Loading...

Die Tierhalterhaftung in Deutschland, Frankreich und Südafrika

by Amandine Torikian-Tomassian (Author)
©2025 Thesis 318 Pages

Summary

In den letzten Jahrzehnten hat sich die gesellschaftliche und rechtliche Einstellung gegenüber Tieren verändert. Demgegenüber hat der deutsche Gesetzgeber bei der Tierhalterhaftung deutlich weniger Aktivität entfaltet. Auch in der französischen und südafrikanischen Rechtsordnung befindet sich die Tierhalterhaftung weitestgehend unverändert.
Diese Arbeit zielt darauf ab, den aktuellen Stand der Tierhalterhaftung in Deutschland, Frankreich und Südafrika vergleichend zu untersuchen und zu prüfen, ob die bestehenden Regelungen den veränderten rechtspolitischen Überzeugungen noch gerecht werden. Die Autorin dieser Arbeit identifiziert dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowohl in der grundsätzlichen Herangehensweise an die Problematik als auch in der Behandlung spezifischer Einzelfragen in den drei untersuchten Rechtsordnungen und entwickelt daraus mögliche Ansätze für eine Weiterentwicklung dieses Rechtsgebietes.

Table Of Contents

  • Abdeckung
  • Titelseite
  • Copyright-Seite
  • Hingabe
  • Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Einleitung
  • A. Fragestellung
  • B. Gegenstand und Ziel der Arbeit
  • 1. Kapitel: Die Natur der Tierhalterhaftung
  • A. Die Gründe für die Regelung der Tierhalterhaftung
  • I. Eine objektiv konzipierte Haftung
  • II. Die Ausgestaltung als besonderer Tatbestand
  • 1. Die Zwischenstellung des Tieres
  • a) Ursprung des Gedankens im römischen Recht
  • b) Deutschland
  • c) Frankreich
  • d) Südafrika
  • 2. Das Tier als besondere Gefahrenquelle
  • a) Gerechte Zurechnung der Schäden
  • b) Prävention und Schaffung von Anreizen
  • c) Konsequente Verlagerung der Schäden
  • B. Die Hintergründe der Ausgestaltung der Tierhalterhaftung
  • I. Die wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaltung
  • 1. Die Heimtierhaltung
  • a) Definition der Heimtierhaltung
  • b) Sozioökonomische Fakten zur Heimtierhaltung
  • aa) Deutschland
  • bb) Frankreich
  • cc) Südafrika
  • c) Die wirtschaftliche Bedeutung der Heimtierhaltung
  • aa) Deutschland
  • bb) Frankreich
  • cc) Südafrika
  • d) Zwischenergebnis
  • 2. Die Nutztierhaltung
  • a) Definition der Nutztierhaltung
  • b) Sozioökonomische Fakten zur Nutztierhaltung
  • aa) Deutschland
  • bb) Frankreich
  • cc) Südafrika
  • c) Die wirtschaftliche Bedeutung der Nutztierhaltung
  • aa) Deutschland
  • bb) Frankreich
  • cc) Südafrika
  • II. Die soziale Bedeutung der Tierhaltung
  • 1. Die Wirkung von Tieren auf das körperliche und psychische Wohlbefinden des Menschen
  • 2. Die Wirkung von Tieren auf das soziale Umfeld des Menschen
  • III. Fazit
  • C. Ausgestaltung in Deutschland, Frankreich und Südafrika
  • I. Gespaltene Ausgestaltung in Deutschland
  • 1. Historische Entwicklung
  • a) Erster Entwurf von 1888
  • b) Zweiter Entwurf von 1895
  • c) Die Beratung in der Reichstagskommission und im Reichstag
  • d) Gesetzesnovelle von 1908: Entlastungsmöglichkeit bei Nutztieren
  • 2. Aktuelle Rechtslage
  • a) Gefährdungshaftung gem. § 833 S. 1 BGB
