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Die Ukraine und Stepan Bandera

von Jens Binner (Autor:in)
12 Seiten
Open Access
Journal: Zeitschrift für Weltgeschichte Band 23 Ausgabe 2 Jahr 2022 pp. 413 - 423

Zusammenfassung

Am 15. Oktober 1959 wurde Stepan Bandera in München, wo er seit Ende 1946 lebte, von einem Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB ermordet. Bandera war zu diesem Zeitpunkt immer noch Vorsitzender der OUN, der Organisation Ukrainischer Nationalisten. Heute ist sein Name im Angesicht des russischen Krieges mit dem Ziel der Beendigung der ukrainischen Souveränität zum Symbol geworden. Der russische Präsident Vladimir Putin begründet mit der Nennung seines Namens die Notwendigkeit der Entnazifizierung der Ukraine und unterstellt, dass das Denken Banderas die wesentliche ideologische Grundlage der gegenwärtigen ukrainischen Regierung darstelle. In der Ukraine, insbesondere in den westlichen Gebieten, steht der Begriff „Bandera“ dagegen für den nationalen Selbstbehauptungswillen im Widerstand gegen Russland, ohne dass eine grundlegende Auseinandersetzung mit Worten und Taten der OUN erfolgen würde. Es gibt Hunderte nach ihm benannte Straßen und Plätze, Dutzende Denkmäler zu seinen Ehren und einige Museen. Seit 2014 wird im Oktober der „Tag der Verteidiger“ zur Erinnerung an die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) im Jahr 1942 sowie an die Ermordung Banderas begangen.

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Seiten
12
DOI
10.3726/ZWG0220229
Open Access
CC-BY

Biographische Angaben

Jens Binner (Autor:in)

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Titel: Die Ukraine und Stepan Bandera