Der Steuersatz des städtischen Zentrums und der umliegenden ländlichen Peripherie: Der Bezirk Täbris nach dem osmanischen Steuerregister von 1728
18 Pages
Open Access
Journal:
Zeitschrift für Weltgeschichte
Volume 23
Issue 2
Publication Year 2022
pp. 353 - 370
Summary
Eines der wichtigsten Probleme, die einer genaueren Betrachtung und Erforschung bedürfen, ist die Frage, welche Rolle die muslimische Stadt des Nahen Ostens im Leben der Gesellschaft spielte, die sowohl infolge weltgeschichtlicher Veränderungsprozesse als auch unter dem Einfluss interner Faktoren unweigerlich zum wirtschaftlichen und politischen Rückgang tendierte. Wir sprechen hierbei besonders über das 18. Jahrhundert, als die Unterschiede zwischen dem Nahen Osten und dem sich rasch entwickelnden Europa für die politischen Eliten in den muslimischen Gesellschaften offensichtlich wurden und als die ersten Anzeichen für den Wunsch dieser Eliten nach Reformen und der Einführung bestimmter, westlichen Praktiken entlehnter Innovationen auftraten. So ist es die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, insbesondere die sogenannte „Tulpenzeit“, in der das unverhohlene Interesse der osmanischen Elite an den Merkmalen des europäischen Gesellschaftslebens zu beobachten ist. Wenig später führte Nader Schah Afschar im Iran Reformen in seiner Armee durch, bei denen er einige Elemente aus der Praxis der europäischen Armeen übernahm. Unterdessen stellt sich die Frage, wie der wirtschaftliche Aufstieg des Westens und die allmähliche Umwandlung des Nahen Ostens in eine Peripherie des kapitalistischen Weltsystems die Transformation der nahöstlichen Gesellschaft beeinflusste. Wie war die wirtschaftliche Situation der städtischen Zentren im Nahen Osten? In welchem Verhältnis standen die Einnahmen der Staatskasse aus der Besteuerung der städtischen und landwirtschaftlichen Betriebe zueinander? Inwieweit erfüllte die muslimische Stadt im Nahen Osten weiterhin ihre Hauptfunktion der
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- Pages
- 18
- DOI
- 10.3726/ZWG0220226
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