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Das Ereignis der Geburt

Medizinisches Wissen und Deutung des Geburtsaktes vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts

von Annika Platte (Autor:in)
©2018 Dissertation 270 Seiten

Zusammenfassung

Um 1800 hatte die Geburtshilfe begonnen, sich als eigenständige Fachrichtung zu etablieren, und Ärzte nahmen sich zunehmend eines bis dahin allein von Hebammen bestrittenen Aufgabenbereichs an. Die geburtshilflichen Fachbücher zeigen vor allem während der Zeit der Romantik neue Gedankenansätze zu Schwangerschaft und Geburt auf, welche sich auf physiologisch-anatomische Forschungen und Grundannahmen der romantischen Medizin gründen. Bei dem Versuch, die Auffassungen der Geburtsmediziner dieser Zeit über die Verbindungen der Schwangeren zu ihrem Kind nachzuzeichnen, wird der Frage nachgegangen, ob das Ungeborene als Individuum oder pars viscerum der Mutter verstanden und ab wann es als Mensch definiert wurde. Zudem werden Theorien zum auslösenden Moment der Wehen dargestellt und dabei erarbeitet, inwieweit das Kind zu seiner Geburt aktiv beiträgt.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autoren-/Herausgeberangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1. Einleitung und Methoden
  • 1.1 Einleitung
  • 1.2 Medizinhistorische Arbeitsmethoden
  • 2. Ein Einblick in naturwissenschaftlich-medizinische Denkmodelle außerhalb der Geburtshilfe um die Jahrhundertwende 1800
  • 2.1 Medizinische Forschungen und Gedankenkonzepte zur Zeit der Aufklärung
  • 2.1.1 Iatromechanik und Animismus – Die Konzepte Hoffmanns und Stahls im 18. Jahrhundert
  • 2.1.2 Die experimentalphysiologischen Experimente des Albrecht von Haller im 18. Jahrhundert
  • 2.1.3 Die Theorie von der Lebenskraft
  • 2.1.4 Untersuchungen zu Galvanismus und Lebenskraft
  • 2.2 Präformation oder Epigenese? – Eine große Debatte im 18. Jahrhundert
  • 2.2.1 Die Präformationstheorie des Albrecht von Haller
  • 2.2.2 Die epigenetische Theorie Caspar Friedrich Wolffs
  • 2.3 Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und die Romantische Medizin
  • 2.4 Das Ende der Romantischen Medizin und die Hinwendung zum Materialismus
  • 3. Seelenorgan und Seelensitz – Lokalisationsversuche der menschlichen Seele im 18. Jahrhundert
  • 3.1 Soemmerrings Suche nach dem Seelenorgan
  • 3.2 Die Arbeiten Franz Joseph Galls im 19. Jahrhundert
  • 4. Die Physiologie des Fötus – Wissensstand und Forschungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts
  • 4.1 Der intrauterine Blutkreislauf
  • 4.2 Die intrauterine Atmung
  • 4.3 Die intrauterine Ernährung
  • 5. Die Auslösung der Geburt
  • 5.1 „Das glücklich gebärende weibliche Organ“ – Wissensstand zur Anatomie der Gebärmutter
  • 5.1.1 Der anatomische Aufbau der Gebärmutter
  • 5.1.2 Deutungen von Größenzunahme und Wachstumsprozess der Gebärmutter in der Schwangerschaft
  • 5.2 Die Selbstgeburt des Kindes
  • 5.3 Die Gebärmutter als vermehrt aktiver Teil der Geburt
  • 5.4 Zusammenfassung zu den Anschauungen zur Geburtsphysiologie
  • 6. Die Ansichten der Geburtshelfer bezüglich der Geburtsphysiologie und der fötalen Autonomie
  • 6.1 Friedrich Benjamin Osiander d.Ä. (1759–1822)
  • 6.1.1 Der materne Anteil der Schwangerschaft
  • 6.1.2 Der fötale Anteil der Schwangerschaft
  • 6.1.3 Zusammenfassung
  • 6.2 Johann Christian Gottfried Jörg (1779–1856)
  • 6.2.1 Der materne Anteil der Schwangerschaft
  • 6.2.2 Der fötale Anteil der Schwangerschaft
  • 6.2.3 Rezeption durch andere Geburtshelfer: Adam Elias von Siebold, Hermann Franz Carl Joseph Naegele und Hermann Friedrich Kilian
  • a) Adam Elias von Siebold (1775–1828)
  • b) Hermann Franz Carl Joseph Naegele (1777–1851)
  • c) Hermann Friedrich Kilian (1800–1863)
  • 6.2.4 Zusammenfassung
  • 6.3 Carl Gustav Carus (1789–1869)
  • 6.3.1 Carus’ Philosophie die Natur und das Leben betreffend
  • 6.3.2 Der materne Anteil der Schwangerschaft
  • 6.3.3 Der fötale Anteil der Schwangerschaft
  • 6.3.4 Rezeption durch Ferdinand August Maria Franz von Ritgen
  • 6.3.5 Zusammenfassung
  • 6.4 Dietrich Wilhelm Heinrich Busch (1788–1858)
  • 6.4.1 Der materne Anteil der Schwangerschaft
  • 6.4.2 Der fötale Anteil der Schwangerschaft
  • 6.4.3 Zusammenfassung
  • 6.5 Friedrich Wilhelm Johann Ignaz Scanzoni von Lichtenfels (1821–1891)
  • 6.5.1 Der materne Anteil der Schwangerschaft
  • 6.5.2 Der fötale Anteil der Schwangerschaft
  • 6.5.3 Zusammenfassung
  • 7. Diskussion und Ausblick
  • 8. Anhang
  • 8.1 Schriften der berücksichtigten Geburtshelfer
  • 8.2 Weitere Primärliteratur
  • 8.3 Sekundärliteratur
  • 8.4 Bildnachweise
  • Reihenübersicht

