Gesammelte Werke
Schriften zur philosophischen Pädagogik Teil 1- Bildung – Begeisterung – Freiheit
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Tomasz Stepien
Rassenkunde und rassenbiologische Geschichtsauffassung
Extract
62
Es scheint, dass mit dem allmählichen Abnehmen des Interesses an der Spenglerschen Geschichts- und Gegenwartsdeutung eine andere Geschichtserklärung, die anthorpologische oder rassenbiologische, immer mehr in den Vordergrund rückt und auch das Interesse immer weitere Kreise (deren Spengler-Mode nunmehr vorbei ist) gewinnt. Symptomatisch und charakteristisch für diese Haltung sind die beiden „Hochland“-Aufsätze von Otfried Eberz Europäisches Selbstbewußtsein (Hochland, November 1924) und Die Krisis der weißen Rasse (Hochland, Januar 1926). Eberz hat hier versucht, den Gesamtgedankengehalt der rassenbiologischen Geschichtsauffassung, wie sie von Gobineau, Chamberlain, Vacher de Lapouge, Woltmann, Hauser, Günther, um nur einige Namen zu nennen, aufgestellt und ausgebaut wurde in einen knappen Essay zu bannen.
Die Rassenkunde, die neben den Tatsachen der Geschichte selbst das tatsachenmäßige Fundament der rassenbiologischen Geschichtsauffassung bildet, ist eine Zweigwissenschaft der Anthropologie, also zunächst eine Naturwissenschaft; da sie aber auch die seelischen Eigenarten und Unterschiede der verschiedenen Menschenrassen behandelt, greift sie in das Grenzgebiet von Natur- und Geisteswissenschaften über. Es ist also an sich durchaus nicht falsch, von einer Wissenschaft, die mannigfache geisteswissenschaftliche Ausblicke eröffnet, zu erwarten, dass sie auch zu einem tieferen und allseitigeren Verständnis der historischen Tatsachen und Zusammenhänge äußerst wertvolle Beiträge zu liefern vermöge. Wo die Rassenkunde bis dahin unbekannte Tatsachen entdeckte und sie hinreichend zu sichern und zu beweisen in der Lage war, konnten ihre Ergebnisse denn auch nicht bestritten, sondern nur begrüßt werden. So beseitigte die Rassenkunde die...
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