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Menschen und Handeln im Zeichen transkulturellen Denkens

Festschrift für Laura Auteri

von Natascia Barrale (Band-Herausgeber:in) Arianna Di Bella (Band-Herausgeber:in) Sabine Hoffmann (Band-Herausgeber:in) Marion Weerning (Band-Herausgeber:in)
©2023 Andere 572 Seiten

Zusammenfassung

Die Festschrift vereint in der Vielfalt ihrer Beiträge die verschiedenen Forschungsfelder und zahlreichen Interessen sowie Tätigkeiten von Laura Auteri anlässlich ihres 70. Geburtstags. Die Jubilarin vertritt in ihrem Schaffen nicht nur die Auslandsgermanistik, sondern sie hat auch entscheidend zur Entwicklung der Germanistik in Richtung auf eine transkulturelle Wissenschaft beigetragen. Ihren Initiativen zur Internationalisierung von Forschung und Lehre verdankt die Disziplin wesentliche Impulse. Die beiden Themenbereiche: Identität(en) im Schnittpunkt von Kulturen und Literatur als Begegnungsstätte von Kulturen vom Mittelalter bis zur Neuzeit zeugen von diesem Streben und dienten Expertinnen und Experten der internationalen Forschendengemeinschaft als Leitfaden in ihren wissenschaftlichen Abhandlungen zur Würdigung der großen Verdienste der Jubilarin um die Germanistik.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • Menschen und Handeln im Zeichen transkulturellen Denkens
  • Lebenslauf von Laura Auteri
  • Schriftenverzeichnis von Laura Auteri
  • Identität(en) im Schnittpunkt von Kulturen
  • Das Ich und der Andere. Exotische Ausblicke in den Träumen von Johann Gottlob Krüger
  • Goethes unglaubliche Reise nach China
  • Eisbären zwischen Fantasie und Wirklichkeit: SAID und Yoko Tawada
  • Von Luthers Kleiner Katechismus zu mündlichen Korpora: Gespräche als Unterrichtsgegenstand und Unterrichtsmethode in der Geschichte des DaF-Unterrichts
  • Ortsnamen als Identitätsstifter in internationalen Videokonferenzen
  • Tieck, cani, gatti e animali parlanti. La novella come luogo d’incontro tra cultura tedesca e racconto italiano
  • „Nicht allein die Alterthümer“. Zu Riedesels Reisebericht über Sizilien und Großgriechenland
  • Paris Hiroshima: Paul Celans Begegnung mit Japan
  • Zu Ländergrenzen und Standesgrenzen in Goethes Italienischer Reise
  • Postmigrantische literarische Konstruktionen. Ein Versuch über Feridun Zaimoğlu
  • Trabant: una parola con molte ‘identità’
  • Kaiser Maximilian I., Theuerdank und Magnanimus
  • Die „Verlogenheit im Reisen“. Zu Walter Benjamins Denkbildern „Neapel“ und „Stehbierhalle“
  • Ökokritische und ökopoetische Botschaften einer prekären Gegenwart in Yoko Tawadas Sendbo-o-te
  • Realia und alte Wörterbücher
  • Utopische (oder toxische?) Mehlwunder
  • Als Zeuge der Wende
  • Die italienischen Briefe der Fanny Mendelssohn-Hensel als Dokumente transkulturellen Denkens
  • Am Schnittpunkt von Theolinguistik und Interlinguistik. Johann Martin Schleyers ‚Allsprache‘ Volapük
  • „Erwartet aber nicht, daß ich Euch führe / In jenes Land, wo Goldorangen glühn“. Ferdinand von Saars italienische Porträts
  • Zur Identität von Sprachen: Wie klingen Deutsch und Italienisch?
  • Herders Betrachtung des „Volksliedes“ aus heutiger Sicht
  • Literatur als Begegnungsstätte von Kulturen vom Mittelalter bis zur Neuzeit
  • Una ‘società della torre’ per Isachar Falkensohn Behr
  • Dieter Fortes Lutherbild und das Ende der ‚Luther-Legende‘
  • Transkulturelle Vermittlungspotenziale allegorischer Figuren in Heinrichs von Mügeln Der meide kranz
  • „Ein Teutscher? träge Klötze…“ Klingers frühe Antwort auf Deutschtümelei und die Nationalisierung des Fauststoffes. Mit einem Ausblick auf Heines Tanzpoem
  • Su ali di dromedario: i voli del negromante nella Historia von D. Johann Fausten
  • Von der Geistesgegenwart des Sprachgebrauchs. Zu einer Erzählung von Johann Peter Hebel
  • Thomas Mann, la svolta del 1922
  • „Ex Oriente Lux“. Das Feenland Dschinnistan von Christoph Martin Wieland
  • Die Figur des Zwergs Alberich in der Heldendichtung Ortnit
  • der künic was der râche vrô. Herrschaft, Rache und Schonung in Wolframs Willehalm
  • Die biblische Ikonographie in den vorlutherischen Abschriften und Drucken
  • Mit der Seele auf der Rippe. Steinmars Herbstlied im Schnittpunkt literarischer Kulturen
  • Erotik in der spätmittelalterlichen deutschen Marienlyrik
  • À la recherche du chant perdu. Prousts amour courtois
  • Die Gegenwartsliteratur als Epochenbegriff: Interdisziplinarität und Dialogik
  • Zur Sprache eines Rezeptbuches aus dem 16. Jahrhundert: Isabella Corteses I Secreti (1561) in deutscher Übersetzung
  • transferre – cantare. Otfrids Kulturalisierung der „barbarischen“ Sprache
  • Iweins Jungfrauen. Eine Miszelle
  • Die ‚Keusche‘ und die ‚Bestie‘: Geschlechterdiskurse in Elisabeths von Nassau-Saarbrücken Königin Sibille und Marguerites de Navarre Nouvelle Dixiesme
  • Ähnlichkeit als neues kulturelles Paradigma des literarischen Diskurses: Goethe, die Analogie und das Symbol
  • Dante in Nürnberg. Ein Rezeptionsbeispiel aus dem 16. Jahrhundert
  • Franz Grillparzers Melusina zwischen Romantik und Moderne
  • Belagerte Städte, ferne Ziele und die transient-periphere Logik in mittelhochdeutschen Alexanderromanen (Pfaffe Lamprecht, Ulrich von Etzenbach)

