Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Anfänge der deutsch-böhmischen Symbiose
Extract
Es gibt keine historisch gesicherten Erkenntnisse über die Besetzung des böhmisch-mährischen Landes durch die Slawen. Sie erscheinen gegen Ende des 6. Jahrhunderts und wurden von den Awaren unterworfen. Diese wiederum mussten unter Karl dem Großen weichen.
Allerdings führte er 805 einen Feldzug gegen die Slawen in Böhmen. 817 erscheinen die „Beheimi“ urkundlich als abhängige Völker, von denen sich 845 eine Anzahl ihrer Herzöge in Regensburg taufen ließen.
Die slawische Streu-Besiedlung reichte bis in das heutige Mittelfranken, im Süden bis an den Oberlauf der Enns und ins Pustertal. Dagegen schob sich das bayrische Element langsam nach Osten vor und Böhmen wurde bald wieder vom germanisch-deutschen Volkstum umfasst. Aus der Diözese Regensburg kamen die ersten Missionare. Bis zum Jahr Tausend liegen die dichtesten slawischen Ansiedlungen am Unterlauf der Eger um Komotau bis Aussig am Zusammenfluss der Moldau und Elbe. Ebenso in Mähren entlang der March und in der Umgebung des heutigen Brünn.
Mit dem Schwerpunkt in Mähren entstand im 9. Jahrhundert das Großmährische Reich, das von den finno-ugrischen Magyaren zerstört wurde.
Wiederholte Raubzüge der Magyaren nach Westen schädigten das Herzogtum Bayern, was Auswirkungen auf die Geschichte Böhmens hatte. Die niederbayrischen Klöster, die Ansätze einer städtischen Wirtschaft zeigten, wurden vernichtet und die bayrische politische Macht gebrochen. So verlagert sich der Schwerpunkt des werdenden Reiches nach Norden. Der Sachsenherzog Heinrich...
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