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Paradoxien humanitärer Hilfe

von Christine Idems (Autor:in)
©2014 Dissertation XIII, 209 Seiten

Zusammenfassung

Wie sinnvoll ist humanitäre Hilfe? Wieso kann sie auch Schaden anrichten? Die Arbeit Paradoxien humanitärer Hilfe entstand vor dem Hintergrund humanitärer Einsätze der Autorin als Krankenschwester nach dem Genozid in Ruanda, im Sudan und in Kroatien. Sie untersucht die gesellschaftlichen Bedingungen von Katastrophen und den Einfluss sozialer Prozesse auf die Konzeptualisierung und Praxis humanitärer Hilfe. Sie analysiert die Literatur und wertet ihre Erfahrungen aus, um Widersprüche humanitärer Hilfe zu veranschaulichen. Besonders wichtig ist ihr die Perspektive der Empfänger, über deren Bewältigungsstrategien sie in Ruanda forschte. Die Autorin plädiert dafür, sie nicht nur als Opfer wahrzunehmen und humanitäres Handeln stärker an ihren Bedürfnissen auszurichten.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Danksagung
  • Inhalt
  • Verzeichnis der Abbildungen und Diagramme
  • Verzeichnis der Abkürzungen
  • Einleitung
  • Aufbau und Gliederung der Untersuchung
  • Die Vogelperspektive
  • Die Froschperspektive
  • Katastrophen – complex emergencies – humanitäre Hilfe
  • Naturkatastrophen im sozialen Kontext
  • Naturkatastrophen in Zahlen
  • Konflikte und complex emergencies
  • Begründungen Humanitärer Hilfe
  • Humanitäre Hilfe – eine Ideologie des Westens?
  • Denkweisen und ihre Konsequenzen
  • Die Entwicklung eines europäischen Humanismus
  • Individualismus und Humanitarismus
  • Humanitäre Hilfe im Lauf der Geschichte
  • „Humanitäre“ Interventionen
  • Ambivalente Erfahrungen in Ruanda
  • Neuere Entwicklungen – humanitäre Hilfe im 21. Jahrhundert
  • Die Sicht der Adressaten
  • Lokale und internationale Experten
  • Exkurs: Lohnverhandlungen in Gisenyi
  • Der humanitäre Imperativ
  • Wenn aus „Freiwilligen“ Profis werden
  • Humanitäre Hilfe und Wissenschaft
  • Praxis humanitärer Hilfe – Kroatien, Ruanda und Sudan
  • Vagonsko naselje, Ivankovo – Flüchtlingslagerin Kroatien
  • Ruanda
  • Ruandische Geschichte und Identität
  • Vorkoloniale Geschichte Ruandas
  • Kolonialzeit
  • Nachkoloniale Phase - Erste und Zweite Republik
  • Bürgerkrieg in Ruanda 1990-1994
  • Äußere Einflüsse auf die politische Entwicklung in Ruanda seit der Unabhängigkeit
  • Frankreich und andere außerafrikanische Staaten
  • Rolle der OAU und der UNO
  • Die Phase nach dem Genozid – Ausgangspunkt der beiden Kongokriege
  • Ethnizität revisited – neue soziale Kategorien in Ruanda
  • Situation in Gisenyi 1994 – Rehabilitation eines Distriktkrankenhauses
  • Situation im Nordwesten Ruandas 1994-2001
  • Humanitärer Einsatz in den Nuba-Bergen
  • Das „Land“ der 50 Sprachen – die Nuba-Berge
  • Das Projekt in Kauda
  • Das lokale Team
  • Gesundheitsaufklärung
  • Ernährungssituation
  • Das Projekt in Lumon
  • Landepisten
  • Die Sicherheitslage
  • Die Vorhaben der katholischen Kirche
  • Die Sicht der NRRDO
  • Die Interviews
  • Methoden
  • Moderne Evaluierungsansätze in der humanitären Hilfe
  • Angewendete Methoden
  • Vorbereitung der Interviews
  • Ziel der Untersuchung
  • Auswertung der Interviews
  • Gespräche mit Überlebenden
  • Réscapée, 37 Jahre
  • Réscapée, 30 Jahre
  • Femme libre
  • Ancien Réfugié de 1959
  • Schluss
  • Mythen
  • Paradoxien und Dilemmata
  • Partizipation
  • Literatur
  • Anhang I: Leitfaden für Interviews (englische Version)
  • Guideline
  • Preliminaries:
  • 1. Background of person
  • 2. General
  • 3. Survival strategies: basic needs
  • 4. Survival strategies: conditions
  • 5. Psychological conditions:
  • 6. Attitude towards life:
  • Anhang II: Informationsblatt für potenzielle Interviewpartner/innen (in Kinyaruanda)

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Verzeichnis der Abbildungen und Diagramme

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Verzeichnis der Abkürzungen

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Einleitung

Ein rein abstrakter Humanismus, der mit einer Idee beginnt und dann versucht, den Rest der Welt hineinzupressen, ist mir höchst suspekt. Auch die synthetischen, künstlichen Bekundungen des Abscheus, die die Vertreter einer solchen Idee von sich geben, kommen mir verdächtig vor. Eine Idee der Humanität, die nicht in gesunden persönlichen Beziehungen fest verwurzelt ist, bringt nur leere Rhetorik hervor, die sich ohne weiteres mit den grässlichsten Taten verbinden lässt. (Feyerabend 1998; Hervorh. im Original)

Verwesungsgeruch lag über dem gesamten Land wie eine stumme Klage der vielen nicht bestatteten Toten: Zwischen 500.000 und 800.000 Menschen starben nach mittleren Schätzungen während des Genozids in Ruanda von April bis Juli 1994 (Des Forges 2002, Eltringham 2004, Prunier 2002). Die große Mehrzahl dieser Menschen wurde auf außerordentlich grausame Weise und in geplanten und von der Regierung organisierten Massakern getötet.

Details

Seiten
XIII, 209
Erscheinungsjahr
2014
ISBN (PDF)
9783653040623
ISBN (MOBI)
9783653989670
ISBN (ePUB)
9783653989687
ISBN (Hardcover)
9783631649442
DOI
10.3726/978-3-653-04062-3
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (April)
Schlagworte
Naturkatastrophen (sozialwiss.) complex emergencies Genozid Völkermord Katastrophen (sozialwiss.)
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. XIV, 209 S., 13 s/w Abb., 5 Graf.

Biographische Angaben

Christine Idems (Autor:in)

Christine Idems studierte Soziologie, Ethnologie und Erziehungswissenschaften in Münster und promovierte im Fachbereich Soziologie. Sie kann auf praktische Erfahrung bei mehreren humanitären Einsätzen zurückblicken.

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Titel: Paradoxien humanitärer Hilfe