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„Alles Verschüttete aufspüren, mit beiden Händen vor dem Gesicht.“

Zur poetisch-dramaturgischen Verknüpfung von Traum und Trauma in Marcel Beyers Opernlibretto „Erdbeben. Träume“ nach Heinrich von Kleists Novelle „Das Erdbeben in Chili“

von Ingo Müller (Autor:in)
21 Seiten
Open Access
Journal: Zeitschrift für Germanistik Band 35 Ausgabe 1 Erscheinungsjahr 2025 pp. 73 - 93

Zusammenfassung

Um Kleists sprachmächtige „Erdbeben“-Erzählung für die Opernbühne zu gewinnen, verdichtet Marcel Beyer sie zu einer (Alp-)Traumsequenz, in der die äußere Handlung überwiegend fragmentarisch und im Lichte innerer Zustände vergegenwärtigt wird. Ausgehend von Kleists Darstellung des Erdbebens als gewaltsamen Verschiebungsphänomens vollzieht Beyers Libretto (2018) eine perspektivische Verschiebung der Handlung ins Lyrisch-Assoziative und alogisch Traumhafte, um die traumatischen Erfahrungen der Figuren, die in deren Bewusstsein lediglich als Spuren zurückgeblieben sind, aufzuspüren und freizulegen. Beyers produktive Kleist-Rezeption steht hierbei im Zeichen einer ‚Poetik der Leerstelle‘, die einen ästhetischen Wesenskern von Beyers eigenem poetischen Schreiben darstellt.

Details

Seiten
21
DOI
10.3726/92175_73
Open Access
CC-BY
Schlagworte
Erdbeben Heinrich von Kleist Marcel Beyer Oper Traum Trauma
Produktsicherheit
Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Ingo Müller (Autor:in)

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Titel: „Alles Verschüttete aufspüren, mit beiden Händen vor dem Gesicht.“