Gesammelte Werke
Schriften zur philosophischen Pädagogik Teil 2- Christliche Philosophie
Series:
Anton Hilckman
Edited By Tomasz Stepien
Hegel nel centenario della sua morte
Extract
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Eine Hegelschrift aus Italien muss allerstärkstes Interesse beanspruchen; denn mehr als anderswo ist Hegel in Italien heute noch lebendig; die Auseinandersetzung mit einer Philosophie seines Geistes ist dort die vordringlichste Aufgabe der katholischen Denker. Wir dürfen daher erwarten, dass, wenn irgendwo, so gerade im katholischen Italien in der Kritik an Hegel und dem Hegelianismus Letztes, Entscheidendes, Bleibendes, Allgemeingültiges gesagt wird. In Italien drang der Hegelianismus tiefer und dauerhafter ein als in irgendeinem anderen Land, viel tiefer und dauerhafter auch als in Deutschland und Russland. Die italienischen Hegelianer sind nicht nur an Denkkraft denen der anderen Länder überlegen, sie sind, wie P. Gemelli in dem Geleitwort zu unserem Buche (S. XV) betont, auch eigenständiger und konsequenter: klarer als sonst wo tritt bei ihnen der humanistische und immanentische Charakter des modernen Denkens in seinem unüberbrückbaren Gegensatz zum Christentum hervor. Hegel selber sah ja schon in Christus „nicht den transzendenten Gott Israels, der sich zur Annahme der menschlichen Natur erniedrigt, sondern den menschlichen Geist, der sich zum Bewusstwerden seiner Gottheit erhebt“ (Gemelli, S. IX); so wird Hegels Religionsphilosophie letzten Endes zur radikalsten Negierung der Religion und des Christentums, ja selber zu einer Art säkularisierter, denaturierter, ausgehöhlter Religion. Gerade diese Züge treten in dem italienischen Hegelianismus am stärksten hervor.
Nicht als feststehendes System von Lehrmeinungen lebt, wie Gemelli zeigt, der Hegelianismus fort, sondern als ein Geisteszustand, der das ganze moderne Denken durchsetzt, und von dem selbst vermeintliche Gegner...
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