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Aufgaben in der Unterrichtsforschung – Aufgaben der Unterrichtsforschung

von David Gerlach (Band-Herausgeber:in) Matthias Grein (Band-Herausgeber:in)
©2023 Sammelband 184 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Fremdsprachenforschung im Bereich der Aufgabenorientierung und empirischen Unterrichtsforschung. Ausgangspunkt vieler Beiträge ist die Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Bernd Tesch, die sowohl die rekonstruktive Unterrichtsforschung wie auch die Aufgabenorientierung im Fremdsprachenunterricht beeinflusst haben. Dabei werden verschiedene Perspektiven aus Fremdsprachendidaktik, Erziehungswissenschaft sowie Literaturwissenschaft betrachtet und sowohl separat als auch in Beziehung zueinander diskutiert. In den Beiträgen werden aktuelle Forschungsthemen beleuchtet und sowohl konzeptionelle als auch empirische Aspekte der Aufgabenorientierung und Unterrichtsforschung untersucht. Aufgezeigt werden somit nicht nur die Potenziale sondern auch die Grenzen dieser beiden Bereiche und (aktuell noch offene) Forschungsfragen sowie Perspektiven für die Zukunft.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Einleitung zu diesem Band
  • Lernaufgaben mit grammatischem Fokus – ein Mittel gegen die frustrierende Grammatikorientierung des Französisch- und Spanischunterrichts?
  • Beforschung von Abituraufgaben? Überlegungen zu einem komplexen und noch wenig bearbeiteten Feld
  • Ein Plädoyer für den aufgabenorientierten Projektunterricht in den romanischen Tertiärsprachen
  • Auf der Suche nach dem naheliegend Falschen. Unterrichtstheoretische Anregungen zur Konstruktion und Verwendung verstehensorientierter Aufgaben
  • Innovation durch Steuerung? – Praxeologisch-wissenssoziologische Überlegungen zur Veränderbarkeit von Fremdsprachenunterricht (durch Aufgaben)
  • Didaktik in der Literatur und Didaktisierung der Literatur: Überlegungen zum Verhältnis zweier Disziplinen aus Anlass eines Lehrexperiments im Fach Französisch an der Universität Tübingen
  • Fremdsprachenlehrpersonen und die Aufgabenorientierung – oder: Was verstehen eigentlich Lehrer*innen unter Lernaufgaben im Fremdsprachenunterricht?
  • Bild- und Diskursanalyse zum digitalen Habitus in der Online-Lehre in der Fremdsprache Deutsch an einer Hochschule in Spanien im Corona-Lockdown
  • „Für die ist es eben @etwas Hochkomplexes“. Rekonstruktion von Gedächtniskulturen in der literaturunterrichtlichen Interaktionspraxis
  • Enkorporierte „Kompetenzdarstellungskompetenz“. Zu kulturell geprägten gestischen Handlungen der Selbstvalidierung im Fremdsprachenunterricht
  • Kurzvorstellungen der Autorinnen und Autoren
  • Series Index

Claudia Finkbeiner

Vorwort

Die hier vorliegende Festschrift ist Herrn Prof. Dr. Bernd Tesch von seinen Freunden, akademischen Kolleginnen und Kollegen sowie Wegbegleitern persönlich anlässlich seiner Pensionierung gewidmet. Der Jubilar wird damit ganz besonders gefeiert, gewürdigt und ausgezeichnet.

Es ist mir eine ganze besondere Freude und Ehre, das Vorwort für diese Festschrift schreiben und dem würdigen Anlass den entsprechenden Rahmen geben zu dürfen. Dadurch möchte ich Prof. Dr. Bernd Tesch meine große persönliche Anerkennung erweisen.

Mannigfache akademische Verbindungen gibt es zum Jubilar und vielleicht ist es kein Zufall, dass sich unsere Geolokalisationsdaten an mehreren Orten überschneiden. Der wichtigste gemeinsame Ort liegt in der Mitte Deutschlands durch unsere gemeinsame Zeit als Hochschulprofessor und Hochschulprofessorin an der Universität Kassel. Dorthin wurde Prof. Dr. Bernd Tesch als Professor für Fachdidaktik der Fremdsprachen Französisch und Spanisch im Jahr 2013 berufen. Wir haben an der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ über die Maßnahme „Professionalisierung durch Vernetzung“ (PRONET) über unser gemeinsames Projekt P9: „Mehrsprachigkeitspotentiale im bilingualen Sachfachunterricht“ im Handlungsfeld III zwischen 2015 und 2018 zusammen mit Prof. Dr. Christine Pflüger aktiv zusammen gearbeitet. Darüber hinaus kooperierten wir ab 2013 bis 2018 sehr erfolgreich im Rahmen von Bilingual Kassel (BIKA). Weiterhin war Prof. Dr. Bernd Tesch im Jahr 2016 bereit, Mitherausgeber der Reihe Language Culture Literacy beim Peter Lang Verlag zu werden, und wir haben seither in unserer gemeinsamen Reihe zahlreiche qualitativ hochwertige Bände herausgegeben und erwarten noch viele weitere spannende Arbeiten im Bereich der Fremdsprachenlehr- und -lernforschung und Interkulturellen Kommunikation.

Darüber hinaus gibt es weitere Orte als gemeinsame Geolokalisationspunkte, die relevant in Bezug auf unsere akademischen Lebensgeschichten sind. Dies sind Zeiten des Studiums von Bernd Tesch in Heidelberg in den Jahren 1979 bis 1982 sowie seine Studienseminarzeit in Heilbronn in den Jahren 1983 bis 1985. Heidelberg ist mit einer Überlappung von drei Jahren auch mein Studienort und Heilbronn ist meine Heimatstadt. An dem Gymnasium, an welchem Bernd Tesch das Referendariat absolvierte, verbrachte ich meine Schulzeit und absolvierte das Abitur. Als Kollegen sind Prof. Dr. Bernd Tesch und ich uns jedoch tatsächlich erst an der Universität Kassel im Jahr 2013 begegnet und haben durch unsere ähnlichen Forschungsschwerpunkte eine konstruktive und spannende Kooperation beginnen können. Im Jahre 2018 hat Prof. Dr. Bernd Tesch die Universität Kassel verlassen und ist an die Universität Tübingen gewechselt, an der er bis zu seiner Pensionierung als Professor für Romanistische Fachdidaktik in interessanten Themengebieten forscht und lehrt.

Selbstverständlich sind wir durch unsere gemeinsame Arbeit an der Reihe Language Culture Literacy wissenschaftlich verbunden geblieben und zudem über freundschaftliche Bande zwischen unseren Familien sowie durch die gemeinsame Liebe zu den Alpen. Dadurch ergeben sich für alle immer wieder wunderbare Anlässe zum Austausch und zur Reflektion durch „walk and talk“.

Die Festschrift für Prof. Dr. Bernd Tesch trägt den Titel „Aufgaben in der Unterrichtsforschung – Aufgaben der Unterrichtsforschung“. Mit diesem Titel treffen die Herausgeber genau ins Schwarze in Bezug auf Prof. Dr. Bernd Teschs Forschungsschwerpunkte und akademische Lehrtätigkeiten. Seine starke Orientierung an der Entwicklung und Erforschung an Aufgaben als fast den kleinsten Einheiten der Unterrichtsanalyse belegt, dass er seinen Wurzeln einer über zwanzigjährigen Entwicklung als Lehrer für die Fächer Französisch, Spanisch und Geschichte immer treu geblieben ist. Auch dieses ist eine geteilte, immer seltener werdende Gemeinsamkeit: die Fundierung aller fachdidaktischer Entscheidungen auf einer selbst erlebten, langjährigen Unterrichtspraxis. Ebenso ergab sich aus dieser großen Praxiserfahrung zusammen mit den von Prof. Dr. Bernd Tesch zwischen 2005 und 2013 am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) gemachten Erfahrungen in Berlin eine optimale Startbasis für die Konzeption seiner Forschungsstudien. Während der Zeit am IQB promovierte Bernd Tesch (2010) am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften an der Freien Universität Berlin zu dem Thema „Kompetenzorientierte Lernaufgaben im Fremdsprachenunterricht. Konzeptionelle Grundlagen und eine rekonstruktive Fallstudie zur Unterrichtspraxis (Französisch)“, was thematisch wiederum in direkter Verbindung zu dieser Festschrift sowie zu seinem Forschungsschwerpunkt der Dokumentarischen Methode steht. Prof. Dr. Bernd Tesch hat vor allem diese Themen zusammen mit Kompetenzen und Standards sowohl in der Breite als auch Tiefe bearbeitet und zahlreiche Publikationen herausgebracht. Ihm ist es gelungen, seine eigene akademische Nische zu finden, wozu man ihm nur von ganzem Herzen gratulieren kann: Chapeau!

Der Zeitpunkt, zu welchem diese Festschrift überreicht wird, ist ein biographisch höchst relevanter, denn er kennzeichnet den Übergang in eine ganz neue, unbekannte und dadurch spannende Lebensphase. Für diese neue Lebensphase darf ich dem Jubilar und seiner wunderbaren Familie nur das Allerbeste und alles Glück auf Erden wünschen!

Lieber Bernd,

Gratulation zu all dem, was Du geleistet hast. Es kann sich wahrlich sehen lassen und gebührt des Dankes und der Ehre, aber auch der eigenen Dankbarkeit, denn es ist ein hohes Privileg, an einer Universität über und mit Sprachen lehren und forschen zu dürfen. Erlaubt sei deshalb hier ein kleiner Exkurs und Ausflug an Deine erste hochschulische Wirkungsstätte als Professor nach Kassel zu Jakob Grimm:

„Von allem, was die Menschen erfunden und ausgedacht, bei sich gehegt und einander überliefert, was sie im Verein mit der in sie gelegten und geschaffenen Natur hervor gebracht haben, scheint die Sprache das größte, edelste und unentbehrlichste Besitztum. Unmittelbar aus dem menschlichen Denken empor gestiegen, sich ihm anschmiegend, mit ihm Schritt haltend, ist sie allgemeines Gut und Erbe geworden aller Menschen, das sich keinem versagt, dessen sie gleich der Luft zum Atmen nicht entraten könnten.“

Jacob Grimm

Diesen „größten, edelsten und unentbehrlichsten Besitztum“ wirst Du mit Dir nehmen, denn er gehört Dir und mit ihm kannst Du ohne Sorge um Langeweile mit viel Elan und guter Laune in Deine neue Lebensphase eintreten. Dort warten viele positive und neue Überraschungen auf Dich. Bleib gesund und munter und freue Dich auf das, was nun kommt! Wir freuen uns mit Dir und danken Dir für Deine freundliche und konstruktive Kollegialität, Deine sehr guten Ideen und Deinen hohen Einsatz!

Prof. Dr. Claudia Finkbeiner

Im Juli 2023

Quelle: https://www.aphorismen.de/zitat/220200; [recherchiert am 25.1.2023].

Matthias Grein / David Gerlach

Einleitung zu diesem Band

„Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind kompetenzorientierte Lernaufgaben, und zwar in doppelter Ausprägung: als Konzeption ‚auf dem Papier‘ und als Umsetzung in die Praxis.“ (Tesch 2010, 11)

Mit diesen Worten hat Bernd Tesch die Publikation seiner Dissertationsschrift eingeleitet und auch in diesem Band, den wir als Herausgeber und mitsamt allen Beitragenden Bernd Tesch widmen, gibt es die „doppelte Ausprägung“ konzeptioneller Gedanken zu Lernaufgaben und empirischer Beiträge zur (Unterrichts-)Praxis, deren genauere Beschreibung wir als Aufgabe der Forschung verstehen. Bernd Tesch hat in diesem Feld bereits umfassend Pionierarbeit geleistet, wie auch Claudia Finkbeiner in ihrem einleitenden Grußwort gewürdigt hat. Mit den beiden Schwerpunkten dieses Bandes als Klammer hoffen wir Teile des Werks von Bernd aufgreifen und weiterführen zu können.

Dementsprechend nutzen wir Verweise auf Bernds Arbeit, seine Publikationen sowie Projekte, um in den Band mit seinen beiden Schwerpunkten einzuleiten. Nicht zuletzt angesichts der interdisziplinären Beiträge wäre eine umfassende Darstellung der beiden Diskurse auch kaum möglich. Bernd Teschs Beitrag zu kompetenzorientierte Lernaufgaben geht über die Dissertation hinaus: Hier ist insbesondere seine Arbeit am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zu nennen (siehe auch Beiträge von Caspari und Fäcke in diesem Band), aber auch die Implementation des Lernaufgabenprinzips in der Lehre, als Entwicklung und Erprobung von Lernaufgaben durch Studierende (vgl. Tesch et al. 2018).

Details

Seiten
184
Jahr
2023
ISBN (PDF)
9783631904138
ISBN (ePUB)
9783631904145
ISBN (Hardcover)
9783631871980
DOI
10.3726/b20958
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (August)
Schlagworte
Didaktik und Methodik Sprache Fremdsprachenunterricht Mehrsprachigkeit Schulbildung Spracherwerb
Erschienen
Peter Lang – Lausanne · Berlin · Bruxelles · Chennai · New York · Oxford. 184 S., 9 farb. Abb, 4 S/W Abb., 1 Tab.

Biographische Angaben

David Gerlach (Band-Herausgeber:in) Matthias Grein (Band-Herausgeber:in)

David Gerlach ist Lehrstuhlinhaber für die Didaktik des Englischen an der Bergischen Universität Wuppertal. Er wurde in Marburg promoviert und hat sich dort auch habilitiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Professionalisierungsprozessen von Englischlehrpersonen, inklusivem und kritischem Fremdsprachenunterricht sowie Lese- und Schreibkompetenzen von Lernenden. Matthias Grein wurde in Hamburg promoviert und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter u.a. an der Eberhard Karls Universität Tübingen im DFG-Projekt «Normen und Praktiken des fremdsprachlichen Klassenzimmers» tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Didaktik der romanischen Sprachen, interpretativ-rekonstruktive Forschungsmethoden und soziale Ungleichheit.

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