Islam in Europa: 1000–1250, hrsg. von Claudia Höhl, Felix Prinz und Pavla Ralcheva. Regensburg: Schnell & Steiner, 2022, 352 S., zahlreiche farbige Ill.
2 Seiten
Open Access
Journal:
Mediaevistik
Band 36
Ausgabe 1
Erscheinungsjahr 2023
pp. 428 - 429
Zusammenfassung
Vom 7. September 2022 bis 12. Februar 2023 lief im Dommuseum Hildesheim eine hervorragende, kunstwissenschaftlich außerordentlich gut aufbereitete Ausstellung, deren Anliegen darin bestand, anhand einer Fülle von kirchlichen Schmuckstücken oder Schätzen nachzuweisen, dass die Vorstellung eines rein christlichen, politisch einheitlichen Europas im hohen Mittelalter nicht mehr aufrecht zu halten sei, denn allein schon der Handel mit wertvollen Objekten, Schmuckstücken, Edelsteinen oder Textilien überquerte alle Grenzen, ob Religion, Sprachen oder Räume. Oftmals beweist sich, dass gerade die kleine Dimension dieser Gegenstände dienlich dafür war, um als Geschenke weitergereicht zu werden, was im politischen Kontext eine wichtige Rolle spielte, gab es ja zahllose Begegnungen von hohen Würdeträgern unterschiedlichster Kulturkreise. Die genaue Betrachtung der Objekte, von vielen verschienen Autoren durchgeführt, belegt eindeutig, dass es auch in der christlichen Kirche kaum jeglichen Skrupel gab, Wertgegenstände von islamischer bzw. allgemein arabischer Provenienz für christliche Zwecke einzusetzen. Nicht behandelt wird hier, was ganz verständlich ist, inwieweit europäische Handelsgüter ihren Weg in die islamische Welt fanden, denn der vorliegende Band begleitet ja explizit die Ausstellung in Hildesheim.
Details
- Seiten
- 2
- DOI
- 10.3726/med.2023.01.93
- Open Access
- CC-BY
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