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Linke und rechte Kulturkritik

Interdiskursivität als Krisenbewußtsein

von Gilbert Merlio (Band-Herausgeber:in) Gérard Raulet (Band-Herausgeber:in)
©2005 Sammelband 330 Seiten

Zusammenfassung

Die hier versammelten Beiträge reichen von den ersten Jahrzehnten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dennoch sind damit dem geistesgeschichtlichen und kulturpolitischen Phänomen der Kulturkritik keine chronologischen Grenzen gesetzt, weder nach hinten noch nach vorne. Vielmehr weist der Beitrag, der den Band beschließt, auf die Fortsetzung, ja auf die erneute Aktualität des kulturkritischen Denkens nach 1945 hin. Auch die ideologischen und politischen Zuschreibungen erweisen sich als problematisch. Der Band dokumentiert das starke Echo, das die kulturkritischen Motive und Theorien im gemeinhin als links bezeichneten Lager – von Lukács bis hin zur Kritischen Theorie – gefunden haben. Dabei soll gezeigt werden, daß Interdiskursivität nicht nur eine bloße Krisenerscheinung sondern das eigentliche Medium eines Krisenbewußtseins ist. Auch «rationalistischen», liberalen oder marxistischen Denkern fällt es allem Anschein nach besonders schwer, Diagnosen und Prognosen der konservativen Kulturkritik von der Hand zu weisen. Die Austauschdiskurse zwischen linker und rechter Kulturkritik lassen sich hauptsächlich dadurch erklären, daß die fortschrittlich-linke Gesellschaftskritik ihr Verhältnis zur Tradition der Kulturkritik in dem Maße überdenken muß, wie die Herausforderungen, die sie zu bewältigen hat, über die Denkmittel des Historischen Materialismus hinauswachsen.

Details

Seiten
330
Jahr
2005
ISBN (Paperback)
9783631535981
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutschland Geschichte 1910-1960 Aufsatzsammlung Bergson Spengler kritische Theorie Marxismus Existentialismus Kulturkritik philosophische Anthropologie Rezeption
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2005. 330 S.

Biographische Angaben

Gilbert Merlio (Band-Herausgeber:in) Gérard Raulet (Band-Herausgeber:in)

Die Herausgeber: Gilbert Merlio ist em. Professor für deutsche Ideengeschichte an der Université Paris-Sorbonne und Gründungsmitglied der Groupe de recherche sur la culture de Weimar am Pariser Maison des Sciences de l’Homme. Der Spengler-Spezialist hat sich ferner mit Kulturkritik, Friedrich Nietzsche, Ernst Jünger, Karl Jaspers und dem neokonservativen Denken beschäftigt. Weitere Forschungsschwerpunkte sind der Nationalsozialismus und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Gérard Raulet ist Philosoph und Germanist, Professor für deutsche Ideengeschichte an der Université Paris-Sorbonne, Leiter des Forschungsprogramms Groupe de recherche sur la culture de Weimar am Maison des Sciences de l’Homme in Paris (1982-1999) und Direktor des Forschungszentrums Philosophie politique contemporaine am Centre National de la Recherche Scientifique (1999-2003). Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen über die deutsche Philosophie des 18., 19. und 20. Jahrhunderts sowie über aktuelle Themen der politischen Philosophie.

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Titel: Linke und rechte Kulturkritik