Sawabantu
Eine vergleichende Untersuchung der Küstensprachen Kameruns (Bantu A.20 und A.30)
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- A) Abkürzungen für die untersuchten Sprachen
- B) Sonstige Abkürzungen und Symbole
- Verzeichnis der Karten, Diagramme und Kartogramme
- Kapitel 1 Einführung
- 1.1 Erläuterung des Begriffes Sawabantu
- 1.2 Geographische Verbreitung des Sawabantu
- Kɔlε
- Mboko
- Mokpe
- Bubia
- Isubu
- Mongo
- Pongo
- Duala
- Oli
- Bidiman
- Mulimba
- Batanga
- Banɔhɔ
- Bapuku
- Yasa
- 1.3 (Ethno) Historisches
- Die Kɔlε
- Die Mboko
- Die Bakpe
- Die Bubia
- Die Isubu
- Die Mongo
- Die Pongo
- Die Duala
- Die Oli
- Die Bidiman
- Die Balimba
- Die Batanga, Banɔhɔ, Bapuku und Yasa
- 1.4 Überblick über die Geschichte der Erforschung der Sawabantusprachen
- Kɔlε
- Mokpe
- Isubu
- Duala
- Oli
- Bidiman
- Mulimba
- Banɔhɔ
- Bapuku
- Yasa
- 1.5 Ziele und Anlage der Arbeit
- 1.6 Zur Methode
- 1.7 Das Korpus und die Informanten
- 1.7.1 Das Korpus
- 1) Fragebögen
- 2) Frei gesprochene Texte
- 1.7.2 Liste der Informanten
- Kɔlε
- Mboko
- Mokpe
- Bubia
- Isubu
- Mongo
- Pongo
- Duala
- Oli
- Bidiman
- Mulimba
- Batanga
- Banɔhɔ
- Bapuku
- Yasa
- Kapitel 2 Phonologie
- 2.1 Vorbemerkungen
- 2.2 Phonemsystem der Zentralgruppe
- 2.2.1 Konsonanten
- 2.2.2 Gleitlaute
- 2.2.3 Vokale
- 2.2.4 Toneme
- 2.2.5 Bemerkungen
- 2.3 Phonemsystem der Südgruppe
- 2.3.1 Konsonanten
- 2.3.2 Gleitlaute
- 2.3.3 Vokale
- 2.3.4 Toneme
- 2.3.5 Bemerkungen
- 2.4 Phonemsystem der Südwestgruppe
- 2.4.1 Konsonanten
- 2.4.2 Gleitlaute
- 2.4.3 Vokale
- 2.4.4 Toneme
- 2.4.5 Bemerkungen
- 2.5 Regelmäßige Lautentsprechungen
- 2.5.1 Konsonanten
- 2.5.1.1 Obstruenten
- 2.5.1.2 Nasale und pränasalierte Laute
- 2.5.1.3 Laterale, Gleitlaute und modifizierte Laute
- 2.5.2 Vokale
- 2.6 Regelmäßige Tonentsprechungen
- 2.7 Silbenstrukturen
- Kapitel 3 Morphologie der Nominalklassen
- 3.1 Vorbemerkungen
- 3.2 Nominalpräfixe
- 3.2.1 Klasse 1
- 3.2.2 Klasse 2
- 3.2.3 Klasse 3
- 3.2.4 Klasse 4
- 3.2.5 Klasse 5
- 3.2.6 Klasse 6
- 3.2.7 Klasse 7
- 3.2.8 Klasse 8
- 3.2.9 Klasse 9
- 3.2.10 Klasse 10
- 3.2.11 Klasse 13
- 3.2.12 Klasse 14
- 3.2.13 Klasse 19
