Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Ernst Mach, ein Brünner Erfinder und Philosoph
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Als Mähren noch bei Österreich war, wuchs im Brünner Vorort Chirlitz-Turas ein Wissenschaftler heran, wie es die Welt damals noch nicht zu ahnen vermochte. In Wien, wo er Physik mit solchem Erfolg studierte, dass er bereits mit 26 Jahren der jüngste Universitätsprofessor der Monarchie wurde. Lehrstühle in Prag und Wien folgten.
Damals, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gab es noch nicht die Begriffe wie Düsenjets und Schallmauer, aber Mach beschäftigte sich bereits in jenen Jahren intensiv mit Schallgeschwindigkeit. In der Praxis sah das so aus, dass er Projektile bestimmter Waffen im Fluge fotografierte. Die Bilder seiner Versuche wertete er dann wissenschaftlich aus und kam zu dem Ergebnis, dass sich der Schall mit einer Geschwindigkeit von etwa 1000 Stundenkilometern wellenförmig durch die Atmosphäre fortpflanzt. Damit war die sogenannte Mach’sche Zahl geboren, die das Verhältnis der Geschwindigkeit eines Körpers zur Schallgeschwindigkeit bedeutet.
Im Bereich der Physik sind Mach viele neue Erkenntnisse zu verdanken, ebenso in der Optik, Akkustik und Thermodynamik. Er ermöglichte den Weg Einsteins zur Relativitätstheorie, indem er die Mechanik Newtons widerlegte.
Er bestätigte Christian Dopplers Entdeckung von der Schallfrequenz: bewegt sich eine Schallquelle auf den ruhenden Beobachter zu, wird der Ton höher. Die Erhöhung hängt ab von der Geschwindigkeit der Annäherung. Eine Erhöhung des Tones heißt, die Schallwellen haben eine höhere Frequenz oder Schwingungszahl, was man sich so...
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