Untersuchungen zum Urslavischen: Einleitende Kapitel, Lautlehre, Morphematik
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Georg Holzer
Gegenstand dieses Buches ist das um ca. 600 n. Chr. gesprochene Urslavische. Nach der historischen und geographischen Einordnung und der Bestimmung der soziolinguistischen Funktion dieser Sprache behandelt das Buch theoretisch und empirisch die Frage ihrer Einheitlichkeit. Es folgt die hauptsächlich auf die Lehnbeziehungen des mittelalterlichen Slavischen gestützte Rekonstruktion der Phonetik des Urslavischen und der Lautung und Akzentuierung urslavischer Wörter. Danach werden Bereiche der Morphologie des Urslavischen, insbesondere der Wortbildung, detailliert behandelt, wobei im Wesentlichen auf die Methoden der „generativen Phonologie" zurückgegriffen wird. Auch da wird die urslavische Akzentologie konsequent mitberücksichtigt.
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- 978-3-631-82844-1
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- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 260 S., 8 Tab.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- About the author
- About the book
- Vorwort
- Inhalt
- Abkürzungen, Erklärung einzelner Sprachennamen
- I. Die Notationen urslavischer Lautungen. Alphabetische Reihenfolge der Buchstaben
- II. Wann, wo und von wem Urslavisch gesprochen wurde
- III. Die Einheitlichkeit des Urslavischen
- IV. LAUTLEHRE
- Allgemeines
- § 1. Im Urslavischen war der Wandel a > o noch nicht vollzogen.
- § 2. Im Urslavischen war der Wandel ū > ȳ noch nicht vollzogen.
- § 3. Im Urslavischen waren die w-Prothese und der nachfolgende Wandel w > v noch nicht vollzogen.
- § 4. Im Urslavischen war die j-Prothese noch nicht vollzogen.
- § 5. Im Urslavischen war der Wandel d´ž > ž noch nicht vollzogen.
- § 6. Im Urslavischen waren die Dritte Palatalisierung, die nachfolgende Assibilierung und der ebenso nachfolgende Wandel ś > s/š noch nicht vollzogen.
- § 7. Im Urslavischen war der Umlaut noch nicht vollzogen.
- § 8. Im Urslavischen waren die Monophthongierung ej > ῃ und der nachfolgende Wandel ῃ > ī noch nicht vollzogen.
- § 9. Im Urslavischen war die Monophthongierung aj > η noch nicht vollzogen.
- § 10. Im Urslavischen waren die Monophthongierungen aw und āw > ω, ew und ēw > ῳ und der weitere Wandel ω, ῳ > ū noch nicht vollzogen.
- § 11. Im Urslavischen waren die Monophthongierungen uw > ϝ, ij > ζ, uj > ι, iw > υ und die nachfolgenden Wandel ϝ > ū, ζ > ī, ι > ī, υ > ū noch nicht vollzogen.
- § 12. Im Urslavischen waren die Langdiphthongmonophthongierungen ēj > ῃ und āj > η sowie der weitere Wandel ῃ > ī noch nicht vollzogen.
- § 13. Im Urslavischen war der Wandel ē > η (= ê) noch nicht vollzogen
- § 14. Im Urslavischen waren die Zweite Palatalisierung und die nachfolgende Assibilierung bzw. der nachfolgende Wandel ś > s/š noch nicht vollzogen.
- § 15. Im Urslavischen war die Depalatalisierung von ē zu ā nach Palatalen noch nicht vollzogen.
- § 16. Im Urslavischen war Dybos Gesetz noch nicht vollzogen.
- § 17. Im Urslavischen war der Wandel n(˙)m > m wohl noch nicht vollzogen.
- § 18. Im Urslavischen waren die Dritte Deakzentuierung und Meillets Metatonie noch nicht vollzogen.
- § 19. Im Urslavischen war die Reakzentuierung der betonungslosen Wortformen noch nicht vollzogen.
- § 20. Im Urslavischen waren allfällige Kontraktionen und die beiden Ivšićschen Gesetze noch nicht vollzogen und gab es noch keinen Neoakut.
- § 21. Im Urslavischen war der Wandel i, u > ь, ъ noch nicht vollzogen.
- § 22. Im Urslavischen war die Jotierung noch nicht vollzogen.
- § 23. Im Urslavischen waren kt, xt noch nicht zu ḱt, x́t und diese noch nicht zu t´ geworden.
- § 24. Im Urslavischen waren gewisse Konsonantensequenzen noch nicht vereinfacht worden
- § 25. Im Urslavischen war die l-Epenthese noch nicht
- § 26. Im Urslavischen waren die Nasalvokale noch nicht entstanden.
- § 27. Im Urslavischen waren die langen Nasaldiphthonge noch nicht gekürzt.
- § 28. Im Urslavischen waren auslautende Langvokale noch nicht gekürzt.
- Glossar der Entlehnungen
- V. MORPHEMATIK
- § 1. Einleitung
- § 2. Beständige und flüchtige Segmente
- § 3. Die urslavischen Transformationen (Tf.)
- Tf. 1: ˙jà ≥ jà
- Tf. 2: Ablaut: Die Wirkung der flüchtigen Segmente à, ø, ì, ù
- Tf. 3: Die Wirkung der flüchtigen Vokale è, é, è˙, é˙, è˙, é˙
- Tf. 4: Tautosyllabisches ew ≥ jaw
- Tf. 5: Schwund von Akuten in bestimmten Positionen
- Tf. 6: Hirts Gesetz und das flüchtige Segment o
- Tf. 7: Die Auflösung sonantischer Monophthonge
- Tf. 8: Die Assimilationen ew ≥ aw und ej ≥ ij
- Tf. 9: Dehnstufe: Die Wirkung der flüchtigen Vokale ḕ, ḕ, ḕ˙, ḕ˙
- Tf. 10: Dehnung durch Akut
- Tf. 11: r˙j ≥ rj, l˙j ≥ lj
- Tf. 12: Transformation des segmentalen Akuts in einen prosodischen
- Tf. 13: Die Wirkung der flüchtigen Segmente h, q, ḥ
- Tf. 14: Schwund der „ordentlichen“ flüchtigen SegmenteTf. 15: Schwund der hinteren Betonungen
- Tf. 16: u, u˙, ū, ū˙ ≥ uw; i, i˙, ī, ī˙ ≥ ij
- Tf. 17: Erste Palatalisierung
- Tf. 18: Assimilationen und Dissimilationen
- Tf. 19: Konsonantenausfälle
- Tf. 20: ü ≥ ju/u, ǟ ≥ jā/ā
- Tf. 21: gn ≥ gń
- Tf. 22: jj ≥ j, j˙j ≥ j
- Tf. 23: Schwund der „außerordentlichen“ flüchtigen Segmente
- Dybos Gesetz als nachurslavische Transformation
- § 4. Die urslavischen Akzentparadigmen
- § 5. Themavokale
- § 6. Das Akzentparadigma H beim Verb
- § 7. Das Akzentparadigma H beim Nomen
- § 8. Freie und gebundene Wörter
- § 9. Proklitika
- § 10. Enklitika
- § 11. Anaklitika
- § 12. Die Partikel °h und das Akzentparadigma D
- § 13. Univerbierungen
- § 14. Zur Verteilung der Ablautstufen
- § 15. Komplementäre Suffixe
- § 16. Das l-Partizip
- § 17. Verbale Präfixkomposita
- § 18. Nominale Präfixkomposita und Postverbalia mit dem Interfix °èé˙
- § 19. Nominale Präfixkomposita und Postverbalia mit dem Interfix °q
- § 20. Nominale Präfixkomposita und Postverbalia mit dem Interfix °ḕ˙
- § 21. „Negativkomposita“ ohne Interfix
- § 22. Komposita aus zwei flektierbaren Gliedern mit dem Interfix °ha|èé˙ und ohne das Suffix °h
- § 23. Komposita aus zwei flektierbaren Gliedern mit dem Interfix °ha|èé˙ und dem Suffix °h
- § 24. Komposita aus zwei flektierbaren Gliedern ohne Interfix
- § 25. Reduplikationen
- § 26. Morphematik und Analogie
- § 27. Suffixverbindungen
- § 28. Anmerkungen zu einzelnen Suffixen
- VI. Anmerkungen zu einzelnen urslavischen (und nachurslavischen) Wörtern
- Literatur
§ 26. Morphematik und Analogie
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Man beachte folgende Zusammenhänge zwischen flüchtigen Segmenten und historischen analogischen Prozessen (zu diesem Thema siehe auch H16b: 61-62):
(1) Bildungen mit morphematischer Betonungslosigkeit in einer Silbe unmittelbar vor einem °è oder è˙ wie z. B. ursl. °wad|è˙ük|ā˙ ≥ 3 14 15 20 23 *wadukā˙ «vodъka» ‘Wässerchen’ (> russ. vodka) haben auf dieser Silbe u. a. analogisch nach solchen parallelen Bildungen ihre phonetische Betonung erhalten, die dort auch ohne °è eine phonetische Betonung hätten wie z. B. ursl. °rajk|è˙ük|ā˙ ≥ 3 14 15 17 20 23 *raj˙čjukā˙ «rěčьka» ‘Flüsschen’ (> russ. rečka).
(2) Bildungen ohne morphematischen Akut in der Silbe unmittelbar vor einem °è˙ oder °è˙ wie z. B. ursl. °rajk|è˙ük|ā˙ ≥ 3 14 15 17 20 23 *raj˙čjukā˙ «rěčьka» (> russ. rečka) sind dort analogisch nach solchen parallelen Bildungen phonetisch akutiert, die dort auch ohne °è˙, °è˙ einen phonetischen Akut hätten wie z. B. ursl. °gal˙w|è˙ük|ā˙ ≥ 3 14 15 20 23 *gal˙wukā˙ «golvъka» ‘Köpfchen’ (> russ. golovka).
(3) Bildungen mit morphematischer Betonungslosigkeit in einer Silbe unmittelbar nach einem °é sind dort analogisch nach solchen parallelen Bildungen phonetisch betont, die dort auch ohne °é eine phonetische Betonung hätten. Es ist aber schwer, das für einen konkreten Fall nachzuweisen. Woher kommt z. B. das °é (und überhaupt das t) in ursl. °de˙|ét|en˙t|ø ≥ 2 3 °*de˙|ét|n˙t|ø ≥ 7 10 14 19 23 *dē˙tin˙ «dětę» ←214 | 215→‘Säugling’...
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- Vorwort
- Inhalt
- Abkürzungen, Erklärung einzelner Sprachennamen
- I. Die Notationen urslavischer Lautungen. Alphabetische Reihenfolge der Buchstaben
- II. Wann, wo und von wem Urslavisch gesprochen wurde
- III. Die Einheitlichkeit des Urslavischen
- IV. LAUTLEHRE
- Allgemeines
- § 1. Im Urslavischen war der Wandel a > o noch nicht vollzogen.
- § 2. Im Urslavischen war der Wandel ū > ȳ noch nicht vollzogen.
- § 3. Im Urslavischen waren die w-Prothese und der nachfolgende Wandel w > v noch nicht vollzogen.
- § 4. Im Urslavischen war die j-Prothese noch nicht vollzogen.
- § 5. Im Urslavischen war der Wandel d´ž > ž noch nicht vollzogen.
- § 6. Im Urslavischen waren die Dritte Palatalisierung, die nachfolgende Assibilierung und der ebenso nachfolgende Wandel ś > s/š noch nicht vollzogen.
- § 7. Im Urslavischen war der Umlaut noch nicht vollzogen.
- § 8. Im Urslavischen waren die Monophthongierung ej > ῃ und der nachfolgende Wandel ῃ > ī noch nicht vollzogen.
- § 9. Im Urslavischen war die Monophthongierung aj > η noch nicht vollzogen.
- § 10. Im Urslavischen waren die Monophthongierungen aw und āw > ω, ew und ēw > ῳ und der weitere Wandel ω, ῳ > ū noch nicht vollzogen.
- § 11. Im Urslavischen waren die Monophthongierungen uw > ϝ, ij > ζ, uj > ι, iw > υ und die nachfolgenden Wandel ϝ > ū, ζ > ī, ι > ī, υ > ū noch nicht vollzogen.
- § 12. Im Urslavischen waren die Langdiphthongmonophthongierungen ēj > ῃ und āj > η sowie der weitere Wandel ῃ > ī noch nicht vollzogen.
- § 13. Im Urslavischen war der Wandel ē > η (= ê) noch nicht vollzogen
- § 14. Im Urslavischen waren die Zweite Palatalisierung und die nachfolgende Assibilierung bzw. der nachfolgende Wandel ś > s/š noch nicht vollzogen.
- § 15. Im Urslavischen war die Depalatalisierung von ē zu ā nach Palatalen noch nicht vollzogen.
- § 16. Im Urslavischen war Dybos Gesetz noch nicht vollzogen.
- § 17. Im Urslavischen war der Wandel n(˙)m > m wohl noch nicht vollzogen.
- § 18. Im Urslavischen waren die Dritte Deakzentuierung und Meillets Metatonie noch nicht vollzogen.
- § 19. Im Urslavischen war die Reakzentuierung der betonungslosen Wortformen noch nicht vollzogen.
- § 20. Im Urslavischen waren allfällige Kontraktionen und die beiden Ivšićschen Gesetze noch nicht vollzogen und gab es noch keinen Neoakut.
- § 21. Im Urslavischen war der Wandel i, u > ь, ъ noch nicht vollzogen.
- § 22. Im Urslavischen war die Jotierung noch nicht vollzogen.
- § 23. Im Urslavischen waren kt, xt noch nicht zu ḱt, x́t und diese noch nicht zu t´ geworden.
- § 24. Im Urslavischen waren gewisse Konsonantensequenzen noch nicht vereinfacht worden
- § 25. Im Urslavischen war die l-Epenthese noch nicht
- § 26. Im Urslavischen waren die Nasalvokale noch nicht entstanden.
- § 27. Im Urslavischen waren die langen Nasaldiphthonge noch nicht gekürzt.
- § 28. Im Urslavischen waren auslautende Langvokale noch nicht gekürzt.
- Glossar der Entlehnungen
- V. MORPHEMATIK
- § 1. Einleitung
- § 2. Beständige und flüchtige Segmente
- § 3. Die urslavischen Transformationen (Tf.)
- Tf. 1: ˙jà ≥ jà
- Tf. 2: Ablaut: Die Wirkung der flüchtigen Segmente à, ø, ì, ù
- Tf. 3: Die Wirkung der flüchtigen Vokale è, é, è˙, é˙, è˙, é˙
- Tf. 4: Tautosyllabisches ew ≥ jaw
- Tf. 5: Schwund von Akuten in bestimmten Positionen
- Tf. 6: Hirts Gesetz und das flüchtige Segment o
- Tf. 7: Die Auflösung sonantischer Monophthonge
- Tf. 8: Die Assimilationen ew ≥ aw und ej ≥ ij
- Tf. 9: Dehnstufe: Die Wirkung der flüchtigen Vokale ḕ, ḕ, ḕ˙, ḕ˙
- Tf. 10: Dehnung durch Akut
- Tf. 11: r˙j ≥ rj, l˙j ≥ lj
- Tf. 12: Transformation des segmentalen Akuts in einen prosodischen
- Tf. 13: Die Wirkung der flüchtigen Segmente h, q, ḥ
- Tf. 14: Schwund der „ordentlichen“ flüchtigen SegmenteTf. 15: Schwund der hinteren Betonungen
- Tf. 16: u, u˙, ū, ū˙ ≥ uw; i, i˙, ī, ī˙ ≥ ij
- Tf. 17: Erste Palatalisierung
- Tf. 18: Assimilationen und Dissimilationen
- Tf. 19: Konsonantenausfälle
- Tf. 20: ü ≥ ju/u, ǟ ≥ jā/ā
- Tf. 21: gn ≥ gń
- Tf. 22: jj ≥ j, j˙j ≥ j
- Tf. 23: Schwund der „außerordentlichen“ flüchtigen Segmente
- Dybos Gesetz als nachurslavische Transformation
- § 4. Die urslavischen Akzentparadigmen
- § 5. Themavokale
- § 6. Das Akzentparadigma H beim Verb
- § 7. Das Akzentparadigma H beim Nomen
- § 8. Freie und gebundene Wörter
- § 9. Proklitika
- § 10. Enklitika
- § 11. Anaklitika
- § 12. Die Partikel °h und das Akzentparadigma D
- § 13. Univerbierungen
- § 14. Zur Verteilung der Ablautstufen
- § 15. Komplementäre Suffixe
- § 16. Das l-Partizip
- § 17. Verbale Präfixkomposita
- § 18. Nominale Präfixkomposita und Postverbalia mit dem Interfix °èé˙
- § 19. Nominale Präfixkomposita und Postverbalia mit dem Interfix °q
- § 20. Nominale Präfixkomposita und Postverbalia mit dem Interfix °ḕ˙
- § 21. „Negativkomposita“ ohne Interfix
- § 22. Komposita aus zwei flektierbaren Gliedern mit dem Interfix °ha|èé˙ und ohne das Suffix °h
- § 23. Komposita aus zwei flektierbaren Gliedern mit dem Interfix °ha|èé˙ und dem Suffix °h
- § 24. Komposita aus zwei flektierbaren Gliedern ohne Interfix
- § 25. Reduplikationen
- § 26. Morphematik und Analogie
- § 27. Suffixverbindungen
- § 28. Anmerkungen zu einzelnen Suffixen
- VI. Anmerkungen zu einzelnen urslavischen (und nachurslavischen) Wörtern
- Literatur