Leben und Lehre
Dogmatische Perspektiven auf lutherische Orthodoxie und Pietismus- Studien zu Gerhard, König, Spener und Freylinghausen
Tim Christian Elkar
4.2.2. „Grundlegung“ und „Glaubenslehre“
Extract
Der Gnadenruf geht als erste göttliche Wohltat vom dreieinigen Vater aus, dabei spielt der Heilige Geist eine besondere Rolle. Gott kann zwar ohne das göttliche Wort bestimmte Menschen berufen, aber das eigentliche und ordentliche Mittel bleibt das Wort Gottes, zu dessen öffentlicher Verkündigung das Lehramt eingesetzt wurde.1273 Der Gnadenruf ergeht an alle Menschen und ist unterschiedlich stark, manche hören aber nicht auf ihn und werden deshalb von Gott in ihrer Verstockung gelassen.1274 Die Ziele dieses Gnadenelements sind u. a. die Gemeinschaft mit dem Sohn Christus, das Reich Gottes, das ewige Leben, die Heiligung, die Buße und die Nachfolge.1275 Was die Art und Beschaffenheit des Gnadenrufs angeht, so gilt es festzuhalten, dass er ernstlich und kraftvoll ist, dass ihm aber trotzdem die Menschen widerstreben können.1276
Die Pflichten gegenüber der Lehre vom Gnadenruf bestehen darin, diesen anzunehmen, ihn durch ein verändertes Lebens festzumachen, am eigenen Handeln zu prüfen, wie man zu Gott und zur Welt steht.1277 Tröstend ist es zu wissen, dass der Ruf kraftvoll ergeht und ihm gefolgt werden kann. Den Folgsamen fallen alle göttlichen Wohltaten zu. Ebenfalls tröstend ist es zu wissen, dass der Gläubige zum Genuss der Gnaden berufen wird, dass dann damit Leben und Friede verknüpft sind.1278
Auf den Gnadenruf folgt für die „GlL“ und die „Grundlegung“ die Gnadenerleuchtung.1279 Die „Grundlegung“ führt aus, dass nur die Menschen, ← 197 | 198 → die die wahre Buße und Bekehrung an sich...
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