Mehrheiten – Minderheiten
Sprachliche und kulturelle Identitäten der Slavia im Wandel der Zeit
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Herausgeberangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhalt / Содержание
- Vorwort der Herausgeber
- Конфессионализм как доминанта этнической выделенности у староверов центральной Минщины (Николай Антропов)
- «Большинство» или «меньшинство»? О некоторых особенностях языковой стратегии в регионах контактов славян и евреев (на примере полевых материалов из Украины, Бессарабии и Белоруссии) (Ольга Белова)
- Die Moliseslaven und ihre Sprache zwischen Sprachkontakt und Verschriftlichung (Walter Breu)
- Славянские литературные микроязыки: исторический и современный этапы развития (Александр Дуличенко)
- „Poleszuk” odczłowieczony. O relacji polsko-poleskiej przez pryzmat mitu (Anna Engelking)
- Archaic Dialectal Features in the Speech of Old Believers (Leonid Kasatkin)
- Symptome von Sprachtod des Kärntner Slowenischen? Die Bedeutung von Vornamen für die Kontaktlinguistik (Emmerich Kelih)
- Auswege aus der ‚Kleinheit‘? Positionierungsstrategien belarussischer Autoren vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (Gun-Britt Kohler)
- Доминирующие доминированные (Roland Marti)
- Die Nominalflexion des Kaschubischen im Sprachkontakt mit dem Polnischen (Thomas Menzel)
- Nokhem Shtif: the dreamer of Yiddishland (Holger Nath)
- Ist der Gailtaler slowenische Dialekt vom Aussterben bedroht? (Gerhard Neweklowsky)
- Historical multilingualism in Bohemia during the 19th century: The liberalisation of the language policy and its effects on the situation in Plzeň’s educational system (Stefan Michael Newerkla)
- Карловачка митрополија и српско школство у хабзбуршкој монархији од 1699. до 1848. године (Ненад Нинковић)
- Припрятываться за чужим «большинством» или же сформировать своё «меньшинство»?: Две тенденции в литературе и культуре русин Подкарпатской Руси эпохи будительства (вторая половина ХІХ века) (Валерий Падяк)
- «Поляне, яже нынѣ зовомая русь»: к происхождению славянской идентичности Pуси (Владимир Петрухин)
- Градищанские хорваты сегодня: взгляд этнолингвиста (Анна Плотникова)
- Elemente einer eigenen Überlieferung im Erzählgut der burgenlandkroatischen Vlahen (Siegfried Tornow)
- Экалінгвістычныя праблемы славянскамоўных меншасцяў (Генадзь Цыхун)
- Reihenübersicht
Anna Kretschmer / Gerhard Neweklowsky /
Stefan Michael Newerkla / Fedor Poljakov (Hrsg.)
Mehrheiten ↔ Minderheiten
Sprachliche und kulturelle Identitäten der Slavia
im Wandel der Zeit
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Redaktionelle Mitarbeit: Aleksei Chekh (Wien)
ISSN 2192‐8908
ISBN 978‐3‐631‐67103‐0 (Print)
E‐ISBN 978‐3‐653‐06403‐2 (E‐PDF)
E‐ISBN 978‐3‐653‐70454‐7 (E‐PUB)
E‐ISBN 978‐3‐653‐70454‐4 (MOBI)
DOI 10.3726/978‐3‐631‐67103‐0
© Peter Lang GmbH
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Berlin 2018
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Diese Publikation wurde begutachtet.
Über das Buch
Die im Buch versammelten Beiträge stellen das Ergebnis eines internationalen Symposiums dar. Den Anstoß für diesen Schwerpunkt bilden zum einen die Konfliktlinien zwischen Mehr- und Minderheiten in der Staatenlandschaft Europas, zum anderen die gesellschaftlichen Umwälzungen und Migrationen, die mit einer Pluralisierung der Gesellschaft einhergehen und teilweise auch Neubewertungen von Mehr- und Minderheitenverhältnissen notwendig machen.
