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Animal Forma Corporis

Studien zu den methodologischen Bedingungen christlich-jüdischer Verständigung am Beispiel der Xenotransplantation

von Richard Mathieu (Autor:in)
©2025 Dissertation 334 Seiten

Zusammenfassung

Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, unter welchen Bedingungen christlich-jüdische Verständigung so gelingen kann, dass Unterschiede und Gemeinsamkeiten gleichermaßen berücksichtigt werden. Dazu gehört auch, im Rahmen einer Methodenkritik bestehende Modelle, z.B. der Komparativen Theologie, kritisch zu würdigen. Die vorliegende Studie untersucht zunächst die methodologischen Bedingungen des Vergleichens. Wer vergleicht, muss plausibel machen können, auf welches tertium comparationis hin dieser Vergleich erfolgen soll. In einem zweiten Schritt wird nach den Implikationen für die christlich-jüdische Verständigung gefragt und gezeigt, dass Vergleiche religiöser Traditionen nicht nur normative Positionen, sondern auch die ihnen zugrunde liegenden Diskurse berücksichtigen müssen. In einem dritten Schritt wird die so entworfene Methodik auf das Themenfeld der Xenotransplantation und damit auf die zugrunde liegenden Menschen-, Tier- und Körperbilder in Katholizismus und Judentum angewendet.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Title Information
  • Serienseite
  • Titelblatt
  • Copyright
  • Dedication Information
  • Vorwort
  • Inhalt
  • Quotes Information
  • Einführung
  • 1.1 Untersuchungsgegenstand
  • 1.2 Aufbau und Leseanleitung
  • 1.3 Theologische Ethik
  • 1.3.1 Theologisch
  • 1.3.2 Systematisch-kritisch
  • 1.3.3 Exkurs I: Die Frage nach dem Proprium christlicher Ethik
  • 1.3.4 Exkurs II: Die Frage nach dem Proprium jüdischer Ethik
  • 1.4 Christlich-jüdische Verständigung
  • 1.5 Wahrheitsanspruch versus Vergleich
  • 1.6 Relevanz
  • 1.6.1 Gesellschaftspolitisch
  • 1.6.2 Theologisch
  • 1.6.3 Moraltheologisch
  • 1.6.4 Sozialethisch
  • 1.6.5 Religionspädagogisch
  • 1.7 Ethik und Moral – eine Unterscheidung
  • 1.8 Bioethik oder Biomoral?
  • Methoden, Vorklärungen, Verhältnisbestimmungen
  • 2.1 Hinführung
  • 2.2 Forschungsstand
  • 2.3 Methodische Vorbemerkungen
  • 2.4 Methodendiskussion
  • 2.4.1 Metasprache
  • 2.4.2 Selektionskriterien
  • 2.4.3 Komparative Theologie
  • 2.4.4 Tertium Comparationis
  • 2.4.5 Methodische Konkretisierung
  • 2.4.5.1 Typologisch
  • 2.4.5.1.1 Wertende und analytische Vergleiche
  • 2.4.5.1.2 Typologische, genealogische und phänomenologische Vergleiche
  • 2.4.5.1.3 Normative Ethik als adventiver Vergleichsgegenstand
  • 2.4.5.1.4 Adventive Tertia
  • 2.4.5.2 Taxonomisch
  • 2.4.5.3 Dispositiv
  • 2.4.5.4 Autorität und Vergleich
  • 2.4.6 Mutterreligion oder Schwesterreligion?
  • 2.4.6.1 Das Judentum als Mutterreligion
  • 2.4.6.2 Schwesterreligionen – Yuval
  • 2.4.6.3 Der Mythos einer gemeinsamen Tradition
  • 2.4.7 Welches Judentum?
  • 2.4.7.1 Rekonstruktionismus
  • 2.4.7.2 Reformjudentum
  • 2.4.7.3 Konservatives Judentum
  • 2.4.7.4 Orthodoxes Judentum
  • Normen, Körper, Tiere – Komparative Zugänge
  • 3.1 Normative Ethik – Eine systematische Annäherung
  • 3.1.1 Jüdische Ethik im Spannungsfeld von Universalität und Partikularität
  • 3.1.2 Universalität und Partikularität – Perspektiven Theologischer Ethik katholischer Provenienz
  • 3.1.3 Ergebnis
  • 3.2 Körper
  • 3.2.1 Das Körperdispositiv im Judentum
  • 3.2.2 Das Körperdispositiv im Christentum
  • 3.2.3 Ergebnis
  • 3.3 Tier
  • 3.3.1 Das Tierdispositiv im Judentum
  • 3.3.2 Das Tierdispositiv im Christentum
  • 3.3.3 Ergebnis
  • Xenotransplantation – Komparative Zugänge
  • 4.1 Xenotransplantation und interreligiöse Verständigung
  • 4.1.1 Xenotransplantation – christliche Perspektiven
  • 4.1.1.1 Theologie der Anthropozentrik
  • 4.1.1.2 Tiere
  • 4.1.1.3 Grenzüberschreitungen
  • 4.1.1.4 Identität
  • 4.1.1.5 Zusammenfassung
  • 4.1.2 Xenotransplantation – Jüdische Perspektiven
  • 4.1.2.1 Tiere
  • 4.1.2.2 Grenzüberschreitungen
  • 4.1.2.3 Identität
  • 4.1.2.4 Zusammenfassung
  • 4.1.3 Komparative Auswertung
  • Ertrag
  • 5.1 Rückblick: Ergebnisse
  • 5.2 Ausblick: Perspektiven interreligiöser Verständigung
  • Literaturverzeichnis
  • Forum Interdisziplinäre Ethik
  • Forum Interdisziplinäre Ethik. Neue Folge

Animal Forma Corporis

Forum Interdisziplinäre Ethik Neue Folge

Herausgegeben von Jochen Sautermeister Begründet von Gerfried W. Hunold

band 4

Meinen Großeltern in dankbarer Erinnerung gewidmet

Vorwort

Die Fragestellung des vorliegenden Bandes wurde ursprünglich im Zusammenhang des DFG-Sonderforschungsbereiches/Transregio 127 „Biologie der Xenogenen Zell-, Gewebe- und Organtransplantation von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung“ entwickelt. Im Rahmen einer interdisziplinär und interreligiös ausgerichteten Fachtagung mit dem Titel „Xenotransplantation als theologisch-ethische Herausforderung“ wurden im Herbst 2013 die ethischen Anfragen, die sich im Zusammenhang der Xenotransplantation stellen, u.a. aus komparativ-theologischer Sicht erörtert. Das Anliegen, sich aus der Perspektive christlicher Theologie heraus auf eine komparative Begegnung mit jüdischen Perspektiven produktiv einzulassen, ließ mich bereits damals nicht mehr los. Zugleich zeigte sich, dass die katholische Theologie nur teilweise über das hierfür notwendige Instrumentarium verfügte. So entstand das Anliegen, die Frage nach der Methodik des Vergleichs als Forschungsfrage der Anwendung eines solchen Vergleichs voranzustellen. Wissenschaftliche Arbeiten, zumal theologische, stehen immer – bewusst oder unbewusst – auf den Schultern von Ries*innen. Einer der Ries*innen der vorliegenden Arbeit ist die Religionswissenschaft, die auf einen langen und intensiven Diskurs zu den Möglichkeiten und Grenzen des Vergleichs zurückblicken kann. Es ist meine Hoffnung, dass Theologie den Mut aufbringt, sich nicht nur auf die Schultern der Ries*innen der eigenen Tradition, sondern auch anderer Disziplinen zu stellen. Sich auf die Schultern einer Ries*in stellen heißt immer auch: Über die Wolken des eigenen Horizontes hinausschauen, Neues entdecken, die Perspektive erweitern, ohne freilich den eigenen Boden unter den Füßen zu verlieren. Diese Arbeit ist daher auch ein Plädoyer für die Schultern fachfremder Ries*innen.

Das Gelingen dieses langwierigen Projektes verdankt sich der unerschütterlichen Geduld, den präzisen Rückmeldungen und dem wohlwollenden Zuspruch von Prof. Dr. Konrad Hilpert. Dafür, dass er sich auf die Betreuung des Projektes eingelassen hat, gilt ihm mein herzlicher Dank.

Meiner Frau, die parallel ihr eigenes Forschungsprojekt zu bewältigen hatte, kann ich für ihre Unterstützung kaum genug danken: Sie hat mich nicht nur an ihren klugen Überlegungen zu meinen Fragen teilhaben lassen und durch technisches Knowhow erheblich unterstützt, sondern mir auch die emotionale Stabilität verliehen, um zwischen beruflichen und familiären Verpflichtungen den Blick für meine Forschung nicht zu verlieren.

Mein Dank gilt zudem auch meinen Söhnen Pius und Linus, ohne die diese Arbeit erheblich früher, aber mit sehr viel weniger Freude fertig geworden wäre. Gute Gedanken kommen oft beim Spazierengehen: Ich danke daher schließlich Mila, die in Vielem ein besserer Mensch ist als ich, obwohl sie ein Hund ist.

Mit Felix Geyer durfte ich nicht nur lange ein Büro in München, sondern auch eine Bibliothek und eine Wohnung in Berlin teilen. Der regelmäßige Austausch mit ihm, nicht selten bei einem Cocktail oder einem veganen Abendessen, war für den hinter dieser Arbeit stehenden gedanklichen Prozess überaus gewinnbringend.

Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister hat mich damals nicht nur erstmals mit dem Thema der Xenotransplantation im DFG-Sonderforschungsbereich bekannt gemacht, ihm verdanke ich auch die Möglichkeit, diese Arbeit in der Reihe „Forum Interdisziplinäre Ethik“ zu veröffentlichen.

Für die sorgfältige Durchsicht des Manuskripts danke ich schließlich Herrn Siegmar Mathieu. Es versteht sich von selbst, dass alle verbliebenen Fehler zu Lasten des Autors gehen.

München, im August 2024 Richard Mathieu

Inhalt

  1. Vorwort 

  2. Einführung

  3. 1.1 Untersuchungsgegenstand 

  4. 1.2 Aufbau und Leseanleitung 

  5. 1.3 Theologische Ethik 

  6. 1.3.1 Theologisch 

  7. 1.3.2 Systematisch-kritisch 

  8. 1.3.3 Exkurs I: Die Frage nach dem Proprium christlicher Ethik 

  9. 1.3.4 Exkurs II: Die Frage nach dem Proprium jüdischer Ethik 

  10. 1.4 Christlich-jüdische Verständigung 

  11. 1.5 Wahrheitsanspruch versus Vergleich 

  12. 1.6 Relevanz 

  13. 1.6.1 Gesellschaftspolitisch 

  14. 1.6.2 Theologisch 

  15. 1.6.3 Moraltheologisch 

  16. 1.6.4 Sozialethisch 

  17. 1.6.5 Religionspädagogisch 

  18. 1.7 Ethik und Moral – eine Unterscheidung 

  19. 1.8 Bioethik oder Biomoral? 

  20. Methoden, Vorklärungen, Verhältnisbestimmungen

  21. 2.1 Hinführung 

  22. 2.2 Forschungsstand 

  23. 2.3 Methodische Vorbemerkungen 

  24. 2.4 Methodendiskussion 

  25. 2.4.1 Metasprache 

  26. 2.4.2 Selektionskriterien 

  27. 2.4.3 Komparative Theologie 

  28. 2.4.4 Tertium Comparationis 

  29. 2.4.5 Methodische Konkretisierung 

  30. 2.4.5.1 Typologisch 

  31. 2.4.5.1.1 Wertende und analytische Vergleiche 

  32. 2.4.5.1.2 Typologische, genealogische und ­phänomenologische Vergleiche 

  33. 2.4.5.1.3 Normative Ethik als adventiver Vergleichsgegenstand 

  34. 2.4.5.1.4 Adventive Tertia 

  35. 2.4.5.2 Taxonomisch 

  36. 2.4.5.3 Dispositiv 

  37. 2.4.5.4 Autorität und Vergleich 

  38. 2.4.6 Mutterreligion oder Schwesterreligion? 

  39. 2.4.6.1 Das Judentum als Mutterreligion 

  40. 2.4.6.2 Schwesterreligionen – Yuval 

  41. 2.4.6.3 Der Mythos einer gemeinsamen Tradition 

  42. 2.4.7 Welches Judentum? 

  43. 2.4.7.1 Rekonstruktionismus 

  44. 2.4.7.2 Reformjudentum 

  45. 2.4.7.3 Konservatives Judentum 

  46. 2.4.7.4 Orthodoxes Judentum 

  47. Normen, Körper, Tiere – Komparative Zugänge

  48. 3.1 Normative Ethik – Eine systematische Annäherung 

  49. 3.1.1 Jüdische Ethik im Spannungsfeld von Universalität und Partikularität 

  50. 3.1.2 Universalität und Partikularität – Perspektiven Theologischer Ethik katholischer Provenienz 

  51. 3.1.3 Ergebnis 

  52. 3.2 Körper 

  53. 3.2.1 Das Körperdispositiv im Judentum 

  54. 3.2.2 Das Körperdispositiv im Christentum 

  55. 3.2.3 Ergebnis 

  56. 3.3 Tier 

  57. 3.3.1 Das Tierdispositiv im Judentum 

  58. 3.3.2 Das Tierdispositiv im Christentum 

  59. 3.3.3 Ergebnis 

  60. Xenotransplantation – Komparative Zugänge

  61. 4.1 Xenotransplantation und interreligiöse Verständigung 

  62. 4.1.1 Xenotransplantation – christliche Perspektiven 

  63. 4.1.1.1 Theologie der Anthropozentrik 

  64. 4.1.1.2 Tiere 

  65. 4.1.1.3 Grenzüberschreitungen 

  66. 4.1.1.4 Identität 

  67. 4.1.1.5 Zusammenfassung 

  68. 4.1.2 Xenotransplantation – Jüdische Perspektiven 

  69. 4.1.2.1 Tiere 

  70. 4.1.2.2 Grenzüberschreitungen 

  71. 4.1.2.3 Identität 

Details

Seiten
334
Erscheinungsjahr
2025
ISBN (PDF)
9783631918760
ISBN (ePUB)
9783631918777
ISBN (Hardcover)
9783631918753
DOI
10.3726/b21818
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2024 (Dezember)
Schlagworte
Moraltheologie Ethik Interreligiöse Verständigung Xenotransplantation Christentum Judentum
Erschienen
Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2024. 334 S., 5 Abb., 1 Tab.
Produktsicherheit
Peter Lang Group AG

Biographische Angaben

Richard Mathieu (Autor:in)

Richard Mathieu promovierte in katholischer Theologie an der LMU München. Berufliche Stationen umfassen Tätigkeiten als Assistent in der Moraltheologie und als religionspolitischer Referent zunächst bei der CDU- und später bei der Grünen-Bundestagsfraktion. Seit Dezember 2023 ist er Theologischer Grundsatzreferent beim Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising.

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Titel: Animal Forma Corporis