Sprachreflexion – Handlungsfelder und Erwerbskontexte
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Copyright
- Autorenangaben
- Über das Buch
- Zitierfähigkeit des eBooks
- Inhalt
- Grundlagen zur Sprachreflexion
- Sprachreflexion – Handlungsfelder und Erwerbskontexte (Ann Peyer und Benjamin Uhl)
- Basiserkenntniskonzepte für den Kompetenzbereich Sprache und Sprachgebrauch untersuchen (Thorsten Pohl)
- Explizierbarkeit und Verbalisierbarkeit sprachlichen Wissens von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen I und II (Tabea Becker und Tina Otten)
- Sprachreflexion und Mehrsprachigkeit/Heterogenität
- Individuelle Sprachreflexionsprozesse im inklusiven Grammatikunterricht (Katharina Böhnert und Matthias Hölzner)
- Explizite Sprachthematisierung durch Sprachvergleiche im Deutschunterricht der Primarstufe – zum sprachreflexiven mehrsprachigen Handeln von Lehrkräften mit und ohne Fortbildung (Anja Wildemann, Sebastian Krzyzek, Melina Andronie und Lena Bien-Miller)
- Grammatikunterricht unter Bedingungen der Mehrsprachigkeit – Ergebnisse einer Lehrerbefragung an Grund- und weiterführenden Schulen (Kevin Isaac und Iris Kleinbub)
- Sprachreflexion und sprachliche Varietäten
- Registerkompetenz in der beruflichen Bildung. Empirische Grundlagenforschung zur Modellierung und Registerdifferenzierung als Grundlage der Förderung (Christian Efing und Isa-Lou Sander)
- Sprachreflexion und Lesen
- Über Interpunktion sprechen (Dorothee Wielenberg)
- Literarästhetische SprachreflexionZur Modellierung und empirischen Überprüfung einer vernachlässigten Kompetenz an der Grenze von Sprach- und Literaturdidaktik (Christel Meier)
- Stichwortregister
- Reihenübersicht
Ann Peyer und Benjamin Uhl
Sprachreflexion – Handlungsfelder und Erwerbskontexte
Abstract: This introduction to a volume of conference contributions aims at outlining key areas of grammatical learning : how to shape subject matters – structure vs. language use -, how grammatical learning impacts student’s language skills and reflective competence, and how instructional design can highlight our understanding of grammatical learning and teaching.
Einleitung: Überblick zu Sektionsthema und Tagungsband
Der Sammelband dokumentiert Erkenntnisse der Tagungssektion „Sprachreflexion – Handlungsfelder und Erwerbskontexte“ des 22. Symposium Deutschdidaktik in Hamburg. Diesem Anliegen folgend hat der Sammelband das Ziel, aktuelle Perspektiven des Forschungsdiskurses um Handlungsfelder und Erwerbskontexte von schulischer Sprachreflexion darzustellen. Um die einzelnen Beiträge der Tagungssektion im Forschungsdiskurs zu verorten, haben wir als Herausgeberteam zwei Handlungsschritte vollzogen:
Zum einen stellen wir dieser Publikation eine thematische Einleitung voran, die drei für fachdidaktische Forschung zentrale Perspektiven1 (Gegenstand, Lernende, Unterricht) auf schulische Sprachreflexion bündelt: So soll diese Einleitung überblicksartig darstellen, (1) welche Gegenstände schulische Sprachreflexion zum Thema hat, (2) was Lernende im schulischen Sprachunterricht können und wissen und (3) in welchem Rahmen Konzepte von sprachreflexivem Unterricht zu verorten sind.
Zum anderen haben wir die Beiträge nach vier inhaltlichen Themenfeldern gegliedert: a) Grundlagen der Sprachreflexion, b) Sprachreflexion und Mehrsprachigkeit/Heterogenität, c) Sprachreflexion und Sprachvarietäten, d) Sprachreflexion und Lesen. Diese konzeptionelle Aufteilung erfolgte mit der Zielsetzung, dass die Aufsätze nicht nur in einer additiven Reihung wahrgenommen werden und dass somit eine sinnvolle Einbettung im Forschungsfeld deutlich wird. Die folgende Graphik bildet die inhaltliche Struktur des Sammelbandes ab; die Beiträge sind in Form einer tabellarischen Darstellung in Bezug auf die einzelnen Schwerpunkte verortet und werden am Ende dieser Einleitung vorgestellt.
Tab. 1: Ausblick auf die Publikation
Grundlagen zur Sprachreflexion |
Ann Peyer und Benjamin Uhl |
Sprachreflexion – Handlungsfelder und Erwerbskontexte |
Thorsten Pohl |
Basiserkenntniskonzepte für den Kompetenzbereich Sprache und Sprachgebrauch untersuchen | |
Tabea Becker und Tina Otten |
Explizierbarkeit und Verbalisierbarkeit sprachlichen Wissens von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen I und II. | |
Sprachreflexion und Mehrsprachigkeit/Heterogenität |
Katharina Böhnert und Matthias Hölzner |
Individuelle Sprachreflexionsprozesse im inklusiven Grammatikunterricht |
Anja Wildemann, Sebastian Krzyzek, Melina Andronie und Lena Bien-Miller |
Explizite Sprachthematisierung durch Sprachvergleiche im Deutschunterricht der Primarstufe – zum sprachreflexiven mehrsprachigen Handeln von Lehrkräften mit und ohne Fortbildung | |
Iris Kleinbub und Kevin Isaac |
Grammatikunterricht unter Bedingungen der Mehrsprachigkeit – Ergebnisse einer Lehrerbefragung an Grund- und weiterführenden Schulen | |
Sprachreflexion und sprachliche Varietäten |
Christian Efing und Isa-Lou Sander |
Registerkompetenz in der beruflichen Bildung. Empirische Grundlagenforschung zur Modellierung und Registerdifferenzierung als Grundlage der Förderung |
Sprachreflexion und Lesen |
Dorothee Wielenberg |
Über Interpunktion sprechen |
Christel Meier |
Literarästhetische Sprachreflexion. Zur Modellierung und empirischen Überprüfung einer vernachlässigten Kompetenz an der Grenze von Sprach- und Literaturdidaktik |
1. Gegenstandsperspektive: Was ist schulische Sprachreflexion?
Der Begriff Sprachreflexion ist konzeptionell zunächst als Gegenbegriff zu Grammatikunterricht gebraucht worden: Sprachunterricht in den 1970er Jahren sollte nicht linguistische Kernbereiche (vor allem Morphologie und Syntax) in den Blick nehmen, sondern an kommunikative, oft alltagsrelevante Zusammenhänge ←10 | 11→anknüpfen.2 Im Laufe der Zeit haben sich im deutschdidaktischen Forschungsdiskurs allerdings verschiedene Lesarten des Begriffs Sprachreflexion etabliert. Neben radikalen Lesarten wie etwa der von Werner Ingendahl, der in seiner 1999 erschienenen programmatisch betitelten Publikation „Sprachreflexion statt Grammatikunterricht“ eine völlige Abkehr vom Grammatikunterricht fordert, finden sich auch Autorinnen und Autoren, die Grammatikunterricht und Sprachreflexion nicht als Opposition fassen: So nehmen bspw. Neuland 2003 oder auch Bredel 20133 eine eher integrierende Perspektive ein, in der Grammatikunterricht und Reflexion über Sprachgebrauch miteinander verbunden werden. Um die im Sammelband vertretenen Beiträge im Forschungsfeld zu verorten, gehen auch wir von einem solchen, eher weit gefassten Begriff von Sprachreflexion aus und orientieren uns hierbei an den deutschen Bildungsstandards. Hierzu blicken wir exemplarisch in den Bereich Sprache und Sprachgebrauch untersuchen im Fach Deutsch für den Hauptschulabschluss (= KMK 2004). Erkennbar wird hier eine Integration sprachsystematischer und sprachhandlungsgeleiteter Zugänge: Vorgeschlagen wird, dass Schülerinnen und Schüler im Unterricht sowohl „Sprache im Gebrauch“ als auch „Sprache als System“ untersuchen (vgl. KMK 2004, S. 9f.). Wir übernehmen diese Terminologie und unterteilen somit schulische Sprachreflexion in die Bereiche Sprache(n) im Gebrauch und Sprache(n) als System analysieren. Die Formulierung im Plural wählen wir in Anlehnung an den Lehrplan 21 der Schweiz4, um die innere und äußere Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler miteinzubeziehen:
Details
- Seiten
- 248
- Erscheinungsjahr
- 2020
- ISBN (PDF)
- 9783631817438
- ISBN (ePUB)
- 9783631817445
- ISBN (MOBI)
- 9783631817452
- ISBN (Hardcover)
- 9783631778852
- DOI
- 10.3726/b16770
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2020 (Juni)
- Schlagworte
- Grammatikunterricht Grammatik Mehrsprachigkeit Heterogenität Sprachunterricht Language Awareness Schreibdidaktik Spracherwerb Lehrerausbildung Sprachdidaktik
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 248 S., 27 s/w Abb., 14 Tab.