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Inklings-Jahrbuch für Literatur und Ästhetik 39

Transatlantische Metamorphosen / Transatlantic Metamorphoses

von Maria Fleischhack (Band-Herausgeber:in) Patrick Schmitz (Band-Herausgeber:in) Christine Vogt-William (Band-Herausgeber:in)
©2022 Dissertation 156 Seiten
Reihe: inklings, Band 39

Zusammenfassung

„Inklings" nannte sich eine Gruppe von Schriftstellern und Geisteswissenschaftlern in Oxford, deren bekannteste Mitglieder J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis waren. Die Inklings-Gesellschaft e.V. widmet sich seit 1983 dem Studium und der Verbreitung der Werke dieser und ihnen nahestehender Autoren sowie der Analyse des Phantastischen in Literatur, Film und Kunst allgemein. Ihre Jahrestagungen werden in Jahrbüchern dokumentiert.
Dieser Band enthält drei Vorträge, drei Varia-Aufsätze sowie 4 Rezensionen.
"Inklings" was the name of a group of Oxford scholars and writers; its best-known members were J.R.R. Tolkien and C.S. Lewis. The German Inklings-Gesellschaft, founded in 1983, is dedicated to the discussion and dissemination of the works of these authors and of writers commonly associated with them and to the study of the fantastic in literature, film and the arts in general. The proceedings of the annual Inklings conferences are published in yearbooks.
This volume contains three papers, three varia-contributions and four book reviews.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Abbildungsverzeichnis
  • Einleitung
  • Beiträge zu „Transatlantische Metamorphosen/Transatlantic Metamorphoses“
  • Wessen Mann im All? 60 Jahre Perry Rhodan im Spiegel amerikanischer SF-Erzähltraditionen (Johannes Rüster)
  • Robin Hood in Nottingham, Indiana – und Umgebung (Dieter Petzold)
  • V, the Superhero? Transatlantic Crossings of a British Writer and an American Genre (Kristin Aubel)
  • Varia
  • Phantasie und Dichtung. Einige grundsätzliche Überlegungen (Josef Schreier)
  • Von „Dalís Ameisen auf einem verschatteten Notenblatt“, einer Astralgärtnerin und einem Abstieg in Alices Wonderland – oder: Friedrike Mayröcker in ihrer Zettelhöhle des Phantastischen (auch ein Nachruf) (Werner Bies)
  • Isolation as the Key for Survival: The Book of the Unnamed Midwife by Meg Elison (Sarah Fißmer und Marthe-Siobhán Hecke)
  • Besprechungen
  • Mieder, Wolfgang, Der Froschkönig: Das Märchen in Literatur, Medien und Karikaturen. und Mieder, Wolfgang, Schneewittchen: Das Märchen in Literatur, Medien und Karikaturen. (Werner Bies)
  • Neubauer, Łukasz, Ed. Middle-earth, or There and Back Again. (Thomas Fornet-Ponse)
  • Nancy Bunting and Seamus Hamill-Keays. The Gallant Edith Bratt. J.R.R. Tolkien’s Inspiration. (Thomas Fornet-Ponse)
  • Michael D. C. Drout, Verlyn Flieger and David Bratman, eds. Tolkien Studies: Volume XVII. (Thomas Fornet-Ponse)
  • BeiträgerInnen
  • Inklings
  • Reihenübersicht

Einleitung

Nachdem das Inklings-Symposion 2020 leider ausfallen musste, fand die Tagung zum Thema „Lost or Gained in Translation? Transatlantische Metamorphosen“ im Oktober 2021 zumindest digital und in verschlankter Form statt. Grundlegend wurde über die Frage nachgedacht, inwieweit phantastische Texte, so wie alle Formen populärer Kultur, von den historischen und kulturellen Zusammenhängen beeinflusst werden, in denen sie entstehen und wie sie sich verändern, wenn sie in einem anderen als dem ursprünglichen Rahmen rezipiert und neu interpretiert werden. Die Beiträge des Symposions gingen entsprechend der Frage nach, welchen Wandlungen diese Stoffe im Rahmen der mehrfachen wechselseitigen Einflüsse britischer und US-amerikanischer Populärkultur unterworfen wurden.

Die Beiträge zur Tagung waren, so wie ja auch das gewählte Thema, recht unterschiedlich und breit aufgestellt – von Entwicklungen im Bereich der Comic-Superheldentradition in Großbritannien und den USA, dargestellt von Kristin Aubel, über die vielgesichtigen Darstellungen Robin Hoods in diversen Medien, aber vor allem im Film, auf beiden Seiten des Atlantiks, welche Dieter Petzold untersuchte, bis hin zu den unterschiedlichen Schwerpunkten, die in Neil Gaimans Stardust sowie der Verfilmung des Romans gesetzt werden, welche Marthe-Siobhán Hecke herausarbeitete. Des Weiteren trafen amerikanische und deutsche Science-Fiction-Traditionen in Perry Rhodan aufeinander, wie Johannes Rüster aufzeigen konnte.Susanne Kroner sprach von transformativen Harry Potter-Texten, welche in das typische US-amerikanische Genre der Police Procedurals übersetzt wurde und Barbara Puschmann-Nalenz untersuchte die narrativen Transformationen der Queste in Ishiguros The Buried Giant. Insgesamt lagen die Schwerpunkte also etwas weniger auf den Oxforder Inklings und mehr auf medialen Neuinterpretationen und kulturellen Aneignungen und Neuinterpretationen älteren Stoffs, wobei auch hier ein Brückenschlag zurück auf die Britische Phantastik nicht schwerfällt.

