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Mehrheiten – Minderheiten

Sprachliche und kulturelle Identitäten der Slavia im Wandel der Zeit

von Anna Kretschmer (Band-Herausgeber:in) Gerhard Neweklowsky (Band-Herausgeber:in) Stefan Michael Newerkla (Band-Herausgeber:in) Fedor B. Poljakov (Band-Herausgeber:in)
©2018 Konferenzband 304 Seiten

Zusammenfassung

Die im Buch versammelten Beiträge stellen das Ergebnis eines internationalen Symposiums dar. Den Anstoß für diesen Schwerpunkt bilden zum einen die Konfliktlinien zwischen Mehr- und Minderheiten in der Staatenlandschaft Europas, zum anderen die gesellschaftlichen Umwälzungen und Migrationen, die mit einer Pluralisierung der Gesellschaft einhergehen und teilweise auch Neubewertungen von Mehr- und Minderheitenverhältnissen notwendig machen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Herausgeberangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt / Содержание
  • Vorwort der Herausgeber
  • Конфессионализм как доминанта этнической выделенности у староверов центральной Минщины (Николай Антропов)
  • «Большинство» или «меньшинство»? О некоторых особенностях языковой стратегии в регионах контактов славян и евреев (на примере полевых материалов из Украины, Бессарабии и Белоруссии) (Ольга Белова)
  • Die Moliseslaven und ihre Sprache zwischen Sprachkontakt und Verschriftlichung (Walter Breu)
  • Славянские литературные микроязыки: исторический и современный этапы развития (Александр Дуличенко)
  • „Poleszuk” odczłowieczony. O relacji polsko-poleskiej przez pryzmat mitu (Anna Engelking)
  • Archaic Dialectal Features in the Speech of Old Believers (Leonid Kasatkin)
  • Symptome von Sprachtod des Kärntner Slowenischen? Die Bedeutung von Vornamen für die Kontaktlinguistik (Emmerich Kelih)
  • Auswege aus der ‚Kleinheit‘? Positionierungsstrategien belarussischer Autoren vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (Gun-Britt Kohler)
  • Доминирующие доминированные (Roland Marti)
  • Die Nominalflexion des Kaschubischen im Sprachkontakt mit dem Polnischen (Thomas Menzel)
  • Nokhem Shtif: the dreamer of Yiddishland (Holger Nath)
  • Ist der Gailtaler slowenische Dialekt vom Aussterben bedroht? (Gerhard Neweklowsky)
  • Historical multilingualism in Bohemia during the 19th century: The liberalisation of the language policy and its effects on the situation in Plzeň’s educational system (Stefan Michael Newerkla)
  • Карловачка митрополија и српско школство у хабзбуршкој монархији од 1699. до 1848. године (Ненад Нинковић)
  • Припрятываться за чужим «большинством» или же сформировать своё «меньшинство»?: Две тенденции в литературе и культуре русин Подкарпатской Руси эпохи будительства (вторая половина ХІХ века) (Валерий Падяк)
  • «Поляне, яже нынѣ зовомая русь»: к происхождению славянской идентичности Pуси (Владимир Петрухин)
  • Градищанские хорваты сегодня: взгляд этнолингвиста (Анна Плотникова)
  • Elemente einer eigenen Überlieferung im Erzählgut der burgenlandkroatischen Vlahen (Siegfried Tornow)
  • Экалінгвістычныя праблемы славянскамоўных меншасцяў (Генадзь Цыхун)
  • Reihenübersicht

Anna Kretschmer / Gerhard Neweklowsky /
Stefan Michael Newerkla / Fedor Poljakov (Hrsg.)

Mehrheiten ↔ Minderheiten

Sprachliche und kulturelle Identitäten der Slavia
im Wandel der Zeit

Herausgeberangaben

Anna Kretschmer ist Universitätsprofessorin für Russistik und Ostslawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien.

Gerhard Neweklowsky ist ordentlicher Universitätsprofessor i. R. am Institut für Slawistik der Universität Wien.

Stefan Michael Newerkla ist Universitätsprofessor für Westslawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien.

Fedor Poljakov ist Universitätsprofessor für Ostslawische Literaturwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien.

Über das Buch

Die im Buch versammelten Beiträge stellen das Ergebnis eines internationalen Symposiums dar. Den Anstoß für diesen Schwerpunkt bilden zum einen die Konfliktlinien zwischen Mehr- und Minderheiten in der Staatenlandschaft Europas, zum anderen die gesellschaftlichen Umwälzungen und Migrationen, die mit einer Pluralisierung der Gesellschaft einhergehen und teilweise auch Neubewertungen von Mehr- und Minderheitenverhältnissen notwendig machen.

Zitierfähigkeit des eBooks

Diese Ausgabe des eBooks ist zitierfähig. Dazu wurden der Beginn und das Ende einer Seite gekennzeichnet. Sollte eine neue Seite genau in einem Wort beginnen, erfolgt diese Kennzeichnung auch exakt an dieser Stelle, so dass ein Wort durch diese Darstellung getrennt sein kann.

Inhalt / Содержание

Vorwort der Herausgeber

Николай Антропов

Конфессионализм как доминанта этнической выделенности у староверов центральной Минщины

Ольга Белова

«Большинство» или «меньшинство»? О некоторых особенностях языковой стратегии в регионах контактов славян и евреев (на примере полевых материалов из Украины, Бессарабии и Белоруссии)

Walter Breu

Die Moliseslaven und ihre Sprache zwischen Sprachkontakt und Verschriftlichung

Александр Дуличенко

Славянские литературные микроязыки: исторический и современный этапы развития

Anna Engelking

„Poleszuk” odczłowieczony. O relacji polsko-poleskiej przez pryzmat mitu

Leonid Kasatkin

Archaic Dialectal Features in the Speech of Old Believers

Emmerich Kelih

Symptome von Sprachtod des Kärntner Slowenischen? Die Bedeutung von Vornamen für die Kontaktlinguistik

Gun-Britt Kohler

Auswege aus der ‚Kleinheit‘? Positionierungsstrategien belarussischer Autoren vom 19. bis ins 21. Jahrhundert

Roland Marti

Доминирующие доминированные ←5 | 6→

Thomas Menzel

Die Nominalflexion des Kaschubischen im Sprachkontakt mit dem Polnischen

Holger Nath

Nokhem Shtif: the dreamer of Yiddishland

Gerhard Neweklowsky

Ist der Gailtaler slowenische Dialekt vom Aussterben bedroht?

Stefan Michael Newerkla

Historical multilingualism in Bohemia during the 19th century: The liberalisation of the language policy and its effects on the situation in Plzeň’s educational system

Ненад Нинковић

Карловачка митрополија и српско школство у хабзбуршкој монархији од 1699. до 1848. године

Валерий Падяк

Припрятываться за чужим «большинством» или же сформировать своё «меньшинство»?: Две тенденции в литературе и культуре русин Подкарпатской Руси эпохи будительства (вторая половина ХІХ века)

Владимир Петрухин

«Поляне, яже нынѣ зовомая русь»: к происхождению славянской идентичности Pуси

Анна Плотникова

Градищанские хорваты сегодня: взгляд этнолингвиста

Siegfried Tornow

Elemente einer eigenen Überlieferung im Erzählgut der burgenlandkroatischen Vlahen

Генадзь Цыхун

Экалінгвістычныя праблемы славянскамоўных меншасцяў ←6 | 7→

Vorwort der Herausgeber

Die Beiträge des vorliegenden sowie des folgendes Bandes unserer Reihe stellen das Ergebnis des internationalen Symposiums Mehrheiten Minderheiten. Sprachlich-kulturelle Identitäten der Slavia im Wandel der Zeit dar, das vom 14. bis 16. Jänner 2015 am Institut für Slawistik der Universität Wien stattgefunden hat. Einen Anstoß für diesen Schwerpunkt bildeten zum einen die Konfliktlinien zwischen Mehr- und Minderheiten in der Staatenlandschaft Europas, zum anderen die gesellschaftlichen Umwälzungen und Migrationen, die mit einer Pluralisierung der Gesellschaft einhergehen und teilweise auch Neubewertungen von Mehr- und Minderheitenverhältnissen notwendig machen.

Das Institut für Slawistik der Wiener Universität ist ein Ort, der für das Thema der Tagung besonders geeignet erschien, da hier in der Frage der Erforschung autochthoner slawischer Volksgruppen und anderer slawischer Minderheiten eine lange Tradition besteht. Schon 1842 veröffentlichte etwa der tschechische Historiker und Philologe Alois Vojtěch Šembera einen Artikel über die „mährische“ Sprache in Preußisch-Schlesien, 1844/45 folgte dann seine Studie über die Slawen in Niederösterreich. Diese Forschungsrichtung schlug ferner Milan Rešetar mit der 1911 veröffentlichten Beschreibung des Dialekts der Kroaten in Süditalien (Campobasso) ein. Bekanntlich sind in Österreich seit 1976 die autochthonen Volksgruppen der Kärntner Slowenen, der Burgenlandkroaten, der Wiener Tschechen und der Slowaken in Wien und Niederösterreich offiziell als slawischsprachige Minderheiten anerkannt. Erste dialektologische Arbeiten (Dissertationen) zur Sprache der Kärntner Slowenen wurden ihnen schon in der Zwischenkriegszeit unter der Leitung von Nikolaj S. Trubetzkoy gewidmet; sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg am Wiener Institut für Slawistik fortgesetzt und umfassten auch volkskundliche, literarische, soziolinguistische, ethnolinguistische, onomastische und andere Fragestellungen. Durch Professoren der Universität Wien wurde auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften, in deren Verlag so manche Werke über die Sprache der österreichischen Volksgruppen erschienen, in die Forschung miteinbezogen. Ebenso sind in unserer Zeitschrift, dem Wiener Slavistischen Jahrbuch, Publikationen zu verwandten Themen des Öfteren veröffentlicht worden.

In den meisten Tagungsbeiträgen werden Fragen der Sprachkontakte zwischen dominierenden Sprachen (Staats-, Standard-, überdachenden Sprachen) und kleineren, abhängigen Sprachen, die freilich auch Standardsprachen sein können,←7 | 8→ behandelt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei folgende Aspekte dieser Forschungsrichtung:

das Verhältnis großer und kleiner Sprachen unter ökolinguistischen Gesichtspunkten

dominierende und dominierte Sprachen

die slawischen Kleinsprachen und ihre Standardisierung

die literarische Bewertung von Minderheiten und ihre Stereotype

das Schulsystem in der Habsburgermonarchie (Vojvodina, Böhmen)

die beiden sorbischen Sprachen

die Kroaten des Burgenlandes (sprachlich, volkskundlich und ethnolinguistisch)

die Sprache der Kroaten in Süditalien

die Sprache der Kärntner Slowenen (onomastisch, dialektologisch, soziolinguistisch)

die kaschubische Sprache (Morphologie)

die Literatur und Kultur der Karpato-Rusinen im 19. Jahrhundert

die Altgläubigen (sprachlich, soziologisch, kulturell; in Weißrussland, Russland, Burjatien, im Donaudelta)

Kontakte zwischen Slawen und Juden (sprachlich und soziolinguistisch) sowie der Jiddischismus

die Genese der slawischen Identität Russlands

und andere mehr.

Unser Dank gilt der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien für die finanzielle Unterstützung unserer Konferenz sowie der Drucklegung dieser Bände.

Für die Mitarbeit an den Konferenzbänden danken wir Herrn Aleksei Chekh.

Wien, Juni 2017

Anna Kretschmer

Gerhard Neweklowsky

Stefan Michael Newerkla

Fedor B. Poljakov←8 | 9→

Николай Антропов (Минск)

Конфессионализм как доминанта этнической выделенности у староверов центральной Минщины

Даже самый поверхностный взгляд на историю вопроса показывает, что старообрядчество на белорусских землях исследовано крайне неравномерно. Уже карта «Склад насельніцтва па веравызнанню ў сярэдзіне ХІХ ст.» авторства Ф. Д. Климчука, опубликованная в 1 томе «Лексічнага атласа беларускіх народных гаворак» (ЛАБНГ 1, к. № 15, 31) свидетельствует по меньшей мере о 10 компактных старообрядческих ареалах на территории Беларуси, причем еще без фиксации таковых, появившихся в результате более поздних, т. е. от середины XIX века, миграционных потоков. Но, судя по всему, даже и к этому времени староверческих поселений было больше, в частности на территории современных Борисовского и Крупского р-нов Минской обл. Во всяком случае, такие известные села с преимущественно (как в Трояновке) или исключительно (в Михеевке) старообрядческим населением отмечены уже с 1777 г. (Гарады і вёскі Беларусі 8, 1, 156, 203), а Клён в нынешнем Крупском р-не (б. Борисовский уезд) – даже с середины XVII века (Гарады і вёскі Беларусі 8, 2, 390).1

По свидетельству историков, со второй половины XVII в.

старообрядцы попадали на северные земли Речи Посполитой из Поморья и Новгорода. В итоге переселения на северные земли в большинстве попадали поморцы, федосеевцы и филипповцы. Они осели в городах Динабурге, Браславе, Полоцке, Себеже, Невеле, Витебске, Лепеле, Велиже; в Полоцком воеводстве; Оршанском и Витебском уездах Витебского воеводства. На юго-восточные земли большей частью попадали поповцы и в небольшом количестве беспоповцы (поморцы и федосеевцы). В этом районе основными городами их поселений были Орша, Сенно, Чериков, Могилёв, Копысь, Гомель, Ветка, а также земли Мстиславского воеводства и Речицкого уезда Менского воеводства (Горбацкий 2004, 66, 67; см. т.: Вялікі гістарычны атлас, к. «Стараверства», 60).

Details

Seiten
304
Jahr
2018
ISBN (ePUB)
9783631704547
ISBN (PDF)
9783653064032
ISBN (MOBI)
9783631704554
ISBN (Hardcover)
9783631671030
DOI
10.3726/978-3-653-06403-2
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (Oktober)
Schlagworte
Migrationsforschung Kontaktlinguistik Ethnolinguistik Slavia Minderheitenproblematik Slavische Philologie
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien. 2018. 304 S. 5 s/w Abb., 5 s/w Tab.

Biographische Angaben

Anna Kretschmer (Band-Herausgeber:in) Gerhard Neweklowsky (Band-Herausgeber:in) Stefan Michael Newerkla (Band-Herausgeber:in) Fedor B. Poljakov (Band-Herausgeber:in)

Anna Kretschmer ist Universitätsprofessorin für Russistik und Ostslawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien. Gerhard Neweklowsky ist ordentlicher Universitätsprofessor i. R. am Institut für Slawistik der Universität Wien. Stefan Michael Newerkla ist Universitätsprofessor für Westslawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien. Fedor Poljakov ist Universitätsprofessor für Ostslawische Literaturwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Wien.

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Titel: Mehrheiten – Minderheiten
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306 Seiten