Zitierfähigkeit des eBooks
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Inhalt / Содержание
Конфессионализм как доминанта этнической выделенности у староверов центральной Минщины
«Большинство» или «меньшинство»? О некоторых особенностях языковой стратегии в регионах контактов славян и евреев (на примере полевых материалов из Украины, Бессарабии и Белоруссии)
Die Moliseslaven und ihre Sprache zwischen Sprachkontakt und Verschriftlichung
Славянские литературные микроязыки: исторический и современный этапы развития
„Poleszuk” odczłowieczony. O relacji polsko-poleskiej przez pryzmat mitu
Archaic Dialectal Features in the Speech of Old Believers
Symptome von Sprachtod des Kärntner Slowenischen? Die Bedeutung von Vornamen für die Kontaktlinguistik
Auswege aus der ‚Kleinheit‘? Positionierungsstrategien belarussischer Autoren vom 19. bis ins 21. Jahrhundert
Доминирующие доминированные ←5 | 6→
Die Nominalflexion des Kaschubischen im Sprachkontakt mit dem Polnischen
Nokhem Shtif: the dreamer of Yiddishland
Ist der Gailtaler slowenische Dialekt vom Aussterben bedroht?
Historical multilingualism in Bohemia during the 19th century: The liberalisation of the language policy and its effects on the situation in Plzeň’s educational system
Карловачка митрополија и српско школство у хабзбуршкој монархији од 1699. до 1848. године
Припрятываться за чужим «большинством» или же сформировать своё «меньшинство»?: Две тенденции в литературе и культуре русин Подкарпатской Руси эпохи будительства (вторая половина ХІХ века)
«Поляне, яже нынѣ зовомая русь»: к происхождению славянской идентичности Pуси
Градищанские хорваты сегодня: взгляд этнолингвиста
Elemente einer eigenen Überlieferung im Erzählgut der burgenlandkroatischen Vlahen
Die Beiträge des vorliegenden sowie des folgendes Bandes unserer Reihe stellen das Ergebnis des internationalen Symposiums Mehrheiten ↔ Minderheiten. Sprachlich-kulturelle Identitäten der Slavia im Wandel der Zeit dar, das vom 14. bis 16. Jänner 2015 am Institut für Slawistik der Universität Wien stattgefunden hat. Einen Anstoß für diesen Schwerpunkt bildeten zum einen die Konfliktlinien zwischen Mehr- und Minderheiten in der Staatenlandschaft Europas, zum anderen die gesellschaftlichen Umwälzungen und Migrationen, die mit einer Pluralisierung der Gesellschaft einhergehen und teilweise auch Neubewertungen von Mehr- und Minderheitenverhältnissen notwendig machen.
Das Institut für Slawistik der Wiener Universität ist ein Ort, der für das Thema der Tagung besonders geeignet erschien, da hier in der Frage der Erforschung autochthoner slawischer Volksgruppen und anderer slawischer Minderheiten eine lange Tradition besteht. Schon 1842 veröffentlichte etwa der tschechische Historiker und Philologe Alois Vojtěch Šembera einen Artikel über die „mährische“ Sprache in Preußisch-Schlesien, 1844/45 folgte dann seine Studie über die Slawen in Niederösterreich. Diese Forschungsrichtung schlug ferner Milan Rešetar mit der 1911 veröffentlichten Beschreibung des Dialekts der Kroaten in Süditalien (Campobasso) ein. Bekanntlich sind in Österreich seit 1976 die autochthonen Volksgruppen der Kärntner Slowenen, der Burgenlandkroaten, der Wiener Tschechen und der Slowaken in Wien und Niederösterreich offiziell als slawischsprachige Minderheiten anerkannt. Erste dialektologische Arbeiten (Dissertationen) zur Sprache der Kärntner Slowenen wurden ihnen schon in der Zwischenkriegszeit unter der Leitung von Nikolaj S. Trubetzkoy gewidmet; sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg am Wiener Institut für Slawistik fortgesetzt und umfassten auch volkskundliche, literarische, soziolinguistische, ethnolinguistische, onomastische und andere Fragestellungen. Durch Professoren der Universität Wien wurde auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften, in deren Verlag so manche Werke über die Sprache der österreichischen Volksgruppen erschienen, in die Forschung miteinbezogen. Ebenso sind in unserer Zeitschrift, dem Wiener Slavistischen Jahrbuch, Publikationen zu verwandten Themen des Öfteren veröffentlicht worden.
In den meisten Tagungsbeiträgen werden Fragen der Sprachkontakte zwischen dominierenden Sprachen (Staats-, Standard-, überdachenden Sprachen) und kleineren, abhängigen Sprachen, die freilich auch Standardsprachen sein können,←7 | 8→ behandelt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei folgende Aspekte dieser Forschungsrichtung:
– das Verhältnis großer und kleiner Sprachen unter ökolinguistischen Gesichtspunkten
– dominierende und dominierte Sprachen
– die slawischen Kleinsprachen und ihre Standardisierung
– die literarische Bewertung von Minderheiten und ihre Stereotype
– das Schulsystem in der Habsburgermonarchie (Vojvodina, Böhmen)
– die beiden sorbischen Sprachen
– die Kroaten des Burgenlandes (sprachlich, volkskundlich und ethnolinguistisch)
– die Sprache der Kroaten in Süditalien
– die Sprache der Kärntner Slowenen (onomastisch, dialektologisch, soziolinguistisch)
– die kaschubische Sprache (Morphologie)
– die Literatur und Kultur der Karpato-Rusinen im 19. Jahrhundert
– die Altgläubigen (sprachlich, soziologisch, kulturell; in Weißrussland, Russland, Burjatien, im Donaudelta)
– Kontakte zwischen Slawen und Juden (sprachlich und soziolinguistisch) sowie der Jiddischismus
– die Genese der slawischen Identität Russlands
und andere mehr.
Unser Dank gilt der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien für die finanzielle Unterstützung unserer Konferenz sowie der Drucklegung dieser Bände.
Für die Mitarbeit an den Konferenzbänden danken wir Herrn Aleksei Chekh.
Wien, Juni 2017 |
Anna Kretschmer Gerhard Neweklowsky Stefan Michael Newerkla |
Конфессионализм как доминанта этнической выделенности у староверов центральной Минщины
Даже самый поверхностный взгляд на историю вопроса показывает, что старообрядчество на белорусских землях исследовано крайне неравномерно. Уже карта «Склад насельніцтва па веравызнанню ў сярэдзіне ХІХ ст.» авторства Ф. Д. Климчука, опубликованная в 1 томе «Лексічнага атласа беларускіх народных гаворак» (ЛАБНГ 1, к. № 15, 31) свидетельствует по меньшей мере о 10 компактных старообрядческих ареалах на территории Беларуси, причем еще без фиксации таковых, появившихся в результате более поздних, т. е. от середины XIX века, миграционных потоков. Но, судя по всему, даже и к этому времени староверческих поселений было больше, в частности на территории современных Борисовского и Крупского р-нов Минской обл. Во всяком случае, такие известные села с преимущественно (как в Трояновке) или исключительно (в Михеевке) старообрядческим населением отмечены уже с 1777 г. (Гарады і вёскі Беларусі 8, 1, 156, 203), а Клён в нынешнем Крупском р-не (б. Борисовский уезд) – даже с середины XVII века (Гарады і вёскі Беларусі 8, 2, 390).1
По свидетельству историков, со второй половины XVII в.
старообрядцы попадали на северные земли Речи Посполитой из Поморья и Новгорода. В итоге переселения на северные земли в большинстве попадали поморцы, федосеевцы и филипповцы. Они осели в городах Динабурге, Браславе, Полоцке, Себеже, Невеле, Витебске, Лепеле, Велиже; в Полоцком воеводстве; Оршанском и Витебском уездах Витебского воеводства. На юго-восточные земли большей частью попадали поповцы и в небольшом количестве беспоповцы (поморцы и федосеевцы). В этом районе основными городами их поселений были Орша, Сенно, Чериков, Могилёв, Копысь, Гомель, Ветка, а также земли Мстиславского воеводства и Речицкого уезда Менского воеводства (Горбацкий 2004, 66, 67; см. т.: Вялікі гістарычны атлас, к. «Стараверства», 60).
Details
- Seiten
- 304
- Erscheinungsjahr
- 2018
- ISBN (ePUB)
- 9783631704547
- ISBN (MOBI)
- 9783631704554
- ISBN (PDF)
- 9783653064032
- ISBN (Hardcover)
- 9783631671030
- DOI
- 10.3726/978-3-653-06403-2
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2018 (Oktober)
- Schlagworte
- Migrationsforschung Kontaktlinguistik Ethnolinguistik Slavia Minderheitenproblematik Slavische Philologie
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien. 2018. 304 S. 5 s/w Abb., 5 s/w Tab.
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