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Die antike Unterwelt im christlichen Mittelalter

Kommentierung ‒ Dichtung ‒ philosophischer Diskurs

by Petra Korte (Author)
©2012 Thesis 420 Pages

Summary

Mit dem Siegeszug des Christentums war der Kosmos der antiken Mythologie nicht obsolet geworden. Er lebte fort in den Bildungstraditionen. Um das unterirdische Totenreich entstand dabei ein besonderer Diskurs. Das mythische Szenario hatte mit seinen archaischen Jenseitsvorstellungen schon in der Antike eine übertragene philosophisch-psychologische Deutung provoziert, die sich insbesondere an Vergils Aeneis anschließen konnte. Vermittelt durch die spätantike Dichterkommentierung, diente die allegorische Hermeneutik manchen karolingischen Literaten vor allem zur Rechtfertigung der Mythenlektüre. Spätere Exegeten entwickelten sie schließlich zu einer genuin mittelalterlichen Lesart fort, die den Elementen des Unterweltszenarios ihre jeweils eigene Bedeutsamkeit zuwies. Weit über eine bloße Analogie zur Hölle hinaus wurde so das mythologische «Infernum» als universeller literarischer Verhandlungsort für die Bedingungen menschlichen Daseins etabliert – eine Entwicklung, die diese Untersuchung anhand von Zeugnissen aus Dichtung und paratextueller Überlieferung bis hin zu ihrem Abschluss in Dantes Commedia nachvollzieht.

Details

Pages
420
Year
2012
ISBN (PDF)
9783653025392
ISBN (Softcover)
9783631632697
DOI
10.3726/978-3-653-02539-2
Language
German
Publication date
2012 (December)
Keywords
Mythenrezeption Dichtung Dante Vergil Fulgentius Silvestris, Bernard
Published
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2012. 420 S.

Biographical notes

Petra Korte (Author)

Petra Korte studierte ab 1999 Mittellateinische und Klassische Philologie sowie Mittlere Geschichte an der Universität Münster und war ebendort von 2008 bis 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mittellateinischen Seminar und im Exzellenzcluster ‘Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne’. Seit Abschluss der Promotion 2011 ist sie im DFG-Editionsprojekt zu Bartholomäus Anglicus, ‘De proprietatibus rerum’, beschäftigt.

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