Elvira Glaser (Hrsg.): Syntaktischer Atlas der deutschen Schweiz (SADS). Tübingen: Narr, 2022.
7 Pages
Open Access
Journal:
Jahrbuch für Internationale Germanistik
Volume 56
Issue 1
Publication Year 2024
pp. 246 - 252
Summary
Der „Syntaktische Atlas der deutschen Schweiz (SADS)“ ist das Ergebnis langjähriger Arbeit, die offiziell am 1. Januar 2000 ihren Anfang fand, jedoch auf Vorarbeiten und Überlegungen bis in die 1980er Jahre zurückgeht. Die Anfänge des Projekts liegen in einer Zeit, in der das Wissen über dialektale Syntax noch ein klares Forschungsdesiderat darstellte, es aber gleichzeitig schon erste Bestrebungen zur Behebung dieses Defizits gab, vor allem in der generativen Grammatik und der Sprachtypologie. So war denn auch das erklärte Ziel des Projekts, den „Sprachatlas der deutschen Schweiz“ (SDS), dessen letzter Band 1997 publiziert wurde, um einen Syntaxteil zu ergänzen und anhand verschiedener syntaktischer Variablen den raumbildenden Charakter schweizerdeutscher Dialekte nachzuweisen. Die Ergebnisse der Erhebung finden sich auf zwei Bände verteilt: Der erste Band bespricht diese in Form von Kommentaren zu einzelnen syntaktischen Variablen, die ihrerseits unter Überbegriffen zu größeren Themenfeldern (Nominalphrase, Pronomina, Verbalgruppe, sekundäre Prädikation, Junktion) zusammengefasst wurden. Daneben stellt Band 1 Informationen zu Entstehung und Konzeption des Projekts sowie Erläuterungen zum Aufbau der beiden Bände in einer Einleitung bereit. Der Band schließt mit diversen Verzeichnissen (Literaturverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis, Verzeichnis der Aufnahmeorte) und dem Fragebuch. Letzteres umfasst vier Fragebögen, die in drei verschiedenen dialektalisierten Versionen verschickt wurden. Band 2 visualisiert die Kommentare aus Band 1 in Form von Punkt-Symbol-Karten: In der Tradition der SDS-Karten geben diese also die ortsbezogene Variante mit einem Symbol wieder. Bei manchen Variablen werden zusätzlich Prozentkarten bereitgestellt, um das quantitative Verhältnis in Bezug auf einzelne Regionen zu illustrieren. Die kurz gehaltenen Hinweise zu Beginn sowie weitere Unterlagen (Ortsnetz mit Hilfslinien zur Zuordnung zu Kantonen, Überblickskarte zu Kantonen und Regionen, systematische und alphabetische Liste der Aufnahmeorte) ermöglichen das Lesen der Karten auch ohne Hinzuziehen von Band 1. Darüber hinaus ist der Druckversion eine transparente Folie beigelegt, die man über die thematischen Karten legen und so die dort abgedruckten Ortspunkte mit den jeweiligen Ortsnamen und Nummern identifizieren kann. In der digitalen Version kann man sich die Karte selbst ausdrucken. In beiden Bänden fungiert Elvira Glaser, inzwischen emeritierte Professorin für Germanische Philologie an der Universität Zürich, als Herausgeberin. Sie ist zudem Erstautorin von Band 1 und Teil des Autorenkollektivs (v.a. Sandro Bachmann, Gabriela Bart und Elvira Glaser), das die Karten in Band 2 bearbeitet hat. Die Ergebnisse des Projekts in Rohform waren lange Zeit nur über eine interne MySQL-Datenbank verfügbar, die aber auch für extern Forschende geöffnet wurde. Seit kurzem (und im SADS noch nur angedeutet) stehen diese nun in einer neuen Online-Datenbank sowohl der Forschung (und Lehre) als auch der Allgemeinheit zur freien Verfügung (vgl. Seiler et al. 2021). Im nun folgenden Abschnitt werden die einzelnen Teile des SADS vorgestellt, um so einen Einblick in Aufbau und Inhalt des monumentalen Werks zu geben.
Details
- Pages
- 7
- DOI
- 10.3726/JIG561_246
- Open Access
- CC-BY
- Product Safety
- Peter Lang Group AG