In diesem Band sind drei dieser Beiträge abgedruckt: Den Anfang macht Johannes Rüster mit „Wessen Mann im All? 60 Jahre Perry Rhodan im Spiegel amerikanischer SF-Erzähltraditionen“. Darin umreißt er nicht nur die Entstehung und Entwicklung der Serie, sondern zeigt auch ←9 | 10→ganz wunderbar auf, wie die unterschiedlichen Biographien der beiden Ur-Autoren die Serie ganz grundlegend prägten und sie so innerhalb der deutschen Science-Fiction eine ganz eigene Richtung einschlagen konnten. Dieter Petzold verfolgt in „Robin Hood in Nottingham, Indiana – und Umgebung“ die Entwicklung des Mythos und der Figur des Robin Hood in verschiedenen Verfilmungen des Stoffs im 20. Jahrhundert in vorrangig US-amerikanischen Adaptionen. Kristin Aubel schließt mit „V, the Superhero? Transatlantic Crossings of a British Writer and an American Genre“ die Beiträge aus dem Symposion ab. In ihrem Kapitel diskutiert sie die Veränderungen, welche die Graphic Novel V for Vendetta in der Filmadaption erfuhr. Eingebettet ist diese Diskussion in den Kontext der Wechselwirkung von US-Amerikanischen Superheldencomics und den deutlich subversiveren Britischen Comics des späten 20. Jahrhunderts.

Die Varia-Beiträge im Jahrbuch sind jeweils auf ihre Art und Weise zeitgemäß, auch wenn sie mit dem Thema des Symposions nichts gemein haben. Josef Schreiers „Phantasie und Dichtung. Einige grundsätzliche Überlegungen“ stellt einen Rückblick auf seine vorangegangenen Beiträge in früheren Inklings-Jahrbüchern dar und befasst sich noch einmal ganz grundlegend mit dem Konzept der Phantastik. Sehr sympathisch umschreibt Werner Bies das Leben und Werk der Dichterin Friederike Mayröcker in: „Von ‚Dalís Ameisen auf einem verschatteten Notenblatt‘, einer Astralgärtnerin und einem Abstieg in Alices Wonderland – oder: Friedrike Mayröcker in ihrer Zettelhöhle des Phantastischen (auch ein Nachruf)“. Im letzten Varia-Beitrag analysieren Sarah Fißmer und Marthe-Siobhán Hecke in „Isolation as the Key for Survival: The Book of the Unnamed Midwife by Meg Elison“ einen Roman, in dem Isolation und Distanz von anderen Menschen im Angesicht einer Pandemie und deren Konsequenzen im Zentrum steht. Zwar ist die Prämisse des Romans eine, die sich deutlich von der aktuellen Pandemie unterscheidet, jedoch sind die darin besprochenen Themen, wie Überlebensstrategien durch Isolation, Fragen an unser soziales Gefüge und die Notwendigkeit menschlicher Nähe doch hochaktuell.

Wie gewohnt folgen am Ende noch einige Besprechungen zu Neuerscheinungen im Bereich der Phantastik.

Insgesamt ist es diesmal wieder ein recht schmaler Band geworden, doch das Programm des Symposions in Bochum war umfassend und ←10 | 11→faszinierend, sodass das nächste Jahrbuch wieder mehr Kapitel beinhalten wird. Die Beiträge der Tagung in Bochum werden dann nicht mehr bei Peter Lang erscheinen, sondern als Open-Access-Veröffentlichung im Selbstverlag. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die Zusammenarbeit mit dem Verlag und insbesondere bei Michael Rücker bedanken, der dieses doch eher untypische Genre der wissenschaftlichen Veröffentlichung jederzeit nach Kräften und mit Geduld unterstützt hat.

Wir erfuhren kurz vor der Veröffentlichung dieses Jahrbuchs, dass Josef Schreier im Juni 2022 verstarb. Wir sind bestürzt und trauern um einen geschätzten Kollegen und wundervollen Menschen. Er war seit 1983 Mitglied der Gesellschaft und zuletzt mehrere Jahre als Schatzmeister der Gesellschaft tätig. Zudem stand er dem Vorstand jederzeit mit reflektiertem Rat zur Seite und war stets hilfsbereit, auch über seine Kräfte hinaus. Wir werden ihn sehr vermissen und schätzen uns glücklich, dass wir seinen letzten Beitrag in diesem Jahrbuch noch veröffentlichen können. Es lag ihm sehr viel daran, ihn zu verfassen und über sein Wirken bei den Inklings zu reflektieren.

Details

Seiten
156
Jahr
2022
ISBN (PDF)
9783631883648
ISBN (ePUB)
9783631883655
ISBN (Hardcover)
9783631873649
DOI
10.3726/b19941
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (August)
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 156 S., 2 farb. Abb., 1 s/w Abb.

Biographische Angaben

Maria Fleischhack (Band-Herausgeber:in) Patrick Schmitz (Band-Herausgeber:in) Christine Vogt-William (Band-Herausgeber:in)

Maria Fleischhack studierte Ägyptologie und Anglistik in Leipzig, wurde in der Anglistik promoviert und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig. Patrick Schmitz studierte Geschichte und Anglistik an der RWTH Aachen und arbeitet als Lehrer an der Sekundarschule Kreuzau-Nideggen. Christine Vogt-William studierte Englisch, Deutsch und Psychologie an der Universität Essen, wurde in York (UK) promoviert und leitet das Gender- und Diversity-Office im Africa Multiple: reconfiguring African Studies-Cluster an der Universität Bayreuth.

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Titel: Inklings-Jahrbuch für Literatur und Ästhetik 39
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