Emilie Fontane – Lebensdokumente.
Spuren einer komplizierten Identität
24 Seiten
Open Access
Journal:
Zeitschrift für Germanistik
Band 35
Ausgabe 2
Erscheinungsjahr 2025
pp. 382 - 405
Zusammenfassung
Als Rechtsanwalt Paul Meyer den Eheleuten Fontane im Februar 1892 das gemeinsame Testament zur Unterschrift vorlegte, hatte er hinter dem Namen von Emilie Fontane eine Lücke gelassen. Offenbar wusste er nicht, was für einen Geburtsnamen er eintragen sollte. Fontane griff zur Feder und setzte den Namen Kummer ein, den Emilie infolge ihrer Adoption trug. Beide Eheleute unterzeichneten wie gewöhnlich: „Emilie Fontane“, „Th. Fontane“. Die Unterschrift ist auf den 7. Februar 1892 datiert.1 Vier Woc hen später, am 7. März 1892, hinterlegten die Fontanes ihre letztwillige Verfügung auf dem Königlichen Amtsgericht I Berlin. Das an diesem Tag aufgesetzte Protokoll unterschrieben beide Eheleute mit vollem Namen: „Theodor Heinrich Fontane“, „Emilie Fontane, geb. Kummer“. Auch ihren Antrag auf Testaments-Eröffnung, den sie am 14. Oktober 1898 an das Gericht richtete, unterzeichnete die verwitwete Emilie Fontane mit dieser Formel. Aber stimmt das überhaupt, war sie wirklich eine ‚geborene Kummer‘? In seiner in der zweiten Hälfte der 1890er, also wenige Jahre später, entstandenen Autobiographie
Details
- Seiten
- 24
- DOI
- 10.3726/92165_382
- Open Access
- CC-BY
- Erscheinungsdatum
- 2025 (Mai)
- Schlagworte
- emilie fontane lebensdokumente spuren identität
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG