Das Polenbild im Werk von Martin Pollack
Zwischen Berichterstattung und Fiktion
Summary
Excerpt
Table Of Contents
- Abdeckung
- Titelseite
- Copyright-Seite
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Theoretischer Hintergrund und methodische Vorgehensweise
- 2.1 Polenbilder in der Literatur: Nationalität und Religion
- 2.2 Die ,Erfindung der Nation‘: Imagologie in der Literaturwissenschaft
- 2.3 Verantwortung von Reportage und Literatur: Reales, Fiktionales und Imaginäres
- 2.4 Autobiographie, Literatur und autobiographische Elemente als Autofiktion
- 2.5 Faktualität und Fiktionalität in der Literatur
- 2.6 Grenzgänge zwischen Fakt und Fiktion – theoretische Ansätze in der Literaturwissenschaft
- 2.7 Forschungsstand zu Martin Pollacks Oeuvre
- 3 „Nach Galizien – von Chassiden, Huzulen, Polen und Ruthenen. Eine imaginäre Reise durch die verschwundene Welt Ostgaliziens und der Bukowina“
- 3.1 Einführung
- 3.2 Verhältnis zwischen Religion und Nation
- 3.3 Armut
- 4 „Der Tote im Bunker“
- 4.1 Einführung
- 4.2 Distanz zur eigenen Familie
- 4.3 Katholizismus und Polentum
- 4.4 Allgemeines zu den Polenbildern
- 4.5 Deutscher Polenhass und polnische Freiheitsliebe
- 4.6 Weitere Polenbilder
- 4.7 Faktualität und Fiktionalität – Selbstzweifel des Autors
- 4.8 Distanz als literarisches und psychologisches Stilmittel
- 5 „Warum wurden die Stanisławs erschossen?“
- 5.1 Einführung
- 5.2 Armut
- 5.3 Polenbilder im historischen und autobiografischen Kontext
- 6 Polenbilder in anderen Werken von Martin Pollack
- 6.1 Einführung
- 6.2 „Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien“
- 6.3 „Topografie der Erinnerung“
- 6.4 Andere Texte
- 7 Schlussbemerkungen
- 8 Literaturverzeichnis
- 8.1 Primärliteratur – Texte von Martin Pollack
- 8.2 Primärliteratur – ausgewählte Übersetzungen von Martin Pollack
- 8.3 Sekundärliteratur
- 8.4 Zeitungsartikel, Interviews und Filme
- 9 Anhang Nr. 1 – Gespräch mit Martin Pollack, 13. Dezember 2018, Café Sperl in Wien
- 10 Anhang Nr. 2 – Über die Rolle der Kultur in Mitteleuropa oder Dr. Mabuse in Warschau. Ein Vortrag von Martin Pollack (8. Oktober 2012 in Dresden)
Das Polenbild im Werk von Martin Pollack
Zwischen Berichterstattung und Fiktion

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Umschlagabbildung: Panorama von Danzig mit dem Motto der Universität Gdańsk.
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Universität Gdańsk.
Gefördert durch den Verlag Biały Kruk.
ISSN 1617-8440
ISBN 978-3-631-92132-6 (Print)
ISBN 978-3-631-93910-9 (E-PDF)
ISBN 978-3-631-94053-2 (E-PUB)
DOI 10.3726/b23043
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Diese Publikation wurde begutachtet.
Inhaltsverzeichnis
2 Theoretischer Hintergrund und methodische Vorgehensweise
2.1 Polenbilder in der Literatur: Nationalität und Religion
2.2 Die ,Erfindung der Nation‘: Imagologie in der Literaturwissenschaft
2.3 Verantwortung von Reportage und Literatur: Reales, Fiktionales und Imaginäres
2.4 Autobiographie, Literatur und autobiographische Elemente als Autofiktion
2.5 Faktualität und Fiktionalität in der Literatur
2.6 Grenzgänge zwischen Fakt und Fiktion – theoretische Ansätze in der Literaturwissenschaft
2.7 Forschungsstand zu Martin Pollacks Oeuvre
3.2 Verhältnis zwischen Religion und Nation
4.2 Distanz zur eigenen Familie
4.3 Katholizismus und Polentum
4.4 Allgemeines zu den Polenbildern
4.5 Deutscher Polenhass und polnische Freiheitsliebe
4.7 Faktualität und Fiktionalität – Selbstzweifel des Autors
4.8 Distanz als literarisches und psychologisches Stilmittel
5 „Warum wurden die Stanisławs erschossen?“
5.3 Polenbilder im historischen und autobiografischen Kontext
6 Polenbilder in anderen Werken von Martin Pollack
6.2 „Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien“
6.3 „Topografie der Erinnerung“
8.1 Primärliteratur – Texte von Martin Pollack
8.2 Primärliteratur – ausgewählte Übersetzungen von Martin Pollack
8.4 Zeitungsartikel, Interviews und Filme
9 Anhang Nr. 1 – Gespräch mit Martin Pollack, 13. Dezember 2018, Café Sperl in Wien
1 Einführung
Martin Pollack war ein österreichischer Schriftsteller (1944–2025), Essayist und Übersetzer, der durch seine Werke über die Geschichte und Kultur Mittel- und Osteuropas bekannt geworden ist. Er wurde am 22. Juli 1944 in Bad Hall geboren und wuchs in Linz und Amstetten auf. Pollack studierte Slawistik und zeigte bereits früh Interesse an der polnischen Kultur, was insofern bemerkenswert ist, als dass er in einem Haus voller überzeugter Nationalsozialisten aufgewachsen ist.1 Dieser Umstand führte schon früh zum Bruch mit der Familie, sollte aber in Folge sein ganzes literarisches Schaffen bestimmen. In den 1960er Jahren besuchte er Warschau zum ersten Mal, viele weitere Reisen nach Polen und in andere mittel- und osteuropäische Länder sollten noch folgen.
Das literarische Gesamtwerk von Martin Pollack umfasst Essays, Reportagen und Übersetzungen. Für den polnischen Kulturraum ist es wichtig zu erwähnen, dass Pollack die Reportagen von Ryszard Kapuściński ins Deutsche übertragen hat.2 Pollack selbst wurde vor allem durch seine kulturhistorischen Arbeiten bekannt, in denen er sich mit der Geschichte und Gegenwart Mitteleuropas auseinandersetzt. Er war auch einer der ersten Intellektuellen, der sich für die im 19. Jh. von Österreich besetzten Gebiete (u.a. Polen, Ukraine, Rumänien) interessierte und Galizien einem breiteren Publikum im deutschsprachigen Raum präsentierte.
In seinen Büchern beschäftigte sich Pollack vor allem mit der Geschichte und Kultur des ehemaligen Habsburgerreiches sowie mit dem Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen. Dabei ging er nicht nur auf die politischen Ereignisse ein, sondern beluchtete auch die kulturellen Entwicklungen, die in dieser Region stattgefunden haben.
Ein zentrales Thema in Pollacks Werk ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dabei bezog er sich vor allem auf die Verbrechen des Nationalsozialismus und deren Folgen für die Menschen in Mitteleuropa. Pollack hat sich intensiv mit der Geschichte des Holocausts auseinandergesetzt und in zahlreichen Büchern und Essays darüber geschrieben. Dabei ging es ihm nicht nur um die historische Aufarbeitung dieser Ereignisse, sondern auch um die Frage nach der Verantwortung der Nachgeborenen. Dies geschieht sowohl auf der historischen, als auch auf der persönlichen Ebene. Die Frage nach Schuld, Sühne und Vergebung ist eng mit Pollacks eigenem Schicksal verbunden, da sein Vater, Gerhard Bast, als hochrangiger SS-Offizier zahlreiche Kriegsverbrechen begangen hat.3
Mit diesem Umstand beschäftigte sich Martin Pollack in seinem bekanntesten Buch Der Tote im Bunker (2004). Pollack beschrieb darin seine eigenen Ermittlungen über Gerhard Bast und stellte die Frage nach dessen Schuld und Verantwortung. Neben der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit beschäftigte sich Pollack auch mit gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Als Publizist nahm er immer wieder zu aktuellen Ereignissen Stellung und zeigte dabei besonders großes Interesse für das Tagesgeschehen in Polen. Darüber hinaus hat er sich intensiv mit der Flüchtlingskrise in Europa auseinandergesetzt und in zahlreichen Essays und Artikeln darüber geschrieben.4
Details
- Pages
- 194
- Publication Year
- 2025
- ISBN (PDF)
- 9783631939109
- ISBN (ePUB)
- 9783631940532
- ISBN (Hardcover)
- 9783631921326
- DOI
- 10.3726/b23043
- Language
- German
- Publication date
- 2025 (July)
- Keywords
- Autobiografisches Schreiben Erinnerung Fiktion und Realität Freiheitsliebe Geschichtsaufarbeitung Katholizismus Literarische Reportage Martin Pollack Nationalsozialismus Österreichische Literatur Polenbilder Polnisch-deutsche Beziehungen
- Published
- Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2025. 194 S.
- Product Safety
- Peter Lang Group AG