Menschen und Handeln im Zeichen transkulturellen Denkens

Bei einer „Festschrift“ verbindet die Herausgebenden und die Beitragenden ein gemeinsames Anliegen, nämlich der Jubilarin oder dem Jubilar die eigene Verbundenheit auszudrücken und die Person sowie ihre Arbeit öffentlich wertzuschätzen.

Ein solcher Wunsch hat in diesem Band 45 Personen zusammengeführt, die unserer Einladung zur Mitwirkung an einer Festschrift für Laura Auteri anlässlich ihres 70. Geburtstages mit Freuden angenommen haben. So haben zahlreiche Kolleginnen, Kollegen, Freundinnen und Freunde, die die Jubilarin in ihrem beruflichen sowie persönlichen Werdegang geleitet und begleitet haben hat, ihr einen Beitrag zu ihren Forschungs- und Lehrschwerpunkten gewidmet oder auch nur durch den Vermerk des eigenen Namens in die Tabula Gratulatoria gratulieren wollen.

Die Wahl des Titels für diesen Sammelband stellte ein keinesfalls einfaches Unternehmen dar. Da galt es einmal, die Vielfalt der Arbeitsschwerpunkte zu berücksichtigen, mit denen sich die Jubilarin in ihrem langjährigen Schaffen beschäftigt hat. Gleichzeitig hatten wir aber das Bild von Laura Auteri vor Augen, wie es in den Jahren der Zusammenarbeit entstanden war, einer Person, bei der Denken und Handeln auf das Engste verknüpft und darauf gerichtet sind, Brücken zu bauen, Grenzen zu überwinden. Brücken zwischen Menschen, Institutionen, zwischen Nationen und Nationalitäten. Diese Eigenschaft ist auch der Grund, warum in dem Titel „Menschen und Handeln im Zeichen transkulturellen Denkens“ die Germanistik zugunsten der Transkulturalität „geopfert“ wurde bzw. in ihr aufgegangen ist, obwohl diese immer von größter Wichtigkeit und im Mittelpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihres Lebens stand und steht. Bei den Schwerpunkten haben wir uns schließlich für zwei große thematische Blöcke entschieden: 1. Identität(en) im Schnittpunkt von Kulturen; 2. Literatur als Begegnungsstätte von Kulturen vom Mittelalter bis zur Neuzeit, die uns und den Gratulantinnen und Gratulanten als inhaltliche Orientierung bei der Erstellung der Beiträge dienten.

