Ethik in der Palliative Care
Theologische und medizinische Erkundungen
Series:
Lea Siegmann-Würth
Geleitwort von Hans J. Münk 7
Extract
7Geleitwort Zu der stupenden Leistungsfähigkeit in weiten Bereichen heutiger me- dizinischer Behandlungsfelder haben eine seit längerem anhaltende Ausdifferenzierung und Professionalisierung wesentlich beigetragen. Zugleich bildete die Klage über eine Dominanz der funktional orien- tierten medizinischen Betreuung mit Fokus auf der körperlichen Di- mension fast schon einen cantus firmus in vielen Diskussionen über den Umgang mit Patienten. In dieser Mischung aus Licht- und Schat- tenseiten mögen sich allgemeinere Trends der gesamtgesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte spiegeln. Sie fand und findet in- des auch ein gewisses und wohl deutlich zunehmendes Gegengewicht in der modernen Hospizbewegung sowie in der unter der Sammel- bezeichnung ‚Palliative Care‘ zusammengefassten „aktiven Gesamt- behandlung von Kranken, deren Leiden auf kurative Behandlung nicht anspricht“, wie es in einem viel zitierten Bericht einer Expertenkom- mission der Weltgesundheitsorganisation von 1990 etwas lapidar heisst. Die in- und extensiver gewordene Entwicklung des vielfältigen Ge- samtspektrums der Palliativmedizin hebt naturgemäss den ganzheit- lichen Charakter der Lebenssituation kranker Menschen hervor. Dies steht auch im Zentrum der entsprechenden Definition der Schweize- rischen Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung (pal- liative ch), die den Ausgangspunkt und Referenzrahmen für die vor- liegende Studie von Frau Lea Siegmann-Würth bildet. Sie entstand in dem zeitlich eher eng gezogenen Rahmen einer Masterarbeit im Fach Theologische Ethik an der Universität Luzern. Der Autorin kamen dabei auch gewiss ihre medizinischen Kenntnisse und Kompetenzen zustatten. Medizinethische Themenschwerpunkte dieser Grössenordnung betreffen mehrere Ebenen: Einmal stehen die Arzt-Patient-Beziehung und weitere interaktionell-personale Aspekte im Vordergrund....
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