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Interkulturelle Kommunikation aus chinesischer Perspektive

Ein interdisziplinärer Ansatz

von Zheng Chen (Autor:in)
©2014 Monographie 278 Seiten

Zusammenfassung

Forschungsarbeiten über Interkulturelle Kommunikation (IK) mit China sind derzeit so aktuell und wichtig wie vielleicht noch nie. Das Buch grenzt sich von den überwiegend westlich geprägten Forschungsansätzen ab. Mittels einer systematischen Kombination quantitativer (Szientometrie) und qualitativer Methoden zeichnet es eine Landkarte der IK-Forschung in China und untersucht ihre Entwicklung, ihre Konzepte und Ergebnisse. So lässt sich ein Erklärungsmodell für das chinesische Verständnis der Interkulturellen Kommunikation erstellen, das die wichtigsten Einflussfaktoren und das übergeordnete Ziel berücksichtigt. Die Ergebnisse der Arbeit können dazu dienen, das in der Forschungswelt bislang stark dominierende westliche Verständnis der IK zu erweitern und zu relativieren.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Zusammenfassung
  • Inhaltsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Hinweise
  • 1. Einleitung
  • 1.1 Ausgangssituation
  • 1.2 Zentrale Fragestellungen und Zielsetzung des Buchs
  • 1.3 Zusammenfassung und Aufbau des Buchs
  • 2. Begriffsklärung und theoretische Grundlagen
  • 2.1 Kultur
  • 2.1.1 Begriffliche Herkunft und Begriffsklärungsversuch von Kultur
  • 2.1.1.1 Annäherung an „Kultur“ aus westlicher Perspektive
  • 2.1.1.2 Annäherung an „Kultur“ aus chinesischer Perspektive
  • 2.1.1.3 Zusammenfassung: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
  • 2.1.2 Das Verhältnis zwischen Kultur, Kommunikation und Mensch
  • 2.1.2.1 Kultur und Kommunikation
  • 2.1.2.2 Kultur und Mensch
  • 2.2 ‚Interkulturelle Kommunikation‘
  • 2.2.1 Verständnis der ‚Interkulturellen Kommunikation‘ aus westlicher Perspektive
  • 2.2.2 Verständnis der ‚Interkulturellen Kommunikation‘ aus chinesischer Perspektive
  • 2.3 ‚Interkulturelle Kompetenz‘
  • 2.3.1 Annäherung an ‚Interkulturelle Kompetenz‘ aus westlicher Perspektive
  • 2.3.2 Annäherung an ‚Interkulturelle Kompetenz‘ aus chinesischer Perspektive
  • 3. Geschichtliche Entwicklung und aktueller Forschungsstand der „Interkulturellen Kommunikation“ in China
  • 3.1 Das Phänomen der ‚Interkulturellen Kommunikation‘ in der Geschichte des chinesisch-ausländischen Kulturaustauschs
  • 3.1.1 Wichtige Fallbeispiele der interkulturellen Kommunikation
  • 3.1.2 Erfahrungen für eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation
  • 3.2 Forschungsstand der „Interkulturellen Kommunikation“ sowie Entwicklung dieser Disziplin in China
  • 3.2.1 Internationale Forschungsansätze zur „Interkulturellen Kommunikation“
  • 3.2.2 Chinesische Forschungsansätze zur interkulturellen Kommunikation
  • 3.2.3 Kulturvergleichende Untersuchungen
  • 3.2.4 Entwicklungsperioden der Disziplin „Interkulturelle Kommunikation“ in China
  • 3.2.4.1 Entwicklungsperioden und Beiträge
  • 3.2.4.2 Die Charakteristika
  • 3.2.4.3 Problematik der aktuellen chinesischen Forschungsansätze
  • 3.3 Weitere Fokussierung der Hauptfragestellungen
  • 4. Planung der Untersuchung
  • 4.1 Überlegungen zum methodischen Verfahren
  • 4.1.1 Hypothetisch-deduktives vs. Empirisch-induktives Verfahren
  • 4.1.2 Quantitatives Paradigma vs. Qualitatives Paradigma
  • 4.1.3 Etischer Ansatz vs. Emischer Ansatz
  • 4.2 Auswahl der Datenerhebungsmethode
  • 5. Durchführung der Untersuchung
  • 5.1 Durchführung einer datenbankbasierten szientometrischen Untersuchung
  • 5.1.1 Klärung der Methodologie Szientometrie
  • 5.1.2 Forschungsinstrumente und Forschungsdesign
  • 5.1.3 Analyse der Forschungsergebnisse
  • 5.1.3.1 Verteilung der regionalen Kooperationen
  • 5.1.3.2 Coautorschaftsnetzwerke
  • 5.1.3.3 Forschungsschwerpunkte der „Interkulturellen Kommunikation“ in China
  • 5.1.4 Fazit und Auswahl der repräsentativen Disziplinen
  • 5.2 Durchführung der Experteninterviews
  • 5.2.1 Begründung der Auswahl des Experteninterviews als Methodik der Datenerhebung
  • 5.2.2 Auswahl der Untersuchungseinheit und Festlegung der Zielgruppe
  • 5.2.3 Stichprobenstrategie
  • 5.2.4 Konstruktion des Interviewleitfadens
  • 5.2.5 Schlussfolgerung und Klärung anderer Fragen
  • 6. Auswertung der Experteninterviews mit der qualitativen Inhaltsanalyse
  • 6.1 Qualitative Inhaltsanalyse als Auswertungsmethode
  • 6.2 Auswertung der Daten
  • 6.2.1 Prinzipien und Strategien
  • 6.2.1.1 Prinzipien der chinesischen Kommunikation
  • 6.2.1.2 Prinzipien der chinesischen interkulturellen Kommunikation
  • 6.2.1.3 Strategien der chinesischen Kommunikation
  • 6.2.1.4 Strategien der chinesischen interkulturellen Kommunikation
  • 6.2.2 Einflussfaktoren für Prinzipien und Strategien chinesischer Kommunikation und interkultureller Kommunikation
  • 6.2.2.1 Konfuzianismus und chinesisch-kulturelle Prägungen
  • 6.2.2.2 Dimension der Persönlichkeit
  • 6.2.2.3 Dimension der Situation
  • 6.2.2.4 Dimension der Kultur
  • 6.3 Interpretation der Forschungsergebnisse: Harmonie als das oberste Ziel der chinesischen interkulturellen Kommunikation
  • 6.3.1 Was ist Harmonie?
  • 6.3.2 Harmonie in der interkulturellen Kommunikation
  • 6.3.3 Klärung von Kausalmechanismen und Geltungsbereich
  • 7. Schlussbetrachtung
  • 7.1 Hauptbeiträge des vorliegenden Buchs
  • 7.1.1 Inhaltliche Beiträge
  • 7.1.2 Beiträge des Methodikeinsatzes
  • 7.2 Kritische Reflexion und Ausblick
  • 7.2.1 Limitationen der Untersuchung
  • 7.2.2 Ausblick: Neue Herausforderungen
  • 8. Literaturverzeichnis
  • Literatur auf Deutsch und Englisch
  • Literatur auf Chinesisch
  • Internetquellen
  • Anhang
  • Interviewleitfaden zur Befragung
  • Glossar

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Beschreibungsvielfalt des Begriffs Kultur

Tabelle 2 Abgrenzung von „deutschen Kulturstandards“ und „chinesischen Kulturstandards“

Tabelle 3 Wichtige Werke von 1990 bis 1995

Tabelle 4 Wichtige Werke von 1996 bis 1999

Tabelle 5 Verteilung der Forschungszentren zur interkulturellen Kommunikation an verschiedenen Orten Chinas

Tabelle 6 Rangplätze der Fachbereiche nach Publikationszahlen 2011

Tabelle 7 Verteilung der Veröffentlichungen auf die Provinzen 1998-2009 (N=1122)

Tabelle 8 Statistik über Coautorschaft in der Zeitperiode 1998-2009 (N=1122)

Tabelle 9 Top 50 unter den Autoren mit den höchsten Zitierfrequenzen in den Studien über Interkulturelle Kommunikation in China von 1998-2009 (N=1122)

Tabelle 10 Verteilung der häufigsten Schlüsselbegriffe in den interkulturellen Kommunikationsstudien Chinas (N=1122)

Tabelle 11 Auswahl der repräsentativen Interviewpartner nach Region und Disziplin

Tabelle 12 23 Axiome zur Erklärung der chinesischen Kommunikation

Tabelle 13 Grundprinzipien der chinesischen Kommunikation

Tabelle 14 Typologie nach Yin-Yang- und Fünf-Elemente-Lehre

Tabelle 15 Persönlichkeitstypen nach der Fünf-Elemente-Lehre v.LIU Shao

Tabelle 16 Chinesische Persönlichkeitsbereiche nach QZPS (Qing Nian Zhongguo Personality Scale)

Tabelle 17 Die besonderen Eigenschaften der chinesischen Persönlichkeit ← 11 | 12 → nach Wang & Cui (2006)

Tabelle 18 Konfliktarten in chinesischen Phraseologismen

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Das anthropologische Kulturmodell nach Hofstede (Zwiebelmodell)

Abbildung 2 Das Multidimensionale Modell der interkulturellen Kompetenz

Abbildung 3 Horizontaler Konflikt und Ergebnis

Abbildung 4 Vertikaler Konflikt und Ergebnis

Abbildung 5 Anzahl der Aufsätze zur interkulturellen Kommunikation in verschiedenen Perioden Chinas 1979-2012

Abbildung 6 Wissenschaftsdisziplinen und Interkulturelle Kommunikation

Abbildung 7 Verteilung der Schlüsselaufsätze zur interkulturellen Kommunikation nach verschiedenen Themen von 1979-2012

Abbildung 8 Unterschiede zwischen der deduktiven Logik und induktiven Logik

Abbildung 9 Aufbau des Forschungsdesigns

Abbildung 10 Netzwerk der Zusammenarbeit verschiedener Provinzen (N=1122)

Abbildung 11 Netzwerk der Zusammenarbeit der Autoren mit dem größten Qutput (N=1122)

Abbildung 12 Landkarte der Cowörter zu den meistdiskutierten Themen in China (N=1122)

Abbildung 13 Das Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse

Abbildung 14 Grundprinzipien und Strategien von Kommunikation und interkultureller Kommunikation aus chinesischer Perspektive

Abbildung 15 Drei Einflussfaktoren der interkulturellen Kommunikation aus chinesischer Perspektive

Abbildung 16 Multi-Stufen-Lehre von Xunzi

Abbildung 17 Der ideale Typ der Persönlichkeit

Abbildung 18 Das Verhältnis zwischen ren, li und zhongyong ← 13 | 14 →

Abbildung 19 Komponenten erfolgreicher interpersonaler Kommunikation

Abbildung 20 Bestandteile der chinesischen Harmonie

Abbildung 21 Das Verhältnis zwischen Harmonie und drei Einflussfaktoren

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Abkürzungsverzeichnis

BFSU Beijing Foreign Studies University

CAFIC Chinese Association for Intercultural Communication

CASS Chinese Academy of Social Sciences

CNKI China National Knowledge Infrastructure

CPAI Chinese Personality Assessment Inventory

CSSCI Chinese Social Sciences Citation Index

ECNU East China Normal University

HIT Harbin Institute of Technology

IC Intercultural Communication

ICC Intercultural Competence

QZPS Qingnian Zhongguo Personality Scale

SHNU Shanghai Normal University

SISU Shanghai International Studies University

UIBE University of International Business and Economics

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Hinweise

Männliche wie weibliche Formen stehen jeweils für eine Gesamtheit.

Der Terminus „Chinesen“ im vorliegenden Buch bezieht sich auf die chinesischsprachige Gemeinschaft der Han-Chinesen.

Die Begriffe „westlich“, „Westen“ usw., die sich auf die Bevölkerung der USA und West- sowie Mitteleuropas beziehen, verweisen auf ein kulturelles Konstrukt, das angreifbar ist, für den interkulturellen Umgang jedoch eine große Relevanz hat. Daher werden sie aus heuristischen Gründen verwendet, wobei ihnen keinerlei essentialistische Bedeutung zukommen soll.

Für den Begriff der Interkulturellen Kommunikation verwende ich folgende Kennzeichnungen: „Interkulturelle Kommunikation“, wenn ein Studiengang bezeichnet wird oder der Begriff als solcher gemeint ist; ‚Interkulturelle Kommunikation‘, wenn der Sachverhalt im Vordergrund steht; Interkulturelle Kommunikation bei einer allgemeinen Beschreibung; interkulturelle Kommunikation, wenn die Tätigkeit beschrieben wird.

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1 Einleitung

1.1 Ausgangssituation

Eine multikulturelle Gesellschaft ist heutzutage in vielen Ländern eine erlebte Praxis, was die wissenschaftliche Auseinandersetzung zunehmend relevant werden lässt. Durch die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen seit Beginn des 21. Jahrhunderts geraten Fragestellungen und Probleme der interkulturellen Kommunikation vermehrt sowohl in den akademischen als auch in den alltäglichen Fokus. Der öffentliche Diskurs über eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation und ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen aller Nationen und Kulturbereiche wurde im Zuge des Kampfes gegen den Terrorismus seit dem 11. September 2001 neu belebt und hat seither an Dynamik zugenommen. Die Umbrüche in den arabischen Staaten, bei denen Facebook und Twitter eine große Rolle spielten1, machen deutlich, dass der Einfluss der neuen Medien für den Bereich der interkulturellen Kommunikation nicht unterschätzt werden darf. Auch in Deutschland wird ein Diskurs über eine multikulturelle Gesellschaft geführt; dass hierbei große Probleme bestehen, wird z. B. an den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich, die konstatierte: „Multikulti ist absolut gescheitert“.2 Von daher ist die Entwicklung von Leitlinien für die interkulturelle Kommunikation und interkulturelle Integration von großem wissenschaftlichem und praktischem Wert und stellt zugleich eine große Herausforderung dar.

Zurzeit haben die unterschiedlichen Facetten der interkulturellen Kommunikation einen prägenden Einfluss auf die Gesellschaft. Die interpersonale Kommunikation trägt zur Vermeidung von interkulturellen Konflikten und zum gegenseitigen Verständnis der Menschen unterschiedlicher Kulturen bei. Der Begriff der „interethnischen Kommunikation“bezeichnet die Kommunikation von Gruppenmitgliedern mit starker ethnischer Identität. Dieses Konzept spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Migration und Integration. In diesem Sinne werden eine gute interkulturelle Kommunikation und kulturelles Verständnis als entscheidende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation gesehen. Dies alles gilt ausnahmslos auch für die interkulturelle Kommunikation zwischen China und dem Westen. Die zunehmenden Kontakte zwischen China und dem Westen verlangen von beiden Seiten vertiefte Kenntnisse über die eigene und fremde Kultur. ← 19 | 20 →

China erlebt gegenwärtig eine doppelte Transformation, zum einen aufgrund der Globalisierung und zum anderen aufgrund der inneren Umstrukturierung der Gesellschaft, die sowohl den Staat als auch jedes Individuum betrifft. Die rasanten gesellschaftlichen Entwicklungen und nicht zuletzt das zunehmende Maß der Globalisierung verändern nicht nur die Lebensumstände, sondern auch die Verhaltensweisen der Menschen. Die Auswirkungen auf Hauptkulturen und Subkulturen3, auf verschiedene Ethnien und soziale Schichten in China sind jeweils sehr unterschiedlich.

Dieser gesellschaftliche Wandel gab mir den ersten Anstoß zu diesem Buch, das sich mit der Frage beschäftigt, was die „Interkulturelle Kommunikation aus chinesischer Perspektive“ eigentlich in der heutigen Zeit ist. Untersucht wird dabei auch, welche interkulturellen Kompetenzen Chinesen im Umgang mit Ausländern anwenden. Das Ziel besteht darin, ein spezifisch chinesisches Verständnis interkultureller Kommunikation herauszuarbeiten. Bisher gibt es nur sehr wenige wissenschaftliche Arbeiten, die sich systematisch mit diesem Thema aus der Perspektive chinesischer Wissenschaftler befassen. Stattdessen sind westliche Forschungsansätze zu interkultureller Kommunikation dominant. Das gab den zweiten Impuls für dieses Buch: Bei der Einsicht in den Forschungsstand im Bereich der interkulturellen Kommunikationsforschung muss man feststellen, dass die meisten vorhandenen Ansätze sich auffällig an westlichen Modellen oder, auch dann, wenn es dezidiert um den chinesischen Kulturraum geht, an nicht-chinesischen Perspektiven orientieren.

Obwohl indigene Phänomene und einheimische Begriffe aus der chinesischen Kultur in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erfahren, treten Forschungsansätze von chinesischen Wissenschaftlern zum Thema Interkulturelle Kommunikation nicht besonders hervor. Die meisten Forschungsarbeiten stammen aus Hongkong und Taiwan, nur sehr wenige tatsächlich vom chinesischen Festland. Zu nennen sind z.B. die internationalen Forschungsansätze zur Thematik „Face“ (Bond 1986, 1991, 1996; Gao 1998; Jia 1997-8; Kim/Nam 1998; Ting-Toomey/Kurogi 1998; Ting-Toomey/Oetzel 2007) und zu indigenen chinesischen Begriffen wie „renqing“ (King, 1980; Hwang, 1988; 2010), „mianzi“ (Bond, 1991; Ho, 1976; Hu, 1944; King/Myers, 1977), „bao“ (Wen, 1982a; Yang, 1957; Zhai, 2007) und „guanxi“ (Jacobs, 1979; Chen/Chen, 2004; Chow/Ng, 2004; Hwang 1997/98, 2000). Die Ergebnisse dieser Arbeiten können nur sehr eingeschränkt Anwendung finden, da zwischen dem chinesischen Festland einerseits sowie Taiwan und Hongkong andererseits grundlegende Unterschiede ← 20 | 21 → im sozialen Kontext bestehen. Daher ist eine Untersuchung relevant, die die Perspektiven jener Wissenschaftler erschließt, die vom chinesischen Festland stammen und dort auch forschen.

1.2 Zentrale Fragestellungen und Zielsetzung des Buchs

Ansätze und Beiträge zur interkulturellen Kommunikationsforschung finden sich in verschiedenen Disziplinen; umgekehrt sollte man, will man selbst einen Beitrag dazu leisten, interdisziplinär arbeiten. Daher habe ich intensiv die Theorien beteiligter Disziplinen (Anthropologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Pädagogik und Psychologie) zur Interkulturellen Kommunikation aufgearbeitet. Die Aufarbeitung basiert auf zahlreichen chinesischen und westlichen Quellen. Dabei hat sich erwiesen, dass jede Disziplin eine eigene kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit Ansätzen der interkulturellen Kommunikation und Kompetenz etabliert hat. Trotz der reichhaltigen Literatur und der Vielzahl an Studien ist ein Mangel an interdisziplinärer Zusammenarbeit festzustellen. Ein weiteres Defizit ist, dass die chinesische Perspektive in den Forschungsansätzen zu wenig einbezogen wird. Westliche Wissenschaftler wie zum Beispiel Gudykunst (1993) hatten eine stärkere Beteiligung asiatischer Wissenschaftler an der Erforschung interkultureller Kommunikation gefordert.

Aus den oben dargestellten Hintergründen ergeben sich die zentralen Fragestellungen des vorliegenden Buchs, wobei aktuelle Ansätze zum Thema der „Interkulturellen Kommunikation“ aus chinesischer Perspektive (d.h. die Auseinandersetzung chinesischer Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen mit diesem Gebiet) besondere Berücksichtigung finden. Die fünf zentralen Fragestellungen lassen sich so formulieren:

Details

Seiten
278
Jahr
2014
ISBN (PDF)
9783653030631
ISBN (ePUB)
9783653995367
ISBN (MOBI)
9783653995350
ISBN (Hardcover)
9783631644393
DOI
10.3726/978-3-653-03063-1
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2014 (Februar)
Schlagworte
China Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Kommunikation (IK) Szientometrie
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 278 S., 18 Tab., 21 Graf.

Biographische Angaben

Zheng Chen (Autor:in)

Chen Zheng studierte Wirtschaftswissenschaften und Germanistik in Wuhan (China), promovierte in Berlin an der Humboldt Universität und arbeitete als Trainer und Dozent auf dem Gebiet der Erziehungswissenschaft und Interkulturellen Kommunikation. Er übt eine Lehrtätigkeit im Bereich Bildung und interkulturelles Management in Beijing aus und ist Mitglied mehrerer Forschungszentren für Interkulturelle Kommunikation.

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