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Zwischen Augenblicksnotat und Lebensbilanz

Die Tagebuchaufzeichnungen Hugo von Hofmannsthals, Robert Musils und Franz Kafkas

von Beate Sommerfeld (Autor:in)
©2013 Monographie 358 Seiten

Zusammenfassung

Als Wende- und Umbruchszeit forderte der Übergang zum zwanzigsten Jahrhundert ein Überdenken der Rolle und Funktionsweise von Literatur, in das sich auch das Tagebuch einschreibt, das ihm neue Dimensionen erschließt und zu einer Neudefinierung der Gattung des Tagebuchs führt. Eine Analyse der Textpraxis der Tagebuchaufzeichnungen darf nicht davor Halt machen, traditionelle Ordnungsmuster literarischen Schreibens mit einem Fragezeichen zu versehen. Einen Beitrag dazu zu leisten, die Schreibweisen der Schriftstellertagebücher vor dem Hintergrund der Probleme des Schreibens um 1900 zu untersuchen, ist das Ziel dieser Arbeit. Es wurden Autoren gewählt, die mit der Gattung des Tagebuchs experimentieren, sie im Schreiben thematisieren und die Grenzen des Mediums austesten. Ausgangspunkt ist der Erfahrungsschwund und die Krise der Identität um die «Jahrhundertwende». Wirklichkeitsaneignung und Selbsterschaffung laufen im Tagebuch prozessual zusammen. Die Aufzeichnungen werden zum einen in ihrer Rolle bei der ästhetischen Umsetzung von Wirklichkeit untersucht, die sich in der Auseinandersetzung mit der Medienkultur der Zeit vollzieht. Zum anderen wird nachvollzogen, wie die Schreibenden der Dispersion des Ich durch eine narrative Handhabung von Identität begegnen. Die Tagebuchaufzeichnungen werden zum Medium eines Experimentierens mit der Identität, in dem sich Existenz als ein nicht arretierbarer Prozess der Selbsterkundung darstellt.

Details

Seiten
358
Jahr
2013
ISBN (PDF)
9783653028799
ISBN (Hardcover)
9783631639320
DOI
10.3726/978-3-653-02879-9
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2013 (April)
Schlagworte
Identitätskrise: Medienkultur der Jahrhundertwende Epiphanie narrative Identität
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2013. 358 S.

Biographische Angaben

Beate Sommerfeld (Autor:in)

Beate Sommerfeld studierte deutsche und französische Literatur in Marburg und Montpellier. Sie promovierte 2005 mit einer Studie über die Kafka-Nachwirkungen in der polnischen Literatur und ist seitdem Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanische Philologie der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań. Forschungsgebiete: Vergleichende Literaturwissenschaft, Intertextualitätsforschung, Literatur und Philosophie der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, Intermedialität, literarische Übersetzung.

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Titel: Zwischen Augenblicksnotat und Lebensbilanz
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