Verfügbarkeit und Sucht beim Automatenspiel
Series:
Tilman Becker
3. Theoretischer Hintergrund
Extract
← 30 | 31 →
3. Theoretischer Hintergrund
Um zu einer Bewertung der verschiedenen Maßnahmen zu kommen, die im Rahmen der gesetzlichen Verhältnisprävention geplant sind bzw. möglich wären, ist ein theoretischer Hintergrund bzw. sind Kriterien notwendig. Aus wissenschaftlicher Sichtweise sind diese offen zu legen, d. h. sie müssen intersubjektiv nachvollziehbar gemacht werden.
In diesem Abschnitt soll der theoretische Hintergrund, d. h. die Basis für die Bewertung verschiedener Maßnahmen der Verhältnisprävention, dargelegt werden.
Bei einer Bewertung dieser Maßnahmen ist deutlich zwischen pathologischen, problematischen, riskanten, unproblematischen und Nichtspielern zu unterscheiden. So wird bspw. das Klimpern der Münzen bei der Gewinnausschüttung durch einen Geldspielautomaten von einem pathologischen Spieler anders wahrgenommen als von einem Nichtspieler. Für einen pathologischen Spieler kann es ein Auslöser oder „Trigger“ darstellen, der den unwiderstehlichen Drang zum Spielen auslöst. Für einen Nichtspieler ist das Klimpern der Münzen in der Regel nur ein lästiges Geräusch.
Diese Unterscheidung ist für die Konzeption effektiver gesetzlicher Präventionsmaßnahmen elementar. So mögen bestimmte Maßnahmen aus der Perspektive des Nichtspielers eher geeignet erscheinen, diesen vom Spielen abzuhalten, während dieselben Maßnahmen einen pathologischen Spieler gerade zum Spielen verleiten. Ein Beispiel hierfür ist der Ausschluss von Tageslicht in Spielstätten. Für einen Nichtspieler mag dies eher abschreckend wirken, während es für einen pathologischen Spieler die Spielstätte attraktiv macht.
You are not authenticated to view the full text of this chapter or article.
This site requires a subscription or purchase to access the full text of books or journals.
Do you have any questions? Contact us.
Or login to access all content.