Der Orient in Diskursen des Mittelalters und im «Willehalm» Wolframs von Eschenbach
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Herausgeberangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen bibliographischer Angaben und Siglen
- A Einleitung
- B Theoretische Einführung: Die methodischen Zugriffe auf den Orient in den Diskursen des „Willehalm“
- 1 Der Orient zwischen kultureller Konstruktion und historischer Wirklichkeit. Vom Orientbild zur Diskursanalyse
- 2 Diskursanalyse
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Der Diskursbegriff bei Michel Foucault
- 2.3 Foucaults Hermeneutikkritik und die Negation zentraler Begriffe
- 2.4 Die Strukturen des Diskurses und seine Formationen
- 3 Zwischen literaturwissenschaftlicher Hermeneutik und Diskursanalyse: der New Historicism
- 3.1 Der New Historicism bei Stephen Greenblatt
- 3.2 Die Jauß’sche Kritik am New Historicism
- 3.3 Der New Historicism zwischen Diskursanalyse und Hermeneutik
- 3.4 Die Unbestimmtheit des Diskursbegriffes bei Greenblatt
- 4 Hermeneutik
- 4.1 Zentrale Begriffe
- 4.2 Hans-Georg Gadamers Ansatz einer philosophischen Hermeneutik
- 4.3 Hans Robert Jauß’ rezeptionsästhetischer Ansatz
- 4.4 Fazit
- 5 Orient, Orientalismus und Okzident
- 5.1 Einleitung
- 5.2 Der Orient in der Sprache und im Denken des Westens
- 6 Ausgangsthesen und methodisches Vorgehen
- C Der Orient in mittelalterlichen Diskursen und im „Willehalm“
- 1 Der geographische Wissensdiskurs
- 1.1 Allgemeinhistorischer Kontext der Wissensdiskurse im Mittelalter
- 1.2 Der geographische Wissensdiskurs in den Quellen
- 1.2.1 Die Formation der Gegenstände
- 1.2.2 Die Formation der Äußerungsmodalitäten
- 1.2.3 Die Formation der Begriffe
- 1.2.4 Die Formation der Strategien
- 1.2.5 Zusammenfassung und exemplarische Ausführung anhand von chronistischen Quellen des 12. Jahrhunderts zum Orient
- 1.3 Der geographische Wissensdiskurs im „Willehalm“
- 1.3.1 Die Formation der Äußerungsmodalitäten: Wer spricht im „Willehalm“?
- 1.3.2 Die Formationen der Begriffe und Strategien: Ost-West-Verläufe, die natürliche Ordnung, die Parallelisierung von Ost und West sowie die Integration neuer Wissensbestände im „Willehalm“
- 1.3.3 Fazit
- 2 Der Orient im höfischen Diskurs
- 2.1 Die Formation der Gegenstände: die Definition des Höfischen
- 2.2 Der höfische Diskurs in den Quellen
- 2.2.1 Die Formation der Äußerungsmodalitäten: Herrscher und höfisches Auftreten
- 2.2.2 Die Formation der Begriffe
- 2.2.3 Die Formation der Strategien: interkulturelle Herrscherbegegnungen, Tugendkataloge und der Umgang mit Frauen
- 2.3 Der Gegendiskurs der Hofkritik
- 2.4 Der höfische Diskurs im „Willehalm“
- 2.4.1 Die Formation der Äußerungsmodalitäten
- 2.4.2 Die Formation der Begriffe
- 2.4.3 Die Formation der Strategien
- 2.4.4 Hofkritik
- 2.4.5 Der höfische Diskurs auf der Figurenebene
- 2.4.5.1 Willehalm
- 2.4.5.2 Giburc
- 2.4.5.3 Rennewart
- 2.4.6 Fazit
- 3 Der Orient im theologischen Diskurs des Mittelalters
- 3.1 Der theologische Diskurs in Quellen des Mittelalters
- 3.1.1 Die Formationen der Gegenstände und der Äußerungsmodalitäten
- 3.1.2 Die Formation der Begriffe
- 3.1.2.1 Gott, Gottesliebe und Trinität
- 3.1.2.2 Gottesgeschöpflichkeit und Gotteskindschaft
- 3.1.2.3 Unglaube
- 3.1.3 Die Formation der Strategien
- 3.1.3.1 Taufe
- 3.1.3.2 Kreuz
- 3.1.3.3 Das Gespräch zwischen den Religionen
- 3.1.3.4 Ehe
- 3.1.4 Zusammenfassung
- 3.2 Der theologische Diskurs in seiner Ausrichtung auf den Orient im „Willehalm“
- 3.2.1 Die Formation der Äußerungsmodalitäten
- 3.2.2 Die Formation der Begriffe
- 3.2.2.1 Gott
- 3.2.2.2 gotes hantgetât und gotes kint
- 3.2.2.3 Unglaube
- 3.2.3 Die Formation der Strategien
- 3.2.3.1 Taufe
- 3.2.3.2 Kreuz
- 3.2.3.3 Das Gespräch zwischen den Religionen
- 3.2.3.4 Ehe
- 3.2.4 Das diskursive Handeln der Figuren im „Willehalm“
- 3.2.4.1 Heimrich von Narbonne und seine Familie
- 3.2.4.2 Giburc und der Erzähler
- 3.2.4.3 Willehalm
- 3.2.4.4 Rennewart
- 3.2.4.5 Fazit
- 3.3 Exkurs: Die Juden im theologischen Diskurs und im „Willehalm“
- 4 Der mittelalterliche Rechtsdiskurs im Spannungsfeld von Orient und Okzident
- 4.1 Der historische Kontext
- 4.2 Der Rechtsdiskurs mit Blick auf seine integrativen und interkulturellen Möglichkeiten
- 4.2.1 Die Formation der Gegenstände
- 4.2.2 Die Formation der Äußerungsmodalitäten
- 4.2.3 Die Formation der Begriffe
- 4.2.4 Die Formation der Strategien
- 4.3 Der Rechtsdiskurs im „Willehalm“
- 4.3.1 Die Formation der Gegenstände
- 4.3.2 Die Formation der Äußerungsmodalitäten
- 4.3.3 Die Formation der Begriffe
- 4.3.4 Die Formation der Strategien
- 4.3.5 Diskursives Handeln auf der Figurenebene
- D Die Diskurse am Ende des Erzählens
- 1 Der letzte Erzählerkommentar und die Abkehr vom theologischen Diskurs
- 2 Die Matribleiz-Szene und die Ordnung der Welt
- 3 Die Botschaft an Terramer: Recht und Frieden auf Erden?
- E Schlussfolgerungen: Die Ordnung der Dinge – Sinnkonstruktion zwischen den Diskursen im „Willehalm“
- 1 Der diskursive Aufbau des „Willehalm“
- 2 Ein Ausblick auf das Ende
- 3 Fazit
- Literaturverzeichnis
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 2018
Umschlagabbildung: Notker Balbulus als Schreiber. ‚Mindener‘ Tropar. Um 1025. Berlin theol. lat. quart. 11. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von: Biblioteka Jagiellońska, Krakau.
Umschlaggestaltung: © Olaf Gloeckler, Atelier Platen, Friedberg
D 6
ISSN 1615-665X
ISBN 978-3-631-76042-0 (Print)
E-ISBN 978-3-631-76425-1 (E-PDF)
E-ISBN 978-3-631-76426-8 (EPUB)
E-ISBN 978-3-631-76427-5 (MOBI)
DOI 10.3726/b14513
© Peter Lang GmbH
Internationaler Verlag der Wissenschaften
Berlin 2018
Alle Rechte vorbehalten.
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Diese Publikation wurde begutachtet.
Herausgeberangaben
Florian Schmitz studierte an der Universität in Münster Germanistik, Spanisch und Geschichte. Es folgte die Promotion als DFG-Stipendiat im dortigen Graduiertenkolleg „Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“. Heute arbeitet er am Humboldt-Gymnasium in Gifhorn.
Über das Buch
Der „Willehalm“ Wolframs von Eschenbach erzählt von einem der großen Konflikte des Mittelalters. Dieser Band zeigt, wie systematisch sich Wolfram verschiedener Diskurse seiner Zeit bedient, um eine polyperspektivische Erzählung zu schaffen, die der Komplexität der damaligen Welt gerecht wird. Der diskursanalytische Ansatz beschreibt anhand von Quellen die Wissensbestände, Gesetzmäßigkeiten und Strategien verschiedener maßgeblicher Diskurse des Mittelalters, um darzustellen, welche Rolle diese Formationen im „Willehalm“ spielen und wie sie sich auf das Gefüge der Figuren auswirken. Aus dem Spiel der Diskurse, das ein geschultes Ordnungsdenken erkennen lässt, können so Erkenntnisse abgeleitet werden, die zum Teil über das Ende des Erzählens hinaus verweisen.
Zitierfähigkeit des eBooks
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Vorwort
Die vorliegende Arbeit wurde im Jahre 2008 von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster als Dissertation angenommen. Von der Annahme bis zur Veröffentlichung vergingen zehn Jahre, in denen sich vor allem die letzten Kapitel änderten. Dabei blieb über all die Zeit faszinierend, wie aktuell Wolfram von Eschenbach in seiner literarischen Auseinandersetzung mit dem Orient bis heute anmutet. Schon die erste Beschäftigung mit Wolframs Werk, ein Hauptseminar zum „Parzival“ im Wintersemester 1998/1999 bei meinem späteren Doktorvater Prof. Dr. Tomas Tomasek, lehrte mich, dass man bei diesem mittelalterlichen Autor an der falschen Stelle sucht, wenn man einfache Antworten erwartet. Später, als ich an meiner Examensarbeit zu Orientbildern bei Wolfram von Eschenbach saß und die Türme des World Trade Centers in New York zum Einsturz gebracht wurden, drängte sich der Gedanke auf, dass sich die Menschen von heute in den Fragen von Glauben und „Unglauben“, Intoleranz und Mitleid, Krieg und Frieden im Kern, bei aller Andersheit des Mittelalters, noch immer vor dieselben Probleme gestellt sehen wie Wolframs Zeitgenossen.
Ich danke deshalb Herrn Prof. Dr. Tomasek, dass er mir die Möglichkeit eröffnete, dieses Themengebiet weiter zu entwickeln und den Diskursen im „Willehalm“ nachforschen zu dürfen und dass er über die Jahre hinweg milte und triuwe walten ließ. Aufgrund seines Engagements und seiner Fürsprache hatte ich das Glück, als DFG-Stipendiat in das Graduiertenkolleg „Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“ aufgenommen zu werden. Dieser Institution, das heißt meinen Mitkollegiaten, den Betreuern und nicht zuletzt dem Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Nikolaus Staubach, verdanke ich viele schöne Erinnerungen, wertvolle Erfahrungen und hilfreiche Anregungen, sodass mir das Graduiertenkolleg für eine gewisse Zeit mehr als eine wissenschaftliche Heimat war. Danken möchte ich zudem Frau Prof. Dr. Christel Meier-Staubach, die nicht nur als Betreuerin des Kollegs, sondern auch als Zweitgutachterin mit der vorliegenden Arbeit zu tun hatte. Herrn Michael Rücker vom Peter Lang Verlag sei Dank für Geduld, aufmunternde Worte und die angenehme Zusammenarbeit. Meiner Frau Mirja danke ich für den notwendigen emotionalen Rückhalt für solch ein Projekt, meiner Tante Ulrike aus Münster für die tatkräftige logistische Unterstützung und meinen Eltern dafür, dass sie jedes ihrer Kinder seinen Weg gehen ließen und es darin stets liebevoll unterstützten. Ich widme dieses Buch meinem Sohn Luis Mateo und seiner Begeisterung für die Welt der Bücher.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen bibliographischer Angaben und Siglen
BTheoretische Einführung: Die methodischen Zugriffe auf den Orient in den Diskursen des „Willehalm“
2.2Der Diskursbegriff bei Michel Foucault
2.3Foucaults Hermeneutikkritik und die Negation zentraler Begriffe
2.4Die Strukturen des Diskurses und seine Formationen
3Zwischen literaturwissenschaftlicher Hermeneutik und Diskursanalyse: der New Historicism
3.1Der New Historicism bei Stephen Greenblatt
3.2Die Jauß’sche Kritik am New Historicism
3.3Der New Historicism zwischen Diskursanalyse und Hermeneutik
3.4Die Unbestimmtheit des Diskursbegriffes bei Greenblatt
4.2Hans-Georg Gadamers Ansatz einer philosophischen Hermeneutik
4.3Hans Robert Jauß’ rezeptionsästhetischer Ansatz
5Orient, Orientalismus und Okzident
5.2Der Orient in der Sprache und im Denken des Westens
6Ausgangsthesen und methodisches Vorgehen
CDer Orient in mittelalterlichen Diskursen und im „Willehalm“
1Der geographische Wissensdiskurs
1.1Allgemeinhistorischer Kontext der Wissensdiskurse im Mittelalter
1.2Der geographische Wissensdiskurs in den Quellen
1.2.1Die Formation der Gegenstände
1.2.2Die Formation der Äußerungsmodalitäten
1.2.3Die Formation der Begriffe
1.2.4Die Formation der Strategien
1.3Der geographische Wissensdiskurs im „Willehalm“
1.3.1Die Formation der Äußerungsmodalitäten: Wer spricht im „Willehalm“?
2Der Orient im höfischen Diskurs
2.1Die Formation der Gegenstände: die Definition des Höfischen
2.2Der höfische Diskurs in den Quellen
2.2.1Die Formation der Äußerungsmodalitäten: Herrscher und höfisches Auftreten
2.2.2Die Formation der Begriffe
2.3Der Gegendiskurs der Hofkritik
2.4Der höfische Diskurs im „Willehalm“
2.4.1Die Formation der Äußerungsmodalitäten
2.4.2Die Formation der Begriffe
2.4.3Die Formation der Strategien
2.4.5Der höfische Diskurs auf der Figurenebene
3Der Orient im theologischen Diskurs des Mittelalters
3.1Der theologische Diskurs in Quellen des Mittelalters
3.1.1Die Formationen der Gegenstände und der Äußerungsmodalitäten
3.1.2Die Formation der Begriffe
3.1.2.1Gott, Gottesliebe und Trinität
3.1.2.2Gottesgeschöpflichkeit und Gotteskindschaft
3.1.3Die Formation der Strategien
3.1.3.3Das Gespräch zwischen den Religionen
3.2Der theologische Diskurs in seiner Ausrichtung auf den Orient im „Willehalm“
3.2.1Die Formation der Äußerungsmodalitäten
3.2.2Die Formation der Begriffe
3.2.2.2gotes hantgetât und gotes kint
3.2.3Die Formation der Strategien
3.2.3.3Das Gespräch zwischen den Religionen
3.2.4Das diskursive Handeln der Figuren im „Willehalm“
3.2.4.1Heimrich von Narbonne und seine Familie
3.2.4.2Giburc und der Erzähler
3.3Exkurs: Die Juden im theologischen Diskurs und im „Willehalm“
4Der mittelalterliche Rechtsdiskurs im Spannungsfeld von Orient und Okzident
4.2Der Rechtsdiskurs mit Blick auf seine integrativen und interkulturellen Möglichkeiten
4.2.1Die Formation der Gegenstände
4.2.2Die Formation der Äußerungsmodalitäten
4.2.3Die Formation der Begriffe
4.2.4Die Formation der Strategien
4.3Der Rechtsdiskurs im „Willehalm“
4.3.1Die Formation der Gegenstände
4.3.2Die Formation der Äußerungsmodalitäten
4.3.3Die Formation der Begriffe
4.3.4Die Formation der Strategien
4.3.5Diskursives Handeln auf der Figurenebene
DDie Diskurse am Ende des Erzählens
1Der letzte Erzählerkommentar und die Abkehr vom theologischen Diskurs
2Die Matribleiz-Szene und die Ordnung der Welt
3Die Botschaft an Terramer: Recht und Frieden auf Erden?
ESchlussfolgerungen: Die Ordnung der Dinge – Sinnkonstruktion zwischen den Diskursen im „Willehalm“
Abkürzungen bibliographischer Angaben und Siglen
Details
- Seiten
- 424
- Erscheinungsjahr
- 2018
- ISBN (PDF)
- 9783631764251
- ISBN (ePUB)
- 9783631764268
- ISBN (MOBI)
- 9783631764275
- ISBN (Hardcover)
- 9783631760420
- DOI
- 10.3726/b14513
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2018 (Oktober)
- Schlagworte
- Höfische Kultur Kreuzzüge Religionsgespräch Symbolische Kommunikation Erzähltechnik Orientalismus
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018. 423 S.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG