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Identitäten

Zumutungen für Wissenschaft und Gesellschaft

von Franz Gmainer-Pranzl (Band-Herausgeber:in) Barbara Mackinger (Band-Herausgeber:in)
©2020 Sammelband 644 Seiten

Zusammenfassung

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zeigen, dass parallel zu einer fortschreitenden globalen Vernetzung und einer Zunahme an Komplexität viele Menschen (wieder) Wert auf persönliche, kulturelle und religiöse Identitäten legen.
Das Engagement für Offenheit, Dialog und Vielfalt sieht sich mit einer neuen Sehnsucht nach Identität konfrontiert. Diese reicht vom Wunsch nach Anerkennung über die Suche nach Beheimatung bis hin zu Formen von Nostalgie und Regression aber auch fundamentalistischer Gewalt.
Die Beiträge des Bandes gehen auf eine interdisziplinäre Tagung an der Universität Salzburg zurück. Sie befassen sich aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven mit der Frage, inwiefern die Ausbildung von Identitäten als Ressource – und nicht als Bedrohung – einer offenen und vielfältigen Gesellschaft wahrgenommen werden kann.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Vorwort (Franz Gmainer-Pranzl/Barbara Mackinger)
  • Tagungsbeiträge
  • Identität in Zeiten des kulturellen Wandels. Psychologische und soziale Folgen von Entwicklungszusammenarbeit (Nina Hansen)
  • Zur Identität im öffentlichen Raum: Einige Betrachtungen aus rechtsethischer Perspektive (Hanna Maria Kreuzbauer)
  • Mentoringprojekt „Sprungbrett – zusammen spielend Talente fördern“. Wie kann die Identitätsentwicklung strukturell benachteiligter Kinder gefördert werden? (Barbara Mackinger/Eva Jonas)
  • An die Ränder der menschlichen Existenz. Eine identitätspolitische Lektüre des Pontifikats Franziskusʼ (Martin Dürnberger)
  • Komplexe Identitäten: Ich-Entwürfe in der transkulturellen Literatur (Eva Hausbacher)
  • Weitere beiträge
  • Ich bin mehr! Multiple Identität als psychische Ressource bei muslimischen Studierenden in Österreich (Haliemah Mocevic/Barbara Mackinger/Eva Jonas)
  • Kognitive und neuronale Grundlagen des Identitätsbewusstseins (Matthias Gerhard Tholen/Josef Perner)
  • Identität: Versuch einer kulturpsychologischen Begriffsbestimmung (Christian G. Allesch)
  • „Stimmen der Opfer“. Identitätskonstruktionen und Identifikationsangebote in der französisch-muslimischen Rap-Musik zwischen Protest, Religion und Palästina-Solidarität (Alexandra Preitschopf)
  • Die Identitäre Bewegung als Teil der Neuen Rechten (Reinhard Heinisch/Fabian Habersack)
  • Die Ausformung der Identität im Spannungsfeld aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen (Wolfgang Aschauer)
  • Personale Identität jenseits der Grenzen von „Raum und Zeit“ (Ijabani Noah Lucas)
  • Wissen und Handeln, Können oder Sein: Identitäten von (angehenden) Lehrpersonen im Kontext der Lehrerbildungsreform der Sekundarstufe in Österreich (Ulrike Greiner)
  • Zwischen Bodenständigkeit und Weltläufigkeit. Zur Bedeutung der Selbstsorge für den Dialog mit Fremdem (Barbara Schellhammer)
  • „Integration“ und die Macht von Identität(en). Eine interkulturell-philosophische Kritik (Franz Gmainer-Pranzl)
  • Konzeptionen des Allgemein-Menschlichen und menschliche Identität (Michael Zichy)
  • Europas verdrängte Erinnerungen: Kontaminierte Landschaften. Martin Pollacks traumatische Gedächtnistopographien als Zumutung für eine „europäische“ Erinnerungspolitik und Identitätskonstruktion (Andrea Schmuck)
  • Was hat Hybridität mit Kunst zu tun? Überlegungen zur interkulturellen Selbstfindung am Beispiel des malawischen Künstlers Samson Kambalu (Sabine Coelsch-Foisner)
  • Performing the Fool oder: Vom Närrischen Spiel. Facetten der Figur des Narren als Modell von Identität im A-Topos (Teresa Leonhard)
  • Zur Genese musikbezogener Identitäten. Perspektiven aus Entwicklungspsychologie und Musikpädagogik (Anna Maria Kalcher)
  • „Fragt die Leute der Überlieferung“ (Sure 16,43) – Versuch einer christlichen Koranhermeneutik (Anja Middelbeck-Varwick)
  • Spirituelle Identitäten in einer interreligiösen Welt – eine pastorale Zumutung? (Martin Rötting)
  • Zwischen Orient und Okzident. Identitätsbildung syrisch-orthodoxer Christen in Europa (Joachim Jakob)
  • Mauern und Abgrenzungsstrategien in der Offenbarung des Johannes. Die Stadtmauer des himmlischen Jerusalem und ihre Bedeutung für die Identität christlicher Gemeinden (Reinhard Stiksel)
  • Präsentationen von nachwuchswissenschaftler*innen bei der tagung
  • Auf der unendlichen Suche nach kollektiver Identität. Ein Konzept der Identität auf der Basis des frühromantischen Menschenbildes und dem Begriff des Leibraums nach Walter Benjamin (Rafael Rehm)
  • Diskurs, Macht, Identität und das Konzept der Ähnlichkeit. Zur Prozessualität der Identitätsbildung durch Dekonstruktion, Rekonstruktion und Aneignung hegemonialer Diskurse am Beispiel der Paraiyars in Tamil Nadu (Gernot Rohrmoser)
  • Europa: Chance oder Bedrohung? Der Einfluss existentieller Bedürfnisse auf kulturellen Rückzug und Fremdenfeindlichkeit (Adrian Lüders/Andreas M. Böhm/Eva Jonas)
  • „Von einem Extrem ins andere“ – eine ehemalige Zeugin Jehovas entdeckt sich selbst. Eine religionspsychologische Studie zur Identitätskonstruktion im Zuge einer religiösen Konversion (Sarah Franziska Tran-Huu)
  • Der tanzende Körper als Subjekt und Austragungsort von (religiösen) Identitätsdiskursen – Aushandlung israelischer und israelisch-jüdischer Identität mithilfe des Körpers (Lina Aschenbrenner)
  • Katholizität 2.0? Identitätskonstruktionen der Kirche mit Papst Franziskus (Elisabeth Höftberger)
  • Zum künstlerischen beitrag
  • Mit Papier, Farbstift, Messer und Garn (Iris Christine Aue)
  • Anhang
  • Programm der Tagung
  • Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
  • Übersetzerin
  • Reihenübersicht

