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Voraussetzungen und Folgen der (vorprozessualen) Beweisvereitelung im deutschen und englischen Recht

von Evangelos Ziakas (Autor:in)
©2022 Dissertation 312 Seiten

Zusammenfassung

Das Buch behandelt das Thema der Beweisvereitelung im Zivilprozess im deutschen und englischen Recht. Der Autor stellt die klassischen und modernen Theorien zur Rechtsgrundlage der Beweisvereitelung vor, systematisiert die Tatbestandsvoraussetzungen der einschlägigen Regeln und überprüft die in der Rechtsprechung und Literatur vertretenen Ansichten zu ihren Rechtsfolgen. Vergleichend zum deutschen Recht untersucht er diese Punkte im englischen Recht unter Berücksichtigung ihrer geschichtlichen Entwicklung und der Besonderheiten der englischen Rechtsordnung. Die Untersuchung beleuchtet die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen den beiden Systemen anschaulich anhand von beispielhaften Gerichtsfällen. Ziel der Arbeit ist es insbesondere Lücken und Schwächen des deutschen Systems in Bezug auf die Rechtsgrundlage und die Rechtsfolgen der Beweisvereitelung aufzuzeigen. Daraus wird vom Autor ein Lösungsvorschlag entwickelt neue Vorschriften ins BGB und in ZPO aufzunehmen.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Einleitung
  • Erster Teil: Grundbegriffe der Beweislast im deutschen und englischen Recht
  • § 1: Umriss des Beweislastsystems im deutschen Recht
  • A. Objektive Beweislast
  • B. Subjektive Beweislast
  • I. Funktion der subjektiven Beweislast
  • II. Konkrete Beweisführungslast
  • § 2: Umriss des Beweislastsystems im englischen Recht
  • A. Begriffsbestimmung grundsätzlicher Begriffe des englischen Rechts
  • I. Einblick in die Gestaltung des englischen Justizsystems
  • II. Grundbegriffe des Common Law
  • 1. „Case law“ als Rechtsquelle
  • 2. „Ratio decidendi“ – Kernpunkt der Entscheidung
  • 3. „Statutory Law“ als Rechtsquelle
  • B. Objektive Beweislast – „legal burden“
  • C. Subjektive Beweislast – „evidential burden“
  • I. Grundrisse des „evidential burden“
  • II. „Tactical burden“
  • § 3: Zwischenergebnis
  • Zweiter Teil: Rechtsgrundlage der Beweisvereitelung
  • § 4: Deutsches Recht
  • A. Überblick über die gesetzlichen Vorschriften
  • B. Analoge Anwendung der gesetzlichen Vorschriften
  • I. Ermittlung der Gesetzeslücke
  • 1. Urkundenbeweis
  • a. Entstehungsgeschichte der §§ 427, 441 Abs. 3, 444 ZPO
  • b. Beweiserhebung aufgrund des § 142 Abs. 1 ZPO
  • aa. Tatbestandsvoraussetzungen des § 142 Abs. 1 ZPO
  • bb. Ermessensspielraum des Gerichts
  • 2. Parteivernehmung
  • 3. Augenschein
  • 4. Zeugenbeweis
  • II. Position der Rechtsprechung
  • III. Position der Lehre
  • C. Treu und Glauben als Grundlage der Beweisvereitelung
  • I. Arglistverbot
  • II. Venire contra factum proprium
  • III. Kritik der Lehre von Treu und Glauben
  • D. Materiell-rechtliche Lehren
  • I. Lehre von Maassen
  • II. Lehre von Blomeyer
  • III. Lehre von Konzen
  • IV. Rechtsprechung
  • 1. Dokumentationspflicht im Arztrecht
  • a. Problemstellung
  • b. Entwicklung der Dokumentations- und Befundsicherungspflicht
  • c. Rechtsgrundlage der ärztlichen Dokumentationspflicht
  • 2. Befundsicherungspflicht im Produzentenrecht
  • a. Problemstellung
  • b. Inhalt der Befundsicherungspflicht
  • c. Rechtsgrundlage der Beweislastumkehr
  • 3. Beweispflichten in Werkverträgen
  • 4. Formerfordernis in Arbeitsverträgen – § 2 Abs. 1 Nachweisgesetz
  • 5. Zwangsvollstreckung
  • V. Kritik der materiell-rechtlichen Lehren
  • E. Prozessrechtliche Lehren
  • I. Lehre von Peters: Die allgemeine prozessuale Mitwirkungspflicht
  • II. Lehre von Stürner: Die allgemeine Aufklärungs- und Mitwirkungspflicht
  • III. Lehre von Gomille: Die Wahrheitspflicht
  • IV. Lehre von Habscheid: Das Recht auf Beweis
  • V. Lehre von Nolte: Die Waffengleichheit
  • VI. Beweisvereitelung aufgrund eines Geständnisses
  • VII. Kritik an den Lehren der prozessualen Mitwirkungspflichten
  • § 5: Englisches Recht
  • A. Das Prinzip „omnia praesumuntur contra spoliatorem“ – „Case Law“
  • I. Begründung des Armory v Delamirie-Prinzips bis zum 20. Jahrhundert
  • 1. Wegweisende Urteile im 17. und 18. Jahrhundert
  • a. Rex v Arundel
  • b. Armory v Delamirie
  • 2. Anwendung des Armory v Delamirie-Prinzips im 19. Jahrhundert
  • II. Entwicklung des Armory v Delamirie-Prinzips im 20. und 21. Jahrhundert
  • 1. Vorprozessuale Vernichtung von Beweismitteln
  • a. The Ophelia
  • b. Douglas v Hello! Ltd (No. 3)
  • c. Die allgemeine vorprozessuale Aufbewahrungspflicht in der Lehre
  • 2. Verletzung materiell-rechtlicher Pflichten
  • a. Morison v Walton
  • b. Keefe v The Isle of Man Steam Packet Company Ltd
  • c. Micklewright v Surrey CC
  • d. Robinson v North Bristol NHS Trust
  • 3. Die prozessuale Aufbewahrungspflicht
  • B. Mitwirkungspflichten in den Civil Procedure Rules
  • I. Mitwirkungspflicht in „documentary evidence“
  • 1. Die „standard disclosure“
  • 2. Aufbewahrung- und Forschungspflicht gemäß CPR r. 31. 7
  • 3. Ausmaß der Offenlegungspflicht
  • a. Begriffsbestimmung des Dokuments
  • b. Begriffsbestimmung der Kontrolle über Dokumente
  • 4. Verweigerungsgründe im „documentary evidence“
  • a. Immunität aufgrund öffentlicher Interessen
  • b. „Private privileges“
  • aa. Vorschriften der CPR r. 31. 19
  • bb. Privileg gegen die Selbstbezichtigung
  • cc. Anwaltliches Berufsgeheimnis
  • dd. „Without-prejudice negotiations“
  • c. Vertrauliche Informationen
  • II. Mitwirkungspflichten in „real evidence“
  • 1. Begriffsbestimmung von „real evidence“
  • 2. Befugnisse des Gerichts gemäß der CPR r. 25. 1
  • 3. „Protective orders“ gemäß der CPR r. 23.
  • 4. Verfahrensantrag gemäß der CPR r. 23
  • 5. Ermessensspielraum des Gerichts
  • III. Mitwirkung in mündlichen Beweismitteln
  • 1. Zeugenladung in den Civil Procedure Rules
  • 2. Prozessleitungsbefugnis des Gerichts
  • a. Tay Bok Choon v Tahansan Sdn. Bhd
  • b. Society of Lloyd’s v Sir William Otho Jaffray BT
  • 3. Wisniewski v Central Manchester Health Authority
  • 4. Verweigerung der Entbindung von Zeugen von ihrer Schweigepflicht
  • 5. Vertrauliche Informationen im Zeugenbeweis
  • § 6: Zwischenergebnis und eigene Stellungnahme
  • A. Beweisvereitelung während des Prozesses
  • B. Vorprozessuale Beweisvereitelung – Eigene Stellungnahme
  • I. Das englische Recht als Vorbild?
  • II. Stellungnahme – Regelungsvorschlag
  • 1. Grundzüge der vorgeschlagenen Vorschrift
  • 2. Entwurf des vorgeschlagenen Paragrafen
  • 3. Anwendungsbereich und Inhalt der Aufbewahrungspflicht
  • 4. Der voraussehbare Rechtsstreit
  • 5. Entfallen der Aufbewahrungspflicht
  • 6. Ersatz von Aufwendungen
  • 7. Beweislastverteilung
  • Dritter Teil: Tatbestandsvoraussetzungen der Beweisvereitelung
  • § 7: Deutsches Recht
  • A. Rationae materiae & temporis
  • I. Erscheinungsformen der Vereitelungshandlung
  • II. Zeitpunkt der Vereitelungshandlung
  • B. Ratione personae
  • C. Verantwortlichkeit
  • I. Grad des Verschuldens
  • II. Doppelter Schuldvorwurf
  • III. Mitverschulden
  • D. Kausalität
  • I. Kausalzusammenhang zwischen der Handlung und ihrem Beweisergebnis
  • II. Ausschlussgründe des Kausalzusammenhangs
  • 1. Zufällige Ereignisse
  • 2. Beweismittel mit gleichem Beweiswert
  • 3. Gerichtliches Ermessen
  • E. Unaufklärbarkeit des Sachverhaltes
  • I. Begriffsbestimmung
  • II. Plausibilitätskontrolle in Arbeitsangelegenheiten
  • § 8: Englisches Recht
  • A. Rationae materiae & temporis
  • I. Erscheinungsformen der Vereitelungshandlung
  • II. Zeitpunkt der Vereitelungshandlung
  • III. Beweiserhebliche Tatsachen
  • 1. Schadensbemessung
  • 2. Verschulden und Kausalzusammenhang
  • B. Ratione personae
  • I. Gemäß dem Armory v Delamirie-Prinzip
  • II. Gemäß der CPR r. 3. 4 (2)
  • C. Verantwortlichkeit
  • I. Grad des Verschuldens
  • 1. Gemäß dem Armory v Delamirie-Prinzip
  • a. Vorprozessuale Beweisvereitelung
  • b. Beweisvereitelung während des Prozesses
  • 2. Gemäß der CPR r. 3. 4 (2)
  • II. Mitverschulden
  • 1. Gemäß dem Armory v Delamirie-Prinzip
  • 2. Gemäß der CPR r. 3. 4 (2)
  • D. Kausalität
  • E. Ergebnis des Beweisvereitelungsverhaltens
  • I. Erschwerung der Sachverhaltsaufklärung
  • II. Vereitelung eines fairen Prozesses
  • 1. Gerichtliche Ausschlussbefugnis in den Rules of the Supreme Court
  • 2. Unzuverlässigkeit des Beweisergebnisses
  • 3. Unverhältnismäßige Belastung des Prozesses
  • § 9: Zwischenergebnis
  • Vierter Teil: Rechtsfolgen der Beweisvereitelung
  • § 10: Deutsches Recht
  • A. Überblick über die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes
  • B. Freie Beweiswürdigung
  • C. Umkehr der Beweislast
  • I. Umkehr der objektiven Beweislast
  • 1. Die Lehre von Blomeyer
  • 2. Beweislastumkehr aufgrund Geständnisses
  • II. Umkehr der konkreten Beweisführungslast
  • 1. Umkehr der Beweisführungslast im früheren Recht
  • 2. Umkehr der Beweisführungslast im geltenden Recht
  • 3. Beweissubstitution
  • III. Die flexible Formel in Rechtsprechung und Lehre
  • 1. Die flexible Formel in der Rechtsprechung
  • 2. Die flexible Formel in der Lehre
  • § 11: Englisches Recht
  • A. Einführung
  • B. Gerichtliche Sanktionen
  • I. Zurückweisung von Angriffs- und Verteidigungsmitteln
  • II. Prozesskostenverteilung
  • C. Freie Beweiswürdigung
  • I. Das Armory v Delamirie-Prinzip als Erfahrungssatz
  • II. Das Armory v Delamirie-Prinzip im Zeugenbeweis
  • D. Verletzung des Armory v Delamirie-Prinzips
  • I. Unterstellung des Inhalts des fehlenden Beweismittels
  • 1. Behandlung der Rechtsfolge in der Lehre
  • 2. Anwendung der Rechtsfolge in der Rechtsprechung
  • a. Vorprozessuale Vernichtung von Beweismitteln
  • b. Verletzung der prozessualen Aufbewahrungspflicht
  • II. Umkehr der Beweislast
  • 1. Umkehr der objektiven Beweislast
  • 2. Umkehr der subjektiven Beweislast
  • IV. „Benevolent treatment of evidence“
  • 1. Behandlung der Rechtsfolge in der Lehre
  • 2. Anhaltspunkte als Voraussetzung der Rechtsfolge
  • 3. Das „fair wind principle“
  • a. Begriffsbestimmung des „fair wind principle“
  • b. Gewinnverlust
  • § 12 : Zwischenergebnis und eigene Stellungnahme
  • A. Die flexible Formel
  • B. Vorschlag für einen neuen § 448 Abs. 2 ZPO
  • C. Vorschlag für einen neuen § 444 a ZPO
  • Zusammenfassung
  • Anhang
  • Literaturverzeichnis
  • Deutsches Schrifttum und Kommentare
  • Griechisches Schrifttum und Kommentare
  • Englisches Schrifttum und Kommentare
  • Im Text erwähnte Vorschriften
  • Paragrafen des englischen Rechts
  • Paragrafen des griechischen Zivilprozessbuchs
  • Convention for the Adaptation to Maritime War of the Principles of the Geneva Convention

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Abkürzungsverzeichnis

a. F. alte Fassung

Abs. Absatz

AC Law Reports – Appeal Cases

All ER All England Law Reports

ALSR The American Law School Review

Anh. Anhang

Anm. Anmerkung

AP Areopag (Άρειος Πάγος)

ArbG Arbeitsgericht

Arm Armenopoulos (Αρμενόπουλος)

Art. Artikel

Atk Atkyn’s Chancery Reports

Aufl. Auflage

B&S Best & Smith’s Queen’s Bench Reports

BAG Bundesarbeitsgericht

BauR Baurecht

BCLC Butterworth’s Company Law Cases

Bd. Band

Beav Beavan’s Rolls Court Reports

BeckRS Beck Online Rechtsprechung

BGB Bürgerliches Gesetzbuch

BGBl. Bundesgesetzblatt

BGH Bundesgerichtshof

BGH LM Lindenmaier-Möhring: Nachschlagewerk des Bundesgerichtshofes

BGHZ Entscheidungen des Bundesgerichtshofes – amtliche Sammlung

Bl. Blatt

BNotO Bundesnotarordnung

BPO Bürgerliche Prozessordnung

BRAK-Mitt. Bundesrechtsanwaltskammer Mitteilungen

BRC British Ruling Cases

Burr Burrow

BusLR Business Law Review

BVerfG Bundesverfassungsgericht

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BVerfGE Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts – amtliche Sammlung

BVerwG Bundesverwaltungsgericht

BWNotZ Zeitschrift für das Notariat in Baden-Württemberg

C&P Carrington and Payne

c. Capitulum/Chapter

CB Cumulative Bulletin of the Internal Revenue Bureau

CBNS Common Bench Reports, New Series

Ch Chancery Division

Ch. Chapter

Chan Law Reports, Chancery Division (3rd series)

ChD Law Reports, Chancery Division (2nd Series)

CJQ Civil Justice Quarterly

CLJ Cambridge Law Journal

ComLJ The Commercial Litigation Journal

Comm Commercial Court

Conv Conveyancer and Property Lawyer

CPO Civilprozessordnung

CPR Rules of Civil Procedure 1998

CPRep Civil Procedure Law Reports

Cr App R Criminal Appeal Reports

CrM&R Crompton, Meeson and Roscoe

DAR Deutsches Autorecht

dB Decibel

DB Der Betrieb

DB-Dr. Deutscher Bundestag – Drucksachen

DeG&Sm De Gex & Smale

Dig. Digesta

Diss. Dissertation

DJT Deutscher Juristentag

DRiZ Deutsche Richterzeitung

EG Europäische Gemeinschaft

Ein. Einleitung

Eliz. Elizabeth’s

EMRK Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten

EngR English Reports

ER English Reports

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EuGH Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften

EWCA Civ England and Wales – Court of Appeal (Civil Division)

EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft

EWHC England and Wales – High Court

EWiR Entscheidungen zum Wirtschaftsrecht

Ex Court of Exchequer

f. , ff. folgend (e)

FamRZ Ehe und Familie im privaten und öffentlichen Recht

Fn. Fußnote

FS Festschrift

FSR Fleet Street Reports

GG Grundgesetz

Giff Giffard’s Chancery Reports

GJ Griechische Justiz (Ελληνική Δικαιοσύνη)

GJZ Zeitung der griechischen Juristen (Εφημερίς Ελλήνων Νομικών)

GRUR Gewerblicher Rechtschutz und Urheberrecht

GRUR-Prax Gewerblicher Rechtschutz und Urheberrecht – Praxis im Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht

GS Gedächtnisschrift

GuT Gewerbemiete und Teileigentum

GZPO Griechische Zivilprozessordnung

Habil. Habilitation

HansOLG Hanseatisches Oberlandesgericht

HdB Handbuch

HGB Handelsgesetzbuch

HL House of Lords

HLR Housing Law Reports

Hob Hobart

hrsg. herausgegeben

i. V. m. in Verbindung mit

IJEP International Journal of Evidence & Proof

InsO Insolvenzordnung

J. Justice

JA Juristische Arbeitsblätter

JhJb Jherings Jahrbücher für die Dogmatik des Bürgerlichen Rechts

JP Justice of the Peace Reports

JPIL Journal of Personal Injury Law

JPL Journal of Planning & Environment Law

←21 |
 22→

JR Juristische Rundschau

JT Juristische Tribüne (Νομικό Βήμα)

JuS Juristische Schulung

JW Juristische Wochenschrift

JZ Juristen-Zeitung

Kap. Kapitel

KB King’s Bench

L. Liber (Buch)

L. J. Lord Justice

LAG Landesarbeitsgericht

LAGE Entscheidungssammlung der Landesarbeitsgerichte

Lib. Liber (Buch)

LJPC Law Journal Reports – Privy Council New Series

LJQB Law Journal Reports – Queen’s Bench New Series

Lloyd’sRepMed Lloyd’s Law Reports Medical

LMK Kommentierte BGH-Rechtsprechung Lindenmaier-Möhring

LQR Law Quarterly Review

LR Law Reports

Ls. Leitsatz

LT Legal Theory

m. w. N. mit weiteren Nachweisen

Macl&R Maclean & Robinson

MBO-Ä (Muster-) Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte

MDR Monatsschrift für deutsches Recht

MedR Medizinrecht

MIR Medien Internet und Recht

MLR The Modern Law Review

ModRep Modern Reports

My&K Mylne & Keen

n. F. neue Fassung

NachwG Nachweisgesetz

NJ Neue Justiz

NJW Neue Juristische Wochenschrift

NJW-RR Neue Juristische Wochenschrift Rechtsprechungs-Report

NLJ New Law Journal

No. Numero (Nummer)

Nr. Nummer

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 23→

NZA Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht

NZI Neue Zeitschrift für das Recht der Insolvenz und die Sanierung

NZV Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht

OGH f. d. brit. Zone Oberster Gerichtshof für die britische Zone

OLG Oberlandesgericht

OLGR Oberlandesgericht-Report

OLGZ Entscheidungen der Oberlandesgerichte in Zivilsachen

P The Law Reports (Probate, Divorce and Admiralty Division)

Para. Paragraf

PatG Patentgesetz

PC Privy Counsil

PHi Produkthaftpflicht international: Zeitschrift für Produkt- und Umwelthaftung und deren Versicherung/Haftpflicht international: Recht und Versicherung

PILJ Personal Injury Law Journal

PIN Personal Injury Newsletter

Pkw Personenkraftwagen

PNLR Professional Negligence Law Reporter

ProdHaftG Produkthaftungsgesetz

PWms Perre-Williams’ Chancery & King’s Bench Cases

QB Law Reports, Queen’s Bench

QBD Law Reports, Queen’s Bench Division

r. Rule

RG Reichsgerichtshof

RGBl. Reichsgesetzblatt

RGRK Reichsgerichtsrätekommentar

RGZ Reichsgericht in Zivilsachen (Entscheidungssammlung)

RIQR Personal Ingury & Quantam Reports

Rn. Randnummer

RPC Reports of Patent, Design and Trade Mark Cases

rr. Rules

Rs. Rechtssache

S. Seite

s. section

SA Seufferts Archiv

SCR Supreme Court Reports (Kanada)

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 24→

SDBSup Shaw and Dunlop’s Supplement (Appeal Cases)

Sim&St Simons & Stuart

SJ Solicitors Journal

SLT Scots Law Times

sog. sogenannte (r)

Stark Starkie’s Nisi Prius Reports

Str Strange

TGS Transactions of the Grotius Society

TLR Times Law Reports

TRIPS-Übk. Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights-Übereinkommen

UK United Kingdom

UKHL United Kingdom – House of Lords

UKSC United Kingdom – Supreme Court

UN United Nations

UrhG Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte

Urt. Urteil

USA Vereinigte Staaten von Amerika

v versus

v. von (m)

Vern Vernon’s Chancery Reports

VesJr Vesey Junior’s Chancery Reports

VesSen Vesey Senior’s Chancery Reports

vgl. vergleiche

Victor. Victoriae

VSCA Supreme Court of Victoria – Court of Appeal

W&S Wilson and Shaw’s Appeal Cases

WarnErg Warneyers Jahrbuch der Entscheidungen – Ergänzungsband

WarnR Warneyers Rechtsprechung des Reichsgerichts

Will. William’s

WL Westlaw

WLR Weekly Law Reports

WLUK Westlaw UK

WM Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankenrecht

WR Weekly Reporter

WuB Wirtschafts- und Bankenrecht

YLJ The Yale Law Journal

ZEV Zeitschrift für Erbrecht und Vermögensnachfolge

ZIP Zeitschrift für Wirtschaftsrecht

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 25→

ZPO Zivilprozessordnung

ZTR Zeitschrift für Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht des öffentlichen Dienstes

zust. zustimmend (e, er)

ZZP Zeitschrift für Zivilprozess

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Einleitung

Die gesetzliche Regelung der Beweisvereitelung beschränkt sich in der Zivilprozessordnung auf drei Beweismittel, nämlich den Urkundenbeweis (§§ 427, 441 Abs. 3, 444 ZPO), den Beweis durch Augenschein (§ 371 Abs. 3 ZPO) und die Parteivernehmung (§§ 446, 453 Abs. 2, 454 Abs. 1 ZPO). Diese Paragrafen stellen nach der in der Lehre und in der Rechtsprechung herrschenden Meinung Aspekte der allgemeinen Institution der Beweisvereitelung dar.1 Die Rechtsprechung berücksichtigte auch früh vorprozessuale beweisvereitelnde Handlungen, die dem Prozess vorausgehen.2

Aus den gesetzlichen Vorschriften ergibt sich allerdings nicht eindeutig, welches Verhalten zur Beweisvereitelung führt. Fallgruppen der Beweisvereitelung lassen sich gestalten, wenn die gesetzlich geregelten Fälle als Richtschnur für die nicht reglementierten Handlungen gelten. Die deutsche Rechtsprechung hat in Analogie zu den gesetzlichen Vorschriften die Regel der Beweisvereitelung verallgemeinert. Sie umfasst die Vernichtung und den Vorenthalt eines Gegenstandes,3 die Behinderung von dessen Besichtigung,4 das Verhindern der Zeugenvernehmung durch die Verweigerung der Mitteilung der Anschrift5 oder des Namens6 des Zeugen und durch die Verweigerung der Entbindung von bestellten Zeugen von ihrer Schweigepflicht.7

Die vorprozessuale Beweisvereitelung ist komplizierter als die Beweisvereitelung während des Prozesses. Liegt ein Gegenstand schon vor, der in einem zukünftigen Prozess zum Beweis des Sachverhalts als Beweismittel wirken ←27 | 28→könnte, darf die nicht beweisbelastete Partei ihn weder vernichten noch beeinträchtigen.8 Befindet sich das Objekt in ihrem Besitz, muss die Partei ihn unversehrt aufbewahren.9 Ein wichtiges Urteil in Bezug auf die Aufbewahrungspflicht ist der „Tupferfall“,10 in dem der Kläger Klage gegen den operierenden Arzt erhob, weil Letzterer bei einer Operation einen kleinen Tupfer aus der Wunde des Klägers zu entfernen versäumt hatte und deswegen eine zweite Operation durchführen musste, um den Tupfer zu entfernen. Weil der Kläger im Beweis des Verschuldens des Arztes in Beweisschwierigkeiten geriet, gewährte ihm das Gericht eine Beweiserleichterung. Das Gericht erkannte schließlich das Bestehen einer vorprozessualen Beweisaufbewahrungspflicht der ursprünglich nicht beweisbelasteten Partei unter besonderen Voraussetzungen an: Der Arzt hätte den Tupfer aufbewahren müssen, weil ein Prozess voraussehbar war und weil Arzt in Betracht hätte ziehen müssen, das der Tupfer eine Rolle im künftigen Rechtsstreit spielen würde.11 Die Rechtsprechung hat indessen einen weiteren Schritt unternommen. Es wurde festgelegt, dass die ursprünglich nicht beweisbelastete Partei unter Umständen verpflichtet sein könnte, den Sachverhalt des künftigen Prozesses durch ihr eigenes Tätigwerden, genauer gesagt die vorprozessuale Beschaffung von Beweismitteln, aufklärbar zu machen. Diese Pflicht der nicht beweisbelasteten Partei wurde aufgestellt, weil es in besonderen Fällen der beweisbelasteten Partei im Gegensatz zu ihrem Prozessgegner vollkommen unmöglich ist, selbst Beweismittel zu sammeln.

Klare Fallgruppen sind wegen der Vielgestaltigkeit der Erscheinungsformen schwer aufzustellen. Es könnten Fälle auftreten, in denen die Einordnung des Verhaltens in der einen oder der anderen Fallgruppe schwer erscheint. Die Rechtsprechung rechtfertigt aber die Ahndung jeder Handlung aufgrund ihres Ergebnisses hinsichtlich der Beweisführung der beweisbelasteten Partei, und zwar aufgrund ihrer Erschwerung. Jede Handlung, die negativ auf die Beweisführung einer Partei wirkt, kann eventuell als Beweisvereitelung erachtet werden.

Details

Seiten
312
Jahr
2022
ISBN (PDF)
9783631875711
ISBN (ePUB)
9783631875728
ISBN (MOBI)
9783631875735
ISBN (Hardcover)
9783631874431
DOI
10.3726/b19574
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Februar)
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 312 S.

Biographische Angaben

Evangelos Ziakas (Autor:in)

Evangelos Ziakas ist Rechtsanwalt in Griechenland. Er hat Rechtswissenschaften in Tübingen (2013, Magister Legum) und Athen, Griechenland (2011, Diplom) studiert. Er wurde an der Universität Konstanz promoviert.

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