Schon früh erwachte bei Laura Auteri das Interesse an der Germanistik, begleitet mit dem Wunsch, die deutsche Kultur, Literatur und Sprache im deutschsprachigen Raum kennenzulernen. Dies führte sie schon während ihres Studiums nach Berlin (1973–1976) und direkt nach Abschluss des Studiums an der Universität Genua an das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln (1976–1977). Der Ort sollte ihr Schicksal besiegeln, denn hier lernte sie ihren zukünftigen Lebensgefährten und Mann, den Germanisten und Universitätsprofessor Mario Rubino kennen, dem sie nach weiterer fünfjähriger Lektorinnentätigkeit am Romanistischen Seminar an der Universität Bonn (1977–1981) nach Palermo folgte. Diese Stadt wurde ihre Wahlheimat. Hier machte sie ihre ersten Lehrerfahrungen als Deutschlehrerin an der Fachoberschule für Tourismus und hier vollzog sich ihre akademische Karriere, die im Januar 1991 als wissenschaftliche Mitarbeiterin begann und 2005 in dem Ruf als Ordentliche Professorin für Deutsche Literatur an der damaligen Facoltà di Lettere e Filosofia an der Universität Palermo mündete.

Ihre wissenschaftliche Arbeit umfasst zahlreiche in unterschiedlichen Epochen angesiedelte Forschungsbereiche. Von ihren breit gefächerten Interessen zeugen u. a. die Studien zur Literatur des Mittelalters mit Schwerpunkt auf den verschiedenen Darstellungsformen des Todes sowie der Auseinandersetzung mit dem Konzept von „Schicksal“ und „Selbsterkenntnis“. Der Bogen spannt sich weiter über ihre Abhandlungen zum 16. Jahrhundert, wo sie pädagogische Aspekte und die Wahrnehmung des Verhältnisses zwischen Raum und Zeit ausleuchtet, z. B. in Il borghese imperfettibile. Pessimismo pedagogico nella letteratura tedesca tra Lutero e la Rivoluzione Francese (1993), zu den religiösen Debatten des 18. Jahrhunderts und einzelnen Vertretern der Epoche. Vor allem Christoph Martin Wieland sind diverse Monographien gewidmet: Ben vivere per ben morire. Esperienze della morte e immagini dell’“Aldilà” in Ch. M. Wieland (2021); Elogio dell’armonia. Christoph Martin Wieland e il suo ruolo nel dibattito culturale tedesco della seconda metà del Settecento (1995); Stille und Bewegung. Zur dichterischen Form bei Wieland (1998). Im 19. Jahrhundert sind es insbesondere die Frauenromane und die Bildung von Stereotypen bei der Entstehung der deutschen Nationalidentität, auf die sich ihre Arbeit konzentriert, beispielsweise in Der Ausbau nationaler Identitäten in den Frauenromanen 18701920 am Beispiel von Eugenie Marlitt und Elisabeth Werner (2013).

Im Rahmen ihrer redaktionellen Tätigkeit ist die Leitung der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „InVerbis. Lingue Letterature Culture“ des Dipartimento di Scienze Umanistiche zu nennen und ihre Mitgliedschaft in diversen wissenschaftlichen Beiräten internationaler Fachzeitschriften der Germanistik, wie zum Beispiel von dem „Jahrbuch für Internationale Germanistik“.

Laura Auteri hat maßgeblich zu der Internationalisierung der Germanistik, aber auch der Lehre an der Universität Palermo beigetragen. Durch ihr Engagement wird Palermo Partneruniversität im europäischen Masterstudiengang „Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext“ (2005–2010), im Erasmus Mundus Programm „GLITEMA“ (German Literature in the European Middle Ages, 2010–2011 und 2016–2017), im Erasmus+-Projekt, Strategic Partnerships „Textual and Literary Cultures in Medieval Europe“ (2014–2017) und im Erasmus+-Projekt „FORTHEM“ (2019–2022). Nicht zuletzt hat sie entscheidend bei der Schaffung des Erasmus Mundus Joint Degree Programms „Transnational German Studies“ mitgewirkt (seit 2020).