cover

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Autorenangaben

Franz Gmainer-Pranzl studierte Katholische Theologie und Philosophie in Linz, Innsbruck und Wien. Er ist Professor an der Universität Salzburg und Leiter des Zentrums Theologie interkulturell und Studium der Religionen.

Barbara Mackinger studierte Psychologie an der Universität Salzburg und an der University of Maine (USA). Sie ist Senior Lecturer am Fachbereich Psychologie an der Universität Salzburg und Leiterin des Mentoringprojekts „Sprungbrett“.

Über das Buch

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zeigen, dass parallel zu einer fortschreitenden globalen Vernetzung und einer Zunahme an Komplexität viele Menschen (wieder) Wert auf persönliche, kulturelle und religiöse Identitäten legen.
Das Engagement für Offenheit, Dialog und Vielfalt sieht sich mit einer neuen Sehnsucht nach Identität konfrontiert. Diese reicht vom Wunsch nach Anerkennung über die Suche nach Beheimatung bis hin zu Formen von Nostalgie und Regression, aber auch fundamentalistischer Gewalt.
Die Beiträge des Bandes gehen auf eine interdisziplinäre Tagung an der Universität Salzburg zurück. Sie befassen sich aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven mit der Frage, inwiefern die Ausbildung von Identitäten als Ressource – und nicht als Bedrohung – einer offenen und vielfältigen Gesellschaft wahrgenommen werden kann.

Zitierfähigkeit des eBooks

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Inhalt

Franz Gmainer-Pranzl/Barbara Mackinger

Vorwort

Tagungsbeiträge

Nina Hansen

Identität in Zeiten des kulturellen Wandels. Psychologische und soziale Folgen von Entwicklungszusammenarbeit

Hanna Maria Kreuzbauer

Zur Identität im öffentlichen Raum: Einige Betrachtungen aus rechtsethischer Perspektive

Barbara Mackinger/Eva Jonas

Mentoringprojekt „Sprungbrett – zusammen spielend Talente fördern“. Wie kann die Identitätsentwicklung strukturell benachteiligter Kinder gefördert werden?

Martin Dürnberger

An die Ränder der menschlichen Existenz. Eine identitätspolitische Lektüre des Pontifikats Franziskusʼ

Eva Hausbacher

Komplexe Identitäten: Ich-Entwürfe in der transkulturellen Literatur

Weitere beiträge

Haliemah Mocevic/Barbara Mackinger/Eva Jonas

Ich bin mehr! Multiple Identität als psychische Ressource bei muslimischen Studierenden in Österreich

Matthias Gerhard Tholen/Josef Perner

Kognitive und neuronale Grundlagen des Identitätsbewusstseins

Christian G. Allesch

Identität: Versuch einer kulturpsychologischen Begriffsbestimmung

Alexandra Preitschopf

„Stimmen der Opfer“. Identitätskonstruktionen und Identifikationsangebote in der französisch-muslimischen Rap-Musik zwischen Protest, Religion und Palästina-Solidarität

