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Im Dienste von Verwaltung, Archivwissenschaft und brandenburgischer Landesgeschichte

50 Jahre Brandenburgisches Landeshauptarchiv- Beiträge der Festveranstaltung vom 23. Juni 1999

von Brandenburgisches Landeshauptarchiv (Band-Herausgeber:in)
©2000 Sammelband 130 Seiten
Open Access

Zusammenfassung

Der Band vereint die Beiträge der Festveranstaltung vom 23. Juni 1999 zum 50jährigen Bestehen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Potsdam). Neben Grußworten archivarischer Kollegen und der ministeriellen Würdigung der Leistungen des BLHA war diese Veranstaltung vor allem von Fachvorträgen geprägt. Ein thematischer Komplex stellte aktuelle Arbeitsschwerpunkte des BLHA in dem für das Archivwesen der Gegenwart typischen Spannungsfeld zwischen Verwaltung und Wissenschaft dar. Im zweiten Vortragsblock warfen Archivare und Historiker Blicke auf die Geschichte der Mark Brandenburg sowie auf die Entwicklung des brandenburgischen Archivwesens und der brandenburgischen Landesgeschichtsforschung.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Über das Buch
  • Autorenangaben
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Eröffnung
  • Grußworte
  • Rektor der Universität Potsdam (Prof. Dr. Wolfgang Loschelder)
  • Präsident des Bundesarchivs (Prof. Dr. Friedrich P. Kahlenberg)
  • Vorsitzender des Vereins deutscher Archivare (Dr. Norbert Reimann)
  • Direktor des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz (Dr. Jürgen Kloosterhuis)
  • Ansprache
  • Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Steffen Reiche)
  • Aus der Arbeit des Brandenburgischen Landeshauptarchivsim Dienste von Verwaltung und Wissenschaft
  • Dr. Klaus Neitmann: Gegenwärtige Lage und Zukunftsaufgaben des Brandenburgischen Landeshauptarchivs
  • Werner Heegewaldt: Überlieferungsgeschichte, Erschließung und Eigentumsverhältnisse brandenburgischer Gutsarchive
  • Frank Schmidt: Zum Beitrag des Brandenburgischen Landeshauptarchivs zur Klärung offener Vermögensfragen im Land Brandenburg
  • Dr. Monika Nakath: Quellen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs zu Opfern der NS-Rassenpolitik
  • Ilka Hebig: Neue Anforderungen an das Berufsfeld des Archivars - dargestellt an der Bewertung und Übernahme
  • Dr. Uwe Schaper: Neue Anforderungen an das Berufsfeld des Archivars - dargestellt am Beispiel der Bestandserhaltung
  • Der Archivar zwischen Geschichts- und Archivwissenschaft - ein Diener zweier Herren
  • Prof. Dr. Peter Moraw: Brandenburg im späten Mittelalter. Entwicklungsgeschichtliche Überlegungen im deutschen und europäischen Vergleich
  • Prof. Dr. Wolfgang Ribbe: Archive und Archivare als Förderer der Landesgeschichtsforschung in Brandenburg
  • Dr. Hermann Schreyer: Theorie und Praxis im Archivwesen der DDR. Ein Rückblick
  • Prof. Dr. Friedrich Beck: Benjamin unter den deutschen Staatsarchiven. Erinnerungen an die Anfänge des Brandenburgischen Landeshauptarchivs
  • Reihenübersicht

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Vorwort

Das heutige Brandenburgische Landeshauptarchiv wurde als ”Landesarchiv Brandenburg” durch eine Verfügung des brandenburgischen Innenministers vom 21. Juni 1949 gegründet. Seine Entstehungsumstände waren von den katastrophalen Folgen des Zweiten Weltkrieges für die Berlin-Potsdamer Archivlandschaft und von der politischen Teilung Deutschlands geprägt. Aus bescheidenen und mühsamen Anfängen heraus ist es der jungen Gründergeneration, die in den 50er Jahren ihren Dienst in der Potsdamer Orangerie aufnahm und in ihren leitenden Personen die Geschicke des Hauses über Jahrzehnte hinweg bestimmte, gelungen, das Archiv durch die enge Verbindung von archivwissenschaftlicher Theorie und Praxis in der Erschließung des Archivgutes und durch dessen intensive Auswertung für die Geschichtswissenschaften zu einem angesehenen, vielbeachteten Glied in der Reihe der deutschen Staatsarchive zu entwickeln. Das 50jährige Jubiläum, das das Landeshauptarchiv im Juni 1999 feiern konnte, erinnerte daher an seine Gründungszeiten und an die in den vergangenen fünf Jahrzehnten erreichten Leistungen, auf denen die jetzt tätige Archivarsgeneration aufbaut und denen sie sich verpflichtet fühlt. Die Jubiläumsveranstaltungen legten das Schwergewicht neben der Rückschau auf die Reflexion über die gegenwärtige Lage und die Zukunftaufgaben des Archivs, auf die Darstellung der Aufgaben, die es seit der "Wende" von 1989/90 vorrangig zu bewältigen hat, und auf die Schilderung der Herausforderungen, denen es sich durch den rasanten Wandel in der Überlieferungsbildung gegenübergestellt sieht und auf die es zu antworten hat, wenn es seinem Archivierungsauftrag weiterhin gerecht werden will.

Die Öffentlichkeit ist im Sommer 1999 in drei großen Veranstaltungen über die Tätigkeit des Landeshauptarchivs unterrichtet worden. Am 19. Juni öffnete es zum ersten Mal in seiner Geschichte seine Pforten in der Orangerie für einen "Tag der offenen Tür" und gab Gelegenheit, einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, indem die Arbeitsbereiche, die gemeinhin dem Publikum verschlossen sind, ihm durch Führungen und Präsentationen vorgestellt wurden. In der "Schatzkammer", dem Magazin, und in der Restaurierungs- und Fotowerkstatt demonstrierten die Mitarbeiter den erforderlichen sorgfältigen Umgang mit den Archivalien zum Zwecke ihrer dauerhaften Erhaltung. Die Einweisung in Findhilfsmittel, vom klassischen Findbuch bis hin zur modernen Datenbank, verdeutlichten die Zugangsmöglichkeiten zu Urkunden und Akten über den Heimatort oder zu Grundbüchern und Grundakten über die Eigentumsverhältnisse eines Grundstücks. Die das Archivgut kennzeichnenden verschiedenartigen Überlieferungsformen mit unterschiedlicher Aussagekraft wurden am Beispiel von Urkunden und Karten verdeutlicht. Kleine Ausstellungen über nationalsozialistische Verfolgungen oder über die Potsdamer Stadtplanung und Stadtgestaltung nach 1945 veranschaulichten die Reichhaltigkeit der Bestände. Das große Echo, das der Tag der offenen Tür ausgelöst hat - Hunderte von Besuchern strömten in wenigen Stunden durch die Räum ←7 | 8→lichkeiten des Archivs und lösten mit ihrem Wissensdurst langandauernde Gespräche aus - belegt das lebhafte Interesse, das das Brandenburgische Landeshauptarchiv mit seinen Archivalien und mit seiner Arbeit in der Öffentlichkeit findet. Gerade auf Grund dieser Resonanz sieht es sich in der Pflicht, den Belangen und Wünschen seiner Benutzer, für die es seine Bestände aufbereitet, auf bestmöglichem Wege entgegenzukommen.

Dem Tag der offenen Tür schloß sich am 23. Juni 1999 eine Festveranstaltung im Auditorium Maximum der Universität Potsdam an, die mit dem vorliegenden Band dokumentiert wird. Schließlich veranstaltete das Landeshauptarchiv gemeinsam mit der Brandenburgischen Historischen Kommission am 16. und 17. September eine Tagung zum Thema "Das brandenburgische Städtewesen im Übergang zur Moderne - Stadtbürgertum und kommunale Selbstverwaltung im 19. Jahrhundert". Die dort gehaltenen Referate beruhten durchweg auf unveröffentlichten Quellen des Landeshauptarchivs und bewiesen die darin enthaltenen reichen Erkenntnismöglichkeiten, wenn man sich ihrer intensiven Lektüre annimmt. Das Archiv hat von den ersten Jahren seiner Tätigkeit an, geprägt vom Leitbild des Historiker-Archivars, durch eigene historische Untersuchungen und durch Anregung anderer die geschichtswissenschaftliche, insbesondere die landesgeschichtliche Forschung zu fördern gesucht, und die aus Anlaß des Jubiläums veranstaltete Fachtagung sollte zum Ausdruck bringen, daß es, gemeinsam mit anderen Partnern, die sich ebenfalls in ihrer Tätigkeit der brandenburgischen Landesgeschichte widmen, an dieser Tradition festzuhalten gedenkt. Die Ergebnisse der Tagung werden in der Schriftenreihe "Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs" im Jahr 2000 erscheinen.

