Dialogpotenziale kulturwissenschaftlicher Forschung in den Fremdsprachenphilologien
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Herausgeberangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort (Jenny Ettrich/Marie-Therese Mäder)
- Kulturwissenschaft und Romanistik: Positionen und Verortungen (Dorothee Röseberg)
- Kulturgeschichtsschreibung aus romanistischer Perspektive (Marie-Therese Mäder)
- Le cas de la « crise du théâtre » : un exercice d’histoire culturelle (Pascale Goetschel)
- Lucien Febvre – Der Historiker als Lehrer. Eine kulturwissenschaftliche Analyse des ‚pädagogisch-didaktischen Potenzials‘ von Geschichtsschreibung (Kristian Raum)
- La combinaison des approches dans l’étude de perception. L’exemple des représentations de l’Allemagne et des Allemands chez d’anciens concentrationnaires français (Henning Fauser)
- Orientierungsmuster der Kultursoziologie in Frankreich. Richtungen, Traditionen, Wenden (Christian Papilloud)
- Gesellschaft, Kultur und Identität – Hip Hop, Storytelling und autotelisches Erleben: Interdisziplinäre Zugriffe auf eine komplexe Mikrokultur (Eva Kimminich)
- Transkulturelle Philologie: Über das Potenzial eines Überdenkens fachlicher und nationaler Grenzen (Giulia Pelillo-Hestermeyer)
- Redécouvrir la Comtesse de Ségur. Zur kulturwissenschaftlichen Erweiterung eines literaturwissenschaftlichen Problems (Jenny Ettrich)
- Vom Verletzen zum Dialog: Political Correctness und die Gegenwarts-Komödie Le Prénom (Christiane Müller-Lüneschloß)
- À la rencontre de la pédagogie. Dialogpotenziale von Kulturwissenschaft und Fachdidaktik. Ein Beitrag aus Sicht der Schulpraxis (Kristian Raum)
- Eine kulturwissenschaftliche Versuchsanordnung (Marion Picker)
- Autorenverzeichnis
Jenny Ettrich / Marie-Therese Mäder (Hrsg.)
Dialogpotenziale
kulturwissenschaftlicher Forschung
in den Fremdsprachenphilologien
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ISBN 978-3-631-74112-2 (Print) · E-ISBN 978-3-631-74268-6 (E-PDF)
E-ISBN 978-3-631-74269-3 (EPUB) · E-ISBN 978-3-631-74270-9
(MOBI) DOI 10.3726/b13501
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Berlin 2018
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Über das Buch
Die Monographie widmet sich der Analyse von Sprachhandlungsmustern wie Bitte, Entschuldigung, Vorwurf, Warnung oder Kompliment sowie der Spezifik ihres Funktionierens im Russischen und Deutschen. Die theoretischen Prämissen der Untersuchung sind die Idee der natürlichen semantischen Metasprache als objektiviertes Mittel der pragmatischen Deskription und der Feldgedanke hinsichtlich der Strukturierung der Ausdrucksmittel. Eine Analyse der 22 Sprachhandlungsmuster erfolgt mit Blick auf Kriterien wie Definition, Struktur, Funktionsfaktoren, kommunikativ-pragmatischer Feldaufbau der verschiedenen Realisierungen und Reaktionen in der Diskurseinbettung. Dabei werden Unterschiede, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten in der sprachlichen Form und pragmatischen Bedeutung in beiden Sprachen aufgezeigt.
Zitierfähigkeit des eBooks
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Inhaltsverzeichnis
Jenny Ettrich/Marie-Therese Mäder
Kulturwissenschaft und Romanistik: Positionen und Verortungen
Kulturgeschichtsschreibung aus romanistischer Perspektive
Le cas de la « crise du théâtre » : un exercice d’histoire culturelle
Lucien Febvre – Der Historiker als Lehrer. Eine kulturwissenschaftliche Analyse des ‚pädagogisch-didaktischen Potenzials‘ von Geschichtsschreibung
La combinaison des approches dans l’étude de perception. L’exemple des représentations de l’Allemagne et des Allemands chez d’anciens concentrationnaires français
Orientierungsmuster der Kultursoziologie in Frankreich. Richtungen, Traditionen, Wenden
Gesellschaft, Kultur und Identität – Hip Hop, Storytelling und autotelisches Erleben: Interdisziplinäre Zugriffe auf eine komplexe Mikrokultur
Transkulturelle Philologie: Über das Potenzial eines Überdenkens fachlicher und nationaler Grenzen ←5 | 6→
Redécouvrir la Comtesse de Ségur. Zur kulturwissenschaftlichen Erweiterung eines literaturwissenschaftlichen Problems
Vom Verletzen zum Dialog: Political Correctness und die Gegenwarts-Komödie Le Prénom
À la rencontre de la pédagogie. Dialogpotenziale von Kulturwissenschaft und Fachdidaktik. Ein Beitrag aus Sicht der Schulpraxis
Eine kulturwissenschaftliche Versuchsanordnung