Reinhard Heinisch/Fabian Habersack

Die Identitäre Bewegung als Teil der Neuen Rechten

Wolfgang Aschauer

Die Ausformung der Identität im Spannungsfeld aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen

Ijabani Noah Lucas

Personale Identität jenseits der Grenzen von „Raum und Zeit“

Ulrike Greiner

Wissen und Handeln, Können oder Sein: Identitäten von (angehenden) Lehrpersonen im Kontext der Lehrerbildungsreform der Sekundarstufe in Österreich

Barbara Schellhammer

Zwischen Bodenständigkeit und Weltläufigkeit. Zur Bedeutung der Selbstsorge für den Dialog mit Fremdem

Franz Gmainer-Pranzl

„Integration“ und die Macht von Identität(en). Eine interkulturell-philosophische Kritik

Michael Zichy

Konzeptionen des Allgemein-Menschlichen und menschliche Identität

Andrea Schmuck

Europas verdrängte Erinnerungen: Kontaminierte Landschaften. Martin Pollacks traumatische Gedächtnistopographien als Zumutung für eine „europäische“ Erinnerungspolitik und Identitätskonstruktion

Sabine Coelsch-Foisner

Was hat Hybridität mit Kunst zu tun? Überlegungen zur interkulturellen Selbstfindung am Beispiel des malawischen Künstlers Samson Kambalu

Teresa Leonhard

Performing the Fool oder: Vom Närrischen Spiel. Facetten der Figur des Narren als Modell von Identität im A-Topos

Anna Maria Kalcher

Zur Genese musikbezogener Identitäten. Perspektiven aus Entwicklungspsychologie und Musikpädagogik

Anja Middelbeck-Varwick

„Fragt die Leute der Überlieferung“ (Sure 16,43) – Versuch einer christlichen Koranhermeneutik

Martin Rötting

Spirituelle Identitäten in einer interreligiösen Welt – eine pastorale Zumutung?

Joachim Jakob

Zwischen Orient und Okzident. Identitätsbildung syrisch-orthodoxer Christen in Europa

Reinhard Stiksel

Mauern und Abgrenzungsstrategien in der Offenbarung des Johannes. Die Stadtmauer des himmlischen Jerusalem und ihre Bedeutung für die Identität christlicher Gemeinden

Präsentationen von nachwuchswissenschaftler*innen bei der tagung

Rafael Rehm

Auf der unendlichen Suche nach kollektiver Identität. Ein Konzept der Identität auf der Basis des frühromantischen Menschenbildes und dem Begriff des Leibraums nach Walter Benjamin

Gernot Rohrmoser

Diskurs, Macht, Identität und das Konzept der Ähnlichkeit. Zur Prozessualität der Identitätsbildung durch Dekonstruktion, Rekonstruktion und Aneignung hegemonialer Diskurse am Beispiel der Paraiyars in Tamil Nadu

Adrian Lüders/Andreas M. Böhm/Eva Jonas

Europa: Chance oder Bedrohung? Der Einfluss existentieller Bedürfnisse auf kulturellen Rückzug und Fremdenfeindlichkeit

Sarah Franziska Tran-Huu

„Von einem Extrem ins andere“ – eine ehemalige Zeugin Jehovas entdeckt sich selbst. Eine religionspsychologische Studie zur Identitätskonstruktion im Zuge einer religiösen Konversion

Lina Aschenbrenner

Der tanzende Körper als Subjekt und Austragungsort von (religiösen) Identitätsdiskursen – Aushandlung israelischer und israelisch-jüdischer Identität mithilfe des Körpers

Elisabeth Höftberger

Katholizität 2.0? Identitätskonstruktionen der Kirche mit Papst Franziskus

Zum künstlerischen beitrag

Iris Christine Aue

Mit Papier, Farbstift, Messer und Garn

Anhang

Programm der Tagung

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Übersetzerin

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Franz Gmainer-Pranzl/Barbara Mackinger

Vorwort

Die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre ließen eine paradoxe Entwicklung erkennen: zum einen erreichte die lokale und globale Vernetzung von Menschen eine Intensität, die alle früheren Formen des Austausches und der Information weit übertrifft. Mittels Internet, Kommunikationstechnologie und sozialer Medien besteht die Möglichkeit, mit Menschen aus unterschiedlichsten Lebensbereichen, kulturellen Kontexten und Weltgegenden in Kontakt zu treten. Zum anderen legen viele Menschen (wieder) Wert darauf, in ihrer persönlichen, kulturellen und religiösen Identität sowie in ihren Gruppenzugehörigkeiten anerkannt zu werden. Vielen Personen und Gruppen ist es wichtig, sich mit bestimmten Traditionen, nationalen oder kulturellen Kollektiven zu identifizieren und sich von anderen abzugrenzen. Auf diese Weise sieht sich das Engagement für Offenheit, Dialog und Vielfalt mit einer neuen Sehnsucht nach Identität konfrontiert, die vom Wunsch nach Authentizität über die Suche nach Beheimatung angesichts einer „neuen Unübersichtlichkeit“ bis hin zu Formen nostalgischer bzw. regressiver Identitätskonstruktion sowie zu gewalttätigen Identitätspolitiken reicht.