- 3.3 Adjektivpräfixe
- 3.3.1 Klasse 1
- 3.3.2 Klasse 2
- 3.3.3 Klasse 3
- 3.3.4 Klasse 4
- 3.3.5 Klasse 5
- 3.3.6 Klasse 6
- 3.3.7 Klasse 7
- 3.3.8 Klasse 8
- 3.3.9 Klasse 9
- 3.3.10 Klasse 10
- 3.3.11 Klasse 13
- 3.3.12 Klasse 14
- 3.3.13 Klasse 19
- 3.4 Numeralpräfixe
- 3.4.1 Klasse 1
- 3.4.2 Klasse 2
- 3.4.3 Klasse 3
- 3.4.4 Klasse 4
- 3.4.5 Klasse 5
- 3.4.6 Klasse 6
- 3.4.7 Klasse 7
- 3.4.8 Klasse 8
- 3.4.9 Klasse 9
- 3.4.10 Klasse 10
- 3.4.11 Klasse 13
- 3.4.12 Klasse 14
- 3.4.13 Klasse 19
- 3.5 Possessivpräfixe
- 3.5.1 Klasse 1
- 3.5.2 Klasse 2
- 3.5.3 Klasse 3
- 3.5.4 Klasse 4
- 3.5.5 Klasse 5
- 3.5.6 Klasse 6
- 3.5.7 Klasse 7
- 3.5.8 Klasse 8
- 3.5.9 Klasse 9
- 3.5.10 Klasse 10
- 3.5.11 Klasse 13
- 3.5.12 Klasse 14
- 3.5.13 Klasse 19
- 3.6 Konnektiva
- 3.6.1 Klasse 1
- 3.6.2 Klasse 2
- 3.6.3 Klasse 3
- 3.6.4 Klasse 4
- 3.6.5 Klasse 5
- 3.6.6 Klasse 6
- 3.6.7 Klasse 7
- 3.6.8 Klasse 8
- 3.6.9 Klasse 9
- 3.6.10 Klasse 10
- 3.6.11 Klasse 13
- 3.6.12 Klasse 14
- 3.6.13 Klasse 19
- 3.7 Demonstrativkonkordanten
- 3.7.1 Klasse 1
- 3.7.2 Klasse 2
- 3.7.3 Klasse 3
- 3.7.4 Klasse 4
- 3.7.5 Klasse 5
- 3.7.6 Klasse 6
- 3.7.7 Klasse 7
- 3.7.8 Klasse 8
- 3.7.9 Klasse 9
- 3.7.10 Klasse 10
- 3.7.11 Klasse 13
- 3.7.12 Klasse 14
- 3.7.13 Klasse 19
- 3.8 Verbalpräfixe
- 3.8.1 Klasse 1
- 3.8.2 Klasse 2
- 3.8.3 Klasse 3
- 3.8.4 Klasse 4
- 3.8.5 Klasse 5
- 3.8.6 Klasse 6
- 3.8.7 Klasse 7
- 3.8.8 Klasse 8
- 3.8.9 Klasse 9
- 3.8.10 Klasse 10
- 3.8.11 Klasse 13
- 3.8.12 Klasse 14
- 3.8.13 Klasse 19
- 3.9 Relativpräfixe
- 3.9.1 Klasse 1
- 3.9.2 Klasse 2
- 3.9.3 Klasse 3
- 3.9.4 Klasse 4
- 3.9.5 Klasse 5
- 3.9.6 Klasse 6
- 3.9.7 Klasse 7
- 3.9.8 Klasse 8
- 3.9.9 Klasse 9
- 3.9.10 Klasse 10
- 3.9.11 Klasse 13
- 3.9.12 Klasse 14
- 3.9.13 Klasse 19
- 3.10 Bemerkungen über die Morphologie der Nominalklassen
- Kapitel 4 Lexikalische Untersuchung
- 4.1 Einleitende Bemerkungen
- 4.2 Die Wortliste
- Kapitel 5 Gliederung der Sawabantusprachen
- 5.1 Vorbemerkungen
- 5.2 Die bisherigen Klassifikationen
- 5.3 Bemerkungen über die bisherigen Klassifikationen
- 5.4 Neue Gliederung der Sawabantusprachen
- 5.4.1 Sawabantu: Sprachen oder Dialekte ?
- 5.4.2 Die Ergebnisse
- 5.4.2.1 Phonologisch-lexikalische Gliederung
- 5.4.2.2 Morphologische Gliederung
- 5.4.3 Kommentar zu den beiden Gliederungen
- 5.4.4 Gliederungssynthese
- Kapitel 6 Schlussbemerkungen
- Bibliographie
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A) Abkürzungen für die untersuchten Sprachen
BAN | Banɔhɔ |
BAP | Bapuku |
BAT | Batanga |
BID | Bidiman |
BUB | Bubia |
DUA | Duala |
ISU | Isubu |
KOL | Kɔlɛ |
KPE | Mokpe |
MBO | Mboko |
MON | Mongo |
MUL | Mulimba |
OLI | Oli |
PON | Pongo |
YAS | Yasa |
B) Sonstige Abkürzungen und Symbole
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Verzeichnis der Karten, Diagramme und Kartogramme
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1.1 Erläuterung des Begriffes Sawabantu
Der Terminus Sawabantu umfaßt hier die folgenden fünfzehn Bantusprachen, die an der Küste Kameruns gesprochen und in verschiedenen Klassifikationen1 von afrikanischen bzw. kamerunischen Sprachen zu der „Duala-Gruppe“ gerechnet werden: Kɔlɛ, Mboko, Mokpe, Bubia, Isubu, Mongo, Pongo, Duala, Oli, Bidiman, Mulimba, Batanga, Banɔhɔ, Bapuku und Yasa.
Für die Sprecher dieser Sprachen bzw. Dialekte, die alle ihre eigene Identität betonen und sich von den Duala abgrenzen wollen, ist die Bezeichnung „Duala-Gruppe“ jedoch nicht befriedigend, da sie ihrer Meinung nach das Duala in den Vordergrund stellt und den anderen Sprachen bzw. Dialekten nur eine untergeordnete Bedeutung einräumt. Da sich eine neue Bezeichnung für die in Frage kommenden Sprachen als notwendig erwies, habe ich (EBOBISSÉ 1989) den Terminus Sawabantu, dessen Übersetzung ‚Küsten-Bantu‘ ist, vorgeschlagen. Mit ihm sind alle Mitglieder dieser Sprachgruppe(n) einverstanden, da in den meisten dieser Sprachen sawa ‚Küste‘ bedeutet.
Die Bezeichnung sawa ist an sich nicht neu, da sie schon andernorts zu finden ist. So schreibt z.B. GOUELLAIN (1975: 35–36):
« En définitive, toutes ces populations dites duala ou ‘sawa’, parlent la même langue, pratiquent les mêmes activités dont la pêche en particulier, possèdent des traditions orales parallèles ou complémentaires, et se localisent le long de la côte, depuis la pente méridionale du Mont Cameroun jusqu’à Campo, à la limite du territoire espagnol. Elles se sont aussi concentrées près de l’embouchure du Mongo, du Wouri, de la Dibamba, de la Sanaga, du Nyong, de la Lokundje. Elles représentent donc un ensemble homogène, occupant la totalité du territoire côtier camerounais. »
Die Bezeichnung Sawabantu, die eine ethnosoziologische Grundlage hat und mit ARDENERS (1956) „Coastal Bantu of the Cameroons“ gleichzusetzen ist, ist aber insofern nicht geographisch aufzufassen, als sie sich nicht auf alle Bantusprachen bezieht, die an der Küste Kameruns gesprochen werden, sondern lediglich auf diejenigen, die zur „Duala-Gruppe“ gerechnet werden. So werden z.B. Sprachen wie das Bankoŋ oder das Bakoko, die geographisch dem Duala ← 19 | 20 → sehr nahe stehen, in der vorliegenden Arbeit nicht untersucht. Dagegen werden Sprachen wie das Kɔlɛ oder das Yasa, die geographisch dem Duala sehr fern stehen, herangezogen, weil sie linguistisch zu der „Duala-Gruppe“ gezählt werden. Ferner deckt sich die Bezeichnung Sawabantu nicht mit der „groupe côtier“ des Atlas Linguistique du Cameroun (1983: 57–61)2, die andere Sprachen, wie das Oroko, das Nhɔ, das Baloŋ oder das Mbo, miteinbezieht. Linguistisch gesehen entspricht also die Bezeichnung Sawabantu GUTHRIES A.20 und A.30.
1.2 Geographische Verbreitung des Sawabantu
Das Verbreitungsgebiet der Sawabantusprachen bzw. -dialekte, die teils im anglophonen, teils im frankophonen Territorium und in drei Verwaltungsprovinzen Kameruns gesprochen werden, erstreckt sich von der Meme-Mündung bis nach Campo. Die Verbreitung der einzelnen Sprachen und/oder Dialekte von Nord nach Süd stellt sich folgendermaßen dar, wobei die Ortschaften, in denen die Feldforschung stattgefunden hat, mit einem Stern versehen werden.
Kɔlε
Das Kɔlɛ wird in der Southwest Province (Ndian Division, Bamusso Subdivision) entlang der Küste und südlich der Mündung des Meme-Flusses in folgenden Dörfern gesprochen, die von Efik-Fischerdörfern umgeben sind: *Bamusso, Yenda, Bekanje, Njangasa und Betika.
Nachbarn der Kɔlɛ sind im Osten die Lundu, die Lɔmbi und die Mboko.
Mboko
Südlich des Kɔlɛ wird das Mboko in der Southwest Province (Fako Division, Limbe Subdivision) von zwei Gruppen gesprochen. Die Küsten-Mboko leben an der Küste zwischen Limbe und Idenau in den folgenden Dörfern: Bebonde, Mokundange, Batoke, Wongomba, Bakingili, Dewunja, *Njonji, Bewundi und Sanje. Die Inland-Mboko sind ihrerseits am nördlichen Abhang des Kamerunberges in Womana, Kɔtɔ, Wondongo, Kɔsɛ, Efolofo, Mwɛli, Lisɔmbɛ, Libenyi, Kuke, Mondongo, Wokoso, Ebiɛ und Woba beheimatet.
Unmittelbare Nachbarn der Mboko sind im Norden die Ekumbe, im Nordwesten die Lundu, im Westen die Kɔlɛ, im Nordosten die Lɔmbi und im Osten die Kpe. ← 20 | 21 →
Mokpe
Das Mokpe wird in ungefähr hundert Dörfern, die auf die Limbe Subdivision und Buea Subdivision (Fako Division, Southwest Province) verteilt sind, und vorwiegend in den Städten *Limbe und *Buea gesprochen.
Nachbarn der Kpe sind im Norden die Kundu und Lɔmbi, im Nordosten die Baloŋ, im Süden die Mongo, im Südwesten die Bubia und Isubu und im Westen die Mboko.
Bubia
Die Bubia siedeln westlich von Limbe in *Bota Land und Bota Island (Southwest Province, Fako Division, Limbe Subdivision).
Unmittelbare Nachbarn der Bubia sind im Norden die Kpe, im Osten die Isubu und im Westen die Mboko.
Isubu
Die Isubu bewohnen drei Dörfer südlich von Limbe in der Southwest Province, Fako Division, Limbe Subdivision, nämlich *Bonabile, Bonangomba und Dikolo.
Eine enge Nachbarschaftsbeziehung besteht nur zu den Kpe im Norden und den Bubia im Westen. Im Osten liegen einige Fischerdörfer, in denen verschiedene ethnische Gruppen leben, während sich im Süden das Meer befindet.
Mongo
Das Mongo wird auf beiden Seiten des Mongo-Flusses gesprochen. Es ist also nicht nur im anglophonen Teil Kameruns verbreitet, wo es hauptsächlich östlich und nordöstlich von Tiko in der Southwest Province (Fako Division, Tiko Subdivision) in den Dörfern *Modeka, Ewonji und Misɛlɛlɛ gesprochen wird, sondern auch im frankophonen Teil, wo es im Département du Moungo (Arrondissement de Dibombari, Province du Littoral) in den Dörfern Bonako, Bonamanja, Bonasson und Bonamouni gebraucht wird.
Nachbarn der Mongo sind im Westen die Kpe, im Nordosten die Baloŋ, im Norden die Pongo und im Süden die Duala. ← 21 | 22 →
Pongo
Die Pongo leben in der Province du Littoral (Département du Moungo, Arrondissement de Dibombari) in folgenden Dörfern: Bwelelo, Bwanjumba, *Bosɛdi, Bomɔnɔ ɓa Jedu, Bomɔnɔ ɓa Mbɛngɛ, Bomɔnɔ-Gare, Bwasalo, Bwadiɓɔ, und Dibombari. Ihre Nachbarn sind im Westen die Mongo, im Norden die Baŋkon, im Osten die Bakoko und im Süden die Duala.
Details
- Seiten
- 424
- Erscheinungsjahr
- 2015
- ISBN (PDF)
- 9783653053982
- ISBN (MOBI)
- 9783653949926
- ISBN (ePUB)
- 9783653949933
- ISBN (Paperback)
- 9783631558225
- DOI
- 10.3726/978-3-653-05398-2
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2015 (Januar)
- Schlagworte
- Phonologie Klassifikation Dialektometrie Morphologie
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 421 S., 5 s/w Abb., 3 Graf.