  • aa) Das Halten einer Gefahrenquelle
  • bb) Die Nutzungsziehung aus der Gefahrenquelle
  • cc) Die finanzielle Risikominimierung auf Seiten des Geschädigten
  • dd) Die Schadensverlagerung auf Versicherungen
  • b) Privilegierte Verschuldenshaftung mit umgekehrter Beweislast gem. § 833 S. 2 BGB
  • II. Ausgestaltung als verschuldensunabhängige Haftung in Frankreich
  • 1. Historische Entwicklung: von der widerlegbaren zur unwiderlegbaren Verschuldensvermutung
  • a) Anfängliche Ausgestaltung
  • b) Die Einordnung des Art. 1385 C. civ. innerhalb der Art. 1382 C. civ. f.
  • c) Die Wandlung durch das Urteil Montagnié
  • d) Die Angleichung des Art. 1385 C. civ. an Art. 1384 Abs. 1 C. civ.
  • 2. Aktuelle Rechtslage: unwiderlegbare Vermutung mit Ausnahme bestimmter Verteidigungsmittel
  • a) Allgemeine Entwicklung von der Verschuldenstheorie zur Kausalhaftungstheorie
  • b) Von der „théorie du risque“ zur „responsabilité de plein droit“
  • 3. Die geplante Reform
  • a) Überblick über die Etappen auf dem Weg zur Reform
  • b) Überblick über den Inhalt der Reform
  • c) Auswirkung der geplanten Reform auf die Tierhalterhaftung
  • III. Differenzierte Ausgestaltung in Südafrika
  • 1. Actio de pauperie
  • a) Ursprung im römischen Recht
  • b) Wandelung im südafrikanischen Recht
  • 2. Actio de pastu
  • a) Ursprung im römischen Recht
  • b) Wandelung im südafrikanischen Recht
  • 3. Actio de feris
  • a) Ursprung im römischen Recht
  • b) Wandelung im südafrikanischen Recht
  • 4. Actio legis Aquiliae
  • a) Ursprung im römischen Recht
  • b) Wandelung im südafrikanischen Recht
  • 5. Die Relevanz der actiones im Vergleich
  • IV. Fazit
  • D. Fazit zum 1. Kapitel
  • 2. Kapitel: Der haftungsbegründende Tatbestand der Tierhalterhaftung
  • A. Geschützte Interessen
  • B. Das Tier
  • I. Das länderübergreifende Verständnis des Tierbegriffs
  • 1. Weiter Tierbegriff
  • 2. Sonderfall: Mikroorganismen
  • a) Deutschland
  • aa) Darstellung des Streitstands
  • bb) Eigene Stellungnahme
  • b) Frankreich
  • aa) Fälle in der Rechtsprechung
  • bb) Meinungsstand in der Literatur
  • cc) Eigene Stellungnahme
  • c) Südafrika
  • aa) Bisher fehlende Auseinandersetzung
  • bb) Auslegung der actiones im Hinblick auf die Behandlung von Mikroorganismen
  • (1) Actio de pauperie
  • (2) Actio de pastu
  • (3) Actio de feris
  • (4) Actio legis Aquiliae
  • d) Fazit zu Mikroorganismen in den untersuchten Rechtsordnungen
  • II. Länderspezifische Besonderheiten
  • 1. Deutschland: die Privilegierung von Nutztieren in § 833 S. 2 BGB
  • a) Definition des Nutztieres gem. § 833 S. 2 BGB
  • aa) Das Haustier
  • bb) […] welches dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt zu dienen bestimmt ist
  • (1) Allgemeines
  • (2) Spezifisches zu den drei Varianten sowie Abgrenzung von Luxustieren
  • b) Historischer Beweggrund sowie Sinn und Zweck der Privilegierung
  • c) Zeitgemäßheit der Privilegierung
  • aa) Zeitliche Überholung aufgrund des drastischen Rückgangs der Nutztierhaltung in Deutschland
  • bb) Der gewandelte allgemeine Haftpflichtversicherungsschutz als Bestandteil des Abkehrgrundes
  • cc) Probleme, die im Zusammenhang mit der Bestimmung auftreten
  • (1) Übermäßige Berufung auf die kommerzielle Widmung
  • (2) Ungleichbehandlungen
  • (3) Abgrenzungsprobleme
  • d) Fazit zur Privilegierung
  • 2. Frankreich
  • a) Unterschiedslos objektive Haftung
  • aa) Darstellung des Grundsatzes
  • bb) Infragestellung der Gleichbehandlung von Tieren und Sachen
  • cc) Ausblick auf die geplante Reform
  • (1) Auswirkungen des Reformentwurfs auf den Grundsatz der unterschiedslos objektiven Haftung
  • (2) Eigene Stellungnahme zu den Auswirkungen des Reformentwurfs
  • b) Lediglich aneignungsfähige Tiere?
  • c) Die Kategorisierung der Tiere
  • d) Verlorene und entflohene Tiere
  • 3. Südafrika
  • a) Die Behandlung von wilden Tieren im Rahmen der actiones
  • aa) Actio de feris
  • bb) Actio de pauperie
  • cc) Actio de pastu
  • dd) Zwischenergebnis
  • b) Kritik der Vielfalt an actiones am Beispiel des wilden Tieres
  • 4. Fazit und Vergleich der länderspezifischen Besonderheiten
  • III. Anpassung der traditionellen Grundsätze auf neue Konstellationen
  • 1. Der Umgang mit dem therapeutischen Einsatz von Tieren
  • a) Deutschland
  • aa) Aktuelle Rechtslage
  • bb) Ansichten in der Literatur und eigene Stellungnahme hinsichtlich der Anwendung von § 833 S. 2 BGB
  • cc) Steht die neue Konstellation von zu therapeutischen Zwecken eingesetzten Tieren einer reinen Gefährdungshaftung entgegen?
  • b) Frankreich
  • aa) Aktuelle Rechtslage sowie wortlaut- und grundsatzgetreue Anwendung
  • bb) Eigene Stellungnahme
  • c) Südafrika
  • aa) Aktuelle Rechtslage
  • bb) Eigene Stellungnahme
  • 2. Die Stellung von zu wissenschaftlichen Zwecken gehaltenen Tieren
  • a) Deutschland
  • aa) Aktuelle Rechtslage
  • bb) Eigene Stellungnahme
  • cc) Steht die neue Konstellation von zu wissenschaftlichen Zwecken gehaltenen Tieren einer reinen Gefährdungshaftung entgegen?
  • b) Frankreich
  • c) Südafrika
  • 3. Fazit zum Umgang mit neuen Konstellationen
  • C. Die Kausalität
  • I. Deutschland
  • II. Frankreich
  • 1. Die Kausalität als Voraussetzung der Haftung
  • a) Die „théorie de l’équivalence des conditions“
  • b) Die „théorie de la causalité adéquate“
  • c) Die Umsetzung in der gerichtlichen Praxis
  • 2. Ausblick auf die geplante Reform
  • III. Südafrika
  • 1. Die Voraussetzungen der Kausalität
  • 2. Die Kausalität im Rahmen der actiones
  • 3. Die Unterbrechung des Kausalzusammenhangs
  • IV. Fazit
  • D. Die Schadensverursachung durch ein Tier
  • I. Die Schadensverursachung durch ein Tier als notwendige Voraussetzung der Tierhalterhaftung
  • II. Deutschland: die typische Tiergefahr
  • 1. Entwicklung des Begriffes der typischen Tiergefahr in Rechtsprechung und Literatur
  • a) Rechtsprechung: Einführung und Entwicklung des Tatbestandsmerkmals der Tiergefahr
  • b) Literatur
  • c) Fallgruppen und Bewertung derselben
  • aa) Das Tier unter menschlicher Leitung
  • bb) Das Tier unter physiologischem Zwang
  • cc) Natürliches Tierverhalten
  • dd) Fehlen des eigenen Tierverhaltens
  • ee) Aufgabe der Fallgruppen
  • d) Fazit zur Rechtsprechung und Literatur
  • 2. Auslegung des § 833 S. 1 BGB
  • a) Wortlautauslegung
  • b) Historische Auslegung
  • c) Systematische Auslegung
  • d) Teleologische Auslegung
  • e) Geltungszeitliche Auslegung
  • f) Auslegungsergebnis
  • III. Frankreich: „un fait de l’animal“
  • 1. Allgemeines
  • 2. Differenzierung
  • a) In Bewegung befindliches Tier, das mit dem Geschädigten in Berührung gekommen ist
  • b) Inertes Tier oder Tier, das nicht mit dem Geschädigten in Berührung gekommen ist
  • aa) Allgemeines zu dieser Kategorie
  • bb) Dieser Kategorie zugehörige Fallgruppen
  • 3. Ausblick auf die geplante Reform
  • IV. Südafrika
  • 1. Actio de pauperie: Handlung contra naturam sui generis
  • a) Tatbestandsvoraussetzungen
  • aa) Verhalten contra naturam sui generis
  • (1) Ursprung und Bedeutung
  • (2) Maßstab und Kriterien
  • bb) Sponte feritate commota
  • b) Grenzen des Verhaltens contra naturam
  • c) Zweckmäßigkeit des Tatbestandsmerkmals
  • d) Folgen bei Entfallen des Tatbestandsmerkmals
  • 2. Actio de pastu: Eigenwille des Tieres bei der Schadensverursachung
  • 3. Actio legis Aquiliae & actio de feris
  • 4. Eigene Stellungnahme zu den Kriterien
  • V. Vergleich der Lösungen der untersuchten Rechtsordnungen
  • E. Der Tierhalter
  • I. Das länderübergreifende Verständnis des Tierhalterbegriffs
  • II. Der Tierhalterbegriff in Deutschland
  • 1. Der Grundsatz
  • 2. Die grundlegenden Kriterien der Tierhaltereigenschaft im Einzelnen
  • a) Das Eigeninteresse
  • b) Die Entscheidungsgewalt
  • c) Verhältnis der grundlegenden Kriterien zueinander
  • d) Zweckmäßigkeit der Kriterien
  • 3. Sonderkonstellation im Hinblick auf die Person des Halters
  • a) Der Minderjährige
  • b) Die juristische Person
  • III. Der Tierhalterbegriff in Frankreich
  • 1. Der Grundsatz
  • a) Haftungsvermutung zulasten des Eigentümers
  • b) Haftung des Dritten „qui s’en sert“
  • 2. Der Übergang der Tierhaltereigenschaft im Einzelnen
  • a) Der unfreiwillige Übergang auf einen Dritten
  • b) Der freiwillige Übergang auf einen Dritten
  • 3. Besonderheiten des französischen Tierhalterbegriffes
  • a) Alternative und nicht kumulative Haltung
  • b) Umfang der „gardien“-Haftung in persönlicher Hinsicht
  • 4. Sonderkonstellation im Hinblick auf die Person des Halters
  • a) Der Minderjährige
  • b) Die juristische Person
  • c) Hilfspersonen
  • d) Halterschaft in Ausübung eines Berufs
  • 5. Kritik am französischen Tierhalterbegriff
  • 6. Ausblick auf die geplante Reform
  • IV. Der Tierhalterbegriff in Südafrika
  • 1. Der Grundsatz je nach actio
  • a) Actio de pauperie & actio de pastu
  • b) Actio de feris
  • c) Actio legis Aquiliae
  • 2. Kriterien
  • 3. Kontrollübergang auf einen Dritten
  • a) Lösungsansätze
  • aa) Befreiung von der actio de pauperie und Haftung des Dritten auf Grundlage der actio legis Aquiliae
  • bb) Keine Befreiung von der actio de pauperie
  • cc) Gesamtschuldnerische Haftung des Eigentümers und des Dritten
  • dd) Haftung des Dritten auf Grundlage der actio de pauperie
  • b) Eigene Stellungnahme
  • 4. Sonderkonstellationen im Hinblick auf die Person des Halters
  • a) Infantes
  • b) Der Minderjährige
  • c) Die juristische Person
  • d) Hilfspersonen
  • V. Länderübergreifender Vergleich und angemessenste Lösung
  • 1. Vergleich der Lösungen untereinander
  • a) Die maßgeblichen Kriterien
  • b) Alternative oder kumulative Haftung?
  • 2. Angemessenste Lösung
  • F. Die Ausschlussgründe
  • I. Höhere Gewalt
  • 1. Deutschland
  • 2. Frankreich
  • a) Aktuelle Rechtslage
  • aa) Äußerlichkeit („l’extériorité“)
  • bb) Unvorhersehbarkeit („l’imprévisibilité“)
  • cc) Unvermeidbarkeit („l’irrésistibilité“)
  • dd) Rechtsfolge
  • b) Ausblick auf die geplante Reform
  • 3. Südafrika
  • a) Casus fortuitus
  • b) Vis maior
  • aa) im Rahmen der actio de pauperie
  • bb) im Rahmen der anderen actiones
  • (1) Actio legis Aquiliae & actio de pastu
  • (2) Actio de feris
  • 4. Fazit zur höheren Gewalt
  • II. Vereinbarter Haftungsausschluss
  • 1. Deutschland
  • a) Ausdrücklicher Haftungsausschluss
  • b) Stillschweigender Haftungsausschluss
  • 2. Frankreich
  • a) Aktuelle Rechtslage
  • b) Ausblick auf die geplante Reform
  • 3. Südafrika
  • a) Ausdrücklicher Haftungsausschluss
  • b) Stillschweigender Haftungsausschluss
  • 4. Fazit zum Haftungsausschluss
  • III. Länderspezifische Besonderheiten im Rahmen der Ausschlussgründe
  • 1. Deutschland: Exkulpation wegen fehlenden Verschuldens, § 833 S. 2 BGB
  • a) Die erforderliche Sorgfalt
  • b) Überlassung der Beaufsichtigung des Tieres einem Dritten
  • c) Fehlender Ursachenzusammenhang zwischen Sorgfaltspflichtverletzung und Schaden
  • 2. Frankreich: die nicht ausreichenden Gründe des fehlenden Verschuldens und der passiven Rolle des Tieres
  • a) Das fehlende Verschulden des Tierhalters
  • b) Die passive Rolle des Tieres
  • aa) Aktuelle Rechtslage
  • bb) Ausblick auf die geplante Reform
  • 3. Südafrika: Person befand sich nicht rechtmäßig an dem Ort, an dem der Schaden entstanden ist
  • a) Anforderungen an die „Rechtmäßigkeit“: nur legitimer Zweck oder gesetzliches Recht erforderlich?
  • b) Zweckmäßigkeit dieses Ausschlussgrundes und zielführendste Lösung
  • G. Fazit
  • I. Die maßgeblichen Unterschiede
  • II. Handlungsbedarf der Gesetzgeber
  • 3. Kapitel: Der Umfang der Tierhalterhaftung
  • A. Der haftungsausfüllende Tatbestand der Tierhalterhaftung
  • I. Rechtsfolgen
  • 1. Deutschland
  • 2. Frankreich
  • a) Aktuelle Rechtslage
  • b) Rechtslage bei Umsetzung der geplanten Reform
  • 3. Südafrika
  • 4. Vergleich der Rechtsfolgen in den untersuchten Rechtsordnungen
  • II. Mitverschulden
  • 1. Deutschland
  • a) Definition des Mitverschuldens
  • b) Einteilung in Gruppen
  • c) Beidseitige Tiergefahr
  • 2. Frankreich
  • a) Entwicklung in der Rechtsprechung
  • aa) „Exonération totale“, die vollständige Entlastung des Tierhalters
  • bb) „Exonération partielle“, die teilweise Entlastung des Tierhalters
  • cc) Aktuelle Rechtslage
  • b) Ausblick auf die geplante Reform
  • 3. Südafrika
  • a) Actio de pauperie
  • aa) Provokation
  • bb) (Mit-)Verschulden des Klägers
  • b) Actio legis Aquiliae, actio de feris und actio de pastu
  • 4. Fazit zum Mitverschulden
  • II. Handeln auf eigene Gefahr bzw. freiwillige Risikoübernahme
  • 1. Deutschland
  • a) Die Rechtsprechung des BGH
  • b) Die Ansichten in der Literatur
  • c) Eigene Stellungnahme
  • aa) Ablehnung der teleologischen Reduktion des § 833 S. 1 BGB
  • bb) Kürzung des Schadensersatzanspruches über § 254 BGB
  • 2. Frankreich
  • a) Entwicklung in der Rechtsprechung
  • b) Auswirkungen dieser Rechtsprechung auf die Tierhalterhaftung
  • 3. Südafrika
  • a) Actio de pauperie
  • b) Actio legis Aquiliae, actio de feris und actio de pastu
  • 4. Fazit zum Handeln auf eigene Gefahr bzw. zur freiwilligen Risikoübernahme
  • III. Drittverschulden
  • 1. Deutschland
  • a) Grundsatz zum Drittverschulden
  • b) Zusammentreffen mehrerer Haftpflichtiger
  • 2. Frankreich
  • a) Grundsatz zum Drittverschulden
  • aa) Aktuelle Rechtslage
  • bb) Ausblick auf die geplante Reform
  • b) Zusammentreffen mehrere Haftpflichtiger
  • 3. Südafrika
  • a) Grundsatz zum Drittverschulden
  • aa) Actio de pauperie, actio legis Aquiliae und actio de feris
  • bb) Besonderheit im Rahmen der actio de pastu
  • b) Zusammentreffen mehrere Haftpflichtiger
  • aa) Actio de pauperie, actio legis Aquiliae und actio de feris
  • bb) Besonderheit im Rahmen der actio de pastu
  • c) Fazit zum Drittverschulden
  • B. Fazit
  • 4. Kapitel: Ergebnisse und Perspektiven
  • A. Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse und Bewertung derselben
  • I. Rückblick auf den Ausgangspunkt der Arbeit
  • 1. Praxisrelevanz der Tierhaltung und Auswirkung auf die Haftungsregelungen
  • 2. Reformierungsbedarf der ursprünglichen und historischen Ausgestaltungen
  • II. Herausforderungen
  • B. Zusammenfassung der rechtsvergleichenden Stellungnahmen
  • I. Die Haftungsvoraussetzungen
  • 1. Der Tierbegriff
  • a) Keine Unterscheidung zwischen Luxus- und Nutztieren in Deutschland
  • b) Keine Unterschiedslosigkeit zwischen Tieren und Sachen in Frankreich
  • c) Keine differenzierte Ausgestaltung der Tierhalterhaftung in Südafrika
  • d) Zwischenergebnis
  • 2. Neue Konstellationen
  • 3. Die Kausalität
  • 4. Die Schadensverursachung durch ein Tier
  • a) Aufnahme der typischen Tiergefahr in den Wortlaut des § 833 BGB und weites Verständnis des Begriffes
  • b) Aufnahme des „rôle actif de l’animal“ in den Wortlaut in Art. 1243 C. civ.
  • c) Abschaffung des contra naturam sui generis-Merkmals im Rahmen der actio de pauperie sowie des Merkmals des Eigenwillens im Rahmen der actio de pastu
  • d) Zwischenergebnis
  • 5. Der Tierhalter
  • a) Aktualisierung des „garde“-Begriffes in Frankreich
  • b) Zwischenergebnis
  • 6. Die Ausschlussgründe
  • a) Höhere Gewalt
  • b) Haftungsausschluss
  • II. Der Umfang
  • 1. Die Rechtsfolgen
  • 2. Mitverschulden
  • 3. Handeln auf eigene Gefahr bzw. freiwillige Risikoübernahme
  • 4. Drittverschulden
  • III. Schlussfolgerung
  • C. Konkrete Reformvorschläge für die deutsche, französische und südafrikanische Tierhalterhaftung
  • I. Reformvorschlag für § 833 BGB
  • II. Reformvorschlag für Art. 1243 C. civ.
  • III. Reformvorschlag für die südafrikanische Tierhalterhaftung
  • D. Länderübergreifender Reformvorschlag
  • E. Die Grenzen eines länderübergreifenden Reformvorschlags
  • I. Die Grenzen
  • II. Schlussfolgerung
  • Abschließende Betrachtungen
  • Literaturverzeichnis

Amandine Torikian-Tomassian

Die Tierhalterhaftung in Deutschland,
Frankreich und Südafrika

Berlin · Bruxelles · Chennai · Lausanne · New York · Oxford

Je dédie ce travail à maman et papa.

„On ne voit bien qu’avec le cœur. L’essentiel est invisible pour les yeux.“

(Le Petit Prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

A. Fragestellung

B. Gegenstand und Ziel der Arbeit

1. Kapitel: Die Natur der Tierhalterhaftung

A. Die Gründe für die Regelung der Tierhalterhaftung

I. Eine objektiv konzipierte Haftung

II. Die Ausgestaltung als besonderer Tatbestand

1. Die Zwischenstellung des Tieres

a) Ursprung des Gedankens im römischen Recht

b) Deutschland

c) Frankreich

d) Südafrika

2. Das Tier als besondere Gefahrenquelle

a) Gerechte Zurechnung der Schäden

b) Prävention und Schaffung von Anreizen

c) Konsequente Verlagerung der Schäden

B. Die Hintergründe der Ausgestaltung der Tierhalterhaftung

I. Die wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaltung

1. Die Heimtierhaltung

a) Definition der Heimtierhaltung

b) Sozioökonomische Fakten zur Heimtierhaltung

aa) Deutschland

bb) Frankreich

cc) Südafrika

c) Die wirtschaftliche Bedeutung der Heimtierhaltung

aa) Deutschland

bb) Frankreich

cc) Südafrika

d) Zwischenergebnis

2. Die Nutztierhaltung

a) Definition der Nutztierhaltung

b) Sozioökonomische Fakten zur Nutztierhaltung

aa) Deutschland

bb) Frankreich

cc) Südafrika

c) Die wirtschaftliche Bedeutung der Nutztierhaltung

aa) Deutschland

bb) Frankreich

cc) Südafrika

II. Die soziale Bedeutung der Tierhaltung

1. Die Wirkung von Tieren auf das körperliche und psychische Wohlbefinden des Menschen

2. Die Wirkung von Tieren auf das soziale Umfeld des Menschen

III. Fazit

C. Ausgestaltung in Deutschland, Frankreich und Südafrika

I. Gespaltene Ausgestaltung in Deutschland

1. Historische Entwicklung

a) Erster Entwurf von 1888

b) Zweiter Entwurf von 1895

c) Die Beratung in der Reichstagskommission und im Reichstag

d) Gesetzesnovelle von 1908: Entlastungsmöglichkeit bei Nutztieren

2. Aktuelle Rechtslage

a) Gefährdungshaftung gem. § 833 S. 1 BGB

aa) Das Halten einer Gefahrenquelle

bb) Die Nutzungsziehung aus der Gefahrenquelle

cc) Die finanzielle Risikominimierung auf Seiten des Geschädigten

dd) Die Schadensverlagerung auf Versicherungen

b) Privilegierte Verschuldenshaftung mit umgekehrter Beweislast gem. § 833 S. 2 BGB

II. Ausgestaltung als verschuldensunabhängige Haftung in Frankreich

1. Historische Entwicklung: von der widerlegbaren zur unwiderlegbaren Verschuldensvermutung

a) Anfängliche Ausgestaltung

b) Die Einordnung des Art. 1385 C. civ. innerhalb der Art. 1382 C. civ. f.

c) Die Wandlung durch das Urteil Montagnié

d) Die Angleichung des Art. 1385 C. civ. an Art. 1384 Abs. 1 C. civ.

2. Aktuelle Rechtslage: unwiderlegbare Vermutung mit Ausnahme bestimmter Verteidigungsmittel

a) Allgemeine Entwicklung von der Verschuldenstheorie zur Kausalhaftungstheorie

b) Von der „théorie du risque“ zur „responsabilité de plein droit“

3. Die geplante Reform

a) Überblick über die Etappen auf dem Weg zur Reform

b) Überblick über den Inhalt der Reform

c) Auswirkung der geplanten Reform auf die Tierhalterhaftung

III. Differenzierte Ausgestaltung in Südafrika

1. Actio de pauperie

a) Ursprung im römischen Recht

b) Wandelung im südafrikanischen Recht

2. Actio de pastu

a) Ursprung im römischen Recht

b) Wandelung im südafrikanischen Recht

3. Actio de feris

a) Ursprung im römischen Recht

b) Wandelung im südafrikanischen Recht

4. Actio legis Aquiliae

a) Ursprung im römischen Recht

b) Wandelung im südafrikanischen Recht

5. Die Relevanz der actiones im Vergleich

IV. Fazit

D. Fazit zum 1. Kapitel

2. Kapitel: Der haftungsbegründende Tatbestand der Tierhalterhaftung

A. Geschützte Interessen

B. Das Tier

I. Das länderübergreifende Verständnis des Tierbegriffs

1. Weiter Tierbegriff

2. Sonderfall: Mikroorganismen

a) Deutschland

aa) Darstellung des Streitstands

bb) Eigene Stellungnahme

b) Frankreich

aa) Fälle in der Rechtsprechung

bb) Meinungsstand in der Literatur

cc) Eigene Stellungnahme

c) Südafrika

aa) Bisher fehlende Auseinandersetzung

bb) Auslegung der actiones im Hinblick auf die Behandlung von Mikroorganismen

(1) Actio de pauperie

(2) Actio de pastu

(3) Actio de feris

(4) Actio legis Aquiliae

d) Fazit zu Mikroorganismen in den untersuchten Rechtsordnungen

II. Länderspezifische Besonderheiten

1. Deutschland: die Privilegierung von Nutztieren in § 833 S. 2 BGB

a) Definition des Nutztieres gem. § 833 S. 2 BGB

aa) Das Haustier

bb) […] welches dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt zu dienen bestimmt ist

(1) Allgemeines

(2) Spezifisches zu den drei Varianten sowie Abgrenzung von Luxustieren

b) Historischer Beweggrund sowie Sinn und Zweck der Privilegierung

c) Zeitgemäßheit der Privilegierung

aa) Zeitliche Überholung aufgrund des drastischen Rückgangs der Nutztierhaltung in Deutschland

bb) Der gewandelte allgemeine Haftpflichtversicherungsschutz als Bestandteil des Abkehrgrundes

cc) Probleme, die im Zusammenhang mit der Bestimmung auftreten

(1) Übermäßige Berufung auf die kommerzielle Widmung

(2) Ungleichbehandlungen

(3) Abgrenzungsprobleme

d) Fazit zur Privilegierung

2. Frankreich

a) Unterschiedslos objektive Haftung

aa) Darstellung des Grundsatzes

bb) Infragestellung der Gleichbehandlung von Tieren und Sachen

cc) Ausblick auf die geplante Reform

(1) Auswirkungen des Reformentwurfs auf den Grundsatz der unterschiedslos objektiven Haftung

(2) Eigene Stellungnahme zu den Auswirkungen des Reformentwurfs

b) Lediglich aneignungsfähige Tiere?

c) Die Kategorisierung der Tiere

d) Verlorene und entflohene Tiere

3. Südafrika

a) Die Behandlung von wilden Tieren im Rahmen der actiones

aa) Actio de feris

bb) Actio de pauperie

cc) Actio de pastu

dd) Zwischenergebnis

b) Kritik der Vielfalt an actiones am Beispiel des wilden Tieres

Details

Pages
318
Publication Year
2025
ISBN (PDF)
9783631933961
ISBN (ePUB)
9783631933978
ISBN (Softcover)
9783631933114
DOI
10.3726/b22686
Language
German
Publication date
2025 (July)
Keywords
Tierhalter Tiergefahr Objektive Haftung Nutztier Haustier Gefahrenquelle Tierhalterhaftung Deliktsrecht Rechtsvergleich
Published
Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2025. 318 S., 5 s/w Abb., 6 Tab.
Product Safety
Peter Lang Group AG

Biographical notes

Amandine Torikian-Tomassian (Author)

Amandine Torikian-Tomassian studierte Rechtswissenschaften in München und Paris. Sie schloss ihr Studium mit dem ersten Staatsexamen und der Maîtrise en droit ab. Ihr Referendariat absolvierte sie am Oberlandesgericht München. Als Rechtsanwältin in einer amerikanischen Großkanzlei berät und vertritt Amandine Torikian-Tomassian Mandanten in nationalen und internationalen streitigen Verfahren vor deutschen Gerichten sowie in nationalen und internationalen Schiedsverfahren. Sie promovierte an der Universität Passau.

Previous

Title: Die Tierhalterhaftung in Deutschland, Frankreich und Südafrika