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Die Heiratspolitik der Welfen von 1235 bis zum Ausgang des Mittelalters

von Frederieke M. Schnack (Autor:in)
©2016 Dissertation XII, 249 Seiten
Reihe: Kieler Werkstücke, Band 43

Zusammenfassung

Ehe- und Familienpolitik – für Dynastien des mittelalterlichen Hochadels war dies ein wichtiges Aktionsfeld mit Einfluss auf den Fortbestand der Familien sowie den Rang und die politischen Handlungsoptionen. Vor diesem Hintergrund analysiert die Autorin die Heiratspolitik der Welfen im Spätmittelalter. Sie untersucht für die verschiedenen Linien der Dynastie, welche Ausrichtung der Heiratsverbindungen erkennbar ist und unter welchen politischen Gesichtspunkten die Ehen geschlossen wurden. Dies ermöglicht detaillierte Erkenntnisse zu den Handlungsspielräumen der welfischen Dynastie sowie zu ihrer Stellung im Reichsfürstenstand.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Vorwort des Herausgebers
  • Vorwort der Verfasserin
  • Inhaltsverzeichnis
  • 1. Einleitung
  • 2. Eingrenzung und Methodik
  • 3. Die Ausgangssituation: Welfische Herrschaft zu Beginn des 13. Jahrhunderts
  • 3.1 Rückblick: Krise der welfischen Herrschaft nach 1180
  • 3.2 Die Rückgewinnung der Reichsfürstenwürde unter Otto I.
  • 4. Das Konnubium der verschiedenen welfischen Häuser
  • 4.1 Das Haus Braunschweig-Lüneburg bis zur Teilung 1267/69
  • 4.1.1 Überblick: Die ersten beiden Generationen
  • 4.1.2 Statistische Auswertung des Konnubiums
  • 4.1.3 Politische, finanzielle und dynastische Umstände der Eheschließungen
  • 4.1.3.1 Die Ehe Ottos I. mit Mechthild von Brandenburg
  • 4.1.3.2 Weitere Verbindungen mit benachbarten Dynastien
  • 4.1.3.3 Die Ehe Elisabeths mit Wilhelm von Holland
  • 4.1.3.4 Eheverbindungen im Zuge des thüringisch-hessischen Erbfolgekrieges
  • 4.1.3.5 Die weiteren Ehen der männlichen Nachkommen
  • 4.1.3.5.1 Albrecht ∞ Adelheid (Alessina) von Montferrat
  • 4.1.3.5.2 Johann ∞ Liutgard von Holstein
  • 4.1.4 Zusammenfassung
  • 4.2 Das Haus Braunschweig
  • 4.2.1 Ausgangssituation: Die Landesteilung 1267/69
  • 4.2.2 Überblick: Die Generationen des Hauses Braunschweig bis ca. 1500
  • 4.2.3 Statistische Auswertung des Konnubiums
  • 4.2.4 Politische, finanzielle und dynastische Umstände der Eheschließungen
  • 4.2.4.1 Die Ehen der ersten Generation
  • 4.2.4.2 Die Ehen der zweiten Generation
  • 4.2.4.2.1 Ehen mit Abkömmlingen des hessischen Landgrafenhauses
  • 4.2.4.2.2 Die übrigen Ehen der zweiten Generation
  • 4.2.4.3 Die Ehen der dritten Generation
  • 4.2.4.3.1 Ludwig ∞ Mechthild von Lüneburg
  • 4.2.4.3.2 Ehen mit Abkömmlingen des Hauses Anhalt-Bernburg
  • 4.2.4.4 Die Ehen der vierten Generation
  • 4.2.4.4.1 Ehen mit erwiesenem Bezug zum Lüneburger Erbfolgekrieg
  • 4.2.4.4.2 Weitere Ehen im fürstlichen Stand
  • 4.2.4.4.3 Weitere Ehen mit Abkömmlingen gräflicher Dynastien
  • 4.2.4.5 Die Ehen der fünften Generation
  • 4.2.4.6 Die Ehen der sechsten Generation
  • 4.2.5 Zusammenfassung
  • 4.3 Das Haus Grubenhagen
  • 4.3.1 Ausgangssituation nach der dritten Landesteilung
  • 4.3.2 Überblick: Die Generationen des Hauses Grubenhagen bis ca. 1500
  • 4.3.3 Statistische Auswertung des Konnubiums
  • 4.3.4 Politische, finanzielle und dynastische Umstände der Eheschließungen
  • 4.3.4.1 Die Ehen der ersten Generation
  • 4.3.4.1.1 Ehen im fürstlichen Stand
  • 4.3.4.1.2 Verbindungen mit Partnern aus dem Stand der Grafen und Herren
  • 4.3.4.1.3 Heiraten in den Mittelmeerraum
  • 4.3.4.2 Die Ehen der zweiten Generation
  • 4.3.4.2.1 Verbindungen mit fürstlichen Ehepartnern
  • 4.3.4.2.2 Ehen im Stand der Grafen und Herren
  • 4.3.4.3 Die Ehen der dritten Generation
  • 4.3.4.4 Die Ehen der vierten Generation
  • 4.3.4.4.1 Fürstliche Eheschließungen
  • 4.3.4.4.2 Heiraten unter dem Fürstenstand
  • 4.3.5 Zusammenfassung
  • 4.4 Das Haus Göttingen
  • 4.4.1 Ausgangssituation nach der dritten Landesteilung
  • 4.4.2 Überblick: Die Generationen des Hauses Göttingen
  • 4.4.3 Statistische Auswertung des Konnubiums
  • 4.4.4 Politische, finanzielle und dynastische Umstände der Eheschließungen
  • 4.4.4.1 Die zwei Ehen Ottos I.
  • 4.4.4.2 Heiratsverbindungen in den hessischen Raum
  • 4.4.4.3 Die übrigen Ehen der zweiten Generation
  • 4.4.5 Zusammenfassung
  • 4.5 Das Alte Haus Lüneburg
  • 4.5.1 Ausgangssituation: Die Landesteilung 1267/69
  • 4.5.2 Überblick: Die Generationen des Alten Hauses Lüneburg
  • 4.5.3 Statistische Auswertung des Konnubiums
  • 4.5.4 Politische, finanzielle und dynastische Umstände der Eheschließungen
  • 4.5.4.1 Die Heiratspolitik unter Otto II. (erste und teilweise zweite Generation)
  • 4.5.4.1.1 Ottos eigene Ehe mit der Wittelsbacherin Mechthild
  • 4.5.4.1.2 Die Ehen der Schwestern
  • 4.5.4.1.3 Ausrichtung der Heiratspolitik für die Kinder Ottos II.
  • 4.5.4.2 Eheschließungen bis zum Aussterben der Linie
  • 4.5.4.2.1 Wilhelms Ehen
  • 4.5.4.2.2 Eheschließungen der Töchter
  • 4.5.5 Zusammenfassung
  • 4.6 Das Mittlere Haus Lüneburg
  • 4.6.1 Ausgangssituation: Die Landesteilung/Güterumverteilung 1428
  • 4.6.2 Überblick: Die Generationen des Mittleren Hauses Lüneburg bis ca. 1500
  • 4.6.3 Statistische Auswertung des Konnubiums
  • 4.6.4 Politische, finanzielle und dynastische Umstände der Eheschließungen
  • 4.6.4.1 Die Ehen der ersten Generation
  • 4.6.4.2 Die Ehen der zweiten Generation
  • 4.6.4.2.1 Politischer Nutzen – finanzielles Fiasko: Margarethes Ehe
  • 4.6.4.2.2 Die Ehen Bernhards II. und Ottos II.
  • 4.6.4.3 Heinrichs zwei Ehen in der dritten Generation
  • 4.6.5 Zusammenfassung
  • 5. Schlussbetrachtung
  • 6. Quellen- und Literaturverzeichnis
  • 7. Abkürzungsverzeichnis
  • 8. Anhang

← XII | 1 →

1.   Einleitung

Im besonderen Fokus der Welfen hat von jeher die Hausgeschichtsschreibung samt dynastischer Memoria gestanden. Mit der Historia Welforum entstand um 1170 schon in der Frühzeit des Geschlechts ein Werk, dessen Ausrichtung und Intention für die damalige Zeit völlig neu und singulär waren. Als „älteste ausführliche Familiengeschichte des abendländischen Schrifttums überhaupt“1 widmet sie sich – allerdings oft mit den Anklängen einer Fabel – den Ursprüngen der welfischen Dynastie, der Herkunft ihres Namens und den herausragenden Taten der ersten Stammhalter. Früher als andere hochadlige Geschlechter hatten die Welfen es verstanden, aus der eigenen Geschichte den Anspruch auf politische Geltung abzuleiten: Der anonyme, wohl im Umfeld Welfs VI. zu vermutende2 Chronist erklärt, die Abkömmlinge der Dynastie hätten ihren Machtbereich so sehr ausgedehnt und dabei so viele Besitztümer und Ehren erworben, dass sie darin selbst Königen voranstünden, dem römisch-deutschen Kaiser die Lehnshuldigung verweigerten und außerdem ← 1 | 2 → die Grenzen ihres Machtbereichs völlig ohne Hilfe verteidigen könnten.3 Dieses dynastisch-politische Selbstbewusstsein fand seinen Niederschlag auch in mehreren graphischen Darstellungen der welfischen Stammfolge.4

Rund 400 Jahre später zeigte die Hausgeschichte wiederum ihre repräsentative wie politische Bedeutung für die Dynastie: Der 1584 am Wolfenbütteler Hof fertiggestellte Prachtstammbaum leitete die Ursprünge der welfischen Dynastie von Heinrich dem Löwen ab und stellte die folgenden Linien bis ins 16. Jahrhundert dar.5 Ziel war es wiederum, den welfischen Herrschaftsanspruch und den Rang der Dynastie über ihr hohes Alter zu legitimieren.6 In diesem Sinne suggeriert der Prachtstammbaum, das weitverzweigte Haus der Welfen habe das lückenlos auf seine Ursprünge zurückgehende Prestige über das gesamte Mittelalter bewahren, ja sogar ausbauen können. Bereits ein kurzer, kritischer Blick auf die Jahrhunderte zwischen den ersten genealogischen Darstellungen der Historia Welforum und dem Prachtstammbaum von ← 2 | 3 → 1584 macht jedoch deutlich, dass dieser Zeitraum mitnichten von Kontinuität und anhaltender politischer Geltung der Welfen geprägt war: Angefangen mit dem Sturz Heinrichs des Löwen, dem desaströsen Ende des Kaisertums Ottos IV. und der „Marginalisierung zwischen Harz und Heide“7, über die anschließende Herrschaftskonsolidierung und die häufigen Landesteilungen bis hin zum Aussterben mehrerer Teildynastien bietet sich ein Panorama von Brüchen und Neuanfängen politischer wie dynastischer Art, in dem sich die verschiedenen welfischen Häuser unterschiedlich entwickelten und jeweils vor spezifische Probleme gestellt wurden. Auch wenn die welfischen Teildynastien zusammengenommen zum eher mindermächtigen, unbedeutenden Teil des bei Weitem nicht homogenen8 Reichsfürstenstandes gezählt werden,9 müssen sie nicht zwangsläufig in kongruenter Weise auf dynastische, politische und wirtschaftliche Herausforderungen reagiert haben. Vielmehr ist anzunehmen, dass jede Linie versuchte, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit den besonderen ← 3 | 4 → Gegebenheiten umzugehen und die Stellung unter den übrigen Reichsfürsten zu festigen.

Eine Studie, die genau diese Bemühungen und ihre Auswirkungen für die einzelnen Linien analysiert, fehlt in der vielseitigen Welfenforschung10 bislang. Hier will die vorliegende Untersuchung ansetzen und sich den unterschiedlichen welfischen Teildynastien des Mittelalters und ihren spezifischen Entwicklungsschritten über eine Analyse der jeweiligen Heiratspolitik im Sinne des von Oliver Auge am Beispiel mindermächtiger Dynastien entwickelten Konzepts der Handlungsspielräume11 nähern. Wie Auge gezeigt hat,12 stellen Analysen des Konnubiums bei mindermächtigen Dynastien ein hervorragendes Mittel dar, um politische Bemühungen sowie eventuelle Rangveränderungen zu untersuchen und die Entwicklung einer Dynastie in der longue durée nachzuvollziehen. Am Beispiel des Alten Hauses Lüneburg ist dieses Vorgehen ← 4 | 5 → für die Dynastie der Welfen bereits erprobt worden13 und soll nun – ausgehend von einem Blick auf die Geschehnisse seit dem Sturz Heinrichs des Löwen und die damit verbundene Ausgangssituation des 1235 von Otto I. neubegründeten Hauses Braunschweig-Lüneburg – auf die übrigen Teildynastien ausgeweitet werden. Dies schließt zeitlich nahtlos an Wellers Untersuchung der welfischen Heiratspolitik14 von Welf V. bis zu Wilhelm, dem Vater Ottos I., an und verspricht detaillierte Erkenntnisse zu finanziellen, bündnispolitischen und dynastischen Einflüssen, Intentionen und Handlungsspielräumen der einzelnen Häuser, die in der abschließenden Synthese möglicherweise weitere Rückschlüsse auf allgemeine, situativ bedingte Handlungsmuster und -optionen mindermächtiger Fürsten im Spätmittelalter zulassen. ← 5 | 6 →


1 KÖNIG, Erich (Hrsg.): Historia Welforum. Stuttgart/Berlin 1938 (Schwäbische Chroniken der Stauferzeit, Bd. 1), S. VIII. Zur welfischen Memoria und Historiographie sowie zum Selbstverständnis der Dynastie um 1200 vgl. beispielsweise HECHBERGER, Werner: Graphische Darstellungen des Welfenstammbaums. Zum „welfischen Selbstverständnis“ im 12. Jahrhundert. In: Archiv für Kulturgeschichte 79 (1997), S. 269–297, zur Historia Welforum S. 279f.; OEXLE, Otto Gerhard: Historia Welforum und Stammbaum der Welfen aus Kloster Weingarten. In: LUCKHARDT, Jochen/NIEHOFF, Franz (Hrsg.): Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995. Bd. 1: Katalog. München 1995, S. 67–70, hier S. 68; OEXLE, Otto Gerhard: Welfische Memoria. Zugleich ein Beitrag über adlige Hausüberlieferung und die Kriterien ihrer Erforschung. In: SCHNEIDMÜLLER, Bernd (Hrsg): Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter. Wiesbaden 1995 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien, Bd. 7), S. 61–94, hier S. 64f. zur welfischen Memoria insgesamt; SCHMID, Karl: Welfisches Selbstverständnis. In: FLECKENSTEIN, Josef/SCHMID, Karl (Hrsg.): Adel und Kirche. Gerd Tellenbach zum 65. Geburtstag dargebracht von Freunden und Schülern. Freiburg i.Br. 1968, S. 389–416, hier S. 394–396 zur Historia Welforum.

2 KÖNIG, Historia Welforum, S. VII-XXIV; BECHER, Matthias: Der Verfasser der „Historia Welforum“ zwischen Heinrich dem Löwen und den süddeutschen Ministerialen des welfischen Hauses. In: FRIED, Johannes/OEXLE, Otto Gerhard (Hrsg.): Heinrich der Löwe. Herrschaft und Repräsentation. Stuttgart 2003 (VuF, Bd. 57), S. 347–380, hier S. 379f.; BECHER, Matthias: Welf VI., Heinrich der Löwe und der Verfasser der Historia Welforum. In: AY, Karl-Ludwig/MAIER, Lorenz/JAHN, Joachim (Hrsg.): Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Konstanz 1998 (Forum Suevicum, Bd. 2), S. 151–172, zusammenfassend S. 171f.

3 BECHER, Matthias (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg. Darmstadt 2007 (FSGA, Bd. 18b), S. 34 u. S. 36 (dt. Übersetzung auf S. 35 u. S. 37): Igitur potiti terra et habitatione certa confortati, nostri vires suas ultra protendere et in diversis provinciis praedia et dignitates sibi accummulare coeperunt. Unde et in tantum ditati sunt, ut, divitiis et honoribus regibus praestantiores, ipsi quoque Romano imperatori hominium facere recusabant; et viribus propriis confisi, omnes terminos suos per se magna industria et fortitudine defendebant.

4 Zusammenfassend insgesamt HECHBERGER, Darstellungen.

5 ALGERMANN, Franz/SCHARFFENBERG, Georg: Warhafftiger und in bewerten Historien wolgerundeter bericht Dieser Genealogien oder Stambaums des Hochloeblichen Uhralten Fuerstlichen Hauses Braunschweig vnd Lueneburg. Wolfenbüttel 1584, in digitalisierter Form ist der Porträtstammbaum unter http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/zoomed.php?signatur=43368 (Stand: 17. September 2015) einsehbar.

6 BRINKMANN, Jens-Uwe: Ein fürstliches Geschenk? – Der Prachtstammbaum der Welfen von 1584 im Städtischen Museum Göttingen. In: Göttinger Jahrbuch 54 (2006), S. 21–32, mit einer Beschreibung der im Prachtstammbaum dargestellten welfischen Abstammung auf S. 21f. LIPPELT, Christian: „Gutte fromme oberherrn von so vielen jahren hero von Godt erhalten und propagirt“ – Bemerkungen zum Porträtstammbaum des Hauses Braunschweig-Lüneburg von 1584. In: Heimatbuch Wolfenbüttel 52 (2006) S. 11–17, bes. S. 17. Auch LIPPELT, Christian: Im Schatten des Löwen? Bemerkungen zu Franz Algermanns Prachtstammbaum der Welfen von 1584. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 32 (2007), S. 61–78. Die legitimatorische Funktion der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Auftragsgeschichtsschreibung hat ferner, am Beispiel des den Welfen benachbarten Hauses Mecklenburg, AUGE, Oliver: Mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichtsschreibung als verlängerter Arm der Politik? Eine Spurensuche bei Ernst von Kirchberg, Albert Krantz und Nikolaus Marschalk. In: MJB 123 (2008), S. 33–60, zusammenfassend S. 58–60 nachvollzogen.

7 SCHNEIDMÜLLER, Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart 2000 (Urban-Taschenbücher, Bd. 465), S. 267.

8 Mit der Beobachtung, dass „Fürst und Fürst sich voneinander außerordentlich unterscheiden konnten“ und es das „Durchschnittsfürstentum“ „wohl nicht“ gegeben hat, wandte sich Peter Moraw gegen die Vorstellung von der Einheit und Einheitlichkeit des Reichsfürstenstandes: MORAW, Peter: Fürstentum, Königtum und „Reichsreform“ im deutschen Spätmittelalter. In: HEINEMEYER, Walter (Hrsg.): Vom Reichsfürstenstande. Köln/Ulm 1987, S. 117–136, hier S. 119 u. S. 122. Ferner WEBER, Wolfgang E. J.: Einleitung. In: WEBER, Wolfgang E. J. (Hrsg.): Der Fürst. Ideen und Wirklichkeiten in der europäischen Geschichte. Köln/Weimar/Wien 1998, S. 1–26, zu den unterschiedlichen Ausgangspositionen der Fürstentümer bes. S. 22f. Zum Reichsfürstenstand sonst noch immer einschlägig FICKER, Julius: Vom Reichsfürstenstande. Forschungen zur Geschichte der Reichsverfassung zunächst im XII. und XIII. Jahrhunderte. Bde. 1 u. 2 (Bd. 2 hrsg. u. bearb. v. Paul PUNTSCHART). Innsbruck/Graz 1861–1923.

9 MORAW, Peter: Das Heiratsverhalten im hessischen Landgrafenhaus ca. 1300 bis ca. 1500 – auch vergleichend betrachtet. In: HEINEMEYER, Walter (Hrsg.): Hundert Jahre Historische Kommission für Hessen 1897–1997. Festgabe dargebracht von Autorinnen und Autoren der Historischen Kommission. Marburg 1997 (VHKH, Bd. 61), S. 115–140, hier S. 137. Ausschlaggebend mag u. a. die generelle Beobachtung gewesen sein, dass alle welfischen Linien fast immer mit Geldproblemen zu kämpfen hatten. Im Überblick BROSIUS, Dieter: Die Welfen und das Geld. In: BROSIUS, Dieter u. a. (Hrsg.): Welfen, Wechsler, Wertpapiere: Die Börsen Braunschweig und Hannover im Spiegel der Zeit. Hannover 1996, S. 11–27, bes. S. 14f. PATZE, Hans: Die Welfen in der mittelalterlichen Geschichte Europas. In: PATZE, Hans: Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. v. Peter JOHANEK, Ernst SCHUBERT, Matthias WERNER. Stuttgart 2002 (VuF, Bd. 50), S. 675–702 = BlldtLG 117 (1981), S. 139–166, hier S. 701f. erklärt kurz, die Mindermächtigkeit der Welfen habe sich auch an der Vielzahl von Ehepartnern aus benachbarten Häusern gezeigt. Dies ist im Folgenden näher zu untersuchen.

10 Aktuell sind hier die neuen Publikationen zum 300jährigen Jubiläum der Personalunion Hannovers und Englands zu nennen, beispielsweise ASCH, Ronald G. (Hrsg.): Hannover, Großbritannien und Europa. Erfahrungsraum Personalunion 1714–1837. Göttingen 2014; ERTEL, Rainer (Hrsg.): 300 Jahre Personalunion. Hannover 2014 (Neues Archiv für Niedersachsen, Bd. 2014.1). Ein vollständiger Forschungsüberblick zu den Welfen insgesamt kann und soll im vorliegenden Zusammenhang aber nicht gegeben werden. Vgl. dazu das umfangreiche Literaturverzeichnis bei SCHNEIDMÜLLER, Welfen, S. 317–353 sowie die Ergänzungen bei VOGTHERR, Thomas: Die Welfen. München 2014 (C.H. Beck Wissen, Bd. 2830), S. 105–108.

11 AUGE, Oliver: Handlungsspielräume fürstlicher Politik im Mittelalter. Der südliche Ostseeraum von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis in die frühe Reformationszeit. Ostfildern 2009 (Mittelalter-Forschungen, Bd. 28); DERS.: Zu den Handlungsspielräumen „kleiner“ Fürsten. Ein neues Forschungsdesign am Beispiel der Herzöge von Pommern-Stolp (1372–1459). In: ZHF 40 (2013), S. 183–226.

12 DERS.: Das Konnubium der fürstbischöflichen oder jüngeren Gottorfer Linie bis zur Eheschließung Peter Friedrich Ludwigs (1781). In: DERS./SCHARRENBERG, Anke (Hrsg.): Die Fürsten des Bistums. Die fürstbischöfliche oder jüngere Linie des Hauses Gottorf in Eutin bis zum Ende des Alten Reiches. Beiträge zum Eutiner Arbeitsgespräch im April 2014. Eutin 2015 (Eutiner Forschungen, Bd. 13), S. 15–37; DERS.: Der dynastische Heiratsmarkt einer umkämpften Region. Ehen und Ehepolitik der Herzöge von Schleswig von Abel bis Adolf VIII. In: ZSHG 138 (2013), S. 7–31; DERS.: Die Familien- und Heiratspolitik der Schauenburger Dynastie (bis ca. 1500). In: DERS./KRAACK, Detlev (Hrsg.): 900 Jahre Schauenburger im Norden. Eine Bestandsaufnahme. Kiel/Hamburg 2015 (Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Bd. 121; Zeit + Geschichte, Bd. 30), S. 211–232; DERS.: Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg und der europäische Heiratsmarkt in Mittelalter und früher Neuzeit. In: BlldtLG 148 (2012), S. 119–152; DERS.: Dynastiegeschichte als Perspektive vergleichender Regionalgeschichte. Das Beispiel der Herzöge und Grafen von Schleswig und Holstein (Anfang 13. bis Ende 17. Jh.). In: ZSHG 135 (2010), S. 23–46.

13 SCHNACK, Frederieke Maria: Heiratspolitik und Handlungsspielräume. Das Konnubium der Herzöge von Lüneburg (Altes Haus). In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 86 (2014), S. 185–212. Der Vollständigkeit halber wird das Alte Haus Lüneburg aber auch in der vorliegenden, umfassenderen Untersuchung thematisiert.

Details

Seiten
XII, 249
Jahr
2016
ISBN (PDF)
9783653068641
ISBN (ePUB)
9783653957624
ISBN (MOBI)
9783653957617
ISBN (Hardcover)
9783631675144
DOI
10.3726/978-3-653-06864-1
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (Mai)
Schlagworte
Eheschließung Sozialgeschichte Niedersachsen Handlungsspielraum
Erschienen
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2016. XII, 249 S., 6 Tab., 9 Graf.

Biographische Angaben

Frederieke M. Schnack (Autor:in)

Frederieke M. Schnack studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten zu Kiel und Fribourg (Schweiz). An der Universität zu Kiel ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit.

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