Autorenverzeichnis←6 | 7→
Jenny Ettrich/Marie-Therese Mäder
Der vorliegende Sammelband präsentiert die Beiträge der kulturwissenschaftlichen Sektion des 10. Frankoromanistentages in Saarbrücken, der vom 28.09. – 01.10.2016 zum Thema Grenzbeziehungen. Beziehungsgrenzen. Liaisons frontalières ausgerichtet wurde. ‚Grenzbeziehungen‘ und ‚Beziehungsgrenzen‘ wurden in der Sektion im Hinblick auf kulturwissenschaftliches Arbeiten in Deutschland und Frankreich thematisiert und in zweifacher Hinsicht verhandelt: zum einen in interkultureller Perspektive, und zum anderen im Hinblick auf den interdisziplinären Dialog. In dieser zweifachen Ausrichtung knüpfte die Sektion an ein im Sommersemester 2013 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Dorothee Röseberg geleitetes Forschungskolloquium an, bei dem Fragen nach der konzeptionellen und disziplinären Verortung von ‚Kulturwissenschaft in Frankreich‘ im Zentrum standen: Mit welchen Begrifflichkeiten, Theorien und Methoden werden Kulturen in Frankreich untersucht? In welchen Disziplinen und Einrichtungen erfolgen diese Untersuchungen und mit welchen Ansätzen operieren sie? Wie positionieren sich die französischen Untersuchungen von Kultur im Hinblick auf die angloamerikanisch geprägten Cultural Studies und die im deutschen Sprachraum beheimatete Kulturwissenschaft?
Antworten und Thesen hat Röseberg in den letzten Jahren mehrfach zur Diskussion gestellt.1 In diesem Sinne lag es nahe, die Dialogpotentiale kulturwissenschaftlicher Forschung in den Fremdsprachenphilologien nun auch praktisch auszuloten – im Rahmen einer Sektionsarbeit zum Schwerpunkt ‚Kulturwissenschaftliche Themen und Methoden‘ – und den direkten wie persönlichen Aus←7 | 8→tausch zwischen Geistes- und Sozialwissenschaftlern bzw. Vertretern der sciences humaines und sciences sociales zu kulturwissenschaftlichen Fragestellungen anzuregen. Anliegen war es, einen Diskussions- und Vorstellungsraum zu bieten, der disziplinäre und nationale Grenzen überwindet und die Vielseitigkeit kulturwissenschaftlicher Forschung methodisch, konzeptuell und inhaltlich für Wissenschaft und Praxis reflektiert und auf Gemeinsamkeiten hin überprüft.
Im Ergebnis sind Fremdsprachenphilologen, vor allem deutsche Romanisten und französische Germanisten, deutsche und französische Historiker sowie Soziologen in den anvisierten grenzüberschreitenden Dialog getreten, bei dem sich ein gemeinsamer Nenner abgezeichnet hat – nämlich der kulturwissenschaftliche Blick. Gleichfalls wurden aber auch methodische Varietäten deutlich und zur Diskussion gestellt. Während also auf der einen Seite die Beziehungsgrenzen zum Vorschein traten, sprach auf der anderen Seite der gelungene und konstruktive Dialog im Verlauf der Sektion für das gewinnbringende Potenzial der Grenzbeziehungen. Folgt man den Auffassungen von Dorothee Röseberg, die der Kulturwissenschaft als Forschungsfeld eine Brückenfunktion zuweist, bewegt sich die Kulturwissenschaft in dieser Funktion demnach selbst stets im Bereich der Grenzbeziehungen. Wie sich im Rahmen der Sektion gezeigt hat, wäre eine auf Langfristigkeit angelegte Plattform, ein dauerhaftes Medium von Nöten, damit auch in Zukunft deutsche und französische Kulturwissenschaftler in den Dialog treten und sich austauschen können. Vor diesem Hintergrund schloss die Sektion mit dem Gründungstreffen für eine deutsch-französische kulturwissenschaftlich orientierte Zeitschrift.
Jeder der folgenden Beiträge steht für die Suche nach Dialog- und damit Anschlusspotenzialen kulturwissenschaftlicher Forschung in Theorie und Praxis. Gemäß dem Sektionsthema reflektieren sie auf einer allgemeinen Ebene den Umgang mit kulturorientierten Fragestellungen; einige der Autoren rücken wiederum die Beschreibung der spezifischen Herangehensweisen und Zugriffe der (wissenschaftlichen) Bearbeitung ins Zentrum. Unabhängig von ihrer jeweiligen theoretischen und inhaltlichen Diversität lassen sich die zwölf Beiträge thematisch in drei Bereiche einteilen: Die ersten fünf Beiträge weisen in unterschiedlicher Form Bezüge zur Geschichtswissenschaft, Kulturgeschichte und/ oder histoire culturelle auf. Es folgen fünf weitere Beiträge, in denen Fragen nach disziplinären, geographischen oder transkulturellen Überschreitungen thematisiert werden. Den Abschluss des Sammelbandes bilden zwei Beiträge aus der Schul- und Hochschulpraxis.
Im ersten Beitrag bestimmt und verortet Dorothee Röseberg Positionen zum Verhältnis von Kulturwissenschaft und Romanistik. Dabei stehen Konzepte←8 | 9→ einer eigenständigen Kulturwissenschaft im Fokus, die über die Auseinandersetzung mit Literatur hinausgehen. Der Beitrag schließt mit der inhaltlichen Vorstellung des oben genannten deutsch-französischen Zeitschriftenprojekts, das vor dem Hintergrund von Dialogpotenzialen zwischen französischer histoire culturelle und romanistischer Kulturwissenschaft den deutsch-französischen Austausch auf dem Gebiet kulturwissenschaftlicher Forschung befördern soll.
Die Überlegungen von Marie-Therese Mäder betreffen das Verhältnis von Kulturgeschichte und Romanistik. Im Zentrum des Beitrags stehen Fragen nach den verschiedenen Formen kulturgeschichtlicher Forschung in den Fremdsprachenphilologien unter besonderer Berücksichtigung kulturwissenschaftlicher Ansätze. Als Beispiel werden die Konturen eines Forschungsprojektes skizziert, das auf den Themenbereich französischer Wissenskulturen bezogen ist und sich an den Rändern einer interkulturellen Bildungsgeschichte bewegt. Hierfür wird der Blick auf transdisziplinäre und transnationale Übereinstimmungsfelder gerichtet.
Am Beispiel der Geschichte der bis ins 20. Jahrhundert reichenden crise du théâtre arbeitet Pascale Goetschel heraus, inwiefern es von Nutzen sein kann, für die Untersuchung der Beziehungen zwischen Theater- und Kulturlandschaft, Politik und Gesellschaft weitere Disziplinen zu berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem Literaturwissenschaft, Soziologie, Philosophie oder auch die darstellenden Künste. Ferner besteht ihr Anliegen darin, den Beitrag der histoire culturelle zur Gegenwartsgeschichte der darstellenden Künste herauszustellen. Dabei zeigt sich, dass das Theater nicht mehr nur ein Ort der Darstellung ist, sondern zunehmend zum Ort der Diskussion wird und somit sowohl zum ästhetischen als auch gesellschaftlichen wie kulturellen Gegenstand, dessen Verortung sich immer schwieriger gestaltet.
Um Geschichte und vor allem Geschichtsschreibung in ihrer Verflechtung mit Literatur und Pädagogik geht es im ersten der insgesamt zwei Beiträge von Kristian Raum. Er unterzieht das Hauptwerk Lucien Febvres Le Problème de l’incroyance au XVIe siècle: la religion de Rabelais einer neuerlichen, pädagogisch-didaktisch inspirierten Betrachtung. Diese Perspektive führt ihn zu Fragen nach textuellen Inszenierungen, Funktionsweisen und Bezugnahmen zum zeithistorischen Kontext in der von Febvre geprägten Geschichtsschreibung. Neben der (Re-) Konstruktion steht dabei die ‚Konstruktivität‘ von Geschichte im Zentrum. Hier entwickelt der Autor ein kulturwissenschaftliches Analyseinstrument, das es ermöglicht, historiographische Texte im Hinblick auf ihre kommunikativen, pädagogischen und didaktischen Eigenschaften zu untersuchen.
Henning Fauser präsentiert alternative Ansätze im Rahmen der Perzeptionsforschung. Damit reagiert er zugleich auf die vorgetragene Kritik, wonach←9 | 10→ Wahrnehmungsuntersuchungen viel zu oft reine Materialsammlungen darstellen, denen es an Tiefenanalytik mangelt. Diese rein deskriptive Ebene verhindert, dass Herkunft, Zusammensetzung und Funktion der vorhandenen Bilder und Vorstellungen verstanden und analysiert werden können. Am Beispiel der Untersuchung von Deutschland- und Deutschenbildern ehemaliger französischer Deportierter wird daher die kulturwissenschaftliche Herangehensweise mit ihren instrumentellen Möglichkeiten herausgearbeitet, um die sozialen und politischen Kontexte für das Nachvollziehen der Entstehung und Veränderung von kollektiven Fremdwahrnehmungen dingbar machen zu können.
Details
- Seiten
- 238
- Erscheinungsjahr
- 2018
- ISBN (PDF)
- 9783631742686
- ISBN (ePUB)
- 9783631742693
- ISBN (MOBI)
- 9783631742709
- ISBN (Hardcover)
- 9783631741122
- DOI
- 10.3726/b13501
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2018 (Juni)
- Schlagworte
- Frankoromanistik Hallenser Romanistik Kulturwissenschaft Frankreich Wissenschaftliche Kooperation deutsch-französische Beziehungen histoire culturelle
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018. 238 S., 2 s/w Abb.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG