Rollenspiele
Musikpädagogik zwischen Bühne, Popkultur und Wissenschaft- Festschrift für Mechthild von Schoenebeck zum 65. Geburtstag
Edited By Thomas Erlach and Burkhard Sauerwald
Musikunterricht und Inklusion: Irmgard Merkt
Inklusion
Extract
Musikunterricht und Inklusion
Irmgard Merkt
Jede Gesellschaft trifft immer wieder von Neuem Entscheidungen darüber, wie sie mit der Verschiedenheit ihrer Mitglieder umgeht. Mit Verschiedenheit in Bezug auf Gesundheit und Krankheit, Jugend und Alter, Behinderung und Nichtbehinderung. Jede Gesellschaft ist ständig mit Fragen von Exklusion und Inklusion befasst. Mit Ausschluss und „Sonderbehandlung“, mit Hereinnahme und Verbindung. Die Prozesse sind nie einfach – und sie bedürfen immer wieder sowohl interner als auch externer politischer Anstöße.
Ein mittlerweile klassisches Instrument externer Anstöße für innergesellschaftliche Prozesse ist die UN-Konvention. Der Organisation der Vereinten Nationen gehören derzeit 193 Staaten an. Die Generalversammlung der UN verabschiedet Konventionen, die zu völkerrechtlich verbindlichen Verträgen zwischen den Mitgliedstaaten werden können. Ist eine Konvention von den Länderregierungen ratifiziert, wird sie jeweiliges Landesgesetz. Dies gilt auch für die „Convention on the Rights of Persons with Disabilities“. Das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“, wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2006 in Kraft gesetzt und bislang von 110 Staaten ratifiziert – auch von der Bundesrepublik Deutschland. Im Bundesgesetzblatt erschien der Text am 31. Dezember 2008.1 Seither ist das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, meist UN-Behindertenrechtskonvention oder UN-BRK genannt, Gesetz in der Bundesrepublik.
Die UN-BRK erweist sich als ein durchaus machtvolles Papier, vor allem für Eltern von Kindern mit Behinderung, Menschen mit Behinderung selbst und für Organisationen, die eine inklusive Gesellschaft gestalten wollen. Die Konvention selbst beantwortet...
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