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Innovation der Innovation

Vom Innovations-Management zum Science und Fiction-Management

von Arno Dirlewanger (Autor:in)
©2016 Monographie 249 Seiten
Reihe: Kreatives Management, Band 14

Zusammenfassung

«Inzwischen gibt es eine Unzahl von Büchern, die sich mit lnnovationsfragen befassen. Nicht wenige dieser Bücher sind banal, viele leben vom Abschreiben oder vom Umbenennen an sich bereits bekannter Methoden. Dirlewangers Buch lnnovation der Innovation ist in diesem Umfeld ein besonderer Glücksfall. Dies gilt gleichermassen für den anspruchsvollen Methodiker wie für den an wirklich ungewöhnlichen Innovationen interessierten Praktiker.»
(Dietmar Zobel, Ideen- und Innovationsmanagement 04/2017)
Innovations-Management ist heute in vielen Unternehmen fest verankert. So fest, dass innovativem Denken, das über den Tellerrand hinausreicht, oft enge Grenzen gesetzt sind. Von geradezu undisziplinierter Phantasie und ungewöhnlich weit reichendem Vorstellungsvermögen dagegen lebt die Science Fiction. Sie bietet daher vielfältige Anregungen für das Denken in neuen Bahnen.
Das Buch beschreibt in 14 «Parallelwelten» konkrete Konzepte und Methoden, die von der Science Fiction inspiriert und in zahlreichen Innovations-Projekten vom Autor in Unternehmen erprobt wurden. Von der Schaffung eines kreativen Klimas mit «Aliens» über Meetings, in denen die neue Sprache das Schweigen ist, bis hin zur Nutzung von Science Fiction für die Ideen-Generierung und die Bewertung mit Star Trek. Der Band ist sowohl Streitschrift für die Erneuerung des heutigen Innovations-Managements als auch detailliertes Arbeitsbuch mit neuen, ungewöhnlichen Methoden für den Praktiker. Damit aus «science» und «fiction» Innovation entstehen kann.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhalt
  • Geleitwort
  • Vorwort
  • Einleitung: Von Astropol zur Innovation
  • Teil A
  • Innovations-Management oder Science & Fiction-Management?
  • I Innovation managen
  • Innovations-Management: Von der Stütze zum Korsett
  • II Innovation ermöglichen
  • Experimente statt Routinen
  • Management von Science & Fiction
  • Was ist Science Fiction?
  • Science Fiction und Innovation
  • Parallelwelten als Experimentierräume im Unternehmen
  • Teil B
  • Kreatives Denken – Experimente in parallelen Welten
  • Inspiriert durch Science Fiction
  • I Kreativitätstraining der anderen Art
  • Parallelwelt 1: Paperback-Training – Kreatives Denken mit David Brin
  • II Anders denken auf Eridani A
  • Parallelwelt 2: Star Trek-View – Die Welt anders sehen
  • Teil C
  • Innovatives Klima – Experimente in parallelen Welten
  • Raumchoreographie und mindset neu inszenieren
  • I Sprachlos im täglichen Meeting
  • Parallelwelt 3: Schweigende Meetings – Arbeit statt Rituale
  • II Space matters: Choreographie von Meeting-Räumen bereinigen
  • Parallelwelt 4: lean room – 80 % weniger Tische, 20 % weniger Stühle
  • III Alien Contact. Zusammenarbeit neu inszenieren
  • Parallelwelt 5: AIR – Alien in Residence
  • Teil D
  • Der Innovations-Prozess – Experimente in parallelen Welten
  • Vertraute Elemente, neue Methoden
  • I Innovations-Projekte
  • Parallelwelt 6: Deep Space Mission – Das Innovations-Projekt als Expedition
  • II Suchfelder
  • Parallelwelt 7a: Vier-Welten-Matrix – Suchfeld-Identifizierung in anderen Welten
  • Parallelwelt 7b: Star Trek-Scan – Suchfelder aus vorhandenen Informationen
  • III Innovations-Workshops
  • Parallelwelt 8a Aliens im Innovations-Workshop – Teilnehmer der dritten Art
  • Parallelwelt 8b: Alien-Invasion – Der Pusher-Workshop
  • Parallelwelt 9: Der 7. Blick – Aliens im Datenbank-Workshop
  • IV Ideen-Generierung
  • Parallelwelt 10: SF-Transfer-Technik – Ideen von Alpha Centauri statt Brainstorming
  • Parallelwelt 11: Molekulare Transmutation – Ideen gezielt selbst er-schreiben
  • V Ideen-Bewertung
  • Parallelwelt 12: Star Trek-Bewertung – Ideen anders bewerten
  • VI Ideen-Konkretisierung
  • Parallelwelt 13: Out of process – Ungewöhnliche Ideen ungewöhnlich konkretisieren
  • Parallelwelt 14: Product Fiction – Ideen-Konkretisierung mit SF-Stories
  • Schluss und lift off
  • Literatur, Quellen
  • Series Index