Diese Gleichzeitigkeit von Pluralitäts- und Alteritätskompetenz einerseits und gesteigerten Zugehörigkeits- und Abgrenzungsbedürfnissen anderseits, von einer Bereitschaft, sich auf die Komplexität und Heterogenität der gegenwärtigen Gesellschaft einzulassen, und der Angst, die eigene „Identität“ zu verlieren, war Thema einer interdisziplinären Tagung, die vom Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen (Fachbereich Systematische Theologie) und vom Fachbereich Psychologie (Abteilung Sozialpsychologie) am 24./25.11.2016 an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg durchgeführt wurde. Die zentralen Forschungsfragen, denen sich die Vortragenden dieser Tagung stellten, lauteten:

Was versteht eine konkrete wissenschaftliche Disziplin unter „Identität“?

Mit welchen methodischen Ansätzen werden die Konstruktion von Identitäten, der Umgang mit fremden Identitäten, fundamentalistische Identitätsverstärkungen und Formen von Identitätskritik reflektiert?

Wann wird die eigene „Identität“ individuell, wann durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe bestimmt?

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Welche Möglichkeiten bieten bestimmte wissenschaftliche Disziplinen, um die Ausbildung von Identitäten als kreative Ressource, nicht aber als Bedrohung einer freien, offenen und vielfältigen Gesellschaft wahrzunehmen?

Für Forschung und Lehre des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen ist die Thematik „Identität(en)“ insofern eine zentrale „Zumutung“, weil interkulturelle Begegnungen und interreligiöse Dialoge immer auch von Identitätszuschreibungen und – aufladungen geprägt sind, vor allem in Kontexten der Krise, der Rivalität und der Angst vor Fremden. Was Samuel P. Huntington im Jahr 1996 sehr zugespitzt als „Clash of civilizations“ bezeichnete, ist mittlerweile zu einer global relevanten Realität geworden: nicht der Diskurs politischer Überzeugungen, sondern der Bezug auf kulturelle und religiöse Identitäten bestimmt, wie Menschen, Gruppen und ganze Gesellschaften miteinander umgehen. Die Forschungsplattform „Kulturen – Religionen – Identitäten: Spannungsfelder und Wechselwirkungen“ an der Theologischen Fakultät, die als Forum und Leitlinie für Lehrveranstaltungen, Vorträge, Publikationen und Diskussionen dient, setzt sich mit dieser spannenden, aber auch gefährlichen Inanspruchnahme kultureller und religiöser Identitäten auseinander und versucht von einer postkolonialen, kulturwissenschaftlich reflektierten und gesellschaftspolitisch sensibilisierten Perspektive her, aktuelle identitäre Dynamiken in Religion(en) und Gesellschaft aufzuklären.

Die Arbeitsgruppe Sozialpsychologie am Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg erforscht die Voraussetzungen dafür, warum sich Menschen durch fremde Gruppen bedroht fühlen und deshalb ihre eigene Identität verteidigen. Zugleich geht es darum, die verschiedenen Facetten des Selbst zu fördern, und zu einer verbesserten Ambiguitätstoleranz und der damit verbundenen Kompetenz, verschiedene Aspekte von Identitäten als Bereicherung wahrzunehmen, beizutragen. In diesem Spannungsfeld bewegt sich auch das Mentoring-Programm „Sprungbrett – zusammen spielend Talente fördern“, das Lehramtsstudierende als Mentor_innen für Jugendliche mit strukturellen Benachteiligungen ausbildet und sie hier besonders im Bereich Identitätsentwicklung schult. Jugendliche individuell zu begleiten, zu beraten und zu fördern, um ihre Identität und (Fähigkeiten-)Selbstkonzepte ideal zu entwickeln, stellt eine grundlegende Schlüsselqualifikation von Lehrkräften dar. Die Psychologie weist hinsichtlich Identität eine lange Forschungstradition auf, in der untersucht wird, unter welchen Umständen eher die personale Identität – also die eigenen und einzigartigen Merkmale der Person – oder die soziale Identität – das Reflektieren und Gestalten einer Mitgliedschaft in Gruppen – im Vordergrund steht. Besonders für Jugendliche, die eine große Diskrepanz zwischen der eigenen ←10 | 11→Lebenssituation und deren Passung zur Bildungs- bzw. Mehrheitsgesellschaft erleben (z. B. aufgrund eines bildungsdistalen Elternhauses), stellt die Zuordnung zu Gruppen eine Herausforderung dar und sollte daher von Lehrkräften professionell begleitet werden können. Die Lehramtsstudierenden lernen, ihre Schüler und Schülerinnen dabei zu unterstützen, möglichst neugierig, aufgeschlossen und facettenreich über sich selbst und ihre Zukunft nachzudenken und auch Dank des Rollenmodells des Mentors/der Mentorin alle Potentiale der „personalen Identität“ auszuschöpfen.

