Goethe
Homo homini lupus – Homo homini deus- Über deutsche Dichtungen 2
©2004
Monographie
532 Seiten
Zusammenfassung
Beachtet man die lange vernachlässigten Phänomene ethischer Natur, befreien sich zentrale Werke Goethes von weitergeschleppter altväterischer wie neumodisch-ideologischer Verfälschung. Sie geraten auf die Füße und erweisen Goethes menschliche, ästhetische und politische Weisheit als so allgemeingültig, daß sie heute eher noch aktueller, unentbehrlicher erscheint. Äußerlich angepaßt und diplomatisch, opponierte der Dichter subversiv. So rebelliert Iphigenie gegen religiösen und weltlichen Autoritätsmißbrauch, desgleichen die unerhört analytische Liebestragödie Tasso gegen Hofdünkel. Angeblich unpolitisch, bewährt Egmont ethisch-politisches Genie in Anlehnung an Machiavelli. Der schlichte Hermann übertrifft Dorotheas imponierenden ersten Verlobten und Sympathisanten der Revolution. Die natürliche Tochter, Faust entlarven Betrug und Machtwillen hinter schönklingenden Parolen. Mit umsichtiger Diätetik der Seele, der Ethik und seiner polar ausbalancierten Kunst warnt Goethe vor dem Menschen, der an anderen zum Wolf, und rühmt ihn, wo er an ihnen zum Gott, zur Göttin wird.
Details
- Seiten
- 532
- Erscheinungsjahr
- 2004
- ISBN (Paperback)
- 9783631505021
- Sprache
- Deutsch
- Schlagworte
- Aufsatzsammlung Machiavelli, Niccolo Deutsch Literatur Geschichte 1750-1971 Goethe, Johann W von Ethik Polarität Schuld Erlösung Orakel
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2004. 532 S.