Die Identität der katholischen Priester im Licht des II. Vatikanums und das priesterliche Leben in Igbo-Diözesen Nigerias
Eine theologisch-rechtliche Untersuchung
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Polycarp Ibekwe
1 Priester und priesterliche Berufung
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1 Priester und priesterliche Berufung
Der Mensch ist ein religiöses Wesen, das den Kontakt und die Beziehung zu Gott, seinem Schöpfer, sucht und pflegt. Schon von der Antike her gab es immer Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Solche Vermittler waren abgesondert und wurden von Gott aus den Menschen berufen, um als Mittler zwischen ihm (Gott) und den Menschen zu wirken. Ihre Hauptaufgaben bestanden vor allem in der Darbringung von Opfern (Brand- und Sühneopfer, Dankopfer und Reinigungsopfer) und in der Besänftigung der Götter. Sie waren auch zuständig, dem Volk den Willen Gottes zu verkünden und zu deuten; so waren und sind sie das Sprachrohr der Götter. Priester als Mittler zwischen Gott und den Menschen unterscheiden sich, so Haekel, von den Medizinmännern, Zauberern und Magiern, indem sie nicht im eigenen Namen, aus eigener Kraft und Initiative handeln, sondern im Namen des berufenden und beauftragenden Gottes. Sie unterwerfen sich also dem Willen der höheren Macht und wirken als Stellvertreter ihres Gottes bei den Menschen.12 Die Priester und Priesterinnen in vielen Kulturen handeln somit im Namen des jeweiligen Gottes und werden „durch eine ‚amtliche‘ Bestellung durch die Gemeinschaft oder durch eine Gottheit […] aus dem Bereich des Profanen ausgegliedert u[nd] dem Sakralbereich zugeordnet […].“13
Ihre Aufgaben lagen nicht nur im kultischen Bereich, sondern hatten auch mit Kommunikation zwischen den Menschen und den Göttern zu tun.14 In der Antike gab es neben den rituellen Priestern...
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