Der vorliegende Band dokumentiert (1) die Vorträge der Tagung, (2) weitere Beiträge von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Disziplinen, (3) die Paper-Präsentationen von Studierenden bei der Tagung sowie (4) die Artist Lecture von Iris Christine Aue, die das Motiv für das Buchcover erstellte. Alle Texte dieses Bandes versuchen im Sinn der Reihe

„Salzburger interdisziplinäre Diskurse“, einen wechselseitigen Lernprozess zu einem gesellschaftlich relevanten Thema anzustoßen. Auch wenn Tagung und Sammelband nur eine Momentaufnahme in der Diskussion über „Identitäten“ sind, können sie, wie wir hoffen, einen Beitrag zu einer schwierigen Herausforderung leisten, in der sich eine gravierende Problemstellung unserer Gesellschaft widerspiegelt. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge und ihre Geduld bei der Publikation dieses Bandes, allen Förderern und Unterstützern sowie den Studierenden Jan Stöß, Christina Zauner und Elisabeth Höftberger für ihre Mithilfe bei der Erstellung des Manuskripts.

Salzburg, im September 2019
Franz Gmainer-Pranzl / Barbara Mackinger

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Nina Hansen

Identität in Zeiten des kulturellen Wandels.
Psychologische und soziale Folgen von
Entwicklungszusammenarbeit

Abstract: In 2015, 10 percent of the world’s population lived in poverty, on less than $ 1.90 a day. They suffer from a lack of material resources and access to education and basic utilities. Governments and organizations strive to improve their living conditions by implementing different programs in low- income nations. I shall give a short description of three examples of such programs and their psychological impacts: (1) a laptop program for children envisioned to increase their educational opportunities, (2) microfinance services for poor people designed to help them develop their income- generating activity through training and micro-loans, and (3) a small to medium-sized enterprise development program designed to increase employment levels and foster sustainable development and peace. In all three cases, the long-term goal is to help people escape extreme poverty. The effectiveness of such programs is currently heavily debated in science and politics. In this context, I will describe how different aspects of identity are studied in social psychology and how these may change. In sum, the findings point to the development of an identity in which self-determined and agentic action is becoming more important. However, they also show how the traditional embeddedness in family and groups changes. The latter will have a major impact on how identities change in societies undergoing rapid economic growth. Future research should investigate these long- term and possibly less positive consequences.

Keywords: development cooperation, education, modernization, school children, micro finance

Aktuelle Daten aus dem Jahr 2015 zeigen, dass insgesamt 736 Millionen Menschen weltweit in extremer Armut leben (World Bank, 2018). Sie leiden unter Nahrungsknappheit sowie an mangelndem Zugang zu Grundversorgung und Bildung und haben täglich weniger als 1,90 Dollar zur Verfügung (das heißt, sie fallen unter die sogenannte Armutsgrenze). Mit anderen Worten, 10 von 100 Menschen bzw. 10 Prozent der Weltbevölkerung sind nach diesem Standard als arm einzustufen.

Um diese Zahl in den kommenden Jahren weiter zu senken, werden von Regierungen und Organisationen verschiedenste Programme angeboten, welche die Lebensbedingungen dieser Menschen verbessern sollen. Diese Programme zielen darauf ab, die ökonomische, soziale, politische und ökologische ←15 | 16→Entwicklung in einkommensschwächeren Nationen zu unterstützen. Zum Beispiel haben Laptop-Programme für Kinder zum Ziel, deren Bildungschancen zu erhöhen, wohingegen die Vergabe von Mikrokrediten für arme Bevölkerungsschichten darauf abzielt, Menschen durch Trainings und Kleinkredite die eigene wirtschaftliche Selbständigkeit zu ermöglichen. In beiden Fällen ist das langfristige Ziel, Menschen zu helfen, der extremen Armut zu entfliehen.

Viele Programme werden jedoch – meist mit guten Intentionen – in einkommensstärkeren Nationen entwickelt. Die Effektivität solcher Programme wird daher derzeit in Wissenschaft und Politik stark diskutiert (z. B. OECD/UNDP, 2016).

