam as impressões deste viajante acerca dos «grupos étnicos e religiosos em Lisboa por volta de 1450» (Achim Thomas Hack). Na viragem do século XV para o século XVI, vários mercadores da Alta Alemanha entraram em contacto direto com o império português no ultramar. Um destes era Martin Behaim que, durante séculos, foi destacado, sobretudo por uma historiografia alemã pouco crítica, como um grande navegador, descobridor e cosmógrafo. A história deste célebre aventureiro de Nuremberga e dos seus supostos méritos é submetida a uma reavaliação (Jürgen Pohle). Outro protagonista no âmbito das relações luso-alemãs foi Hieronymus Münzer, cuja viagem à Península Ibérica em 1494/1495 é aqui traçada, sendo no seu Itinerarium dada especial atenção ←12 | 13→aos muçulmanos ibéricos (Paulo Lopes). É, ainda, realçado o papel especial das «casas comerciais de Augsburgo em Portugal e no ultramar na era de Vasco da Gama» (Jürgen Pohle), bem como o «intercâmbio cultural entre Portugal e a Alemanha na época da primeira globalização» baseado em relatos de viagens do século XVI (Marília dos Santos Lopes).

Vários artigos incidem sobre a obra dos Jesuítas nas colónias portuguesas. Primeiramente é analisado o significado fundamental dos jesuítas de língua alemã no Brasil, na Índia e na China (Cristina Osswald). Seguidamente, ao olhar para os escritos de João Felippe Bettendorf SJ (1625–1698), oriundo de Luxemburgo, revela-se a imensa importância que essa Ordem teve para a missionação no Brasil (Antonio José Alves de Oliveira). Neste contexto destaca-se Anselm Eckart SJ, um autêntico «global player», que trabalhou na Amazónia. Deste e dos seus irmãos de língua alemã foram preservados interessantes manuscritos (Thomas Horst & Wellington Bernardelli Silva Filho); o futuro destino destes últimos nas masmorras de São Julião da Barra (nos arredores de Oeiras) conduz o leitor interessado a regressar ao cenário de Portugal. Por ocasião do segundo centenário da viagem dos naturalistas Spix e Martius ao Brasil, a produção cartográfica resultante desta expedição bávara é explicada através de cerca de 250 mapas manuscritos recentemente descobertos (Thomas Horst). A análise de mapas, publicados na Alemanha entre 1778 e 1892 (400°aniversário do descobrimento da América) como reimpressão ou fac-símile, também aponta para o crescente interesse pelos mapas portugueses do século XVI, que foram reproduzidos na era do imperialismo (Thomas Horst & João Carlos Garcia).

O canonista e historiador da cartografia Friedrich Kunstmann (1811–1867), que viveu em Lisboa no início da década de 1840 como educador da Infanta Maria Amélia de Bragança, assume particular importância no âmbito das relações luso-alemãs do século XIX. Tal prova, de uma forma impressionante, o seu espólio em Munique (Thomas Horst). Por fim, o «conceito de uma nova edição» da «bibliografia da literatura brasileira de língua alemã», do período anterior a 1900, fornece muitas indicações bibliográficas adicionais que constituem uma base relevante para a recepção dos «Novos Mundos» (Franz Obermeier).

Mediante as diversificadas perspetivas apresentadas, pretendemos contribuir para novas reflexões em torno da História das relações luso-alemãs.

Em julho de 2021,

Yvonne Hendrich (Mainz), Thomas Horst (Lisboa/Munique)
e Jürgen Pohle (Lisboa)

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Paulo Catarino Lopes*

Construindo o Outro: diplomacia, peregrinação e representações identitárias da Península Ibérica em Nicolau Lanckman de Valckenstein (1451)

Abstract: In einem Brief vom 14. März 1451 bevollmächtigte der römisch-deutsche König Friedrich III. seine Hofkapläne und Nuntien Jacob Motz und Nicolaus Lanckmann von Valckenstein in seinem Namen die Infantin D. Leonor, Schwester des portugiesischen Königs D. Afonso V, am portugiesischen Hof zu heiraten. Die Hochzeit war bereits am 10. Dezember des Vorjahres in Neapel vertraglich beschlossen worden. Beide Geistliche erhielten eine Vollmacht als Botschafter, Prokuratoren und Sonderbeauftragte. Infolge jener langen und schwierigen diplomatischen Mission, die zwischenzeitlich auch die Züge einer Pilgerfahrt der Gesandten aus Mitteleuropa annahm, verfasste Valckenstein einen tagebuchähnlichen Reisebericht, der durch eine Reihe von Identitätskonstruktionen bezüglich der Iberischen Halbinsel geprägt ist. Es ist meine Absicht, dieselben Identitätsprozesse kritisch zu hinterfragen. Was charakterisiert sie? Welche Begrifflichkeiten nehmen sie an? Implizieren sie Negativität oder stattdessen positive Eigenschaften? Welchen Topoi misst der Botschafter in seinen Ausführungen die größte Bedeutung bei? Gibt es eine eventuelle diskursive Zentralität eines bestimmten Elements? Welche Darstellungen betreffen speziell Portugal? In methodischer Hinsicht handelt es sich hier um eine «bloße» Fallstudie. Ich bin jedoch der Ansicht, dass diese ein privilegiertes kritisches Instrument darstellt, und zwar in dem Maße als es uns erlaubt, über den «umschriebenen» Kontext des Falls selbst hinauszugehen und Fragen von größerem Umfang auf interpretativer Ebene anzusprechen.

Keywords: Alterität, Identitätsdarstellungen, Iberische Halbinsel, Reise, Diplomatie, Mittelalter.

Palavras-chave: Alteridade, Representações Identitárias, Península Ibérica, Viagem, Diplomacia, Idade Média.

Details

Seiten
340
Jahr
2021
ISBN (PDF)
9783631851166
ISBN (ePUB)
9783631854723
ISBN (Hardcover)
9783631848654
DOI
10.3726/b19001
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (Dezember)
Schlagworte
Internationale Beziehungen Geschichte Mundos novos Deutschland Portugal Kolonialgeschichte Frühe Neuzeit Relações luso-alemãs Globalisierung Expansão Portuguesa
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2021. 340 S., 18 farb. Abb., 32 s/w Abb., 3 Tab.

Biographische Angaben

Yvonne Hendrich (Band-Herausgeber:in) Thomas Horst (Band-Herausgeber:in) Jürgen Pohle (Band-Herausgeber:in)

Yvonne Hendrich ist als Dozentin für Portugiesische Sprachpraxis sowie Portugiesische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz tätig. Thomas Horst forscht über Geschichte der Kosmographie und Kartographie (Globen, Karten und Texte) und ihre transkulturellen Beziehungen im Zeitalter der ersten Globalisierung am CIUHCT (Centro Interuniversitário de História das Ciências e da Tecnologia) der Universität Lissabon. Jürgen Pohle ist als Historiker am Forschungszentum CHAM (Centro de Humanidades) an der Faculdade de Ciências Sociais e Humanas der Universidade Nova de Lisboa tätig.

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