In dem hier vorgelegten Band sind die Beiträge auf der Festveranstaltung vom 23. Juni 1999 zusammengefaßt. Das Programm wurde durch Grußworte archivarischer Fachkollegen eröffnet, die dabei über den aktuellen Anlaß hinaus auf Grundprobleme des gegenwärtigen Archivwesens in Deutschland hinwiesen. Der Minister fr Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Steffen Reiche, hob in seiner Ansprache die Leistungen des Landeshauptarchivs hervor und betonte die Notwendigkeit seiner anderweitigen, heutigen archivfachlichen Ansprüchen genügenden Unterbringung. Die Fachvorträge zerfielen in zwei Blöcke. Zunächst stellten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Landeshauptarchivs aus der Binnenperspektive ihre Arbeit mit derzeitigen Schwerpunkten, den dabei anstehenden Problemen und ihren Lösungswegen in dem für das Archivwesen typischen Spannungsfeld zwischen Verwaltung und Wissenschaft dar; dabei folgten dem einen allgemeinen Überblick bietenden Referat des Unterzeichnenden mehrere Kurzreferate, die ausgewählte zentrale Arbeitsfelder detaillierter schilderten. Dann warfen Archivare und Historiker aus der Außenperspektive Blicke auf die Geschichte der Mark Brandenburg, des brandenburgischen Archivwesens und der brandenburgischen Landesgeschichtsforschung, getreu der Einsicht, daß der Archivar in seiner Tätigkeit sowohl der Erkenntnis der Überlieferung und der Überlie ←8 | 9→ferungsbildung als auch der auf archivalischen Quellen beruhenden Erforschung der Geschichte, somit also sowohl der Archivwissenschaft als auch der Geschichtswissenschaft dient. Die Vortragsfassung ist von den Autoren für den Druck allenfalls geringfügig, ggf. unter Hinzufügung von Nachweisen, geändert worden, so daß der Charakter der mündlichen Rede gewahrt geblieben ist.

Der Herausgeber dankt allen Referentinnen und Referenten für ihre Mitwirkung, der es zuzuschreiben ist, daß die Absicht des Veranstalters, grundsätzliche Aspekte archivarischer Arbeit aus Anlaß des Jubiläums darzustellen, verwirklicht werden konnte. In den Dank ist das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg einzuschließen, das durch seine großzügige Förderung die Durchführung der Jubiläumsveranstaltungen und die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse ermöglicht hat, insbesondere Herr Minister Reiche, der durch seine persönliche Beteiligung zum Gelingen maßgeblich beigetragen hat. Ohne die engagierte Mitwirkung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätte das Landeshauptarchiv nicht seinen jetzigen Leistungsstand erreichen können, und ohne dem könnte es nicht mit Selbstbewußtsein und Zuversicht in die Zukunft blicken. Dafür möchte der Unterzeichnende ihnen allen auch an dieser Stelle nochmals seine Anerkennung aussprechen.

Mit dem Band verbindet sich die Hoffnung, daß das Brandenburgische Landeshauptarchiv durch die hier gewählte Form der Darstellung seine alten Freunde in Brandenburg, in Berlin, in anderen Teilen Deutschlands und darüber hinaus weiterhin an sich zu binden und neue Freunde für sich zu gewinnen vermag. Die Übernahme, Erschließung und Auswertung des Archivgutes zur Geschichte Brandenburgs verdient Wohlwollen und bedarf des Wohlwollens von Wissenschaft und Verwaltung in Gegenwart und Zukunft.

Potsdam, im November 1999

Details

Seiten
130
Erscheinungsjahr
2000
ISBN (PDF)
9783631872758
ISBN (ePUB)
9783631872765
ISBN (MOBI)
9783631872772
ISBN (Paperback)
9783631365328
DOI
10.3726/b19396
DOI
10.3726/b19233
Open Access
CC-BY-NC-ND
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (November)
Erschienen
Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2000. 129 S.
Produktsicherheit
Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Brandenburgisches Landeshauptarchiv (Band-Herausgeber:in)

Der Herausgeber: Klaus Neitmann wurde 1954 geboren. Studium der Fächer Geschichte und Romanistik an der Universität Göttingen, Promotion 1984. Nach der Ausbildung an der Archivschule Marburg Archivar am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin von 1986 bis 1993. Seit 1993 Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs in Potsdam.

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