Von 2015 bis 2021 hat die Jubilarin als Vorsitzende der IVG (Internationale Vereinigung für Germanistik) diesem weltweit wichtigsten Zusammenschluss von Germanisten neue Impulse gegeben und zum Abschluss ihrer Amtszeit den XIV. Kongress „Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive“ in Palermo ausgerichtet (26.–31. Juli 2021). Trotz der durch die Pandemie bedingten Schwierigkeiten kamen zu diesem Anlass Hunderte von Germanisten nach Palermo und nahmen an den über sechzig Sektionen und verschiedenen Veranstaltungen teil. Von der hier stattgefundenen facettenreichen Auseinandersetzung zeugen die in zwölf Tagungsbänden des Kongresses gesammelten Beiträge (Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive. Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik, 2022).

Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit hat Laura Auteri vielzählige Funktionen und Aufgaben übernommen sowie Ämter in der Universitätsverwaltung bekleidet. So hat sie viele Jahre den Studiengang „Moderne Sprachen und Literatur“ und als Dekanin das Dipartimento di Scienze Filologiche e Linguistiche (2007–2012) und das jetzige Dipartimento di Scienze Umanistiche geleitet (2013–2015) und dabei geholfen, Ideen umzusetzen und Vorhaben zu realisieren. Durch ihr Wirken während ihrer Amtszeit als Prorektorin für Lehre an der Universität Palermo (2015–2021) hat die Jubilarin wesentlich zur Entwicklung, Finanzierung und Realisierung von Projekten beigetragen; als Beispiel sei hier nur die Förderung von „MOOCs für Fremdsprachen“ genannt, womit die ersten Weichen zu der heute immer wichtiger werdenden Digitalisierung in der Fremdsprachendidaktik gestellt wurden.

Bei all diesen Initiativen und Verpflichtungen hat Laura Auteri nie die Menschen, d. h. die Mitarbeitenden und Kolleginnen und Kollegen aus den Augen verloren. Der Sache wurde nie gehuldigt, wenn diese nicht im Dienste der Menschen stand. Dazu gehört ihre Gabe, bei diesen ihre guten und schlechten Eigenschaften, Stärken und Schwächen zu erkennen, erstere zu unterstützen und weiter auszubauen. Dabei hat sie die Bereitschaft nie verloren, immer ein Ohr – auch am Ende eines langen Arbeitstages – für die Belange anderer zu haben und mit Wort und Tat bei der Lösung von Problemen zu helfen. Ihr ist es zu verdanken, dass die Germanistik an der Universität Palermo als ein gut zusammenarbeitendes Team auftritt.

Mit diesem Band wollen wir der Jubilarin für all das danken, was sie für uns und für viele andere geleistet hat, und ihr dabei ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren.

Bedanken möchten wir uns auch bei allen Beitragenden des Bandes für ihre Mitarbeit sowie beim Peter Lang Verlag und der Vermittlung von Hans-Gert Roloff.

Palermo im Dezember 2022

Natascia Barrale, Arianna Di Bella, Sabine Hoffmann und Marion Weerning

Details

Seiten
572
Jahr
2023
ISBN (PDF)
9783034347372
ISBN (ePUB)
9783034347389
ISBN (Paperback)
9783034346061
DOI
10.3726/b20908
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (November)
Schlagworte
Laura Auteri anlässlich ihres 70 Germanistik in Richtung Literatur als Begegnungsstätte
Erschienen
Bern, Berlin, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2023. 572 S., 21 s/w Abb., 14 Tab.

Biographische Angaben

Natascia Barrale (Band-Herausgeber:in) Arianna Di Bella (Band-Herausgeber:in) Sabine Hoffmann (Band-Herausgeber:in) Marion Weerning (Band-Herausgeber:in)

Natascia Barrale ist Professorin für deutsche Literatur an der Universität Palermo. Arianna Di Bella ist Professorin für deutsche Literatur an der Universität Palermo. Sabine Hoffmann ist Professorin für Deutsch als Fremdsprache an der Universität Palermo. Marion Weerning ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Deutsch als Fremdsprache an der Universität Palermo.

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