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1. Einleitung und Methoden

1.1 Einleitung

Die Zeitspanne des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts ist in vielerlei Hinsicht eine Zeit des Wandels und der Umstrukturierung: Fast schon als Rebellion gegen den im 18. Jahrhundert vorherrschenden aufklärerischen Zeitgeist mit seinem Rationalismus und teilweise kalt erscheinenden Empirismus aufzufassen bahnte sich in den deutschen Ländern langsam die romantische Epoche an, welche die Wichtigkeit von Gefühl, Glaube und Traum betonte. Dabei zeigte sich ein Einfluss der Romantik nicht nur in der Kunst, der Literatur und der Architektur, sondern ebenso in den Naturwissenschaften und der Medizin. Gerade diese sah sich mit dem Problem konfrontiert, physiologische und anatomische Forschungsergebnisse der Aufklärung – so zum Beispiel die Weiterentwicklung der pathologischen Anatomie durch Morgagni oder Hallers Experimentalphysiologie zur Irritabilität der Muskelfaser – bei Betrachtung des Menschen als Gesamtorganismus nicht einordnen und deuten zu können.2 Es zeigte sich in der Konsequenz der Versuch einer philosophischen Durchdringung von Naturwissenschaft und Medizin, angestoßen vornehmlich durch Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775–1854) und den Deutschen Idealismus.3 An einigen Universitätsstandorten Deutschlands, so zum Beispiel Jena, Leipzig, Bamberg, Würzburg, Heidelberg, Göttingen und Berlin, beschäftigte man sich intensiv mit Konzepten der sogenannten Romantischen Medizin. Diese widmete sich einer metaphysischen Betrachtung von Gesundheit und Krankheit, wobei dieser Ansatz von ihren Vertretern als Ergänzung und nicht als Gegensatz der Empirie verstanden wurde. Zentral war der ← 13 | 14 → Gedanke einer Einheit von Natur und Geist, weshalb in der praktischen Medizin eine intensive Beschäftigung mit Psychologie und Unterbewusstsein erfolgte. Es zeigte sich der Versuch, Medizin, Naturphilosophie und Anthropologie in eine neue Verbindung zu bringen und einem einheitlichen Prinzip unterzuordnen. Das Zeitalter der Romantischen Medizin war kurz; sie erstreckte sich vom Ende der 90er Jahre des 18. bis in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts.4

Das Fach der Geburtshilfe stand bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts noch relativ am Anfang seiner Etablierung als eigenständige medizinische Fachrichtung. Traditionell war die Geburtshilfe eine Dienstleistung von Frauen für Frauen: Die Ausbildung zur Hebamme erfolgte durch Übermittlung von Erfahrungswissen, indem eine Schülerin eine erfahrene Hebamme über einen längeren Zeitraum begleitete und sich deren theoretisches und praktisches Wissen zu Geburt, Wochenbett und Erstversorgung des Neugeborenen aneignete.5

Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts jedoch lässt sich eine Institutionalisierung der Geburtshilfe verzeichnen. Zunächst trat im Jahr 1728 Johann Jakob Fried (1689–1769) die Position als Leiter einer Gebäranstalt in Straßburg an, welche zuvor als Abteilung des Bürgerspitals zur Ermöglichung eines besser strukturierten Hebammenunterrichts gegründet worden war. Im Jahr 1737 erweiterte Fried diese, machte sie auch Studierenden der Medizin für praktische Erfahrungen am Geburtsbett zugänglich und erteilte geburtshilflichen Unterricht. Schon bald errichtete man weitere Institutionen nach dem Straßburger Vorbild: Im Jahr 1751 erfuhr die Entbindungsabteilung der Berliner Charité eine Umorganisation zu einer ← 14 | 15 → Hebammenschule nach dem Straßburger Modell, und die Entbindungsanstalt in Göttingen wurde gegründet, wobei hier, wie auch in vielen anderen deutschen Städten, die Anstalt der Universität direkt angeschlossen wurde und einer gemeinsamen Ausbildung von Medizinstudenten und Hebammen diente. Direktor in Göttingen wurde Johann Georg Röderer (1726–1763), der zuvor bei Fried gelernt hatte.6

Mit der Etablierung der Geburtshilfe an den Universitäten und der damit einhergehenden Aneignung des zuvor von Hebammen bestrittenen Aufgabenbereichs durch die Ärzteschaft war eine vom Ausbildungszweck bestimmte Medikalisierung von Schwangerschaft und Geburt verbunden. Dabei boten vor allem die zahlreich entstehenden Accouchierhäuser, welche unehelich Schwangeren eine Anlaufstelle bieten sollten, erstmals auch Studierenden und Ärzten die Möglichkeit zur intensiven praktischen Beschäftigung mit der Geburtshilfe. Vor diesem Hintergrund traten auch im deutschen Sprachraum die ersten Fachvertreter der Geburtshilfe hervor und hielten ihre Beobachtungen, Ansichten und Theorien in wissenschaftlichen Büchern fest.7 Es entstanden Fachzeitschriften, wie zum Beispiel „Lucina. Eine Zeitschrift zur Vervollkommnung der Entbindungs-Kunst“ (1802), „Journal für Geburtshülfe, Frauenzimmer- und Kinderkrankheiten“ (1813) und „Gemeinsame deutsche Zeitschrift für Geburtskunde“ (1827), um nur einige zu nennen. Diese Zeitschriften, welche meist von einem Kollektiv von Geburtshelfern herausgegeben wurden, boten eine Plattform zum Austausch von Beobachtungen, Erfahrungen und physiologischen Forschungsergebnissen.8 Diese Zeitstellung wird in der vorliegenden Arbeit ← 15 | 16 → als Untersuchungsrahmen gewählt, weil die Jahrhundertwende 1800 unter sowohl kultur- als auch medizinhistorischen Aspekten eine höchst interessante war. Dabei erscheint vor allem das Aufkommen der Romantischen Medizin für Untersuchungen zum Ereignis der Geburt äußerst attraktiv, da nicht nur auf naturwissenschaftlicher, sondern auch auf geisteswissenschaftlicher Ebene grundlegend neue Gedankenansätze entstanden. Es ist anzunehmen, dass diese das Verständnis von Schwangerschaft, Geburt und dem Leben in utero maßgeblich veränderten und die in dieser Zeitspanne entstehenden Auffassungen die Folgejahre langfristig prägten. Da die Romantische Medizin vor allem ein deutsches Phänomen war, soll sich diese Arbeit auf die Geburtshilfe in Deutschland beschränken.

Die vorliegende Arbeit zeigt den Versuch, die Ansichten der deutschen Vertreter des noch jungen Faches der Geburtshilfe bezüglich des Ereignisses der Geburt im Wandel von Aufklärung zu Romantik darzustellen. Der erste Schwerpunkt liegt dabei auf Deutungen zum Leben und zur Wertschätzung des ungeborenen Kindes: Eine zentrale Fragestellung ist, in welchem physiologischen Abhängigkeitsverhältnis man den Fötus zu seiner Mutter stehend vermutete und welche natur- oder geisteswissenschaftliche Grundlage dabei die Basis der Argumentation bot. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit zielt auf die Beantwortung der Frage, ob dieser als eigenständiges Individuum oder aber als pars viscerum der Mutter betrachtet wurde. Außerdem soll aufgezeigt werden, ab welchem Zeitpunkt und durch welchen Umstand der Mensch als Mensch definiert wurde und ob sich diese Definition auf dem Boden naturwissenschaftlicher Erkenntnisse oder auf einer geisteswissenschaftlichen Basis vollzog. Explizit soll dabei herausgearbeitet werden, inwieweit das Ereignis der Geburt bei der Menschwerdung einen wesentlichen ← 16 | 17 → Einschnitt darstellte und durch welche biologischen Veränderungen man ihm welche Bedeutung beimaß.

Der zweite Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Geburtsphysiologie: Das vermutete auslösende Ereignis der Geburt soll vor dem Hintergrund des physiologischen Wissensstandes dargestellt werden; dabei soll vor allem auf die Frage eingegangen werden, inwieweit der Fötus seine eigene Geburt bedingt oder zu dieser aktiv beiträgt.

Als Hauptquellen zur Erfassung individueller Meinungen oder auch eines eventuellen Denkkollektivs dienten zunächst die Hauptwerke von bedeutenden deutschen Geburtshelfern der zu untersuchenden Zeitspanne. Nach der Durchsicht dieser fiel die Auswahl auf fünf Fachvertreter, deren Ansichten im Detail ausgeführt werden sollen: Friedrich Benjamin Osiander der Ältere, Johann Christian Gottfried Jörg, Carl Gustav Carus, Dietrich Wilhelm Heinrich Busch und Friedrich Wilhelm Johann Ignaz Scanzoni von Lichtenfels. Diese Auswahl ergab sich zum einen aufgrund der Tatsache, dass sich diese intensiv mit den hier zu untersuchenden Fragestellungen beschäftigt hatten, zum anderen deckten sie in der Chronizität die gesamte hier zu betrachtende Zeitspanne vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts repräsentativ ab: Vom Ausklang der Aufklärung hin zum Vitalismus (Osiander), über die intensive Beschäftigung mit der Naturphilosophie in der Romantik (Jörg, Carus und Busch) bis hin zu einer Abkehr von dieser und einem vermehrt aufkommenden Materialismus (Scanzoni) lässt sich der natur- und geisteswissenschaftliche Wandel anschaulich darstellen. Die Erst- und Zweitauflage von Scanzonis geburtshilflichem Hauptwerk „Lehrbuch der Geburtskunde“ aus den frühen 1850er Jahren stellen in dieser Arbeit den Abschluss dar, da für die darauffolgenden Schriften andere, nicht mehr in die zu untersuchende Zeitspanne fallende wissenschaftliche Grundlagen vorauszusetzen sind. Die soeben genannten Vertreter wirkten in zentralen Städten Deutschlands, in welchen man sich intensiv mit Konzepten der Romantischen Medizin beschäftigte, so in Göttingen, Leipzig, Dresden, Berlin und Würzburg. Andere bedeutende Fachvertreter der Zeit, so zum Beispiel Adam Elias von Siebold, Hermann Franz Carl Joseph Naegele, Hermann Friedrich Kilian und Ferdinand August Maria Franz von Ritgen, die sich zu der bearbeitenden Fragestellung nicht dezidiert geäußert haben, sollen an den geeigneten Stellen, so weit dies möglich ist, mit einbezogen werden. ← 17 | 18 →

Um ein möglichst vollständiges Gesamtbild zu geben, werden zunächst die für die Fragestellungen dieser Arbeit wesentlichen historischen, naturwissenschaftlichen und medizinischen Hintergründe dargestellt. Insbesondere liegt der Fokus auf zeitgenössischen Auffassungen zur Entstehung des Lebens im Mutterleib und zur Physiologie des Fötus und des Geburtsaktes. Im Anschluss soll die ausführliche Darstellung der fünf Geburtshelfer erfolgen, wobei den Ansichten zum ungeborenen Kind und zur Geburtsphysiologie jeweils eine kurze Biographie vorangestellt wird, um diese in einer Gesamtschau besser einordnen und deuten zu können.

