Der literarische Text und I-Faktoren in der Übersetzung
Anhand ausgewählter Werke Zbigniew Herberts im Deutschen und Englischen- Eine kontrastive trilinguale Analyse
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Piotr Sulikowski
1. Einleitung
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Das Symbol der Dichtung und der Dichter – der Pegasus, ein beflügeltes Pferd aus der griechischen Mythologie, erhält bei Zbigniew Herbert eine eigentümliche Geschichte. Er zeigt sich als ein höheres Wesen, ein Paradigma, ein Effekt der religiös-magischen Überzeugungen der ordentlichen, gequälten Pferde, was an sich ein gedanklicher Nachlass von Xenophanes (570–475 v. Chr.) zu sein scheint, der die Ansicht vertritt, dass wenn Pferde ihre Götter konzipiert hätten, dann müßten diese ebenfalls Pferde sein (Ajdukiewicz 2004:136).
Der Pegasus vertritt eine besondere Ästhetik und steht für die Gedankenfreiheit und Kreation. Er wurde eigentlich nie beritten oder gezähmt, nur einmal von Bellerofont gefangen, unterliegt heutzutage einem in der Ansicht Herberts unberechtigten Prozedere – er wird von Dichtern für die Zwecke der Literatur missbraucht, er wurde auch zum Paten der Literatur gemacht, obwohl dies eine Illusion ist – in der Wirklichkeit hinterließ Pegasus sein Joch, um frei und unantastbar zu sein, welches ab diesem Moment von Dichtern als ein Schein der Kreativität getragen wird (Herbert KM 108–110).
Prägnant ist die Einbindung in den Entstehungsprozess der Denotate, darunter auch der Monster und Götter, der Semantik. Der Autor des Bandes Król mrówek (König der Ameisen) vermutet, dass viele „wie vom betrunkenen Metzger zusammengenähte“ Ungeheuer in der Mythologie aus zwei Gründen entstanden seien: Einerseits sei es der interkulturelle Kontakt mit anderen Völkern und ihren Mythologien, wodurch widersprüchliche Elemente aufeinander...
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