Dieser Beitrag beschäftigt sich vor allem mit den teilweise unerwarteten Effekten von solchen gut gemeinten Programmen und thematisiert, welchen Einfluss Entwicklungshilfeprojekte auf die Entwicklung von Identität und zwischenmenschlichen Beziehungen haben können. Ich

werde zunächst relevante Konzepte aus Sicht der Sozialpsychologie definieren und anschließend meine Argumentation mit eigenen empirischen Daten belegen. Ich hoffe, dass mir dabei der Spagat zwischen Studiendetails für eher empirisch interessierte LeserInnen und Theorie für stärker theoretisch interessierte LeserInnen gelingt.

Nach einer theoretischen Einführung werde ich Studienergebnisse aus Kulturen vorstellen, in denen der momentane Prozess der ökonomischen Entwicklung und Modernisierung das Leben der Menschen stark verändert hat. Diese Studien verdeutlichen exemplarisch, wie in der Sozialpsychologie Veränderungen von Identität und zwischenmenschlichen Beziehungen untersucht werden und was die jeweiligen Konsequenzen hiervon sind.

Identitätsbegriff in der psychologischen Forschung

In der sozialpsychologischen Forschung wird zwischen der personalen und sozialen Identität unterschieden. Die personale Identität beschreibt die Gesamtheit eines Individuums und besteht aus zwei Teilen, dem sogenannten Selbstkonzept und dem sogenannten Selbstbewusstsein (James, 1890). Ersteres beschreibt das Wissen, letzteres das Denken über einen selbst.

Das Selbstkonzept besteht aus mehreren Aspekten wie zum Beispiel äußeren Merkmalen wie Augenfarbe und Größe, Interessen, Fähigkeiten und Gedanken. Studien in der Psychologie haben gezeigt, dass Kinder im Alter von zwei Jahren beim Blick in den Spiegel einen roten Punkt in ihrem Gesicht erkennen und auf diesen zeigen können. Das lässt uns annehmen, dass Menschen bereits sehr früh über ein rudimentäres Verständnis davon verfügen, was das Selbst umfasst. ←16 | 17→Dieses Wissen wird im Laufe des Lebens komplexer. Auf die Frage, wer sie sind, nennen Kinder im Alter von in etwa neun Jahren klar abgrenzbare Eigenschaften wie Geschlecht, Alter, ihre Hobbies oder ihren Wohnort. Erst später, im Alter von in etwa zwölf Jahren, nennen sie neben physischen auch psychologische Charakteristika, wie zum Beispiel ihre Gedanken, Gefühle oder ihre Eindrücke davon, was andere von ihnen denken (Harter, 2003).

Kulturen unterscheiden sich darin, wie Menschen ihr Selbstkonzept im Verhältnis zu anderen konstruieren. Für eine Person mit einem stark abhängigen Selbstkonzept ist es wichtig, was andere von ihr denken. Im Gegensatz dazu ist es für eine Person mit einem stark unabhängigen Selbstkonzept von hoher Bedeutung, was sie von anderen unterscheidet und einzigartig macht. Der Referenzpunkt für den Vergleich unterscheidet sich für diese beiden Personen.

Ein viel untersuchter Aspekt des Selbstbewusstseins ist der sogenannte Selbstwert (im Englischen: self-esteem), der die positiven sowie negativen Wertungen der eigenen Person umfasst (z. B. Rosenberg, 1965). Der Mensch ist jedoch nicht nur ein Individuum, sondern vor allem auch ein Gruppenmitglied (Tajfel & Turner, 1979). Jeder Mensch hat verschiedene Gruppenzugehörigkeiten, die unsere Identität beeinflussen und sogenannte soziale Identitäten formen. Wir sind Familienmitglieder, haben eine Staatsangehörigkeit, gehören einer Berufsgruppe an, sind Fan eines Sportvereins oder Mitglied einer politischen Partei. Je nachdem, welche Gruppenmitgliedschaft in einer bestimmten Situation relevanter ist, sehen und verhalten wir uns auf verschiedene Arten und Weisen. In der Arbeit wird zum Beispiel mehr diskutiert, zuhause in der Familie hört man vielleicht mehr zu. Abhängig davon, ob die personale oder eine soziale Identität präsenter ist, kann sich das Selbstkonzept in verschiedenen Kontexten leicht unterscheiden.

Ich werde später in diesem Beitrag noch mehrmals auf die Begriffe Selbstkonzept und Selbstbewusstsein sowie auf den Einfluss von Gruppenmitgliedschaften auf die Identität zurückkommen.

Einfluss von Kultur auf das Selbst

Neben den Gruppen, denen wir angehören, werden wir ebenfalls durch die Kultur, in der wir leben, beeinflusst. Kultur ist ein kollektives Phänomen, das einen Referenzrahmen für die gemeinsame Konstruktion der Realität für eine Gruppe bietet. Kultur ist Teil der Gesellschaft (z. B. ökologische, ökonomische, historische Faktoren), von Institutionen und Produkten (z. B. Sprache, Bildung, Politik, Medien, Rechte), des täglichen Lebens (z. B. Zuhause, Schule, Beruf) und von uns selbst (Wahrnehmung, Kognition, Emotion, Motivation und Verhalten; ←17 | 18→Markus & Kitayama, 2010). Diese verschiedenen Ebenen beeinflussen sich gegenseitig.