1.2 Medizinhistorische Arbeitsmethoden

Als Arbeitsgrundlage dienten, wie bereits einleitend erwähnt, zunächst die Hauptwerke der bedeutendsten Vertreter der Gynäkologie und Geburtshilfe in dem bearbeiteten Zeitfenster des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Diese fanden sich überwiegend im Bestand der Emil-von-Behring-Bibliothek der Universität Marburg, teilweise konnte ein Einblick in dort nicht verfügbare Monographien über entsprechende Onlineressourcen anderer Universitätsbibliotheken gewonnen werden. Soweit mehrere Auflagen eines Werkes vorhanden waren, wurde die Erstausgabe mit den späteren Auflagen abgeglichen, um einen eventuellen Wandel der individuellen Ansichten vor dem Hintergrund neuer Forschungsergebnisse erfassen zu können.

In einem nächsten Schritt schloss sich die Recherche nach weiteren Werken sowie kleineren Schriften und vereinzelten Texten und Publikationen in einschlägigen Fachzeitschriften an, um ein Gesamtbild nachzuzeichnen. Sekundärliteratur zum Themenkontext wurde in den jeweiligen Texten zu den Geburtshelfern mit einbezogen; diese umfasste sowohl Dissertationen als auch medizinhistorische Standardwerke, welche ebenfalls zu einem Teil in der Emil-von-Behring-Bibliothek zugänglich waren. Nicht vorhandene Bücher konnten über Fernleihe bestellt oder auch online eingesehen werden.

Die Erschließung des naturwissenschaftlichen Kontextes erfolgte durch fächerübergreifende Primärliteratur. Sie umfasste aufgrund des facettenreichen Themas dieser Arbeit Werke zu Physiologie, Anatomie, Chemie und Physik, aber auch Philosophie und Theologie. Zudem wurde entsprechende Sekundärliteratur durchgesehen. In der Gesamtschau ergab sich eine umfassende Arbeitsgrundlage zur Interpretation der Ergebnisse.


2 Vgl. Iris Isabella Hausmann, „Philosophiam criticam arti medicae non esse inimicam: Dass die kritische Philosophie der ärztlichen Kunst nicht feindlich gegenübersteht. Die Umsetzung der Kritischen Philosophie Kants in der Medizin der Aufklärung diskutiert in der medizinischen Dissertation von Benedikt Gebel aus dem Jahr 1794“, Diss. phil., Tübingen 2012, S. 13 ff.

3 Vgl. Teresa Wortmann, „Dr. Johann Ulrich Gottlieb von Schäffer (1753–1829). Regensburger Arzt zwischen Aufklärung und Romantischer Medizin“, Diss. med., Regensburg 2011, S. 19.

4 Zum Weiterlesen dazu Werner E. Gerabek, „Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und die Medizin der Romantik. Studien zu Schellings Würzburger Periode“, Frankfurt am Main 1995; Werner Leibbrand, „Die spekulative Medizin der Romantik“, Hamburg 1956; Dietrich von Engelhardt: „Medizin der Romantik“, in: „Enzyklopädie der Medizingeschichte“, hg. von Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner, Berlin 2005, S. 903–907.

5 Vgl. Irmtraut Sahmland, „Das ,Universitäts-Entbindungshaus‘ in Gießen“, in: „Die Medizinische Fakultät der Universität Gießen: Institutionen, Akteure und Ereignisse von der Gründung 1607 bis ins 20. Jahrhundert“, hg. von Ulrike Enke, Stuttgart 2007, S. 99–140; Daniel Schäfer: „Geburtshilfe“, in: „Enzyklopädie der Medizingeschichte“, hg. von Gerabek, Haage, Keil, Wegner, Berlin 2005, S. 463–464.

Details

Seiten
270
Jahr
2018
ISBN (PDF)
9783631749913
ISBN (ePUB)
9783631749920
ISBN (MOBI)
9783631749937
ISBN (Hardcover)
9783631747261
DOI
10.3726/b13555
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (Oktober)
Schlagworte
Romantische Medizin Vergleichende Anatomie Vitalismus Schwangerschaft Fötus Geburtsmedizin
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2018., 269 S., 2 farb. Abb., 25 s/w Abb.

Biographische Angaben

Annika Platte (Autor:in)

Annika Platte studierte Humanmedizin. Ihr Interessenschwerpunkt lag dabei frühzeitig auf dem Fach der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, in welchem sie als Ärztin tätig ist.

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