Polen und Deutsche in Europa / Polacy i Niemcy w Europie: GrenzRäume
Beiträge zur internationalen Konferenz, 1. und 2. Dezember 2017, Kiel / Tom podsumowujący konferencję międzynarodową, 1 i 2 grudnia 2017, Kilonia
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einführung in die Konferenz / Prowadzenie do konferencji
- Literatur- und Kulturwissenschaft
- Die polnische Literatur und Deutschland: Über die slavistischen Arbeiten Rolf Fieguths (Krzysztof Trybuś (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- „Cesarz ludowy“. Polscy romantycy o królu Prus Fryderyku Wilhelmie IV w okresie Wiosny Ludów (Jerzy Fiećko (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Ein Horoskop für Polen. Voltaire, Lessing, Mickiewicz (Maciej Junkiert (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Unterwegs zum „magnetischen Punkt“. Ryszard Krynickis dichterische Dialoge mit Paul Celan und Nelly Sachs (Agata Stańkowska (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- „Zniknięte państwo.“ NRD w niemieckiej historiografii literackiej i literaturze (Jerzy Kałążny (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Status Warmii w imaginarium literackim. Wybrane problemy i przykłady (Anna Legeżyńska (Universytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Zur Abbildung literarischer Räume in der „deutsch-polnischen“ Literatur über und in Polen am Beispiel von Radek Knapps „Gebrauchsanweisung für Polen“ (2005) und Artur Beckers „Wodka und Messer. Lied vom Ertrinken“ (2008) (Kristina Naumann-Ehlers (Christian-Albrechts-Universität, Kiel))
- Berlin als Erinnerungsort in Magdalena Parys’ Roman „Tunnel“ (Dorota Masiakowska-Osses (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Kulturelle Verflechtungen einer Grenzregion am Beispiel des deutsch-polnischen Regionalkrimis „Mord in der Halben Stadt“ (2014) von Sören Bollmann (Wolfgang Brylla (Universität Zielona, Góra)/Maike Schmidt (Christian-Albrechts-Universität, Kiel))
- „Narrenfreiheit“ – über karnevaleske Verhandlungen kultureller Grenzen in polnischen und deutschen Kinderbüchern (Beate Sommerfeld (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Historisches
- Losy niemieckich mieszkańców polsko-niemieckiego pogranicza pod koniec II wojny światowej i po jej zakończeniu w polskim naukowym piśmiennictwie historycznym 2005–2015 (Jerzy Kołacki (Universytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Polen und seine Funktion als Bollwerk, dargestellt anhand ausgewählter Werke deutscher Autoren des 17. Jahrhunderts (Wacław Pagórski (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań))
- Von Europabegeisterung zu Euroskeptizismus. Die polnische Rechte und die Grenzraumdiskurse des frühen 21. Jahrhunderts (Paul Srodecki (Christian-Albrechts-Universität, Kiel))
- Onomastik
- Der südliche Ostseeraum: ein deutsch-slavisches Grenzgebiet im Licht der historischen Toponomastik (Norbert Nübler (Christian-Albrechts-Universität, Kiel))
- Was lesen wir in Straßennamen? Einblicke in die Straßennamengebung in Landsberg an der Warthe / Gorzów Wielkopolski (Joanna Dubiec-Stach (Akademia im. Jakuba z Paradyża w Gorzowie Wielkopolskim))
- Didaktik und Grenzräume
- Das Fremde als das Eigene wahrnehmen – studentische Workshops und Projekte als praxisbezogene Erforschung der Grenzregion (Małgorzata Czabańska-Rosada (Akademia im. Jakuba z Paradyża w Gorzowie Wielkopolskim))
- Die Grenzregion als Ort vieler Räume. Zu filmischen Darstellungsformen der deutsch-polnischen Grenzregion und ihrem didaktischen Potenzial (Marta Janachowska-Budych (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań)/Tomasz Lis (Christian-Albrechts-Universität, Kiel))
- Teoretyczne podstawy dydaktyki pograniczy polsko-niemieckich (przykład lubuski) (Arkadiusz Kalin (Akademia im. Jakuba z Paradyża w Gorzowie Wielkopolskim))
- Das Studienfach „Interkulturelle und regionale Erziehung“ – Vorbereitung zukünftiger Pädagog*innen und Lehrer*innen auf die Arbeit im multikulturellen Umfeld der Grenzregion (Beata A. Orłowska (Akademia im. Jakuba z Paradyża w Gorzowie Wielkopolskim))
- Wybrane teksty nowego pogranicza niemiecko-polskiego jako akademicki materiał dydaktyczny (Katarzyna Taborska (Akademia im. Jakuba z Paradyża w Gorzowie Wielkopolskim))
- Kulturlandschaft als Lernort am Beispiel des deutsch-polnischen Grenzgebietes Neumark | Ziemia Lubuska (Barbara von Campe (Christian-Albrechts-Universität, Kiel))
- Minderheit als Grenzraum? Europäisch ethnologische Perspektiven auf Aushandlungsstrategien zwischen nationalen Grenzen (Katharina Schuchardt (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden))