Aus einer psychologischen Perspektive besteht Kultur aus geteilten Gedanken, Werten und Normen. Diese beschreiben, wie die Gesellschaft, andere und das Selbst sind bzw. sein sollten. Da Kultur ein kollektives Phänomen ist, geht es hierbei nicht um die Auffassungen eines einzelnen Mitglieds einer Kultur, sondern darum, was von einer Mehrheit der Gesellschaft für richtig und wichtig gehalten wird.

Im Bereich der kulturvergleichenden Psychologie wurden in der Vergangenheit Unterschiede zwischen Kulturen untersucht. Die am meisten untersuchte Dimension ist Individualismus- Kollektivismus (Hofstede, 1984; Triandis, 1995). Diese Dimension unterscheidet Kulturen danach, wie Gesellschaften organisiert sind und in welchem Verhältnis Individuum und Gruppe zueinanderstehen. Kulturen, die stark von Individualismus geprägt sind, zeichnen sich dadurch aus, dass jedes Mitglied als eigenständiges Individuum gesehen wird und für die eigenen Bedürfnisse und Ziele selbst verantwortlich ist. Im Gegensatz dazu zeichnen sich Kulturen, die stark von Kollektivismus geprägt sind, dadurch aus, dass individuelle Entscheidungen stark durch die Gruppe, zu der ein Individuum gehört, beeinflusst werden.

Während in individualistischen Kulturen das Individuum der Referenzpunkt für die eigenen Entscheidungen ist, ist dies bei kollektivistischen Kulturen die Gruppe. Aktuelle Forschung zeigt, dass einkommensschwache Nationen vergleichsweise eher kollektivistisch und einkommensstärkere Nationen eher individualistisch geprägt sind (Hofstede, Hofstede, & Minkov, 2010; auf dieser Webseite können Nationen verglichen werden: https://geert-hofstede.com/national-culture.html).

Modernisierung und sozialer Wandel

Über die Jahrhunderte hinweg haben sich Kulturen verändert. Treibende Motoren für den sozialen Wandel sind hierbei ökonomische Entwicklung und Modernisierung. Modernisierung beschreibt die Entwicklung bzw. den Prozess einer Nation von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft, die durch den Einsatz neuer Technologien geprägt ist (Inkeles & Smith, 1974). Politik hat häufig zum Ziel, die ökonomische Entwicklung einer Nation voran zu treiben, um durch Modernisierung einen höheren Lebensstandard zu erreichen.

In diesem Beitrag werde ich beide Begriffe verwenden: Ökonomische Entwicklung, wenn es um die allgemeine Entwicklung geht, und Modernisierung, wenn es um die Einführung eines Aspektes von Modernisierung wie zum Beispiel ←18 | 19→einer Technologie oder Dienstleistung geht. Vor allem soziologische und politikwissenschaftliche Forschung haben über Jahrzehnte hinweg untersucht, wie sich im Laufe der Zeit kulturelle Werte mit ökonomischer Entwicklung verändern.

Was ist für Menschen wichtig in ihrem Leben, und wie verändern sich diese Werte mit der Zeit? Diese Forschung zeigt, dass ökonomische Entwicklung mit der Veränderung von traditionellen (wie Respekt für Autorität) und überlebensorientierten Normen und Werten (wie Aufrechterhaltung der Ordnung) hin zu rationaleren, toleranteren, vertrauensvolleren und partizipatorischeren Normen und Werten zusammenhängt. Fasst man diese vielen kleinen Werteveränderungen zu zwei großen übergreifenden Veränderungen zusammen, so kann man sagen, dass eine Verschiebung von traditionellen zu stärker säkular-rationalen Werten sowie von überlebensnotwendigen zu stärker selbstverwirklichungsorientierten Werten stattfindet (z. B. Inglehart & Baker, 2000).

Während diese sogenannten „modernen“ Werte im Laufe der Zeit wichtiger werden, bleiben traditionelle Werte, wie zum Beispiel religiöser Gehorsam und Anerkennung von elterlicher Autorität, bestehen (z. B. Inglehart & Baker, 2000; Inglehart & Welzel, 2005). Das heißt, dass, obwohl immer weniger Menschen am Sonntag in die Kirche gehen, von der Kirche vermittelte Werte wie Nächstenliebe weiterhin in der Gesellschaft verankert sind. Von detaillierten Analysen und Vergleichsstudien wissen wir, wie sich beispielsweise Beziehungen durch die Einführung von Informationstechnologien am Arbeitsplatz verändert haben (z. B. Zuboff, 1988).