← 8 | 9 →Geleitwort

„Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht“

IMMANUEL KANT

Als Herausgeber der vorliegenden Schriftenreihe, die sich seit dreißig Jahren mit dem Ideen- und Innovations-Management befasst, ist man persönlich ständig auf der Suche nach Neuem, das weise macht, um die Gegenwart für die Allgemeinheit besser zu erfassen und dabei auch einen Blick in die Zukunft zu wagen und werfen zu können. Eine solche Möglichkeit hat schon immer fasziniert und gewisse Menschen veranlasst, visionäre Konzepte mit einem neuen Denkansatz zu entwickeln.

In diesem Zusammenhang bin ich sehr froh darüber, dass im Rahmen der Dreißig-Jahr-Feier der IDEE-SUISSE® im Jahr 2011 im Zürcher TECHNOPARK® sich eine solche Sichtweise ergeben hat: Das Thema „Science & Fiction-Management“ stand auf dem Programm. Hierbei hat mich der Vortrag von Arno Dirlewanger derart fasziniert, dass ich ihn bat, seine Erfahrungen und Ideen hierzu in einem Buch zusammenzufassen. Dies ist nun geschehen, so dass sich jetzt eine größere, interessierte Leserschaft damit auseinandersetzen und darüber diskutieren kann, welch eine neue Denkwelt sich im Rahmen des Ideen-, Wissens- und Innovations-Managements eröffnet.

Das Wort „Innovation“ ist, nachdem es von Joseph Alois Schumpeter, dem österreichischen Nationalökonomen, „entdeckt“ wurde, heute in aller Munde und hat viele Deutungen erlebt sowie mehr oder weniger effizient ausgerichtete Trends in der Technik, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft ausgelöst. Nun denn, „schöpferische Zerstörung“ ist notwendig, um der Kreativität den Weg zu ebnen; denn Innovation entsteht durch die Umsetzung von Kreativität. Ist ein solcher Weg begehbar, lösen geistige Fiktionen in Verbindung mit Wissen und Erfahrung bei uns Menschen neue Ideen aus. Werden sodann diese mit dem gegenwärtigen Kenntnis- und Erfahrungsstand realisiert und als neues Produkt oder neue Dienstleistung auf dem Markt erfolgreich ← 9 | 10 →nachgefragt, so können wir davon ausgehen, dass im klassischen Sinne eine Innovation vorliegt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Innovationen nur auf einem Nährboden entstehen, der auch Unvorhergesehenes wachsen lässt.

Der hierzu notwendige Prozess ist rekursiv und braucht, um beschleunigt zu werden, ein Management, das mit „Fiction“ und „Science“ darauf zielt, Innovationen zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, ist eine interne sowie externe Inszenierung Voraussetzung, in der der Verantwortliche eher zu einem Ermöglicher, d. h. Experimentator, als zu einem Vollstrecker, d. h. Exekutor, wird. Auf dieser Basis ist er sodann mehr der Beschleuniger bzw. Akzelerator als der in etwa auf Compliance bedachte Manager. Eine solche Hinwendung lässt sich durch ein „Science & Fiction-Management“ erreichen und führt dabei in eine neue Denkwelt. In ihr ist ein Fortschritt nur möglich, wenn man intelligent hin und wieder auch einmal gegen die Regeln verstößt.

Der Weg hierzu wird in der Publikation, die Arno Dirlewanger als eine Streitschrift bezeichnet, nachvollziehbar beschrieben: Hier liegt ein Ansatz vor, der sich mit der Innovation der Innovation befasst. Auf diese Weise wird er gleichzeitig zu einem Handbuch für Akzeleratoren, die die vorgestellten Parallelwelten nicht im theoretischen Raum belassen, sondern in eine reale Praxis überführen, um sie als direkte Analogie, als Metapher und/oder als assoziative Anregung zu erproben. Aus diesem Blickwinkel heraus ist das „Science & Fiction-Management“ hilfreich, damit Neues bzw. Innovatives hervorgebracht und realisiert werden kann. Denn Umsetzen ist das Lösen des gordischen Knotens; es ist die Suche nach dem bestmöglichen Weg durch das Kreativitäts- und Innovations-Labyrinth.

Ich wünsche der vorliegenden Publikation, dass sie als Streitschrift angenommen wird und als eine Experimentieranweisung für den Science & Fiction-Akzelerator gilt. Möge auf dieser Grundlage der neue Band unserer Schriftenreihe eine offene Praxis finden, in der Ideen-, Wissens- und Innovations-Management eine solide Basis begründen, um in naher Zukunft noch erfolgreicher zu werden.

 

Zürich, Herbst 2015

Dr. rer. pol. Olaf J. Böhme,
Gründungspräsident der IDEE-SUISSE®
und Herausgeber

← 10 | 11 →Vorwort

Meine Bekanntschaft und spätere Freundschaft zu Arno Dirlewanger begann vor mehr als dreißig Jahren. Wir begegneten uns als Mitarbeiter 1981 im Battelle-Institut in Frankfurt, dem deutschen Ableger der US-amerikanischen Denkfabrik – der damals größten weltweit im Bereich von Naturwissenschaft und Technik. Seine Vita als Dipl.-Designer und Informatiker war geradezu exotisch im Vergleich zu meinem ganz normalen BWL-Diplom.

Im Bereich der Kreativitätstechniken war er mein Lehrmeister und schon bald erkannte man, dass er sie einerseits regelkonform anwandte, in den Workshops aber gerne damit experimentierte und je nach Thematik die Anwendungen weiterentwickelte. Diesem Prinzip ist er offenbar treu geblieben, denn nun öffnet er zum Ende seines überaus aktiven Lebens als Trainer und Berater für Innovation seine Schatzkiste und verrät uns, dass er nicht nur jahrzehntelang Science-Fiction gelesen hat, sondern dass er diese spezifische Form der Literatur gezielt anzapfen möchte als Ideenquelle für die Gewinnung radikaler, ja visionärer Konzepte.

Er nennt sein Werk bewusst eine Streitschrift, weil ihm klar ist, dass er mit seiner Kritik am herkömmlichen Innovations-Management zunächst auf Widerstand stoßen wird. In seiner jahrzehntelangen Erfahrung bei Groß- und Mittelunternehmen konnte er miterleben, wie das Innovations-Management vielfach zur Routine geworden ist, bei der die formalen Dinge eine übergroße Bedeutung erlangt haben, so dass die Gefahr einer Organisations-Sklerose droht, obwohl Experimentierfreude und Mut zum Risiko mehr denn je gefragt sind.

Ähnlich wie die Bionik systematisch versucht, Erkenntnisse aus der belebten Natur auf technische Lösungen zu übertragen, so lädt der Verfasser ein, Mechanismen und Ideen aus der SF-Literatur nicht als bloße Phantasie abzutun, sondern ganz gezielt zu analysieren und zu hinterfragen bezüglich einer Verwertbarkeit für neue Methoden und Ansätze im Innovations-Management und bei den vor uns liegenden Problemlösungen und Herausforderungen der Zukunft.

← 11 | 12 →Dies klingt nach einem systematischen Matching, Arno Dirlewanger geht aber viel weiter, indem er uns eine DENK-Welt zeigt, die es uns erst ermöglicht, solche Inspirationen ernsthaft zu betrachten und im Falle der potentiellen Eignung auch aufzugreifen.

Er lädt uns ein zu einer gedanklichen Expedition in nicht weniger als 14 sog. Parallelwelten, in denen wir dem legendären Mr. Spock und seinem Team aus Star Trek als Metapher ebenso begegnen wie Außerirdischen, die im Innovations-Prozess ernsthaft die Rolle von Aliens übernehmen. Das Buch entführt uns aber nicht nur in gedankliche Welten, sondern sagt uns ganz konkret, wie wir die Räume gestalten sollten, in denen ein wirklich kreatives / visionäres Miteinander gesucht wird. Besonders beeindruckt hat mich das „Schweigende Meeting“, also ein „normales“ Meeting ohne jegliche verbale Kommunikation und der Alien in Residence.

Band 14 der Reihe Kreatives Management ist nicht nur eine Streitschrift, die den Status quo der Prozeduren und der DENK-Stile in Frage stellt. Es ist auch ein Handbuch, das dem erfahrenen Forscher / Entwickler die Möglichkeit bietet, nach und nach einzelne Parallelwelten in der Praxis zu erproben. Natürlich werden auch Praxisfälle beschrieben, in denen dieser radikale Ansatz unter seiner Anleitung erfolgreich ausprobiert wurde.

Steigen Sie ein, greifen Sie nach den Sternen …

 

Mainz, Herbst 2015

Prof. Dr. Jörg Mehlhorn
Vorsitzender
Deutsche Gesellschaft für Kreativität e. V.

← 12 | 13 →Einleitung

Von Astropol zur Innovation

Das erste Science Fiction-Buch, das ich Ende der 50er Jahre als Jugendlicher las, war „Astropol“ von Alfred Fritz aus dem Jahre 1951 mit dem Untertitel „Ferien auf einer Außenstation im Weltraum?“1.

Details

Seiten
249
Erscheinungsjahr
2016
ISBN (PDF)
9783035109313
ISBN (MOBI)
9783035197051
ISBN (ePUB)
9783035197068
ISBN (Paperback)
9783034320535
DOI
10.3726/978-3-0351-0931-3
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (März)
Schlagworte
Innovationsmanager Innovation Kreativität Innovations-Methoden Ideenfindung Ideenbewertung Spock Science Fiction Star Trek Innovationsmanagement Innovationsprozess Science und Fiction-Management
Erschienen
Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien, 2016. 249 S.

Biographische Angaben

Arno Dirlewanger (Autor:in)

Arno Dirlewanger studierte Luftfahrttechnik, Informatik und Experimentelles Design, forschte am Institut für Industrieanthropologie der Universität Kiel und entwickelte Operations Research-Studien bei Dornier. Mit Innovation, Kreativität und Führung setzte er sich als Managementtrainer bei Hewlett Packard, Coverdale und als Lehrbeauftragter an mehreren Universitäten auseinander. Mit der Tätigkeit in der Denkfabrik Battelle begann die Spezialisierung auf Innovations-Beratung und die Arbeit in Innovations-Projekten. Seit 1985 ist er selbständiger Berater für Innovations-Management und Kreativitätstrainer.

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