Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg 1939 bis 1944
Die Aufzeichnungen des KZ-Häftlings Rudolf Wunderlich
Zusammenfassung
Der Historiker und Soziologe Joachim S. Hohmann und der Jurist Günther Wieland erläutern in ihren Beiträgen die Lebensgeschichte Rudi Wunderlichs und beschreiben den historischen Kontext zu seinem Bericht.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Vorwort
- K.Z. Sachsenhausen bei Oranienburg von März 1939 bis Juni 1944
- „… in jedem Kampf wirst du bestehn“.
- KZ Sachsenhausen Juni 1936 bis April 1945
- Pol. Häftl. Nr. 11543 Zur Biografie Rudi Wunderlichs
- Kalendarium zur Geschichte des KZ Sachsenhausen
K.Z. Sachsenhausen bei Oranienburg von März 1939 bis Juni 1944
Vorbemerkung
Als am 22. April 1945 das KZ Sachsenhausen durch die Rote Armee befreit wurde, waren die Krematoriumsöfen noch nicht erkaltet, und in zwei Gruben lagen 27 Kubikmeter Menschenasche. Die Befreier fanden acht Tonnen Menschenhaar und Berge von Zahnprothesen. Das war übriggeblieben von über 100.000 hier vernichteten Menschen aus Deutschland, der UdSSR, Polen, der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Frankreich, Holland, Belgien, Luxemburg, Großbritannien und anderen Ländern.
Trotz Zwangsarbeit, Hunger, Folter, Krankheiten und seelischen Terrors gelang es der SS und ihren Helfershelfern nicht, die Hoffnung auf Befreiung und die Möglichkeit zur Flucht sowie die Bereitschaft zum Widerstand auszulöschen. Einer derer, die als Widerstandskämpfer im KZ Sachsenhausen gefangen gehalten wurden, war Rudolf (Rudi) Wunderlich (1912–1988). Im Juni 1944 gelang ihm die Flucht aus dem Außenkommando Lichterfelde des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Bis zum Kriegsende lebte er in verschiedenen illegalen Quartieren. In dieser Zeit entstand die erste, hier vollständig veröffentlichte Fassung des Berichtes „KZ Sachsenhausen“, den Dritte angesichts der gefährlichen Situation nach seiner Fertigstellung in einem evangelischen Pfarrhaus versteckten. Erst nach Kriegsende gelangte er wieder in seinen Besitz. Da hatte Rudi Wunderlich bereits eine Zweitschrift seiner Erinnerungen verfaßt. Beide Fassungen die zur Zeit der Verfolgung und die nach der Befreiung niedergeschriebene liegen den Herausgebern vor. Sie sind dem Umfang nach und – was wesentlich ist – vom Inhalt her nahezu identisch. Wir haben uns entschlossen, die in der Illegalität entstandene erste Fassung zu publizieren, da sie eindringlicher und dichter erscheint als die spätere Niederschrift, die jedoch an mehreren Stellen ausführlich zitiert wird.
Rudi Wunderlich konnte nicht gewiß sein, daß er die Naziherrschaft überleben oder daß sein versteckt gehaltener Bericht jemals gefunden und dann in die richtigen Hände gelangen würde. Präzise und ohne jede Sentimentalität notierte er Ereignisse, Geschehnisse des täglichen Terrors, ← 13 | 14 → Täternamen und Namen der Opfer. Wenn die erhoffte Befreiung erfolgte, sollten verläßliche Aufzeichnungen es erleichtern, ja vielfach erst ermöglichen, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Wunderlichs Bericht entstand unter extremen Bedingungen und in der Absicht, Geschehenes festzuhalten, um später die Mörder und Handlanger vor Gericht stellen zu können. Entsprechend beschränkt sich der Verfasser auf die Tatsachen. Für Reflexion und persönliche Verarbeitung blieb keine Zeit. So ist der Text als Bericht eines verläßlichen Augenzeugen zu lesen. Was Rudi Wunderlich in Sachsenhausen beobachtete und erlebte, gelangt mit der Publizierung dieses seines Augenzeugenberichts nunmehr endlich an die Öffentlichkeit und kann von der historischen Forschung als authentisches Zeugnis ungebrochenen antifaschistischen Kampfwillens zur Kenntnis genommen werden.
Details
- Seiten
- 135
- Erscheinungsjahr
- 2015
- ISBN (PDF)
- 9783653058581
- ISBN (MOBI)
- 9783653963458
- ISBN (ePUB)
- 9783653963465
- ISBN (Paperback)
- 9783631665282
- DOI
- 10.3726/978-3-653-05858-1
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 1997 (September)
- Schlagworte
- Drittes Reich KZ-Haft Holocaust Nationalsozialismus KPD
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG