Drachen und Rad
Gesammelte Beiträge zur mährischen Geschichte
Edited By Hellmuth Kiowsky
Vertretung im Unterricht der tschechischen Sprache
Extract
…Wie bekamen als Vertretung in Tschechisch einen Professor aus der Realschule. Er war eine richtige Frohnatur, musikverbunden und wollte uns den Tschechischunterricht musikalisch darbieten. „Svobodovna, sednite si ke klaviru! (Svoboda, setzen Sie sich ans Klavier) sagte er zu mir, nachdem er sich vorher erkundigt hatte, wer gut Klavier spielen könne. Er besorgte für die kommende Stunde selber Noten mit tschechischen Untertiteln und wir begannen zu singen. Die meisten meiner Mitschüler taten sich schwer mit der tschechischen Sprache, denn sie stammten aus rein deutschen Gegenden. Sie verstanden kein Wort, wenn der lustige Professor etwas zu ihnen sagte. Eine Mitschülerin war besonders zaghaft und so sagte Prof. T. zu ihr: „Schindlerova s tím smutním Gsichtem“ (Sch. mit dem traurigen Gesicht).
Mir gefiel dieser Unterricht seht gut, konnte ich doch dabei meine Lieblingsbeschäftigung, nämlich das Klavierspielen, ausgiebig genießen. Als der Frohgeist von uns Abschied nehmen musste, fiel meinen Mitschülern ein Stein vom Herzen, nur die Musiker, die mich begleitet hatten und ich bedauerten seinen Abgang.
Jenny Dania-Svoboda, BH, Jg. 33/8, 1981, S. 128.
Vermutet wird, dass es sich um Professor Treimer gehandelt hat, der an der Staatsrealschule Johannesgasse Englisch unterrichtete. Er war schon ein Original mit besonderer Ausdrucksweise. Er pflegte zu den Schülern zu sagen: „Öffnen Sie das Windauge!“, wenn ein Fenster im Klassenzimmer zu öffnen war.← 377 | 378 →
You are not authenticated to view the full text of this chapter or article.
This site requires a subscription or purchase to access the full text of books or journals.
Do you have any questions? Contact us.
Or login to access all content.