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Eine Streitschrift als Ausgangspunkt der Konfliktlösung?

Bemerkungen zum Liber de scismate Hildebrandi Widos von Ferrara

von Oliver Münsch (Autor:in)
24 Seiten
Open Access
Journal: Mediaevistik Band 37 Ausgabe 1 Erscheinungsjahr 2024 pp. 65 - 90

Zusammenfassung

Im Kontext des sogenannten Investiturstreits entstanden zahlreiche Streitschriften. Sie sind nicht zuletzt unter kommunikationsgeschichtlichem Aspekt von Interesse, da sie den Rahmen traditioneller theologischer Kontroversen sprengen und ein hohes Maß an Propaganda und Polemik aufweisen. Zu ihnen zählt auch der Liber de scismate Hildebrandi Widos von Ferrara: In Aufbau und Argumentation dialektisch angelegt, bezieht er gleichwohl dezidiert Stellung gegen Papst Gregor VII. Wido argumentiert vor allem mit historischen Präzedenzfällen, weniger mit dem Kirchenrecht; zugleich vollzieht er erstmals eine Trennung zwischen Regalien und Spiritualien und erkennt im Investiturakt einen symbolischen Vorgang. Damit weist die Schrift einen entscheidenden Ansatz zum Kompromiss in der Investiturfrage auf, der später in modifizierter Form Eingang in die Regelungen des Wormser Konkordats gefunden hat. Insofern stellt sich Widos Schrift ungeachtet der geringen unmittelbaren Resonanz als zukunftweisendes Werk heraus.

Details

Seiten
24
DOI
10.3726/med.2024.01.04
Erscheinungsdatum
2025 (November)
Schlagworte
eine streitschrift ausgangspunkt konfliktlösung bemerkungen liber hildebrandi widos ferrara
Produktsicherheit
Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Oliver Münsch (Autor:in)

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Titel: Eine Streitschrift als Ausgangspunkt der Konfliktlösung?