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Uhland im Kanon

Studien zur Praxis literarischer Kanonisierung im 19. und 20. Jahrhundert

von Ilonka Zimmer (Autor:in)
©2009 Dissertation 578 Seiten

Zusammenfassung

Die Studie rekonstruiert am Beispiel Ludwig Uhlands Prozess und Praxis literarischer Kanonisierung in den literaturvermittelnden Bildungsinstitutionen der preußischen höheren Schule und Universität im 19. und 20. Jahrhundert. Ausgehend von diskursanalytischen und literatursoziologischen Ansätzen werden auf der Grundlage einer Vielzahl von Quellen literaturwissenschaftliche und -didaktische Diskursformationen beschrieben und kulturelle Praktiken aufgezeigt, mit denen Autor und Text zur Geltung gebracht und spezifisch kodiert wurden. Im Falle Uhlands, so zeigen die Ergebnisse, führte sowohl der kulturelle Funktionsverlust der «inneren Nationbildung» zur Dekanonisierung bestimmter Texte als auch der an den Autor geknüpfte Begriff der «Volkstümlichkeit»: Als Deutungs- und Beschreibungskategorie festigte er zunächst das Verdikt der Einfachheit der Texte Uhlands, um schließlich als Etikettierung die literaturwissenschaftliche Distanz zu dem populären Dichter herauszufordern. Nicht zuletzt illustriert die Studie somit, inwiefern sich in der Kanonisierungspraxis die diskontinuierliche Geschichte der germanistischen Wissenschaft spiegelt.

Details

Seiten
578
Jahr
2009
ISBN (Paperback)
9783631579589
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Literaturkanon Lektürekanon Geschichte des Deutschunterrichts Wissenschaftsgeschichte der Germanistik Geschichte der Literaturdidaktik
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2009. 578 S., zahlr. Tab.

Biographische Angaben

Ilonka Zimmer (Autor:in)

Die Autorin: Ilonka Zimmer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen und tätig mit Schwerpunkt u. a. in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Historische Kanonforschung, Lesebuchforschung sowie Geschichte und Theorie der Literaturdidaktik.

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Titel: Uhland im Kanon