Lade Inhalt...

Von Wittenberg nach Bayern, von Bayern in die ganze Welt

Eine Vorlesungsreihe an der Universität Regensburg zur Wirkungsgeschichte der Reformation

von Matthias Heesch (Band-Herausgeber:in) Thomas Kothmann (Band-Herausgeber:in)
©2024 Sammelband 292 Seiten

Zusammenfassung

Die Wirkungsgeschichte der Wittenberger Reformation in Bayern und von dort aus nach Nordamerika und in den Pazifik und den Ostasiatischen Raum wird im vorliegenden Band punktuell dargestellt: Während Altbayern sich weitgehend der Reformation verschloss, wie Luthers Ingolstädter Gegenspieler Johannes Eck bezeugt, ist der Einfluss Wittenbergs im heutigen Bayern deutlich zu spüren. Durch Luthers Erziehungsgedanken, durch die selektive Rezeption Luthers bei Wilhelm Löhe, einem der Gründerväter des Luthertums in den USA und Wegbereiter der weltweiten Mission, oder durch die Erlanger Theologie Werner Elerts. Historisch gesehen haben Nürnberg (mit Melanchthon) und Regensburg (mit Nikolaus Gallus und dem Reformationsaltar) den Wittenbergern viel zu verdanken. Selbst die Frauenordination ist vom reformatorischen Priestertum aller Gläubigen her beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Luther und die Neuzeit
  • Nürnberg und der reichsstädtische Typus der lutherischen Reformation
  • Luthers Erziehungsdenken und dessen Rezeption in Bayern Grundlagen, Wirkungsgeschichte und Gegenwartsbedeutung
  • “Ekklesia semper reformanda.” Metamorphosen der Regensburger Neupfarrkirche und ihrer Bilder vor und nach der Reformation
  • Das bayerische Anti-Wittenberg. Johannes Eck (1486–1543), Professor für Theologie an der Universität Ingolstadt
  • Zur Theologie Werner Elerts: Ihre Besonderheiten und ihr Anliegen vor dem Hintergrund des Erlanger Luthertums
  • Eine protestantische Italienreisende: Mme de Staëls Corinne ou l’Italie
  • Martin Luther und die Diakonie beim frühen Wilhelm Löhe
  • Pfarrerin sein in Bayern: Zur Geschichte und Bedeutung der Frauenordination
  • Lutheraner in den heutigen USA
  • Aktuelle missionstheologische Aspekte zur Wirkungsgeschichte der lutherischen Reformation im pazifischen und ostasiatischen Raum
  • Autorenverzeichnis
  • Series Index

Vorwort

Obwohl schon einige Jahre verstrichen sind, seitdem die jetzt als Veröffentlichung vorliegende Vorlesungsreihe an der Universität Regensburg gehalten wurde, haben die Beiträge nichts an Aktualität verloren. Gleich im ersten Beitrag zeigt Norbert Bolz, dass die evangelische Kirche weitgehend das Erbe des Reformators Martin Luther verloren hat. Statt das Evangelium zu verkünden und auf das Ärgernis des Kreuzes hinzuweisen, wird ein sentimentaler Moralismus dargeboten, der die Kirchen immer mehr entvölkert. Dagegen betont er abschließend: „Für den, der heute einen Glauben für Erwachsene sucht, gibt es nur einen Weg: Zurück zu Luther!“ Aber ist der Titel der Vortragsreihe: „Von Wittenberg nach Bayern, von Bayern in die ganze Welt“, nicht etwas zu großspurig ausgefallen? Wenn man unter Bayern nur Altbayern versteht, dann stimmt dieser Vorwurf sicher. Wie Klaus Unterburger an dem Ingolstädter Professor Johannes Eck aufzeigt, bedeutete die Reformation eine Auflehnung gegenüber der göttlichen Ordnung, was mit allen Mitteln bekämpft werden musste. Davon waren auch die bayerischen Herzöge überzeugt. Allerdings erkannte Eck auch Konsensbereiche, wie etwa bei den ersten beiden Artikeln der Augsburgischen Konfession. Im 19. Jahrhundert kamen durch Napoleons Gnaden große evangelische Gebiete zu Bayern, in denen der Einfluss Wittenbergs deutlich zu spüren ist. Damit ist der Bezug von Wittenberg nach Bayern und von dort aus in die ganze Welt sicherlich gerechtfertigt. Man braucht nur an die freie Reichsstadt Nürnberg denken, in der der Einfluss Melanchthons auf das Schulwesen deutlich zu spüren ist, wie Rudolf Keller ausführt. In der evangelischen Kirche in Bayern wirkt Luthers Erziehungsdenken bis heute nach, wie Thomas Kothmann ausführlich beschreibt. In der umfassenden Baugeschichte der Regensburger Neupfarrkirche durch Hans-Christoph Dittscheid erfahren wir von dem Einfluss des 1547 von Lucas Cranach dem Älteren vollendeten Reformationsaltars in der Wittenberger Stadtkirche auf den von Ostendorfer gestalteten Reformationsaltar in der Regensburger Neupfarrkirche. Auch sonst gab es enge Beziehungen zwischen Wittenberg und Regensburg.

Wenn sich Matthias Heesch mit der Theologie Werner Elert ausführlich beschäftigt, so sind wir bei der Erlanger Theologie angelangt, die weit über Deutschland hinaus Bedeutung erlangte und die von Luthers reformatorischen Einsichten geprägt ist. Wilhelm Löhe, der der Erlanger Theologie aber auch der Erweckungsbewegung viel verdankt, setzte mit der Diakonie in Neuendettelsau einen Akzent, der bis heute weltweite Bedeutung hat. Anne Stempel-de Fallois zeigt in ihrem Beitrag, wie selektiv Löhe von Luther beeinflusst war. Obwohl Löhe sich sozial engagierte, war die Lösung der sozialen Frage nicht sein Ziel, sondern eine konfessionell gebundene, reine und wahrhafte Kirche nach apostolischem Vorbild. In diese etwas romantisierenden Vorstellungen fügt sich der Beitrag von Manfred Hinz über eine protestantische Italienreisende nahtlos ein. Neben seinem Bemühen um die weibliche Diakonie hat Wilhelm Löhe entscheidend zur Entstehung der lutherischen Kirchen in Nordamerika durch seine Sendboten beigetragen. So zeigt Hans Schwarz die Entstehungsgeschichte der lutherischen Kirchen in den USA kurz auf, um auf ihr heutiges Wirken und ihre Probleme einzugehen. Schließlich führt uns Traugott Farnbacher in die Wirkungsgeschichte der lutherischen Reformation im pazifischen und ostwärts asiatischen Raum ein. Das Zentrum Mission EineWelt in Neuendettelsau führt das missionarische Erbe Löhes tatkräftig weiter. Zu Recht erwähnt Farnbacher auch das Institut für Evangelische Theologie der Universität Regensburg, das über Jahrzehnte unter der Federführung von Professor Schwarz junge Theologen und Theologinnen aus dem asiatischen Raum zur Promotion führte und für ihren Dienst in den Heimatskirchen vorbereitete. Schließlich erläutert Bärbel Mayer-Schärtel die Geschichte und die Bedeutung der Frauenordination in der lutherischen Kirche Bayerns. Luther erkannte zwar vom biblischen Zeugnis her Mann und Frau gleiche Bedeutung zu, jedoch betonte er auch immer wieder die Vorordnung des Mannes vor der Frau, wie es zu seiner Zeit üblich war. Doch ein Verbot der Ordination zum Pfarrdienst lag ihm fern.

Abschließend möchte ich diesen bunten Strauß von höchst interessanten Beiträgen zur Wirkungsgeschichte der Reformation meinen Kollegen Thomas Kothmann und Matthias Heesch widmen. Nach langer Krankheit starb mein ehemaliger Doktorand und späterer Kollege Thomas Kothmann im Sommer 2022. Im Winter 2023 verstarb völlig unerwartet mein Nachfolger auf dem Lehrstuhl Matthias Heesch. Beide haben sich um die Vorbereitung der Vorlesungsreihe verdient gemacht, sowie um deren Drucklegung. Die Veröffentlichung haben sie leider nicht mehr erlebt. Sie haben ein reiches Erbe hinterlassen, das noch viele Früchte bringen wird. Requiescant in pace ad resurrectionem.

Regensburg im Frühjahr 2023

Hans Schwarz

Norbert Bolz

Luther und die Neuzeit

Abstract

That the human being wants to be the center of attention is the decisive problem for Luther. Only the knowledge of being sinners frees us from false self-confidence. Through the consciousness of sin, humanity is centered on God instead of on itself. Therefore, we must go “back to Luther” and to a conception of reason enlightened by the Holy Spirit.

Die evangelische Kirche unserer Zeit ist durch eine Inflation des Kreuzes gekennzeichnet. So hört man von ihren Repräsentanten und Pfarrern nur noch selten etwas über das Ärgernis und den Skandal des Wortes vom Kreuz, so wie es im Zentrum der Paulus-Briefe und damit des Neuen Testaments steht. Aber man bekommt am Sonntag sehr viel zu hören über die unzähligen kleinen Kreuze dieser Welt wie Hunger, Flüchtlingselend, Arbeitslosigkeit, Klimakatastrophe usw. Zusammengehalten werden diese kleinen Kreuze durch die Dauerbereitschaft eines „Reden wir miteinander“. Das hat schon der große dänische Protestant des 19. Jahrhunderts, Sören Kierkegaard, als Geschwätz bezeichnet. Der Pfarrer tritt immer häufiger als Gutmensch auf – und das heißt in der Sprache des Neuen Testaments: als Pharisäer. Dabei missbraucht er seine Predigt für einen sentimentalen Moralismus. Das hat Franz Overbeck schon Ende des 19. Jahrhunderts erkannt. Ich zitiere: „Nichts entvölkert unsere Kirchen so sehr, als dass man es in ihrem Gottesdienst so viel mit den persönlichen Ansichten ihrer Prediger zu tun hat.“1

Die evangelische Kirche heute vermeidet Konflikte, indem sie immer weniger behauptet. Sie hat Angst vor den eigenen Dogmen und möchte um keinen Preis orthodox sein. Aber nicht orthodox sein zu wollen, ist für einen Glauben paradox. Denn Orthodoxie heißt nichts anderes als der richtige Glaube. Kennt die evangelische Kirche überhaupt noch den Unterschied zwischen Christentum und einem diffusen Humanitarismus? Sie ersetzt den Skandal des Gekreuzigten zunehmend durch einen neutralen Kult der Menschheit. Thomas Mann hat das schon vor hundert Jahren „Verrat am Kreuz“ genannt.2 Was dann noch bleibt, ist die Sentimentalität einer unrealistischen Menschenfreundlichkeit.

Dieses Wohlfühlchristentum befriedigt ein tiefes Bedürfnis nach Betäubung. Jeder kennt ja Marxens Formel von der Religion als Opium des Volkes. Genau in diesem Sinne hat dann auch Nietzsche von einem opiatischen Christentum gesprochen und es scharf der ursprünglichen christlichen Erschütterung entgegengesetzt. Gemeint ist bei Marx genau so wie bei Nietzsche: Nicht Religion selbst ist Opium, sondern die modernen Menschen machen aus Religion ein Opiat. Sie benutzen das Christentum als Droge, zur Beruhigung der Nerven. Jede Spur der christlichen Erschütterung ist sorgfältig getilgt. Man lässt sich zwar noch von der Jesus-Geschichte rühren, vor allem an Weihnachten. Aber vom Jüngsten Gericht will niemand mehr etwas hören. Aus Gott ist der liebe Gott geworden. Und aus Jesus ist ein guter Mensch geworden – gewissermaßen ein Integrationsbeauftragter höherer Ordnung. Aber wer den Lehrer und Sozialarbeiter Jesus lobt, will den Erlöser Christus verdrängen. Wenn Jesus nur ein Lehrer des richtigen moralischen Verhaltens gewesen wäre, hätte man ihn nicht gekreuzigt.

Dass die Christen Gott als Vater ansprechen, hat die moderne evangelische Kirche als Freibrief für Gefühlsseligkeit missverstanden. Jesus sagt zwar: Liebe Gott wie ich ihn liebe, nämlich als sein Sohn. Doch dieses Gotteskindschaftsbewußtsein hat in der modernen Welt die Sentimentalität der evangelischen Christen bis in pietistische Gefühlshöhen gesteigert. Und von deren winselndem Tonfall bemerkte schon der Soziologe Max Weber zurecht, dass er „kraftvolle Männer so oft aus der Kirche gescheucht hat“.3 Deshalb hat Weber die evangelische Kirche immer wieder daran erinnert, dass auch der Vater des Gottessohns „kein zärtlicher moderner Papa“ ist, sondern eher ein strenger Hausvater. Doch dass Gott kein netter Papa ist und Jesus nicht sozial war, wagt die Kirche heute kaum mehr auszusprechen. Und man muss befürchten: Sie wagt es auch kaum mehr zu denken. Dabei würde es genügen, sich an Luthers schlichte Bestimmung des Wesenskerns der absoluten christlichen Religion zu erinnern, nämlich an Christus und das Kreuz zu glauben und Mildtätigkeit gegen die Armen zu zeigen.

Neben den Wohlfühlchristen des Wohlstandsalltags gibt es aber auch intellektuelle Esoteriker eines Christentums ohne Happy End, also ohne Auferstehung. Als Soziologe fragt Niklas Luhmann nach der Funktion der Religion in der modernen Gesellschaft. Sie hat mit dem Problem umzugehen, dass keineswegs nur die Sünder leiden und dass die Welt, so wie sie ist, Zweifel an Gott rechtfertigt. Die Argumente gegen Gott, die sich hier leicht und in Fülle einstellen, können aber gerade von der christlichen Religion abgefangen werden. Dass das sinnlose Leiden dennoch Sinn hat, beweist das Christentum nämlich dadurch, dass sein Gott selbst leidet. Und sein letztes Wort ist eben die Frage: Warum? Das ist der harte Kern der Passionsgeschichte: Gott selbst leidet und fragt: Warum? Danach kommt nichts mehr. Nach dem Johannesevangelium lautet das letzte Wort von Jesus am Kreuz: Es ist vollbracht. Und das hat der evangelische Theologe Rudolf Bultmann so gedeutet, dass – ich zitiere – „mit dem Kreuz Jesu Werk abgeschlossen ist und keiner Ergänzung durch eine körperliche Auferstehung bedarf“. Auch für den Soziologen Luhmann kann die christliche Theologie ihre Aufgabe in der modernen Gesellschaft nur erfüllen, „wenn sie auch dann noch in Jesus ihren Gott zu erkennen vermag – ohne happy end, ohne Auferstehung, ohne ewiges Leben“.4

Genau so argumentiert der Philosoph Hans Blumenberg. Die Geschichte endet am Karfreitag mit der Versiegelung des Grabes, also dem endgültigen Tod Christi. Sie endet also nicht mit dem leeren Grab, an das sich das Dogma der Auferstehung hält. Für Blumenberg läuft alles auf den Urschrei am Kreuz hinaus: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Für das esoterische Christentum ohne Happy End gibt es nur die Wahrheit dieses Schreis. Und von diesem Schrei meint Blumenberg, dass er „noch an den ‚toten Gott‘ gerichtet sein könnte. Wenn nicht sogar erst recht an diesen.“5 An diesen Gott der Intellektuellen schließen sich also nicht mehr unsere Erwartungen, sondern nur noch unsere Erinnerungen an. Der nur noch erinnerte Gott verträgt sich gut mit unserem aufgeklärten Bewusstsein. Jesus war, aber er ist nicht mehr. So kann man die Frage des Glaubens intellektuell hochtransponieren. Wer gefragt wird: Glaubst du an Gott?, reagiert dann mit der Gegenfrage: Begreifst du noch, was es bedeutet, einen Gott zu haben?

Sowohl die Wohlfühlchristen als auch die intellektuellen Esoteriker hängen also einem halbierten Christentum an. Die einen hören gerne die Weihnachtsgeschichte und die Geschichten vom Leben Jesu, wollen aber nichts vom Karfreitag wissen. Die anderen wollen nur an den Karfreitag glauben, aber nichts von Ostern wissen. Es gibt aber keinen christlichen Glauben ohne Kreuz und Auferstehung. Das hat Papst Benedikt XVI., mit dem Luther sicher gerne diskutiert hätte, richtig gesehen. Sehr gut nennt er in seinem Jesus-Buch die Auferstehung einen ontologischen Sprung. Mit ihm beginnt eine neue Schöpfung. Gott greift hier nicht nur mit seinem Wort, sondern unmittelbar materiell in die Geschichtswelt ein. Das ist, ähnlich wie die Jungfrauengeburt, für das moderne Denken natürlich unerträglich. Für die alten Griechen war das Wort vom Kreuz ein Ärgernis und für die Juden war es ein Skandal. Für die modernen Menschen aber ist die Auferstehung das Ärgernis, das sie mit ihrer Vernunft nicht vereinbaren können. Das leere Grab passt nicht ins moderne Weltbild.

Mein Ruf „Zurück zu Luther!“ richtet sich aber nicht nur gegen die Wohlfühlchristen und die intellektuellen Esoteriker. Er richtet sich auch gegen die Reduktion des christlichen Glaubens auf die Funktionserfordernisse einer so genannten Zivilreligion. Was ist Zivilreligion? So nennt man die Schwundstufe eines Christentums, das nicht mehr in seinem Wahrheitsanspruch, sondern nur noch wegen seiner ethisch und politisch stabilisierenden Funktion ernst genommen wird.

Im Begriff der Zivilreligion fragt der Staat heute selbst nach den integrierenden Werten der modernen Gesellschaft. Man kennt diese Frage aus den Sonntagspredigten und Weihnachtsansprachen der Politiker. Die Zivilreligion fasst dann die Restbestände der religiösen Institutionen zusammen: die Kirchen, in denen wir getauft werden und heiraten; die Grundgesetze, die ohne göttliche Abkunft leer wären; die Schwüre bei Gott, mit denen Staatsoberhäupter ihr Amt übernehmen.

Man könnte die „Grundwerte“ als das Dogma der Zivilreligion bezeichnen. Sie verdecken eine Paradoxie. Das hat der ehemalige Richter des Bundesverfassungsgerichts Ernst-Wolfgang Böckenförde klar gesehen: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist.“ Deshalb ist heute so viel von Verfassungspatriotismus die Rede. Man will die Bibel durch die Verfassung ersetzen.

Es geht in der Zivilreligion also um das Glaubensminimum, das wir zur Geltung bringen müssen, damit die moderne Gesellschaft funktioniert. Und zwar müssen wir dieses Glaubensminimum nicht nur gegenüber den Andersgläubigen, sondern auch gegenüber den Ungläubigen zur Geltung bringen. Man kann es auch so sagen: Zivilreligion ist der Glaubensinhalt, den man zwar nicht glauben, aber dem man doch Geltung verschaffen muss.

Details

Seiten
292
Jahr
2024
ISBN (PDF)
9783631911150
ISBN (ePUB)
9783631911167
ISBN (Hardcover)
9783631911136
DOI
10.3726/b21343
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Februar)
Schlagworte
Wilhelm Löhe Werner Elert Frauenordination Regensburger Neupfarrkirche Mme de Staël Johannes Eck
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2024. 292 S., 12 farb. Abb.

Biographische Angaben

Matthias Heesch (Band-Herausgeber:in) Thomas Kothmann (Band-Herausgeber:in)

Prof. Dr. Matthias Heesch war bis zu seinem Tod (2023) Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie am Institut für Evangelische Theologie der Universität Regensburg. Prof. Dr. Thomas Kothmann lehrte bis zu seinem Tod (2022) als außerplanmäßiger Professor für Religionspädagogik an demselben Institut.

Zurück

Titel: Von Wittenberg nach Bayern, von Bayern in die ganze Welt