Loading...

Rudolf von Ems, . Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hrsg., übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Norbert Kössinger und Katharina Philipowski. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2022, 542 S., 4 s/w Abb.

by Albrecht Classen (Author)
3 Pages
Open Access
Journal: Mediaevistik Volume 35 Issue 1 pp. 469 - 471

Available soon

Summary

Obwohl wir meistens davon ausgehen, dass die höfische Dichtung des Mittelalters relativ konform gestaltet war, sei es, dass Ritter am Hof von König Artus auf Abenteuer losziehen, sei es, dass ein Liebesgeschehen beschrieben wird. Wenn aber ein Kölner Kaufmann, Gerhart, auftritt, der nach extensiven Handelsreisen bis in den Mittleren Osten auf der Rückreise nach Marokko gelangt und dort mittels seiner Kaufmannsgüter eine norwegische Prinzessin, ihren Hofstaat und eine Gruppe englischer Adliger befreit, was ihm in der Heimat ein großes Lösegeld einbringen sollte (er fordert dieses niemals ein), geraten wir ins Stutzen. Darüber hinaus erfahren wir, dass Gerhart eine enge Freundschaft mit dem marokkanischen Burggrafen schließt, ohne dass ihre religiösen Unterschiede oder sprachlichen Differenzen eine Rolle spielen würden. Erstaunlich wirkt ebenfalls, dass Gerhart später die norwegische Prinzessin Erene mit ihrem ursprünglichen Verlobten Willehalm, Prinz von England, verheiratet und, als er mit ihnen nach England reist, dort einen bitteren Bürgerkrieg vermeiden und Frieden herstellen kann. Der Protagonist trägt das Epithet ‘der Gute’, was Gerhart dem Kaiser Otto dadurch erklärt, indem er seine Lebensgeschichte schildert, Dies bietet Otto eine wichtige Lebenslektion, denn er hatte versucht, mittels des Baus des Magdeburger Doms sich Gottes Gnade zu ‘erkaufen, worauf ihn ein Engel auf Gerhart verwiesen hatte.

Details

Pages
3
DOI
10.3726/med.2022.01.105
Open Access
CC-BY
Product Safety
Peter Lang Group AG

Biographical notes

Albrecht Classen (Author)

Previous

Title: Rudolf von Ems, . Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hrsg., übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Norbert Kössinger und Katharina Philipowski. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2022, 542 S., 4 s/w Abb.