- Reihenübersicht
Vorwort
Seit Beginn des Doppelabschluss-Masterprogramms „Interkulturelle Studien: Polen und Deutsche in Europa“ im Wintersemester 2012/13 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und – ein Jahr später – an der Uniwersytet im. Adama Mickiewicza in Poznań haben es sich die Studiengangskoordinator*innen zur Aufgabe gemacht, dieses Programm regelmäßig durch wissenschaftliche Konferenzen zu bereichern. Das ist geschehen, die erste Konferenz war gleichzeitig die den Studiengang in Kiel eröffnende (2012), im Jahr 2015 fand in Poznań die zweite Konferenz statt. Zu beiden sind inzwischen Sammelbände erschienen, die den wissenschaftlichen Ertrag dokumentieren: Polen und Deutsche in Europa. Polacy i Niemcy w Europie. Beiträge zur internationalen Konferenz, 25. und 26. Oktober 2012, Kiel. Hrsg. von Michael Düring und Krzysztof Trybuś, Peter Lang Edition, Frankfurt/M. 2014 (= Schriften des Zentrums für Osteuropa-Studien (ZOS) der Universität Kiel, Band 6) / Polen und Deutsche in Europa. Polacy i Niemcy w Europie. Beiträge zur internationalen Konferenz, 16. und 17. November 2015, Poznań. Hrsg. von Krzysztof Trybuś, Michael Düring und Maciej Junkiert, Peter Lang Edition; Berlin 2018 (= Geschichte – Erinnerung – Politik, Band 22). Nun halten Sie den dritten Band dieser Reihe in Händen, der die Beiträge der Konferenz versammelt, die im Dezember 2017 in Kiel abgehalten wurde und erneut ein breites Themenspektrum, dieses Mal unter dem Dachbegriff „GrenzRäume“, präsentierte. Als die Organisator*innen sich das Thema überlegten, hatten verschiedene politische „Erdbeben“ Europa erschüttert, zum einen die Migrationsbewegungen des August/September 2015, zum anderen der politische Wechsel in Polen im Herbst 2015, beides Ereignisse, die nicht ohne Konsequenzen für den Begriff der „GrenzRäume“ waren, die die Debatten während der Tage der Konferenz indes nicht dominierten, sondern eher implizit begleiteten.
Die Konferenzteilnehmer*innen hatten es sich, wie schon auf den Konferenzen zuvor, zum Ziel gesetzt, aus ganz unterschiedlichen Perspektiven Blicke auf den Begriff „GrenzRäume“ zu werfen – so sind es auch dieses Mal historische ebenso wie linguistische, literatur- und kulturwissenschaftliche sowie didaktische Beiträge. Und erneut zeigt sich: Es ist nie so wichtig wie jetzt, in Zeiten aufkommenden Nationalismus, ja antieuropäischen Denkens, das Verhältnis zwischen Polen und Deutschland als Länder in der Mitte Europas neu zu denken und dabei vielfältige Perspektiven einzunehmen. Es sei vorweggenommen, diese Vielfalt der Perspektiven wird auch die im November 2019 stattfindende vierte ←9 | 10→Konferenz prägen, auch zu ihr gibt es wieder ein alles verbindendes Thema, nämlich „Polacy i Niemcy wobec rewolucyjnych przełomów“ (1789, 1848, 1968, 1989) / „Deutsche und Polen angesichts revolutionärer Umbrüche“ (1789, 1848, 1968, 1989).
Der vorliegende Konferenzband enthält nun zweiundzwanzig Beiträge aus verschiedenen, oben bereits erwähnten Wissenschaftskulturen und Wissensgebieten. Das macht ihre Aufbereitung für eine Veröffentlichung nicht unbedingt einfacher und setzt die kreative Mitarbeit vieler Kolleg*innen voraus. In erster Linie ist natürlich unseren beiden Kollegen aus Poznań zu danken, die sich der Mühe unterzogen haben, die polnischsprachigen Beiträge zu redigieren, also Prof. Dr. hab. Krzysztof Trybuś, ohne den die Installierung des Doppelabschlussmasterprogramms nie möglich gewesen wäre, und Dr. hab. Maciej Junkiert, der sich als Koordinator an der UAM mit der Alltagsbürokratie auseinandersetzen muss. Besonderes Lob aber verdienen die am Institut für Slavistik der CAU zu Kiel tätigen Kolleg*innen, ohne deren tatkräftige Unterstützung und vor allem Geduld dieser Band wohl nicht in der Kürze der Zeit hätte erscheinen können: Dr. Rebekka Wilpert, die unermüdliche Koordinatorin des Studienprogramms und seit zehn Jahren feste und unersetzliche Säule des Lehrstuhls für slavistische Literatur- und Kulturwissenschaft, sowie Miriam Völkel-Bill, M.A., und Stefan Krumbeck, M.A., seit kurzem neu ins Team gekommen. Allen gilt mein aufrichtiger Dank, ebenso wie den Hilfskräften Anna-Maria Roth und Paul Scherer, die sich stets mit bewundernswerter Geduld durch die handschriftlichen Korrekturen der Manuskripte gearbeitet haben. Man sollte meinen, dass bei so viel Expertise Fehler nicht mehr vorkommen, aber dem ist natürlich nicht so. Für alle verbliebenen trage ich die Verantwortung.
Michael Düring, im Spätsommer 2020
Einführung in die Konferenz / Prowadzenie do konferencji
Krzysztof Trybuś (Uniwersytet Adama Mickiewicza, Poznań)
Die polnische Literatur und Deutschland: Über
die slavistischen Arbeiten Rolf Fieguths
Zusammenfassung
Referat koncentruje uwagę na niemieckich kontekstach przywoływanych w studiach Rolfa Fiegutha o literaturze polskiej. Analiza tych studiów oparta jest na wyborze fragmentów dotyczących poetów i pisarzy najbliższych niemieckiemu slawiście – przede wszystkim jego refleksji o twórczości Adama Mickiewicza, Witolda Gombrowicza i Czesława Miłosza. W zakres niemieckich kontekstów, które pozwalają Fieguthowi lepiej rozumieć literaturę polską wchodzi tu m. in. spuścizna pisarzy tak różnych jak Johann Wolfgang Goethe i Johannes Bobrowski, niektóre prądy literackie (np. klasycyzm weimarski i inne klasycyzmy ważne dla kształtowania literatury europejskiej), a także moment historyczny, determinujący przesłanie literatury powojennej oraz paradygmat biograficzny twórców tej literatury i jej badaczy. Autor referatu rekonstruuje sformułowaną przez Rolfa Fiegutha koncepcję badań literackich rozumianych jako komparatystyczna „konfrontacja międzykulturowa“.
The paper concentrates on the German contexts mentioned in Rolf Fieguth’s studies on Polish literature. The analysis of his studies is based on a selection of fragments about poets and writers that are close to German Slavonic Studies – primarily on his reflections on the works of Adam Mickiewicz, Witold Gombrowicz, and Czesław Miłosz. The scope of German contexts that allow Fieguth to better understand Polish literature here includes, among others, the legacy of writers as different as Johann Wolfgang Goethe and Johannes Bobrowski. In addition to this, some literary currents (e.g. Weimar Classicism and other Classicisms important for shaping European literature) as well as the historical moment determining the message of post-war literature and the biographical paradigm of the creators of this literature and its researchers are discussed. Thus, the author of the paper reconstructs the concept of literary research formulated by Rolf Fieguth as a comparative “intercultural confrontation”.
1. Einführung
Professor Rolf Fieguth – der Protagonist des vorliegenden Beitrags – ist nicht nur ein großer Gelehrter mit herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, er ist auch ein hervorragender Übersetzer, der der deutschen Wissenschaft und Literatur viele polnischsprachige literaturwissenschaftliche, aber auch literarische Werke nahegebracht hat, darunter solche mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad für eine Übersetzung, wie „Vade-mecum“ von Cyprian Norwid (vollständig) oder „Trans-Atlantyk“ von Witold Gombrowicz, die gleichzeitig Werke von höchstem Wert für die europäische Kultur insgesamt sind. Seine selbstlose ←19 | 20→Tätigkeit als Botschafter der polnischen Kultur in Europa und in der Welt, die Polen und Deutsche einander näherbringt – Nationen mit einer schmerzhaften gemeinsamen Geschichte –, ist ganz sicher ein Vorbild unermüdlicher Arbeit an der Beständigkeit europäischer Werte, die heute von einer anwachsenden Welle von Nationalismen bedroht werden.
Professor Rolf Fieguth ist mehrfacher Ehrendoktor und erhielt den Ehrentitel zweier polnischer Universitäten: Oppeln im Jahre 2012; Adam-Mickiewicz-Universität in Posen im Jahr 2017.
Grundlage der zahlreichen Studien von Rolf Fieguth ist seine herausragende sprachliche Kompetenz. Nach dem Abitur am Gymnasium für alte Sprachen in Erlangen im Jahre 1961 setzte er seine philologische Ausbildung als Student der Slavistik, der Geschichte Osteuropas und der Germanistik in West-Berlin und München fort. Sein Vermächtnis ist reich, vielseitig, aber vor allem vielsprachig – er veröffentlichte seine Arbeiten unter anderem auf Polnisch, Russisch, Deutsch, Französisch und Englisch. Als Erforscher der slavischen Literaturen – also als Polonist und Russist – ließ er sich in seinen Werken, die sich vor allem der Poesie widmen, von einem in seiner Muttersprache gegebenen Hinweis leiten:
Wer den Dichter will verstehen,
Muss in Dichters Lande gehen.1
Details
- Seiten
- 376
- Erscheinungsjahr
- 2020
- ISBN (PDF)
- 9783631824399
- ISBN (ePUB)
- 9783631824405
- ISBN (MOBI)
- 9783631824412
- ISBN (Hardcover)
- 9783631821947
- DOI
- 10.3726/b17138
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2020 (Oktober)
- Schlagworte
- Polnisch-deutsche Geschichte Polnisch-deutsche Literaturbeziehungen Polnische Literatur Deutsche Literatur Onomastik Didaktik des Grenzraums
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 376 S., 2 s/w Abb., 1 Tab.
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