Im Vergleich zu der oben beschriebenen Forschung wissen wir jedoch überraschend wenig über Veränderungsprozesse auf der sogenannten Mikroebene, also darüber, welchen Einfluss ökonomische Entwicklung und Modernisierung auf unsere Identität und Beziehungen haben. Dies untersuche ich anhand von verschiedenen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. Im Rahmen dieser Projekte werden in der Regel unterschiedliche „moderne“ Interventionen eingeführt, um benachteiligte Menschen in einkommensschwachen Nationen zu stärken und die Armut zu vermindern.

Auf Basis der oben beschriebenen, bereits bestehenden Forschung habe ich zusammen mit KollegInnen und Studierenden eigene Forschungsprojekte in Äthiopien und Sri Lanka durchgeführt, um drei Hypothesen in einkommensschwachen und stark kollektivistisch geprägten Bevölkerungsgruppen zu untersuchen:

1. Modernisierung stimuliert die Entwicklung einer Identität, in der das selbstbestimmte Handeln einen höheren Stellenwert hat (Englisch: agentic).

2. „Traditionelle“ kulturelle Aspekte von Identität bleiben erhalten.

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3. Mit zunehmender ökonomischer Entwicklung verlieren traditionelle Beziehungen an Bedeutung.

Für diesen Beitrag habe ich exemplarisch drei Forschungsprojekte ausgewählt, im Rahmen derer ich diese Hypothesen im Feld untersucht habe. Diese drei Projekte demonstrieren verschiedene Methoden aus der Sozialpsychologie, mit denen Identitätsveränderungen untersucht werden können.

Die ersten beiden Projekte befassen sich mit dem Einfluss von jeweils einem Aspekt von Modernisierung. Die erste Forschungsreihe zeigt Ergebnisse zum Einfluss eines Laptop- Programms auf Kinder in Äthiopien. Das zweite Projekt befasst sich mit dem Einfluss der Vergabe von Mikrokrediten an Frauen in Sri Lanka. Das dritte Projekt zeigt Befunde einer Längsschnittstudie zum Zusammenhang von ökonomischer Entwicklung und Veränderungen der persönlichen Identität sowie in sozialen Netzwerken.

Laptop-Programm für Kinder

Vielseitige Bemühungen von Regierungen und Organisationen haben in den letzten Jahren immer mehr Kindern in einkommensschwächeren Nationen einen Zugang zu Bildung ermöglicht. Trotz dieser erhöhten Zugänglichkeit haben sich die Lernergebnisse von Schulkindern in diesen Ländern jedoch nicht verbessert (für einen Überblick siehe Snilstveit et al., 2016).

Einen Art von Programmen, die auf genau diese Lernergebnisse von Kindern und somit ihre Zukunftschancen abzielt, sind Laptop-Programme für Kinder. „One laptop per child“ (olpc) ist eine Organisation, die robuste Laptops für Kinder entwickelt hat und diese weltweit verteilt (für mehr Information siehe http://one.laptop.org/). Die Laptops wurden so entwickelt, dass sie in den jeweiligen Ländern trotz klimatisch schwieriger Bedingungen mit langer Akkudauer genutzt werden können. Jedes Kind erhält hierbei einen eigenen Laptop, der sowohl in als auch außerhalb der Schule zur Verfügung steht. Auf den Laptops befinden sich verschiedene Programme wie zum Beispiel Schulbücher, Lehrprogramme, Wikipedia und sie sind mit einer Kamera ausgestattet. Die genaue Auswahl an Programmen und der Zugang zum Internet hängen von den lokalen Bedingungen und den Projektkoordinatoren ab.

Das erste Land, das 2008 in Afrika Laptops von olpc empfangen hat, war Äthiopien.

Details

Seiten
644
Jahr
2020
ISBN (PDF)
9783631824887
ISBN (ePUB)
9783631824894
ISBN (MOBI)
9783631824900
ISBN (Hardcover)
9783631823019
DOI
10.3726/b17258
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (Juli)
Schlagworte
Kultureller Wandel Psychologie Gesellschaftliche Pluralität EntwicklEntwicklungspsychologieungspsychologie Kulturwissenschaft Religion
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 644 S., 7 farb. Abb., 4 s/w Abb., 3 Tab.

Biographische Angaben

Franz Gmainer-Pranzl (Band-Herausgeber:in) Barbara Mackinger (Band-Herausgeber:in)

Franz Gmainer-Pranzl studierte Katholische Theologie und Philosophie in Linz, Innsbruck und Wien. Er ist Professor an der Universität Salzburg und Leiter des Zentrums Theologie interkulturell und Studium der Religionen. Barbara Mackinger studierte Psychologie an der Universität Salzburg und an der University of Maine (USA). Sie ist Senior Lecturer am Fachbereich Psychologie an der Universität Salzburg und Leiterin des Mentoringprojekts «Sprungbrett».

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Titel: Identitäten
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