Von den Potenzialen zur Realität: Wie die Afrikanische Lebensmittelproduktion gesteigert werden kann
Investitionen und politische Prioritäten für eine ausreichende, nährstoffreiche und nachhaltige Lebensmittelversorgung
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Vorwort und Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Autoren
- Abbildungen und Tabellen
- Abkürzungen
- Zusammenfassung und Vorschläge für Investitionen und politische Maßnahmen – Heike Baumüller, Assefa Admassie, Sheryl Hendriks, Getaw Tadesse und Joachim von Braun
- Teil 1: Einführung
- 1.1 Einleitung – Heike Baumüller, Assefa Admassie, Sheryl Hendriks, Getaw Tadesse und Joachim von Braun
- 1.2 Aktuelles Angebot, Nachfrage und Ernährungssicherung in Afrika – Nicolas Gerber, ehem. Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), jetzt Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn
- Teil 2: Nachhaltige Ausweitung und Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion
- 2.1 Betriebsmittel (Inputs) – Ousmane Badiane und Julia Collins, AKADEMIYA2063
- 2.2 Mechanisierung entlang der Wertschöpfungskette – Thomas Daum, Universität Hohenheim, und Oliver Kirui, ehem. ZEF, jetzt International Food Policy Research Institute (IFPRI)
- 2.3 Bewässerung – Alisher Mirzabaev, ZEF
- 2.4 Verringerung von Lebensmittelverlusten – Izidora Božić, ZEF
- 2.5 Landnutzungsänderung, nachhaltiges Landmanagement und Resilienz gegen die Auswirkungen des Klimawandels – Alisher Mirzabaev, ZEF
- Teil 3: Nachhaltige Ausweitung und Intensivierung von Tierhaltung, Fischerei und (Agro)-Forstwirtschaft
- 3.1 Tierhaltung – Katrin Glatzel, AKADEMIYA2063, und Meera Shah, Imperial College London
- 3.2 Fischfang in Meeres- und Binnengewässern – Papa Gora Ndiaye, Réseau sur les Politiques de pêche en Afrique de l'Ouest
- 3.3 Aquakulturen - John K. Walakira, National Agricultural Research Organisation (Uganda) and World Aquaculture Society-Africa Chapter
- 3.4 (Agro-)forstwirtschaft – Tsegaye Gatiso, Eike Luedeling und Jan Börner, Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn
- Teil 4: Systemische Investitionen für Nachhaltigkeit
- 4.1 Kompetenzentwicklung und landwirtschaftliche Beratungsdienste – Oliver Kirui, ehem. ZEF, jetzt IFPRI
- 4.2 Einbindung der Jugend – Zaneta Kubik, ZEF
- 4.3 Digitalisierung – Heike Baumüller, ZEF
- 4.4 Forschungsinvestitionen in Partnerschaft – Assefa Admassie, University of Addis Ababa and ZEF, und Oliver Kirui, ehem. ZEF, jetzt IFPRI
- 4.5 Ländliche und landwirtschaftliche Finanzierung – Bezawit Beyene Chichaibelu, ZEF
- 4.6 Energie – Alisher Mirzabaev, ZEF
- 4.7 Aufbau integrativer Märkte und Wertschöpfungsketten – Getaw Tadesse, AKADEMIYA2063, und Tekalign Sakketa, ehem. ZEF, jetzt Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
- Teil 5: Investitionen in die Regierungsführung (Governance)
- 5.1 Agrar- und Ernährungspolitik – Tekalign Sakketa, ehem. ZEF, jetzt DIE
- 5.2 Bauernverbände – Oliver Kirui, ehem. ZEF, jetzt IFPRI
- 5.3 Land- und Wasserrechte – Tekalign Sakketa, ehem. ZEF, jetzt DIE
- 5.4 Gleichstellung der Geschlechter – Evelyn Baraké, ehem. ZEF, jetzt International Development Research Centre
- Teil 6: Entwicklungshilfe, Investitionen und internationale Zusammenarbeit
- 6.1 Entwicklungshilfe in der Landwirtschaft – Bezawit Beyene Chichaibelu, ZEF
- 6.2 Inländische und ausländische Investitionen des Privatsektors im Agrar- und Lebensmittelsektor – Zaneta Kubik, ZEF
- 6.3 Regionaler und internationaler Handel – Lukas Kornher, ZEF
- 6.4 Politische Prozesse und Initiativen in Afrika und auf internationaler Ebene – Assefa Admassie, University of Addis Ababa und ZEF
- Literatur
- Reihenübersicht
Autoren
Heike Baumüller, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland
Joachim von Braun, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn und Malabo-Montpellier Panel, Deutschland
Assefa Admassie, Universität von Addis Ababa, Äthiopien und Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn
Ousmane Badiane, AKADEMIYA2063 und Malabo-Montpellier Panel, Ruanda
Evelyn Baraké, ehemals Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, jetzt International Development Research Centre, Kanada
Jan Börner, Institute für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik, Universität Bonn, Deutschland
Izidora Božić, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland
Bezawit Beyene Chichaibelu, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland
Julia Collins, AKADEMIYA2063, Ruanda
Thomas Daum, Hans-Ruthenberg-Institut für Tropische Agrarwissenschaften, Universität Hohenheim, Deutschland
Tsegaye Gatiso, Institute für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik, Universität Bonn, Deutschland
Nicolas Gerber, ehemals Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), jetzt Institute für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik, Universität Bonn, Deutschland
Tigabu Getahun, Policy Studies Institute, Äthiopien und Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland←9 | 10→
Katrin Glatzel, AKADEMIYA2063 und Malabo Montpellier Panel, Senegal
Sheryl Hendriks, Institute for Food, Nutrition and Well-being, University of Pretoria and Malabo-Montpellier Panel, South Africa
Oliver Kirui, ehemals Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, jetzt International Food Policy Research Institute (IFPRI), Sudan
Lukas Kornher, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland
Zaneta Kubik, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland
Eike Luedeling, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Universität Bonn, Deutschland
Alisher Mirzabaev, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, Deutschland
Papa Gora Ndiaye, Réseau sur les Politiques de pêche en Afrique de l’Ouest, Senegal
Tekalign Sakketa, ehemals Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Universität Bonn, jetzt Deutsches Institut für Entwicklundspolitik (DIE), Deutschland
Meera Shah, Imperial College London und Malabo Montpellier Panel, UK
Getaw Tadesse, AKADEMIYA2063, Ruanda
John Walakira, Uganda National Fisheries Resources Research Institute und World Aquaculture Society-Africa Chapter, Uganda
Abbildungen und Tabellen
Abbildung 1.1.1: Landwirtschaftlicher Wertschöpfungsindex unterschiedlicher Weltregionen
Abbildung 1.2.1: Prävalenz von Unterernährung (PoU) in Afrika, 2005–2019
Abbildung 1.2.2: Prävalenz mäßiger oder schwerer Ernährungsunsicherheit in Afrika, 2014–2019:
Abbildung 2.5.1: Die Ausdehnung der Anbauflächen in Afrika im Jahr 2015 (in hellgrün)
Abbildung 2.5.2: Die Ausdehnung der Weideflächen in Afrika im Jahr 2015
Abbildung 2.5.5: Entwicklung der jährlichen Ausdehnung der Anbauflächen in Afrika
Abbildung 2.5.6: Das Ausmaß der Bodendegradation und -verbesserung in Afrika
Abbildung 3.4.1: Anteile am jährlichen Haushaltseinkommen afrikanischer Haushalte
Abbildung 3.4.2: Agroforstwirtschaftliche Systeme in Afrika
Abbildung 4.1.1: Berufe entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette
Abbildung 4.2.1: Berufswünsche Jugendlicher auf dem Land in ausgewählten Ländern
←11 | 12→Abbildung 4.2.2: Zeitverteilung nach Beschäftigungskategorie (Anteil der Vollzeitäquivalente)
Abbildung 4.6.1: Gesamtanteile der Primärenergieversorgung nach Quellen in Afrika im Jahr 2017
Abbildung 4.6.2: Potenzial für Solarstrom auf der ganzen Welt und in der Sahelzone
Abbildung 6.2.3: Landwirtschaftlicher Kapitalstock pro Arbeiter in Subsahara-Afrika
Abbildung 6.2.4: Landwirtschaftlicher Kapitalstock (Netto) in Subsahara-Afrika
Tabelle 1.2.1: Zahl der unterernährten Menschen in Afrika, 2005–2019
Tabelle 2.1.1: Die Top 10 Feldfrüchte nach Anbaufläche und Produktionsmenge (2018)
Tabelle 3.3.1: Vorhersage der Fischproduktion sowie des Jungfisch- und Futtermittelbedarfs
Tabelle 3.4.1: Hindernisse für die Ausweitung der Agroforstwirtschaft
←12 | 13→Tabelle 4.1.1: Beratungsmodelle in verschiedenen afrikanischen Ländern
Tabelle 4.2.1: Anteil der Jugend (15–24 Jahre) an der potentiellen Erwerbsbevölkerung (15+ Jahre)
Tabelle 6.2.1: Landwirtschaftlicher Kapitalstock pro Arbeiter
Zusammenfassung und Vorschläge für Investitionen und politische Maßnahmen
Der Lebensmittelsektor ist das wirtschaftliche Herzstück von fast allen afrikanischen Ländern. Die Landwirtschaft – definiert als die Produktion von Nutzpflanzen, Viehzucht, Fischerei und Forstwirtschaft sowie die damit verbundene Weiterverarbeitung – ist in der Lage, das wirtschaftliche Wachstum durch steigende Einkommen in ländlichen Räumen zu fördern, die wirtschaftliche Transformation in Afrika zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen, die Staatseinnahmen zu erhöhen und das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung zu beschleunigen. Angesichts der Struktur der afrikanischen Wirtschaft ist die Erhöhung des Einkommens landwirtschaftlicher Produzenten und Produzentinnen eine Schlüsselstrategie für die Armutsbekämpfung sowie die Nahrungsmittelsicherheit und Ernährungssicherung. Um ihre transformative Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung zu erfüllen, muss die Landwirschaft selbst jedoch umgestaltet werden.
In den 1970er und 1980er Jahren hatte der Landwirtschaftssektor für afrikanische Politiker und Entwicklungspartner eine geringe Priorität. Das hat sich in erheblichem Maße geändert und die wichtige Rolle der Landwirtschaft zur Nahrungsmittelsicherheit und Ernährungssicherung wird in der Heads of State Malabo Declaration der Afrikanischen Union (AU, 2014) erneuert und in dem Comprehensive African Agricultural Development Programme (CAADP) priorisiert, als integraler Bestandteil der New Partnership for Africa’s Development (NEPAD). Diese Dokumente haben zwar die strategischen Ziele festgelegt, aber die Fortschritte auf dem Weg dorthin müssen beschleunigt werden. In der Tat gibt es mehr und mehr Möglichkeiten, die Erreichung der Ziele voranzutreiben, z.B. durch Innovationen, Investitionen und Marktentwicklung, die nun zunehmend von afrikanischen Regierungen, Entwicklungspartnern und dem Privatsektor unterstützt werden. Allerdings behindern die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 die Verarbeitung und die Food-Märkte vorübergehend.
Afrika ist nach wie vor stark von Lebensmittelimporten im Wert von etwa 60 Milliarden US-Dollar pro Jahr abhängig (UNCTAD, 2020). In Nettozahlen entfallen etwa 25 Milliarden US-Dollar auf Getreide, etwa 8 Milliarden ←17 | 18→US-Dollar auf Fleisch und Milchprodukte, 4 Milliarden US-Dollar auf Zucker und 9 Milliarden US-Dollar auf pflanzliche Öle (Bouët et al., 2020). Dieser vorwiegend urbane Markt bietet eine Chance für die afrikanische Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Die Möglichkeiten Afrikas, durch eine Ausweitung der eigenen Lebensmittelproduktion den Marktanteil zu steigern, sind also groß. Dies trägt wiederum dazu bei, die hohen sozialen Kosten im Zusammenhang mit Unterernährung zu verringern und die Erträge öffentlicher Investitionen zu erhöhen. Die Kosten der Unterernährung in Afrika belaufen sich im Durchschnitt auf 11 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts und jeder Dollar, der für eine verbesserte Ernährung investiert wird, bringt im Gegenzug 16 US-Dollar an wirtschaftlichen Erträgen (IFPRI, 2016, 2015).
Details
- Seiten
- 376
- Erscheinungsjahr
- 2022
- ISBN (PDF)
- 9783631859308
- ISBN (ePUB)
- 9783631859315
- ISBN (Hardcover)
- 9783631853276
- DOI
- 10.3726/b18729
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2022 (Mai)
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 376 S., 28 farb. Abb., 10 Tab.
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